KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 4/2022

2022 Donnerstag, 8. September 2022 Vorprogramme ab 8.15 Uhr / Supplément bis 18.45 Uhr / Im Seedamm Plaza, Pfäffikon (SZ) Programm und Anmeldung auf www.jahrestagung.ch «Mittendrin und ganz besonders – Kinder und Jugendliche mit spezifischen Bedürfnissen» 04/2022 www.kis.ch info@kis.ch Mitgliederversammlung 2022 Vision und Mission – Wo stehen wir? 10 Jahre MPAs an der Jahrestagung J A H R E S T A G U N G 2 0 2 2 10 jahre mpas an der • kis jata • 10 jahre mpas an der • kis jata •

1: Papies J, Emanuel J, Heinemann N, Kulić Ž, Schroeder S, Tenner B, Lehner MD, Seifert G and Müller MA (2021) Antiviral and Immunomodulatory Effects of Pelargonium sidoides DC. Root Extract EPs® 7630 in SARS-CoV-2-Infected Human Lung Cells. Front. Pharmacol. 12:757666. doi: 10.3389/fphar.2021.757666. 2: Theisen et al. EPs® 7630, an extract from Pelargonium sidoides roots, exerts anti-influenza virus activity in vitro and in vivo. Antiviral Research 2012, 94(2): 147–156. 3: Conrad A et al. Extract of Pelargonium sidoides (EPs® 7630) inhibits the interactions of group A-streptococci and host epithelia in vitro. Phytomedicine 14 (2007); Suppl. VI: 52-59. 4: Neugebauer P et al. A new approach to pharmacological effects on ciliary beat frequency in cell cultures–exemplary measurements under Pelargonium sidoides extract (EPs® 7630). Phytomedicine 12 (2005); 46-51. 5: Kamin W, Funk P, Seifert G, Zimmermann A, Lehmacher W. EPs® 7630 is effective and safe in children under 6 years with acute respiratory tract infections: clinical studies revisited. Curr Med Res Opin. 2017 [Epub ahead of print] 6: Berezhnoi V.V., Heger M., Lehmacher M., Seifert G. Clinical Efficacy and Safety of Liquid Pelargonium sidoides Preparation (EPs® 7630) in Children with Acute NonStreptococcal Tonsillopharyngitis. J Compred Ped. 2016 November; 7(4);e42158 7: Fachinformation Kaloba® www.swissmedicinfo.ch. Alle Referenzen können bei Schwabe Pharma angefordert werden. Kaloba® – der Spezialextrakt aus Pelargonium sidoides (EPs® 7630) – zur effizienten Behandlung einer akuten Bronchitis.5,6 Bei akuter Bronchitis • Verstärkt die Virenabwehr 1,2 • Hemmt die Bakterienvermehrung 3 • Sekretomotorisch 4 Extrakt Pelargonium sidoides EPs® 7630 Für alle Krankenkassen zugelassen (SL) Gekürzte Fachinformation Kaloba® Lösung und Kaloba® Sirup: Z: Pelargonium sidoides-Wurzel-Flüssigextrakt, 1 g (= 0,975 ml ) Flüssigkeit enthält 800 mg Flüssigextrakt aus Pelargoniumsidoides-Wurzeln (1:8–10). Auszugsmittel Ethanol 11% (m/m). Sirup: 5 ml Sirup enthält 14,3 mg Trockenextrakt von Pelargonium sidoides I: Lösung: Akute Bronchitis. Sirup: Symptomatische Behandlung einer akuten Bronchitis. D: Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre 3 mal täglich 30 Tropfen; Kinder von 6–12 Jahren 3 mal täglich 20 Tropfen; Kleinkinder von 2–5 Jahren 3 mal täglich 10 Tropfen. Sirup: Erwachsene und Kinder über 12 Jahren 3-mal täglich 7,5 ml; Kinder im Alter 6–12 Jahren 3-mal täglich 5 ml. KI: Bei Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile des Arzneimittels. Bei schweren Lebererkrankungen. IA: Bisher nicht bekannt. Eine verstärkte Wirkung gerinnungshemmender Medikamente wie Phenprocoumon und Warfarin bei gleichzeitiger Einnahme von Kaloba® ist nicht auszuschliessen. S/S: Keine Daten vorliegend. UEW: Gelegentlich gastrointestinale Beschwerden, selten leichtes Zahnfleisch- oder Nasenbluten. In seltenen Fällen Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp, derartige Reaktionen können schon bei der ersten Einnahme des Medikamentes eintreten. In sehr seltenen Fällen können schwere Überempfindlichkeitsreaktionen mit Gesichtsschwellung, Dyspnoe und Blutdruckabfall auftreten. P: Lösung 20 ml, 50 ml. Sirup 120 ml. VK: D, kassenzuässig. ZI: Schwabe Pharma AG, Küssnacht am Rigi. Weitere Informationen siehe www.swissmedicinfo.ch. 01/2022 Neu jetzt auch als Sirup mit Dosierpipette7! Für Kinder* und Erwachsene *unter 2 Jahren nach ärztlicher Abklärung7 In der Druckausgabe befindet sich auf dieser Seite ein Hinweis für medizinische Fachpersonen.

04 / 2022 INHALT / IMPRESSUM K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ 3 © Kinderärzte Schweiz IMPRESSUM REDAKTIONSTEAM: Dr. med. Matthias Furter, Winterthur; Dr. med. Stefanie Gissler Wyss, Neuendorf; Dr. med. Raffael Guggenheim, Zürich; Dr. med. Irmela Heinrichs, Uster (Leitung); Dr. med. Cyril Lüdin, Muttenz; Dr. med. Nadia Sauter Oes, Winterthur; Dr. med. Martin Schmidt, Rheinfelden; Dr. med. Jürg C. Streuli, Uznach; Dr. med. Kerstin Walter, Bern; Dr. Daniel Brandl, PhD, Geschäftsführer, Dietikon HERAUSGEBER: Kinderärzte Schweiz, Löwenstrasse 17, 8953 Dietikon ABO: 4 Ausgaben/Jahr: Fr. 48.– inkl. Porto (für Mitglieder inklusive) Spezialpreis für MPAs, Mütter- und Väterberatungsstellen sowie Nonprofit-Organisationen im Bereich Kinder- und Jugendgesundheit: Fr. 32.– inkl. Porto BILDER / ILLUSTRATIONEN: Rainer Schmid Detail Studios Feldmeilen www.detail.ch, Kinderärzte Schweiz, pro pallium, Daniel Brandl, Shutterstock, Stefan Roth, Urs Bächli, www.escueladerolfing.es, Sandra Burri, Marc Sidler, Iris Bachmann Holzinger, Maartje Vandewall, Hanser Literaturverlag KORRESPONDENZ: Kinderärzte Schweiz Löwenstrasse 17, 8953 Dietikon Telefon 044 520 27 17 info@kis.ch, www.kis.ch INSERATE: Dr. med. Cyril Lüdin, cyril@luedin.eu GRAFIK, SATZ UND DRUCK: Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen Auflage: 1250 Expl. Nächste Ausgabe: 01/2023 Redaktionsschluss: 20. Januar 2023 ISSN 2296-2549 (Print) ISSN 2673-4656 (Online) GENDERGERECHTE SPRACHE: Wir achten in unseren Artikeln auf gendergerechte Sprache. Das heisst, wir beziehen Frauen und Männer gleichermassen in unsere Texte ein, denn Frauen fühlen sich mit der männlichen Form nicht automatisch mitgemeint. Präferenziell wird eine genderneutrale Sprache verwendet. Wenn dies nicht möglich ist, wird zwischen männlicher und weiblicher Form alterniert, jedoch ohne Wertungen/Diskriminierungen (wie z. B. «Professoren und Studentinnen»), bzw. solche Wertungen sollen sich abwechseln. In Ausnahmefällen ist die schwerfällige Beidnennung männlich/ weiblich möglich; diese versuchen wir jedoch zu vermeiden. ■ HABEN SIE ANREGUNGEN, KRITIK ODER LOB? Dann schicken Sie uns eine E-Mail an: info@kis.ch Wir freuen uns. EDI TOR IAL 5 Werken, wirken, mitwirken IN MEMOR IAM 7 Im Gedenken an Dr. med. Claudia Wandt P INNWAND 8 Lesenswertes aus dem KIS Vorstand, unseren Arbeitsgruppen und dem Rest der Welt VERBANDSZ I ELE 10 Vision und Mission – Wo stehen wir? BERUFSPOL I T I K 13 mfe DI E MPA SE I TEN 14 Z um Jubiläum: «10 Jahre MPAs an der Kinderärzte Schweiz Jahrestagung» MI TGL I EDERVERSAMMLUNG 16 Mühe wird belohnt – zuversichtlich in die Zukunft? JAHRESTAGUNG 19 Rückblick: Jahrestagung Kinderärzte Schweiz 2022 20 Vorprogramm: Ärztinnen und Ärzte und MPAs 1: Hypnose 21 Vorprogramme: Ärztinnen und Ärzte 2: SVUPP 3: Treffen der regionalen Kinderarztverbände 22 Hauptreferat 23 Input Referate: MPAs 1: Kommunikation 2: Kommunikation 25 W orkshops: Ärztinnen und Ärzte 1: Autismus 26 2: Chronische Erkrankungen 27 3: Metabolismus 4: Entwicklungspädiatrie 28 5: Genetische Erkrankung 29 6: Gynäkologie 7: Infektiologie 30 8: Kindertrauerbegleitung 9: Masterclass Pneumologie 31 10: Orthopädie 11: Phytotherapie 32 12: Rechtliches 33 13: Ergotherapie 34 14: Logopädie 34 Team-Workshops für Ärztinnen /Ärzte und MPAs 1: Genderfragen 35 2: Osteopathie 37 3: Reanimation 4: Tabuthemen 38 MPA Workshops 1: Kinderkrankheiten im Praxisalltag 2: Kommunikation: «Meinem Kind geht es schlecht» 39 3: Physiotherapie 39 Supplement für Ärztinnen und Ärzte und MPAs Kognitive Entwicklung KURSE /WORKSHOPS / FORTB I LDUNGEN 41 Kurse KIS 43 Veranstaltungskalender REDAKT IONELLE SE I TEN 44 Praxistour: Bollwerk Bern ERFAHRUNGSBER I CHT 47 Eindrücke zum pädiatrischen Vorsorgekurs, 25. Juni 49 Reanimationskurs für das Praxisteam, 22. September DAS GUTE K INDERBUCH FÜR DI E PRAX I S 50 «Es war einmal und wird noch lange sein» Drucksache myclimate.org/01-22-392531

ADHS– SYMPTOMKONTROLLE ÜBER DEN GANZEN TAG1 Lisdexamphetamini dimesylas ELVANSE® (Lisdexamfetamin) ist indiziert, wenn die Behandlung mit Methylphenidat als klinisch unzureichend angesehen wird2: – Einziges Prodrug-Stimulans3 – Kontinuierliche Symptomkontrolle über 13 Stunden1 – Einmal täglich morgens, unabhängig von Mahlzeiten2 1. Wigal SB et al. A 13-hour laboratory school study of lisdexamfetamine dimesylate in school-aged children with attention-deficit/hyperactivity disorder Child Adolesc Psychiatry Ment Health 2009; 2. ELVANSE® Fachinformation, abrufbar unter www.swissmedicinfo.ch, Stand der Information: März 2017. 3. Sharman J. and Pennick M. Lisdexamfetamine Prodrug Activation by Peptidase-Mediated Hydrolysis in the Cytosol of Red Blood Cells, Neuropsychiatry Dis Treat. 2014; ELVANSE® (Lisdexamphetamin-Dimesylat). I: Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Störungen bei Kindern ab 6 Jahren, Jugendlichen und Erwachsenen bis 55 Jahren im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie, wenn das Ansprechen auf eine zuvor erhaltene Behandlung mit Methylphenidat als klinisch unzureichend angesehen wird. D/A: Vor Beginn der Behandlung: Erhebung des kardiovaskulären Status (inkl. BD und HF) und des Gewichts/Grösse. empfohlene Einstiegsdosis 30 mg einmal täglich morgens. Wenn gemäss Beurteilung des Arztes eine geringere Einstiegsdosis angemessen ist, kann mit 20 mg einmal täglich morgens begonnen werden. Falls die Dosis über 30 mg/Tag hinaus gesteigert werden soll, so kann die Anpassung im Abstand von jeweils etwa 1 Woche in Schritten von 10 mg oder 20 mg erfolgen. Die empfohlene Höchstdosis beträgt 70 mg/Tag. KI: vorbestehende kardiovaskuläre Erkrankungen oder kardiale Strukturanomalien, arterielle Verschlusskrankheit, vorbestehende zerebrovaskuläre Erkrankungen, mässige bis schwere Hypertonie, Hyperthyreose oder Thyreotoxikose, bekannte Überempfindlichkeit oder idiosynkratische Reaktion auf sympathomimetische Amine, bekannte Überempfindlichkeit gegenüber einem der Hilfsstoffe, Glaukom, Angst und Erregungszustände, Diagnose und Anamnese von schwerer Depression, Anorexia nervosa, psychotischen Symptomen, Suizidneigung, bipolarer Störung und Manie, Schizophrenie, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Alkohol- und Drogenabusus, familiäre Belastung mit Tourette Syndrom, während der Anwendung von Monoaminooxidase-Hemmern sowie mindestens 14 Tage nach Absetzen eines MAO-Hemmers. VM: Beurteilung des kardiovaskulären Status vor und während der Behandlung, laufende Überwachung der Entwicklung neu auftretender oder sich verschlimmernder vorbestehender psychiatrischer Störungen, Kinder und Jugendliche, die eine Langzeitbehandlung benötigen, sollten sorgfältig und regelmässig bezüglich Grösse, Gewicht und Appetit überwacht werden. IA: Guanfacin, Venlafaxin, MAO Hemmer, Antihypertonika, Narkoanalgetika, Chlorpromazin, Haloperidol, Lithiumcarbonat, Corticoide. UAW: verminderter Appetit, Anorexie, Insomnie, Affektlabilität, Psycho-motorische Hyperaktivität, Aggression, Kopfschmerzen, Schwindel, Ruhelosigkeit, Tremor, Somnolenz, Mydriasis, Tachykardie, Palpitation, Dyspnoe, Mundtrockenheit, Diarrhö, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen, Hyperhidrose, Ausschlag, Reizbarkeit, Ermüdung, Nervosität, Pyrexie, erhöhter Blutdruck, Brustschmerz, Gewichtsverlust, erektile Dysfunktion. Packungen: 30 Kapseln zu 20 mg, 30 mg, 40 mg 50 mg, 60 mg, 70 mg. Abgabekategorie: A+. Stand der Information: März 2017. Ausführliche Informationen: www.swissmedicinfo.ch Zulassungsinhaberin: Takeda Pharma AG, 8152 Opfikon Takeda Pharma AG | Thurgauerstrasse 130 | 8152 Glattpark (Opfikon) C-APROM/CH/ELVS/0009_November2020 In der Druckausgabe befindet sich auf dieser Seite ein Hinw is für medizinische Fachpersonen.

04 / 2022 EDI TOR IAL K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ 5 Die Themen der folgenden Hefte sind: News 01/2023: Trisomie-21 News 02/2023: Ophthalmologie News 03/2023: Autismus News 04/2023: Jahrestagung Liebe Leserinnen und Leser «Herausfordernd, intellektuell stimulierend und oftmals auch überraschend» ist sie: die tägliche Arbeit der Kinder- und Jugendmedizinerin in interdisziplinären Behandlungsteams – so steht es im Berufsbild «Kinder- und Jugendarzt in der Praxis». Gewiss, der pädiatrische Alltag zeichnet sich durch Veränderungen aus, mit welchen wir nicht unbedingt gerechnet haben. Deshalb ist Flexibilität eine gefragte Kernkompetenz, die uns erlaubt, schnell und adaptiv auf Unerwartetes zu reagieren. Ein hohes Mass an Flexibilität war auch an der KIS-Jahrestagung (JaTa) vom 8. September 2022 in Pfäffikon (SZ) gefragt. Wie immer war die kompakte Plattform für Wissensangebote «aus der Praxis für die Praxis» minutiös vorbereitet und geplant worden. Als dann über 400 Kinderärzte/-ärztinnen und MPAs mit unterschiedlichsten Erwartungen im Seedamm Plaza eintrafen, warteten jedoch die ersten Programmänderungen auf sie. Ihre und die Anpassungsfähigkeit des Organisationsteams waren gefordert wegen kurzfristiger, krankheitsbedingter Absagen. Cool, wie sich die Anwesenden auf unerwartet Neues einliessen und damit verdeutlichen, dass sie fit für Planänderungen sind. Was unsere vielseitige Jahrestagung mit mehr als 30 interaktiven Workshops und Referaten alles im Angebot hatte, ist in den vorliegenden News nachzulesen. Allen Autorinnen und Autoren, die in ihren Texten konzis die «Take Home Messages» zusammenfassen, sei an dieser Stelle ein grosses Dankeschön ausgesprochen! Das Mentimeter, die App für ein Echtzeit-Feedback, haben wir mit Erfolg erstmals an unserer diesjährigen Mitgliederversammlung eingesetzt. Ziel war es, die Meinung unserer Mitglieder zu Kernaufgaben von KIS zu erfragen. Die Umfrage hat interessante und spannende Erkenntnisse geliefert: Die anwesenden Mitglieder bewerteten Fortbildungen (im Präsenz- oder Onlineformat) als ihre ersten beiden Prioritäten. Auf den Plätzen drei und vier folgten Nachwuchsförderung und Standespolitik. Erstaunlicherweise wurde Öffentlichkeitsarbeit erst auf Platz fünf genannt. Dass unsere Kurse und Tagungen auf den Spitzenplätzen rangierten, überraschte nicht. Praxisrelevante Fortbildungen sind seit jeher das Kerngeschäft unseres Verbandes. Damit auch in Zukunft passende Angebote entwickelt werden können, zählen wir weiterhin auf die aktive Mitarbeit und Ideen vieler Mitglieder. Auch die Berufs-und Standespolitik ist – wie der pädiatrische Alltag – herausfordernd und oftmals für Überraschungen gut. Was im Moment Priorität auf deren Agenda hat, ist im Beitrag unserer aktiven, hochgeschätzten ehemaligen KIS- und aktuellen mfe-Vorstandsmitglieder Heidi Zinggeler Fuhrer und Rolf Temperli nachzulesen. Auch Jan Cahlik erinnert in seiner prägnanten Zusammenfassung der Mitgliederversammlung daran: Wenn Kinderärzte Schweiz in Zukunft weiterhin politisch als BERUFSverband wahrgenommen werden will, dann ist eine aktive Mitwirkung unserer Mitglieder dringend notwendig. Denn wir sind überzeugt, dass nur wer sich aktiv einbringt, politisch gehört wird und Wirkung erzielen kann. Grosse Wirkung erzielt hat auch unser langjähriges geschätztes Mitglied Claudia Wandt, welche uns viel zu früh verlassen hat. Beat Sottas von Pro Pallium würdigt ihr grosses Engagement in einem berührenden Nachruf. Wie unser Vorstandsmitglied Sandra Burri in ihrer schönen Praxis im Herzen von Bern werkt und wirkt, illustriert sie in ihrer Praxistour. Mitwirkung ist das A und O unserer Fortbildungen, wie die Erfahrungsberichte über zwei interaktive Kurse zeigen. «Es war einmal und wird noch lange sein» ist einerseits der Gewinnertitel des Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreises 2022, welchen wir in diesem Heft vorstellen. Andererseits ist es auch der Wunsch und das zen- trale Anliegen unseres Verbands, dass sowohl unser Berufsstand als auch KIS «noch lange sein werden». Dies bringt unser Präsident in seinem Etappenbericht auf demWeg zur Erreichung der Geschäftsziele auf den Punkt. Wir wünschen uns einen anregenden, kritischen Diskurs unter und mit unseren Mitgliedern, sodass die strategische Ausrichtung unseres Berufsverbands für Kinder- und Jugendärztinnen in der Praxis unter ihrer Mitwirkung auf die Bedürfnisse der Mitglieder abgestimmt und ausgerichtet werden kann. Es ist zu hoffen und dringend notwendig, dass in einer zukünftigen Umfrage der Schwerpunkt «standespolitische Aktivitäten» ein bis zwei Ränge gutmacht! Herzliche Grüsse und frohes Werken und Wirken, Camilla Ceppi und Marc Sidler Werken, wirken, mitwirken DR. MED. CAMILLA CEPPI COZZIO VORSTANDSMITGLIED KINDERÄRZTE SCHWEIZ, LEITERIN ARBEITSGRUPPE JAHRESTAGUNG, DÜBENDORF Korrespondenzadresse: c.ceppi@hin.ch DR. MED. MARC SIDLER PRÄSIDENT KINDERÄRZTE SCHWEIZ, BINNINGEN Korrespondenzadresse: marc.sidler@hin.ch

sanofi-aventis (schweiz) ag, Route de Montfleury 3, 1214 Vernier Tel.: +41 (0)58 440 21 00, Fax: +41 (0)58 440 35 20, www.sanofi.ch Diphtherie, Tetanus, Pertussis (azellulär, aus Komponenten), Hepatitis-B (rDNA), Poliomyelitis (inaktiviert) und Haemophilus-Typ B (konjugiert) Adsorbat-Impfstoff Optimierter hexavalenter Impfstoff* • Zur Grundimmunisierung und Auffrischimpfung bei Säuglingen und Kleinkindern (2+1 oder 3+1 Schema)1 • Ohne Rekonstitution in einer Fertigspritze mit Luer-Lock-System1 • Stabil bei einer Temperatur bis 25°C für 150 Stunden1 Der 6-fach-Kombinationsimpfstoff zur Prävention von Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Hepatitis B, Poliomyelitis und durch Haemophilus influenzae Typ b (Hib) verursachte invasive Erkrankungen, mit 12 Antigenen in einer Dosis1 Bakterien und Viren in der Grafik zur Illustration dargestellt 1. Fachinformation Vaxelis®. Siehe unter www.swissmedicinfo.ch 2. Lee AW et al. DTaP5-IPV-Hib-HepB, a hexavalent vaccine for infants and toddlers. Expert Rev Vaccines. 2017 Feb;16(2):85-92 *Vaxelis® erfordert keine Rekonstitution und induziert eine frühe Hib Immunantwort2 Fachpersonen können die Referenzen beim Unternehmen anfordern. Gekürzte Fachinformation Vaxelis®: Z: Diphtherie-Toxoid, Tetanus-Toxoid, Bordetella-pertussis-Antigene (Pertussis-Toxoid (PT), Filamentöses Hämagglutinin (FHA), Pertactin (PRN), Fimbrien Typen 2 und 3 (FIM)), Hepatitis- B-Oberflächenantigen, inaktivierte Polioviren (Typ 1 (Mahoney), Typ 2 (MEF-1), Typ 3 (Saukett)), Haemophilus-influenzae-Typ-b-Polysaccharid, (Polyribosylribitolphosphat (PRP), konjugiert an Meningokokken-Protein) I: Grundimmunisierung und Auffrischimpfung bei Säuglingen und Kleinkindern ab einem Alter von 6 Wochen bis 4 Jahre (vor dem 5. Geburtstag) gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Hepatitis B, Poliomyelitis und durch Haemophilus influenzae Typ b (Hib) verursachte invasive Krankheiten. D: Grundimmunisierung: regulär 3 Impfdosen im Abstand von mindestens 1 Monat zwischen den Dosen oder auch 2 Impfdosen im Abstand von mindestens 2 Monaten. Auffrischimpfung: Nach einer Grundimmunisierungsserie mit Vaxelis sollte eine Auffrischimpfung entsprechend den offiziellen Empfehlungen verabreicht werden. KI: Auftreten einer anaphylaktischen Reaktion nach vorheriger Verabreichung von Vaxelis oder eines Impfstoffs, der die gleichen Komponenten oder Bestandteile enthielt; Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Impfstoffes; Enzephalopathie. VM: Nicht intravasal, intradermal oder subkutan verabreichen. IA: In klinischen Studien wurde Vaxelis gleichzeitig mit verschiedenen gebräuchlichen pädiatrischen Impfstoffen verabreicht. Vorzugsweise sollte eine zeitlich getrennte Verabreichung von Vaxelis und Prevenar 13 durchgeführt werden. UW: verringerter Appetit, Schläfrigkeit, Erbrechen, Schreien, Reizbarkeit, Erythem an der Injektionsstelle, Schmerz und Schwellungen an der Injektionsstelle, Fieber. P: 0,5 ml Suspension in einer Fertigspritze zu 1x1 und 10x1. Stand der Information: Januar 2022. Verkaufskategorie AK: B. Zulassungsinhaberin: Future Health Pharma GmbH, 8620 Wetzikon. Auslieferung: sanofi-aventis (schweiz) ag, 1214 Vernier/GE. Ausführliche Informationen siehe Arzneimittel-Fachinformation unter www.swissmedicinfo.ch. SACH.VXL.22.10.0127-v.1.0-10 /2022 In der Druckausgabe befindet sich auf dieser Seite ein Hinweis für medizinische Fachpersonen.

04 / 2022 IN MEMOR IAM K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ 7 bulante medizinische Versorgung in der Pädiatrischen Palliative Care stärken» geführt, bei dem Claudia ihre Erfahrungen und ihr umfassendes Netzwerk optimal einbringen konnte. Der Umstand, dass schweizweit 3000 bis 5000 Kinder von lebenslimitierenden Krankheitsverläufen betroffen sind, die sich oft über viele Jahre hinziehen, weist darauf hin, dass niedergelassene Pädiaterinnen zumindest punktuell in palliative Betreuungssituationen involviert werden. Ergänzend zur gut dokumentierten Spitalversorgung lenkt das Projekt den Blick auf die für die häusliche Versorgung wichtigen Praxispädiater. Mit grossem Engagement hat Claudia, zusammen mit einer Forschungsgruppe, die essenziellen Projektdaten erhoben. In Verlaufe eines Jahres hat sie über 40 Pädiaterinnen interviewt und die Gespräche thematisch ausgewertet. Zusammen mit den anderen Erhebungen und Analysen zeigen die Ergebnisse, dass sich die Situation der häuslichen/ambulanten Versorgung deutlich von der Spitalversorgung abhebt. Viele Praxispädiater möchten betroffene Familien kompetent betreuen, aber oft fehlt das nötige Fachwissen. Zudem sind Brüche in der Versorgungskette, Tabus und die dadurch resultierende Isoliertheit der Beteiligten weitere Herausforderungen. Ebenfalls die Benachteiligungen beim Zugang zu Leistungen und deren Finanzierung stellen einen wichtigen Punkt auf der Projektagenda dar. Entsprechend gibt es zur Sicherstellung von Lebensqualität bei allen Involvierten (Praxispädiaterinnen, Familien, professionelle Netzwerke) teils grossen Supportbedarf. Darüber hinaus sind Sensibilisierung und Lobbying in der Gesundheits- und Sozialpolitik notwendig. Bewundernswert war, wie Claudia trotz Einschränkungen immer positiv nach vorne blickte. Dabei war sie realistisch genug, ihre schwindenden Kräfte und das Unabwendbare einzuordnen – sie hat «den Elefanten im Raum» nicht verdrängt. Im Gegenteil: Sie hat nie geklagt und auch nicht gehadert, sondern immer vom grossen Glück gesprochen, dass sie bei pro pallium ein geschätztes und stimulierendes Engagement gefunden hat und sich für die Familien, die Fachpersonen und insbesondere auch für die Verbesserung der Schnittstelle zwischen den Spezialisten im Spital und den Praxispädiatern hat einsetzen dürfen. Claudia Wandt hat pro pallium und der Kinder- und Jugendmedizin in der Schweiz viel gegeben – es wäre für sie und für uns schön gewesen, wenn sie noch hätte erleben dürfen, wie ihre umsichtig geführten Interviews und die Analysen in das geplante Vademecum und eine Monographie einfliessen. Es war ihr Wunsch, dass dieses Projekt auch ohne sie zu Ende geführt wird. Erste Publikationen sind gegen Ende 2022 zu erwarten. Ihr Wirken ist ein wichtiges Vermächtnis für die Stiftung pro pallium und hat weitreichende Effekte auf die künftige Strategie. Wir sind traurig, diese kluge, kompetente und liebenswürdige Kollegin verloren zu haben. ■ Anfang Juni hat uns die traurige Nachricht erreicht, dass Claudia Wandt verstorben ist. Sie hat pro pallium in den letzten vier Jahren tatkräftig unterstützt und wegweisende Impulse gegeben. Wir trauern um den Tod einer lieben und engagierten Kollegin mit viel Herz und tollen Werten, die diese Erde leider viel zu früh verlassen musste. Claudia hat an der Universität Bern Medizin studiert und 1991 mit der Promotion abgeschlossen. In der Weiterbildung hat sie sich für die Pädiatrie entschieden und 1998 den eidg. Facharzttitel Kinder- und Jugendmedizin FMH erhalten. Während 20 Jahren arbeitete sie als niedergelassene Pädiaterin – zehn Jahre führte sie eine eigene Praxis für Kinder- und Jugendmedizin in der Region Basel, weitere zehn Jahre war sie in Gemeinschafts- praxen tätig. Parallel dazu engagierte sie sich in der Ausbildung von Medizinstudierenden und war Mitbegründerin einer interdisziplinären Therapiegruppe für Jugendliche mit Adipositas. Schon damals hat sie der Versorgung zu Hause und der Verbesserung der Lebensqualität aller Beteiligten vermehrt ihre Aufmerksamkeit geschenkt. Eine heimtückische Krebserkrankung in der Lunge hat Claudia verunmöglicht, weiterhin ein forderndes Arbeitspensum in der Patientenversorgung zu absolvieren. Sie hat sich deshalb im Dezember 2018 bei pro pallium gemeldet, weil sie ein Umfeld mit vielen Anknüpfungspunkten gesehen und auch gefunden hat. Über ihr Engagement, als Freiwillige in der psychosozialen Begleitung einer Familie mit einem schwerkranken Kind, hat sie sich nach und nach weitere Handlungsfelder erschlossen. Die Teilnahme an einer Tagung zu Palliativ- und Schmerzmedizin für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Kinderpalliativzentrum Datteln im Ruhrgebiet war ein wichtiger Brückenschlag zwischen ihrer klinischen Arbeit als Pädiaterin und ihren eigenen Erfahrungen an der Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung. Dabei sind für sie auch die Defizite gegenüber der in Deutschland flächendeckend gut etablierten Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) auch für pädiatrische Patienten deutlich geworden. Die vielen offenen Fragestellungen haben sie motiviert, in Freiburg i. Br. den Kontaktstudiengang Palliative Care Pädiatrie zu absolvieren. Dabei hatte sie zwei Anliegen: Einerseits sollten die Kinder, die von einer lebensbegrenzenden Erkrankung betroffen sind, ihren spezifischen Bedürfnissen entsprechend ganzheitliche Fürsorge in somatischer, seelischer, sozialer und spiritueller Hinsicht erhalten. Andererseits sollte pro pallium darin gestärkt werden, mit der psychosozialen Pädiatrischen Palliative Care höchstmögliche Lebensqualität für das lebensverkürzend erkrankte Kind zu ermöglichen und dessen Familie umfassend zu unterstützen. Die Erkenntnisse aus der Freiwilligenarbeit und die Reflexion der Versorgungsprozesse in Fachgesprächen bei pro pallium haben 2020 zur Erarbeitung des Projekts «AmDR. BEAT SOTTAS STIFTUNGSRAT PRO PALLIUM, OLTEN Korrespondenzadresse: info@pro-pallium.ch www.pro-pallium.ch Im Gedenken an Dr. med. Claudia Wandt Foto: pro pallium

Die in den obigen Texten erwähnten Links können in der E-Paper-Version dieses Heftes angeklickt werden. Pinnwand Ergebnisse Umfrage Myopiemanagement Die Optometristin Chiara Weissmann hat im Rahmen ihrer Masterthesis in unserem Rundmail vom 24. März 2022 zur Teilnahme an einer Umfrage zum Thema Myopiekontrolle bei Kindern und Jugendlichen gebeten. Ziel war es, einen besseren Überblick über die Wege einer von Myopie betroffenen Familie zur Information einer möglichen Therapie zu erlangen. Dies mit Augenmerk darauf, wo allenfalls Probleme auftreten und wie hierbei die Kommunikation verbessert werden kann. Die Umfrage verzeichnete insgesamt 736 Teilnehmende, davon 43 Kinderärzte. Wir danken den KIS Mitgliedern, welche teilgenommen haben. Über alles werden Betroffene über Myopiekontrolle informiert. Leider wünschte sich aber auch die Mehrheit der Betroffenen, früher informiert worden zu sein. Augenoptikbetriebe und Optometriepraxen informieren häufiger und ausführlicher über Myopiekontrolle als Augenarztpraxen und -kliniken. Mit einer besseren Zusammenarbeit könnten der Informationsfluss und das Myopiemanagement allgemein gefördert werden, was 74% der Befragten eindeutig bestätigen. Frau Weissmanns Wunsch wäre es, Kinderärztinnen früher mitein- zubeziehen. Von den betroffenen Familien wünschten sich immerhin 17%, sie wären bereits beim Kinderarzt über Myopiekontrolle informiert worden. Die meisten Kinderärztinnen (62,5%) überwiesen, ohne das Thema anzugehen, an einen Augenarzt. (Text: Chaira Weissmann/KIS-DFB) Nach der Jahrestagung ist vor der Jahrestagung… Die Arbeitsgruppe Jahrestagung 2023 hat sich am 1. Oktober 2022 in Bern getroffen, um das vielseitige und interaktive Programm für die KIS Jahrestagung vom 7. September 2023 zu planen. Wir werden im Campus Sursee wieder rund 30 Veranstaltungen für Ärztinnen/Ärzte und MPAs anbieten. Ihr könnt euch also schon auf die Vorprogramme und Inputreferate, das Hauptreferat, die Mitgliederversammlung, die zahlreichen Workshops und das Supplément freuen! (Text/Bild: KIS-DFB) (v.l.n.r. Heidi Zinggeler Fuhrer, Marleen Grosheintz, Nina Schweizer, Karin Peier Harbauer, Camilla Ceppi, Sandra Burri, Marc Sidler, Nanette von Siebenthal, Brigitte Lauri, Sarah Bucher, Beatrice Kivanc, Daniel Brandl. Nicht auf dem Bild: Naomi Götsch, Sarah Jaggi, Cyril Lüdin, Cordula Zwinggi.) Patientenorganisation Long Covid Kids Schweiz Der Verein Long Covid Kids Schweiz betreut aktuell über 130 Familien mit betroffenen Kindern und Jugendlichen. In der Facebook-Gruppe tauschen sich die Eltern über die Krankheit, die beschränkten Behandlungsmöglichkeiten, Medikamente, Long-Covid-Sprechstunden oder über die Schule aus. Die Familien haben Zugang zu Zeitungsartikeln, Fernsehbeiträgen, Studien oder Fachartikeln. Die von Long Covid betroffenen Kinder und Jugendlichen tauschen sich im WhatsApp-Chat aus. Die Patientenorganisation Long Covid Kids Schweiz setzt sich für die von Long Covid oder ME/CFS betroffenen Kinder und Jugendlichen und deren Familien auch in der Öffentlichkeit ein und fordert mit Nachdruck Anerkennung, Forschung, Ausbildung und Unterstützung. Weitere Informationen auf www.longcovidkids.ch (Text: Long Covid Kids Schweiz) SAVE THE DATE 1: KIS Impulsatelier vom 2. Februar 2023: «Weniger Druck – mehr Effizienz» Zuerst wurde aus der Januartagung die Wintertagung. Heute heisst sie KIS Impulsatelier. Dort trifft sich der KIS Vorstand mit allen interessierten Mitgliedern und ausgewählten Expertinnen für einen Fachaustausch zu einem definierten Thema. Am Nachmittag des 2. Februar 2023 werden wir unter dem Titel «Weniger Druck – mehr Effizienz» in der neuen KIS Geschäftsstelle in Dietikon das wichtige Thema Selbstorganisation/Selbstfürsorge gemeinsam angehen. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen und können sich bei unserem Geschäftsführer anmelden: daniel.brandl@kis.ch Die Teilnahme ist kostenlos. (Text: KIS-DFB) Poster zur effektiven Unterstützung von 5–11-jährigen Kindern beim Impfen Unsere beliebte Posterserie, welche 5–11-jährige Kinder, deren Eltern sowie medizinische Fachpersonen beim Impfen unterstützt, ist neu auch auf Englisch erhältlich. Die Poster können in verschiedenen Formaten über unsere Webseite kostenlos heruntergeladen und ausgedruckt werden (z.B. in einem Copycenter). (Text/Illustrationen: Kinderärzte Schweiz/KIS-DFB) How to support children during their vaccination Technical procedure appropriate for child ren: Short needle 25G 16mm (or 25 mm). Every drop counts! No aspiration. Clarify what support is required Smaller need: Let’s go! (Green poster) Higher need: Use the tools in the vaccination kit. Offer comfort positions Include the parents. (Blue poster) Let the child choose as much as possible for th emselves. Welcome each child individually Who is this child? Their lucky charm may prov ide a clue. Focus on preferences & a positive outcome. Child-friendly information about the process Provide a calm environment. The child should feel safe and protected. Take the lead during the vaccination Reassure both child and parents. Vaccinate rapidly and safely. Congratulate the child A positive experience will help with the 2nd vaccination. Farewell with a smile. KIS_Kinderimpfen_Plakat_Fachpersonal_A3_EN.ind d 1 06.07.22 00:05 KIS_Kinderimpfen_Plakat_Fachpersonal_A4_EN.ind d 1 06.07.22 00:06 Helpful hints for your vaccination Dress in your favorite clothes Talk about your feelings Breathe calmly and deeply Or would you rather bring your lucky charm? Are you excited? Or? Sit down comfortably Distract yourself Where would you like to sit? What would you rather focus on? Or would you rather hold your breath? Prepare yourself well Are you ready? Ask questions. Is everything clear? We are here for you! KIS_Kinderimpfen_Plakat_Kinder_A3_EN.indd 1 06.07.22 00:03 KIS_Kinderimpfen_Plakat_Kinder_A4_EN.indd 1 06.07.22 00:06 How to support your child during the vaccination Encourage your child Cuddly toy & favorite shortsleeved Tshirt Explain honestly Do you have any more questions? Breathe calmly and deeply We are here for you! Distract your child With pictures, a smartphone, a game? Provide a feeling of security How much support does your child want? Plan ahead carefully Documents, time, place, procedure Remain calm and positive Speak gently and reassuringly. KIS_Kinderimpfen_Plakat_Eltern_A3_EN.indd 1 06.07.22 00:01 KIS_Kinderimpfen_Plakat_Eltern_A4_EN.indd 1 06.07.22 00:06 NEU AUF ENGLISCH Lesenswertes aus dem KIS Vorstand, unseren Arbeitsgruppen und dem Rest der Welt Ausgewählte KiJu-Bücherliste zum Thema besondere Bedürfnisse und Beeinträchtigungen Unser Mitglied Dr. med. Sabine Zehnder von Creathera Bern hat für die Teilnehmenden unserer Jahrestagung 2022 eine praktische Liste von Kinder- und Jugendbüchern zum Thema besondere Bedürfnisse und Beeinträchtigungen verfasst. Diese Liste kann von der Kinderärzte Schweiz Webseite (Rubrik «Links/Hilfreiche Materialien für die Praxis» – Kapitel «Behinderungen/ Beeinträchtigungen/Handicaps») oder mittels diesem QR Code heruntergeladen werden. (Text: KIS-DFB)

Unsere Geschäftsstelle hat ein neues Domizil Angefangen hat alles Mitte 1995 in Heidi Fedelis Home Office am Südfuss des Weissensteins in Bellach (SO). Zum Fuss des Üetlibergs an der Binzstrasse 18 in Zürich-Wiedikon ging es im Zuge einer Restrukturierung im Dezember 2006, unter der neuen Geschäftsführerin Noëlle Müller-Tscherrig. Unter ihr wurden dann im Frühling 2009 Räumlichkeiten in einer kleineren Bürogemeinschaft an der Breitingstrasse 23 in Zürich-Enge bezogen. Von dort zog das Forum für Praxispädiatrie, welches bald Kinderärzte Schweiz heissen sollte, unter Noëlles Nachfolger Simon Hubacher im September 2010 an die Badenerstrasse 21 im Zürcher Kreis 4 um. Nach gut 12 Jahren am Stauffacher packen das jetzige Team Beatrice Kivanc (seit 2014) und Daniel Brandl (seit 2015) im November 2022 ihre Siebensachen und ziehen am 11.11.22 (so in etwa um 11 Uhr 11) in grössere sowie günstigere Büros im Herzen von Dietikon (ZH) im Limmattal, nur wenige Schritte vom gut angeschlossenen Bahnhof – 10 Minuten vom Zürcher HB entfernt. Bitte aktualisieren Sie unsere Adresse. Unsere Internetdomain wird zum Umzugsdatum hin zur benutzerfreundlicheren www.kis.ch migriert; auch enden unsere E-Mail-Adressen neu auf @kis.ch. Sowohl die alte Internetadresse www.kinderaerzteschweiz.ch als auch die vorherigen E-Mail-Adressen werden automatisch umgeleitet. Unsere Telefonnummern bleiben unverändert. (Text: KIS-DFB) ZIEHENWIRUM... Die neuen Kontaktdaten unserer Geschäftsstelle lauten: Löwenstrasse 17, 8953 Dietikon Tel. 044 520 27 17 E-Mail: info@kis.ch www.kis.ch AM 11.11.2022 SIGIP – Schweizerische Interessengruppe für Integrative Pädiatrie Die SIGIP organisiert zweimal jährlich spannende Fortbildungen zum Thema Integrative Pädiatrie in der Praxis – als Hybrid- veranstaltung. Am 1. September 2022 mit Dr. med. Jan Philipp Meister (DE), Facharzt ORL mit Zusatzbezeichnung Anthroposophische Medizin, zu verschiedensten ORL-Themen der Praxispädiatrie. Hier die wichtigsten Quick-Infos: • Embryologisch handelt es sich um eine «united mucosa» von der Lippeninnenseite bis zum Anus einschliesslich Atemwege. Zu diesem vom Entoderm ausgehenden System gehören das gesamte ORL-System, die Lunge, der Magen, die Leber und der Darm. • Warme Füsse sind für die Gesundheit essenziell. Studien belegen: Warme Füsse = warme Nase. Somit: Kindern mit kalten Füssen abends die Füsse warm massieren = weniger Infekte. • Eine Trommelfellperforation bei akuter Otitis media kann als Teil des Selbstheilungsprozesses verstanden werden im Sinne einer temporären Wiederherstellung der Drainage des Mittelohrs, dessen Blockade im Bereich der Tuba auditiva wesentlich für die Pathogenese ist. • Bei rez. Otitis externa Ohrlösung der Perlentaucher empfohlen: eine Mischung aus Alkohol, Essigsäure und Dexpanthenol (z.B. Normison® OT). Wer Interesse hat, zukünftig dabei zu sein, melde sich bei: benedikt.huber@h-fr.ch, oder schaue auf der Homepage: https://sigip.org/de/veranstaltungen/ (Text: SIGIP) SAVE THE DATE 2: Online Frühlingstagung vom 16. März 2023 Seit März 2021 ist die beliebte KIS Online Frühlings- tagung fester Bestandteil unseres Fortbildungskalenders. Sie zeichnet sich durch die KIS-typische Mischung aus Wissensvermittlung und praktischen Beispielen aus, wird im kompakten Onlineformat gesendet und kann entweder live oder später als Aufzeichnung mitverfolgt werden. Bitte notiert euch das Datum: 16. März 2023, 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr Das detaillierte Programm wird baldmöglichst auf unsere Webseite www.jahrestagung.ch aufgeschaltet werden; wir halten alle KIS Mitglieder via Rundmail auf dem Laufenden. Wir freuen uns schon jetzt auf einen interessanten und lehrreichen späten Nachmittag/frühen Abend gemeinsam mit euch. (Text: KIS-DFB) Medizinische Empfehlungen für Reisende: safetravel.ch ist neu healthytravel.ch Das Schweizerische Expertenkomitee für Reisemedizin (EKRM) – ein Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Tropen- und Reisemedizin (FMH) – hat die Webseite Safetravel® neu gestaltet und zu HealthyTravel.ch umbenannt. Die Webseite bietet weiterhin kostenlos grundlegende reisemedizinische Empfehlungen für Laien. Fachpersonen können zudem nach Beziehung eines kostenpflichtigen Abonnements viele zusätzliche reisemedizinische Informationen und Empfehlungen beziehen. Weitere Informationen auf www.healthytravel.ch (Text: www.healthytravel.ch) ZIEHENWIRUM... Die neu n Kontaktdaten unserer Geschäftsstelle lauten: Löwenstr sse 17, 8953 Dietikon Tel. 044 520 27 17 E-Mail: info@kis.ch www.kis.ch AM 11.11.20 2

VERBANDSZ I ELE 04 / 2022 K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ 10 Damit wir als Berufsverband für die Kinder- und Jugendärztinnen/-ärzte in der Praxis wissen, wohin wir wollen, entschloss sich der Vorstand vor zwei Jahren dazu, eine Vision zu entwickeln. Diese soll den idealen Zustand einer Organisation in einer entfernten Zukunft beschreiben. Sie dient als Identifikation und hat Orientierungsfunktion für alle Mitglieder. Kurz: Die Vision steht für den gemeinschaftlichen Traum unseres Verbandes: DR. MED. MARC SIDLER PRÄSIDENT KINDERÄRZTE SCHWEIZ, BINNINGEN Korrespondenzadresse: marc.sidler@hin.ch «Wer nicht weiss, wo er hin will, darf sich nicht wundern, wenn er woanders ankommt.» Mark Twain Vision und Mission – Wo stehen wir? Unsere Mission «Kinderärzte Schweiz vertritt als Interessenverband die in der Praxis tätigen Fachärztinnen und Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin der Schweiz. Wir engagieren uns für optimale Rahmenbedingungen zur umfassenden medizinischen Versorgung der Kinder und Jugendlichen. Dies gilt für die pädiatrische Praxis sowie ihr systemrelevantes Umfeld. Der Berufsverband ■ vertritt die standespolitischen Interessen der Kinder- und Jugendärzte und -ärztinnen in der Praxis ■ bietet praxisspezifische Fort- und Weiterbildungen im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin an ■ hält gebündelte, praxisrelevante Informationen, Instrumente und Materialien für seine Mitglieder bereit ■ setzt sich aktiv für die Nachwuchsförderung zukünftiger Praxispädiaterinnen und Praxispädiater ein ■ unterstützt und partizipiert in praxisrelevanten Forschungsprojekten ■ macht sich stark für die interne und externe Vernetzung und interprofessionelle Zusammenarbeit ■ transportiert in seiner aktiven Öffentlichkeitsarbeit medizinische und standespolitische Einschätzungen und Expertenmeinungen publikumsgerecht Kinderärzte Schweiz setzt sich für eine qualitativ hochstehende Praxispädiatrie ein, zu der alle Kinder und Jugendlichen einfachen Zugang haben – heute und morgen.» Das tönt ja schon alles gut und recht, aber auf welche Art und Weise sollen und wollen wir dieses Ziel erreichen? Der Schluss lag auf der Hand: Kinderärzte Schweiz braucht eine zeitgerechte, moderne Mission (bisher «Leitbild»). In einer lebhaft intensiv geführten Diskussion entwickelte der Vorstand an der Retraite 2021 die vorliegende Mission: Bild: Shutterstock

04 / 2022 VERBANDSZ I ELE K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ 11 Fort- und Weiterbildungen waren, sind und bleiben auch in Zukunft eine tragende Säule unseres Verbandes. Dies haben die Mitglieder im Rahmen der Mentimeterumfrage bekräftigt: Ein beachtlicher Teil der 118 abstimmenden Mitglieder wünschen sich Fortbildungen (mit Präsenz oder online) als erste bzw. zweite Priorität unserer Verbandsaktivitäten (siehe Abbildung). Bei aller Euphorie für unser über die Jahre gewachsenes Kurswesen muss uns bewusst sein, dass ein gutes Fortbildungsangebot für den Verband kein Selbstläufer ist! Online-Fortbildungen sind in den letzten 2½ Jahren im Zuge der Corona-Pandemie wie Pilze aus dem Boden geschossen. Viele, teils kommerzielle Organisationen präsentieren virtuelle Angebote zu den verschiedensten Themen. Wir sind gut beraten, unser qualitativ hochstehendes Angebot stets à jour zu halten. Auch sind wir der Meinung, dass bei allen Vorzügen einer virtuellen Fortbildung diese den persönlichen Austausch unter den Teilnehmenden im Rahmen von Präsenzveranstaltungen nicht wird ersetzen können – und davon lebt unser Berufsverband. Zudem wollen wir nicht nur Wissen, sondern auch Fähigkeiten und Kompetenzen transferieren, was online nur bedingt möglich ist. Ein Fortbestehen der Praxispädiatrie ist nur mit gut ausgebildetem Nachwuchs gewährleistet. Unter anderem soll ein zunehmendes Angebot unserer Kurse für die Assistierenden diesem Punkt Rechnung tragen. Entscheidend wird jedoch die ausreichende Verfügbarkeit von Praxisassistenzstellen in unseren Praxen sein. Auch wenn hier aufgrund der föderalistischen Strukturen vor allem die regionalen Haus- und Kinderärzteverbände gefordert sind, erhoffen wir uns wegweisende Erkenntnisse und Hilfestellungen durch die Arbeitsgruppe pädiatrische Praxisassistenz unter der Leitung unseres sehr erfahrenen und geschätzten Mitglieds Andreas Geiser in Zusammenarbeit mit pädiatrie schweiz und mfe. Gemäss den Teilnehmenden an der MV schafft es das Thema «standespolitische Aktivitäten» lediglich auf Platz vier von fünf. Zugegeben, Berufs- und Standespolitik ist «trocken» und «Knochenarbeit» (ich zitiere aus Rolf Temperlis und Heidi Zinggelers Artikel von Seite 13, dessen Lektüre ich euch ans Herz lege). Doch was nützt uns ein gut ausgebildeter Nachwuchs und Praxispädiater, die sich regelmässig fortbilden, wenn wir uns mehr und mehr mit Bürokratie beschäftigen müssen, da die Politik uns stets neue Hürden in den Weg stellt und Auflagen macht? Wenn ein schon seit über 20 Jahren nicht mehr sachgerechtes Abrechnungssystem nicht einem zeitgemässen Tarif Platz macht? Gewiss – es braucht einen langen Atem und eine grosse Frustrationstoleranz, um in der Politik etwas erreichen zu können. Bis anhin konnten wir uns glücklich schätzen, standespolitische Schwergewichte wie Rolf und Heidi in unseren Reihen zu haben – ein Selbstläufer ist aber auch dies nicht. Es wird von niemandem erwartet, dass man in den politischen Prozessen sofort den Durchblick hat – auch für mich ist nach über drei Jahren Verbandsarbeit bei KIS die standespolitische Arbeit oft noch ein Buch mit sieben Siegeln – wie üblich gilt «aller Anfang ist schwer». Damit die Ideen von der Generation Z umgesetzt werden können, brauchen wir junge Mitglieder, die sich auch zu diesem Thema engagieren – Mut tut gut! Wir wollen nicht, dass der erste Punkt unserer Mission «Der Berufsverband vertritt die standespolitischen Interessen der Kinder- und Jugendärzte und -ärztinnen in der Praxis» zur Makulatur wird. Fortbildung, Nachwuchs, Standespolitik, aber auch Vernetzung und interprofessionelle Zusammenarbeit, Praxisforschung und Öffentlichkeitsarbeit sind Themen, die uns und unseren Berufsverband in den kommenden Jahren beschäftigen werden. Ich bin überzeugt, dass es bei diesen vielfältigen Aufgaben für jedes Mitglied Möglichkeiten gibt, sich persönlich einzubringen. Damit unsere Vision nicht nur eine Vision bleibt, braucht es einen aktiven Verband: «Für jedes Kind: Eine starke Praxispädiatrie – heute und morgen». ■ 1. 2. 3. 4. 5. Fortbildungen mit Präsenz Fortbildungen online Nachwuchsförderung Standespolitische Aktivitäten Öffentlichkeitsarbeit Ziele Geschäftsjahr 2022/2023: Wo soll KIS seine Akzente setzen? Wo stehen wir heute, Ende 2022? Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung hatten die Mitglieder die Möglichkeit, mittels Mentimeter ihre Akzente zu priorisieren. (Siehe dazu auch das Editorial auf Seite 5 sowie Jan Cahliks Bericht zur Mitgliederversammlung auf Seite 17.) Abbildung: Mentimeter-Umfrage Mitglieder- versammlung 2022

Infanrix hexa (DTPa-HBV-IPV+Hib). W: Diphtherie-, Tetanus- und Pertussis-Toxoid; filamentöses Hämagglutinin von B. pertussis; Pertactin von B. pertussis; rekombinantes Hepatitis B-Oberflächenantigen; inaktiviertes Poliomyelitis-Virus Typ 1 (Mahoney), Typ 2 (MEF-1) und Typ 3 (Saukett); gereinigtes Kapselpolysaccharid von Haemophilus influenzae Typ b (konjugiert). I: Grundimmunisierung und Auffrischimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Hepatitis B, Poliomyelitis und Haemophilus influenzae Typ b bei Kindern ab 2 bis 36 Monaten gemäss den offiziellen Impfempfehlungen. D: Reguläre Grundimmunisierung mit 3 Impfungen. Zusätzlich liegen Daten mit einem Grundimmunisierungsschema von 2 Impfdosen vor. Auffrischimpfungen gemäss offiziellen Empfehlungen. Impfstoff vor Gebrauch rekonstituieren. Injektion tief intramuskulär. KI: Überempfindlichkeit auf einen Inhaltsstoff oder Zeichen einer Überempfindlichkeit nach früherer Anwendung von Diphtherie-, Tetanus-, Pertussis-, Hepatitis B-, Polio- oder Hib-Impfstoffen; Enzephalopathie unbekannter Genese innerhalb von 7 Tagen nach einer früheren Pertussis-Impfung; akute, schwere, fieberhafte Erkrankung. W/V: Unter keinen Umständen intravasal oder intradermal injizieren! Wenn nach einer vorherigen Impfung mit einem Pertussis-enthaltenden Impfstoff folgende Reaktionen aufge- treten sind, sollten Vor- und Nachteile der Impfung sorgfältig abgewogen werden: Temperatur ≥40.0 °C innerhalb von 48 h ohne sonst erkennbare Ursache, Kollaps oder schockähnlicher Zustand (hypotonisch-hyporesponsive Episode (HHE)) innerhalb von 48 h, anhaltendes, untröstliches Weinen >3 h innerhalb von 48 h, Kon- vulsionen mit oder ohne Fieber innerhalb der ersten 3 Tage nach Impfung. ThromboReferenzen: 1. GlaxoSmithKline Marktdaten 2022N504338 03/2022. 2. GlaxoSmithKline Marktdaten 2017N332737 01/2020. 3. Fachinformation Infanrix hexa, Link: www.swissmedicinfo.ch, zugegriffen im Juni 2022. 4. Swissmedic, Liste der zugelassenen Impfstoffe und Blutprodukte, Link: www.swissmedic.ch, zugegriffen im Juni 2022. Fachpersonen können die genannten Referenzen bei GSK Schweiz AG anfordern. GSK, Talstrasse 3–5, 3053 Münchenbuchsee, Tel: +41 (0)31 862 21 11, Fax: +41 (0)31 862 22 00, www.glaxosmithkline.ch Trademarks are owned by or licensed to the GSK group of companies. ©2022 GSK group of companies or its licensor. PM-CH-INH-JRNA-220004-06/2022 60 MILLIONEN geimpfte Babies1 penie oder Blutgerinnungsstörung. Psychogen bedingte Synkope. Potentielles Risiko von Apnoe bei sehr unreifen Frühgeborenen. IA: Prevenar 13 und Infanrix hexa vorzugsweise zeitlich getrennt verabreichen (Berichte über erhöhte Inzidenz von Fieber (>39,5 °C), Konvulsionen und HHE bei gleichzeitiger Gabe). Antipyretika können zu abgeschwächter Impfantwort führen. Bei immunsupprimierten Patienten kann adäquate Impfantwort ausbleiben. UW: Sehr häufig: Fieber ≥ 38 °C,ungewöhnliches Weinen, Unruhe, Reizbarkeit, Schmerzen, Rötung, Schwellung an Injektionsstelle (≤50 mm), Appetitverlust, Somnolenz. Häufig: Fieber > 39,5 °C; Schwellung (>50 mm), Induration an Injektionsstelle; virale Infektionen, Candida-Infektion, Otitis media, Erregbarkeit, Konjunktivitis, Infektionen der oberen Atemwege, Bronchitis, Husten, Schnupfen, Pharyngitis, Durchfall, Enteritis, Gastroenteritis, Erbrechen, Hautausschlag, Dermatitis, Pruritus. Gelegentlich: diffuse Schwellung der von Injektion betroffenen Gliedmasse. Sehr selten / Post Marketing Erfahrung für Infanrix hexa und/oder Engerix B: u. a. allergische Reaktionen (einschl. Ana- phylaxie), angioneurotisches Ödem, Vaskulitis, Erythema multiforme, Thrombo- penie; UW des Nervensystem wie Krampfanfälle, Bewusstseinstrübungen, Enzephalopathie, Neuropathie, Neuritis; Arthritis, Muskelschwäche, Apnoe bei sehr unreifen Frühgeborenen. Lag.: Bei +2 °C bis +8 °C. Nicht einfrieren. P: Fertigspritze (DTPa-HBV-IPV-Suspension) und Durchstechflasche (Hib), ×1 und ×10. AK: B. Stand der Information: November 2021. GlaxoSmithKline AG, 3053 Münchenbuchsee. Ausführliche Angaben finden Sie unter www.swissmedicinfo.ch. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen melden Sie bitte unter pv.swiss@gsk.com. In der Druckausgabe befindet sich auf dieser Seite ein Hinweis für medizinische Fachpersonen.

04 / 2022 BERUFSPOL I T I K K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ 13 den. Mit 170 gegen 7 Stimmen ist der Nationalrat der Meinung, die Ärzteschaft müsse für das Abseitsstehen von santésuisse und H+ bestraft werden. Wahlpropaganda statt zielführende Politik Die Wahlen im nächsten Jahr vor Augen, politisiert das Parlament nicht zuletzt für die Tribüne beziehungsweise das Wahlvolk. Zwei untaugliche Initiativen (Kostenbremse der Mitte und Prämienentlastung der SP) entfachen epische Debatten, Gegenvorschläge und Medienrummel. Der Mittepräsident lastet die Kostensteigerung im Gesundheitswesen den Lobbyisten der Pharmaindustrie und der Ärzteschaft an und ist sich für diffamierende Bemerkungen in Richtung Ärzteschaft nicht zu schade. Santésuisse behauptet ohne Scham, der Arzttarif sei schuld an der Kostensteigerung, obwohl die Preise seit 20 Jahren nicht angestiegen sind, unsere Löhne sogar gesunken. In welcher anderen Branche lässt sich das beobachten? Symposium mfe Das 4. Symposium mfe hat zu lebhaften Diskussionen geführt. P.A. Schnegg, Regierungsrat und Gesundheitsdirektor des Kantons Bern, referierte über die Sichtweise der Kantone und hielt klar fest, dass die Kinder- und Hausarztpraxen der Grundpfeiler der medizinischen Versorgung darstellen und aus qualitativen und ökonomischen Gründen gefördert werden müssen. Der Kanton Bern will mit innovativen interprofessionellen Modellen vorangehen. Der neue Verwaltungsratspräsident santésuisse, Nationalrat M. Landolt, hielt fest, dass sich alle Partner im Gesundheitswesen wieder auf gemeinsame Ziele im Interesse der Bevölkerung einigen müssten, und versprach vermehrte Kooperation. Die Kosten seien ein wichtiges, aber nicht das einzige Thema, über das diskutiert werden müsse. Alle waren sich einig, dass Haus- und Kinderärztinnen von administrativen Arbeiten entlastet werden müssen, dass neue Arbeitsmodelle vor allem auch für die Aufrechterhaltung der Notfalldienste nötig seien und unsere Löhne nicht gekürzt werden dürfen. Schlussfolgerung Ohne (berufs-)politisches Engagement geht nichts. Und das beginnt bei jedem und jeder Einzelnen von uns: Information des Umfeldes, Mitgliedschaft in den Berufsverbänden, Unterstützung der aktiven Berufskolleginnen und -kollegen. Eigenes Engagement in Betracht ziehen. Für zwei Pädiater/-innen im Vorstand mfe wird in absehbarer Zeit Ersatz gefunden werden müssen. Und: Wer ins Schussfeld von tarifsuisse gerät, soll keine voreiligen Schritte unternehmen und sich zuerst Rat bei den Berufsverbänden holen. ■ Polit-Arbeit zurückgestuft Die KIS-Jahrestagung markiert jeweils das Ende der Sommerzeit, das Ende der kongress- und fortbildungsfreien Periode, das Verschwinden der Zeitungsenten und die Wiederaufnahme der politischen Debatten. Als immer noch aktive KIS-Mitglieder freuten wir uns mit KIS über die vielseitige und sehr gut besuchte Jahrestagung. Als mfe-Mitglieder und im Vorstand Mitverantwortliche bedauern wir sehr, dass mfe ähnliche Erfolgsgefühle verwehrt bleiben. mfe darf keine Kongresse organisieren, um den Fachgesellschaften nicht in die Quere zu kommen. Einerseits beraubt dies mfe beträchtlicher Finanzquellen, andererseits bleibt diesem Verband nur gerade die trockene Seite der Verbandsarbeit: die politische Knochenarbeit. Und wir sind konsterniert darüber, dass die Mitgliederversammlung KIS Standespolitik als nicht prioritär erachtet. Kostendeckelung im Blindflug An der KIS-Jahrestagung 2021 staunten viele ab dem Weckruf der FMH-Präsidentin Yvonne Gilli, welche die Gefahren von bevorstehenden politischen Entscheiden, insbesondere einem drohenden Globalbudget, dramatisch beschrieb. Unterdessen haben die politischen Verbände FMH und mfe viel Energie und Zeit in Informationsarbeit investiert, in die Information von Parlamentarierinnen und Parlamentariern, von denen viele erschreckend wenig vom Schweizer Gesundheitswesen verstehen und trotzdem wichtige Entscheide treffen, in den Austausch mit der Verwaltung und mit den Medien. Gewisse Erfolge sind zu verzeichnen. Nach wie vor ist der Bundesrat bestrebt, Kostensparmassnahmen durchzusetzen, welche sich in anderen Ländern längst als untauglich bis desaströs erwiesen haben. Hartnäckige politische Arbeit führt zu Resultaten. mfe hat sich erfolgreich gegen die parlamentarische Motion Brand gewehrt, welche den Bundesrat beauftragen wollte, einen neuen Diagnosecode in der ambulanten Medizin durchzusetzen. Trotzdem wird der Diagnosecode angepasst werden müssen, aber nach unseren eigenen Vorstellungen. Das von mfe scharf zurückgewiesene Obligatorium einer Erstberatungsstelle ist vom Tisch. Vom Parlament abgelehnt wurde auch die Kostenkontrolle durch die Tarifpartner zusammen mit direkten Eingriffsmöglichkeiten des Bundesrates. Andererseits hat der Nationalrat einem Postulat zugestimmt, welches degressive Tarife vorsieht: Die Abgeltung von Leistungen soll so lange kontinuierlich abgesenkt werden, bis sich die Tarifpartner auf einen neuen Tarif geeinigt haben. Bei Unterversorgung kann von Tarifsenkungen abgesehen werDR. MED. ROLF TEMPERLI VORSTANDSMITGLIED MFE, EHRENMITGLIED KINDERÄRZTE SCHWEIZ, LIEBEFELD Korrespondenzadresse: temperli-rossini@bluewin.ch DR. MED. HEIDI ZINGGELER FUHRER VIZE-PRÄSIDENTIN MFE, ZUSTÄNDIGKEIT PÄDIATRIE, CHUR Korrespondenzadresse: h.zinggeler@mez-chur.ch

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