KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 1/2022

Sozialarbeit in der kinderärztlichen Praxis Behandlung der Streptokokken-Angina ohne Antibiotika Kleine Kulturgeschichte des «Nuggis» T H E M E N H E F T – MYTHEN IN DER PÄDIATRIE 01/2022 www.kinderaerzteschweiz.ch info@kinderaerzteschweiz.ch Jahrestagung 2022 «Mittendrin und ganz besonders – Kinder und Jugendliche mit spezifischen Bedürfnissen» Donnerstag, 8. September 2022 Seedamm Plaza in Pfäffikon (SZ) E30613 E30613 Das Programmheft zur Kinderärzte Schweiz Jahrestagung 2022 «Mittendrin und ganz besonders – Kinder und Jugendliche mit spezifischen Bedürfnissen» liegt dieser Ausgabe bei. Anmeldungen nehmen wir ab dem 5. April 2022 um 19.00 Uhr auf www.jahrestagung.ch entgegen. Last Minute Spezialbeilage: Poster Hilfswerk Ukraine Es herrscht wieder Krieg in Europa. Nur rund zwölf Stunden Autofahrt von der Schweizer Grenze entfernt – also in etwa so weit wie wir nach Barcelona, Neapel, London oder Split in die Ferien fahren – findet Unbegreifliches, Schreckliches und Verabscheuenswertes statt. Leidtragende sind wie immer die Zivilbevölkerung – allen voran die Kinder und alle, die für sie sorgen; also auch die ukrainischen Kinderärztinnen und Kinderärzte. «Man muss von seinem Glück weitergeben» ist der Leitsatz des Hilfswerks Ukraine, welches der Kinderarzt Dr. med. Jürg Streuli in Uznach ins Leben gerufen hat. Das Hilfswerk nützt langjährige Verbindungen und ein Netzwerk von vertrauenswürdigen Helferinnen und Helfern in der Ukraine und in der Schweiz, um mit dem kleinstmöglichen Verwaltungsaufwand die grösstmögliche Wirkung vor Ort zu erzielen. Die Berufsverbände Kinderärzte Schweiz und pädiatrie schweiz bitten um Ihre Spende, damit dringend benötigte Hilfsgüter beschafft und an die Bedürftigen geliefert werden können. Die Kinder und Kinderärzte in der Ukraine brauchen unsere Hilfe – jetzt! Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es: Wir danken Ihnen im Namen der ukrainischen Kinder für Ihre grosszügigen und dringend benötigten Spenden. Poster gespendet von: Weitere Informationen finden Sie auf www.hilfswerk-ukraine.ch Hilfswerk Ukraine Gasterstrasse 30 8730 Uznach IBAN CH 64 0078 1626 1358 2200 0 BIC KBSGCH22 St. Galler Kantonalbank, 8640 Rapperswil

In der Druckausgabe befindet sich auf dieser Seite ein Hinweis für medizinische Fachpersonen.

3 01 / 2022 K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ INHALT / IMPRESSUM IMPRESSUM REDAKTIONSTEAM: Dr. med. Matthias Furter, Winterthur; Dr. med. Stefanie Gissler Wyss, Neuendorf; Dr. med. Raffael Guggenheim, Zürich; Dr. med. Irmela Heinrichs, Uster (Leitung); Dr. med. Cyril Lüdin, Muttenz; Dr. med. Nadia Sauter Oes, Winterthur; Dr. med. Martin Schmidt, Rheinfelden; Dr. med. Jürg C. Streuli, Uznach; Dr. med. Kerstin Walter, Bern; Dr. Daniel Brandl, PhD, Geschäftsführer, Zürich HERAUSGEBER: Kinderärzte Schweiz, Badenerstrasse 21, 8004 Zürich ABO: 4 Ausgaben/Jahr: Fr. 48.– inkl. Porto (für Mitglieder inklusive) Spezialpreis für MPAs, Mütter- und Väterberatungsstellen sowie Nonprofit-Organisationen im Bereich Kinder- und Jugendgesundheit: Fr. 32.– inkl. Porto BILDER / ILLUSTRATIONEN: Shutterstock, Kinderärzte Schweiz, Reto Gambon, Mythos Brewery, Grupo Modelo, YouTube, Bundesamt für Gesundheit, Gesundheitsförderung Schweiz, mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz, Deutsche Apotheker Zeitung/Gesine Oberst, N. Frei UKBB, PD Dr. Dr. R. Patcas, Primary and Hospital Care, Kinderpraxis Neuhegi / Lucas Peters, Wikipedia commons, Schweizerisches Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM, CK-Care Doris Straub-Piccirillo/Claudia Müller, Camilla Ceppi, Initiativkomitee Kinder ohne Tabak, Sara Klingenfuss, NordSüd Verlag, Hogrefe Verlag KORRESPONDENZ: Kinderärzte Schweiz Badenerstrasse 21, 8004 Zürich Telefon 044 520 27 17 info@kinderaerzteschweiz.ch, www.kinderaerzteschweiz.ch INSERATE: Dr. med. Cyril Lüdin, cyril@luedin.eu GRAFIK, SATZ UND DRUCK: Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen Auflage: 1150 Expl. Nächste Ausgabe: 02/2022 Redaktionsschluss: 19. April 2022 ISSN 2296-2549 (Print) ISSN 2673-4656 (Online) GENDERGERECHTE SPRACHE: Wir achten in unseren Artikeln auf gendergerechte Sprache. Das heisst, wir beziehen Frauen und Männer gleichermassen in unsere Texte ein, denn Frauen fühlen sich mit der männlichen Form nicht automatisch mitgemeint. Präferenziell wird eine genderneutrale Sprache verwendet. Wenn dies nicht möglich ist, wird zwischen männlicher und weiblicher Form alterniert, jedoch ohne Wertungen/Diskriminierungen (wie z. B. «Professoren und Studentinnen»), bzw. solche Wertungen sollen sich abwechseln. In Ausnahmefällen ist die schwerfällige Beidnennung männlich/ weiblich möglich; diese versuchen wir jedoch zu vermeiden. Drucksache myclimate.org/01-22-403094 © Kinderärzte Schweiz EDI TOR IAL 5 Mythen und Fakten P INNWAND 6 Lesenswertes aus dem KIS Vorstand, unseren Arbeitsgruppen und dem Rest der Welt BERUFSPOL I T I K 9 Was die Corona-Zeit so mit pädiatrischen MPALernenden macht… 10 Soziale Arbeit in der Kinderarztpraxis 13 «BAG-Faktenblätter» zur Verschreibung von Antibiotika in der Schweiz VERNETZUNG 14 Das Vernetzungsprojekt Miapas von Gesundheitsförderung Schweiz BERUFSPOL I T I K 16 mfe DI E MPA SE I TE 17 Rückmeldungen von MPAs: Kinderärzte Schweiz Telefontriage-Manual für die pädiatrische Praxisassistentin FORTB I LDUNG: THEMENHEFTTE I L 18 Ibuprofen im Praxisalltag: Evidenz oder Schweizer Käse? 24 Mythen der pädiatrischen Gastroenterologie 26 Mythen in der pädiatrischen Physiotherapie 29 Mythen Zahnmedizin 30 Mythen Gebissentwicklung FORTB I LDUNG 32 Und sie dreht sich doch… Über erstaunliche Paradigmenwechsel im pädiatrischen Alltag: Behandlung der Streptokokken-Angina ohne Antibiotika JAHRESTAGUNG 33 Mittendrin und ganz besonders KURSE /WORKSHOPS / FORTB I LDUNGEN 34 Kurse KIS 35 Veranstaltungskalender 35 Die gute Fortbildung REDAKT IONELLE SE I TEN 36 Praxistour: Die Kinderpraxis Neuhegi 38 Kleine Kulturgeschichte des «Nuggis» ERFAHRUNGSBER I CHT 41 Allergie im pädiatrischen Alltag 43 Einführungsworkshop: Medizinische Hypnose für Kinder- und Jugendärzte 45 Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) in der Praxispädiatrie DAS GUTE K INDERBUCH FÜR DI E PRAX I S 47 Piatti für Kinder FÜR S I E GELESEN 48 Jaron auf den Spuren des Glücks ■ HABEN SIE ANREGUNGEN, KRITIK ODER LOB? Dann schicken Sie uns eine E-Mail an: info@kinderaerzteschweiz.ch Wir freuen uns.

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5 01 / 2022 K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ EDI TOR IAL Liebe Leserinnen und Leser In unserem medizinischen Alltag arbeiten wir mit Fakten, Tatsachen, Beweisen und naturwissenschaftlich nachvollziehbaren Erkenntnissen, welche wir uns im Studium sowie in Aus- und Weiterbildungen angeeignet haben. Wie oft aber beantworten wir in der Sprechstunde Fragen mit unseremWissen, von dem wir nicht sagen können, woher es stammt? Ja, manchmal nicht einmal sicher sind, ob es stimmt? Ob es sich um einen Mythos handelt? Ein Mythos (Plural Mythen), von altgriechisch µύθος, wird in einem gut recherchierten Wikipedia-Artikel definiert als «Laut, Wort, Rede, Erzählung, sagenhafte Geschichte, Mär» und ist in seiner ursprünglichen Bedeutung im Kern eine Erzählung. (Wer erinnert sich nicht an die Griechischen Sagen in den Deutschstunden?) Mythen erheben einen Anspruch auf Geltung für die von ihnen behauptete Wahrheit. Der Mythos steht im Gegensatz zum Logos, welcher durch verstandesgemässe Beweise versucht, die Wahrheit seiner Behauptungen zu begründen. Wir haben in diesem Heft versucht, einigen Mythen aus unserem pädiatrischen Alltag auf den Grund zu gehen, indem wir Fachpersonen zu Wort kommen lassen. Nicht ganz zufällig stammen mehrere Artikel von unseren Partnern im Netzwerk der pädiatrischen Versorgung – da, wo wir eben nicht immer ganz so sattelfest mit unserem Wissen sind. Unser Mitglied Nienske Peters hinterfragt kritisch den Mythos, dass Ibuprofen ein Allerweltsheilmittel ist. Cornelia Neuhaus, Physiotherapeutin und Co-Leiterin Therapien des Universitäts-Kinderspitals beider Basel, gibt uns Antworten auf Fragen, denen wir in den Vorsorgeuntersuchungen fast täglich begegnen. Sebastian Otte, leitender Arzt Gastroenterologie der Kinderklinik des Triemlispitals Zürich, führt uns durch denmythischenMagenDarm-Trakt. Auch die Kinderzahnmedizin ist mit vielen Mythen behaftet. Mit Raphael Patcas und Hubertus van Waes haben wir zwei namhafte Experten der Klinik für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin der Universität Zürich gewonnen, die sich unseren Fragen gestellt haben. Auch die Frage mit der Zahnfee wird nun ein für alle Mal geklärt. Wenn es einen wissenschaftlichen Artikel in einem Medical Journal dazu gibt, dann muss dessen Inhalt ja Fakt und kein Mythos sein! Kein Mythos ist auch, dass Tabak unserer Jugend schadet. Zum Erfolg der am 13. Februar 2022 angenommenen Initiative und zu anderen wichtigen berufspolitischen Themen hält uns wie immer Rolf Temperli kompetent auf dem Laufenden. Dass jede Streptokokken-Angina behandelt werden muss, gehört mittlerweile auch in das Reich der Mythen, wie uns Raffael Guggenheim in seinem Artikel zu den neusten Guidelines zusammenfasst. Reto Gambon entführt uns in die Kulturgeschichte des «Nuggis», um den sich ja auch historisch viele Mythen ranken. Fakt ist, dass die MPAs dieses Jahr bereits zum 10. Mal an der KIS Jahrestagung teilnehmen – das reichhaltige Programm findet ihr als Beilage zu diesem Heft. Ausserdem haben wir einige Feedbacks zum KIS TelefontriageManual für medizinische Praxisassistentinnen gesammelt und befassen uns in einem Beitrag mit problematischen MPA-Prüfungen. Wie Networking in der pädiatrischen Versorgung in der Zukunft aussehen kann, wird uns im interessanten Artikel über das Pilotprojekt der Kinderarztpraxis Youkidoc in Basel mit einer integrierten Sozialberatung in Zusammenarbeit mit Caritas sowie im Beitrag zum Vernetzungsprojekt Miapas vorgestellt. Wie in jeder Ausgabe publizieren wir spannende Kursberichte von unseren Mitgliedern. Aufgrund der Aufhebung der meisten Corona-Massnahmen durch den Bundesrat stehen der KIS Kurssaison 2022 ja keine Hürden mehr im Weg… Wir wollen es hoffen! Wenn dieses Heft in eurem Briefkasten liegt, locken wohl bereits die Frühlingstemperaturen und lassen uns auf einen unbeschwerten Sommer hoffen, in dem Corona wieder «nur» ein Bier wird – passend zu diesem Heft darf es auch mal ein «Mythos» sein. In diesem Sinne wünschen wir euch viel Lesevergnügen beim Aufdecken diverser Mythen und Fakten. Für die Redaktionskommission Stefanie Gissler Wyss, Co-Editorin This Furter, Co-Editor Disclosure statment: Die Redaktionskommission deklariert, keine finanziellen und nur gelegentliche persönliche Verbindungen im Zusammenhang mit den obigen Illustrationen zu haben. Mythen und Fakten DR. MED. STEFANIE GISSLER WYSS CO-EDITORIN, MITGLIED REDAKTIONSKOMMISSION, NEUENDORF Korrespondenzadresse: s.gissler@hin.ch DR. MED. THIS FURTER CO-EDITOR, MITGLIED REDAKTIONSKOMMISSION, WINTERTHUR Korrespondenzadresse: matthias.furter@hin.ch Die Themen der folgenden Hefte sind: News 02/2022: Reisemedizin News 03/2022: Nephrologie/Urologie News 04/2022: Jahrestagung News 01/2023: Trisomie-21

6 Pinnwand Lesenswertes aus dem KIS Vorstand, unseren Arbeitsgruppen und dem Rest der Welt Die in den obigen Texten erwähnten Links können in der E-Paper-Version dieses Heftes angeklickt werden. KIS Telefontriage-Manual für die pädiatrische Praxisassistentin Seit seiner Lancierung an der Jahrestagung 2021 verkauft sich das KIS Telefontriage-Manual für die pädiatrische Praxisassistentin wie warme Weggli. Wir danken allen Mitgliedern und Nichtmitgliedern für die vielen Bestellungen. Unser MPA-Ratgeber ist eine hilfreiche Anleitung für den Alltag. Er soll einerseits der Schulung der medizinischen Praxisassistentin in der Kunst der Telefontriage dienen und andererseits zusätzliches pädiatrisches Wissen über häufige Krankheiten, Normen, Ernährungs- und Impfberatung, Medikamentenverabreichung usw. vermitteln. Er kann ausserdem dabei helfen, im Team verschiedene Krankheitsbilder zu besprechen und das praxisspezifische Vorgehen in Absprache mit dem Arzt festzulegen. Das Manual für die pädiatrische Praxisassistentin ist ein unentbehrliches Arbeitsinstrument für jede kinderärztliche und allgemeinärztliche Praxis. Es kann über unsere Webseite bezogen werden: www.kinderaerzteschweiz.ch/MPA-Telefontriage-Manual Preis für KIS Mitglieder: CHF 30.00 Preis für Nichtmitglieder: CHF 45.00 zzgl. Versandkosten (Text: KIS-DFB) Impfen 1: Poster zur effektiven Unterstützung von 5 -11-jährigen Kindern beim Impfen in Impfzentren und i n der Praxis Eine traumatisch durchgeführte Impfung kann weitreichende medizinische Konsequenzen wie die fehlende Auffrischung von Impfungen haben. Damit 5–11-jährige Kinder ihre CovidImpfung in Impfzentren in unvertrauter, u nbekannter Umgebung möglichst angstfrei und positiv erleben, haben unsere Mitglieder Dres. Sabine Zehnder und Camilla Ceppi Cozzio in Zusammenarbeit mit den Kantonen Bern und Zürich sowie KIS und pädiatrie schweiz drei Poster entwickelt. Diese richten sich an Kinder, Eltern und an medizinisches Fachpersonal und sind nicht Covid-spezifisch; sie eignen sich daher für alle Impfungen. Das Poster für Kinder findet ihr in dieser Ausgabe als Beilage. Die Poster sind in deutscher, französischer und italienischer Sprache verfügbar. Sie können in verschiedenen Formaten üb er den folgenden Link kostenlos heruntergeladen und ausgedruckt werden (z.B. in einem Copycenter): https://download.clicdesign.ch/kinderaerzteschweiz/ Weitere Informationen findet ihr auf der KIS Webseite: https://www.kinderaerzteschweiz.ch/FuerMitglieder/Impfplakate ---Impfkoffer (Text/Bilder: KIS/CC-DFB) Redaktionskommission: Ausflug und Planungssitzung vom 11. November 2021 in Winterthur Als kleines Dankeschön für ihre engagierte Arbeit jahraus jahrein laden wir die Mitglieder der Redaktionskommission der «KIS News» jeweils im November zu einem Ausflug ein; dieser wird stets mit einer Planungssitzung kombiniert, an welcher die Themen der Hefte des übernächsten Jahres debattiert und beschlossen werden. Am 11. November 2021 lernten wir auf einem geführten Stadtrundgang die schöne Altstadt von Winterthur kennen, trafen auf einige Gruppen von Fasnächtlern und waren berührt von der eindrücklichen Ausstellung «Der Überlebenskampf der Yanomami» im Fotomuseum. Nach der Sitzung standen die Themen für die KIS News 2023 fest und wir belohnten uns mit einem feinen und geselligen Abendessen. Weil uns Winterthur so gut gefallen hat, werden wir uns dieses Jahr gleich nochmals dort treffen, um weitere Facetten der einstigen Industriestadt mit ihrem grossen Kulturangebot kennenzulernen. (Text/Bild: KIS-DFB) (v.l.n.r. Raffael Guggenheim, Daniel Brandl, Nadia Sauter Oes, This Furter, Irmela Heinrichs, Stefanie Gissler Wyss, Cyril Lüdin, Martin Schmidt) Nationale Statistik 2020 der Mütter- und Väterberatung Die Mütter- und Väterberatung hat im Jahr 2020 schweizweit 344440 Beratungen für 52975 Familien mit 95484 Kindern erbracht. 57% der Familien nahmen im 1. Lebensjahr des Kindes mindestens eine Beratung in Anspruch. Das zeigt die nationale MVB-Statistik 2020 – alle Ergebnisse im Überblick finden Sie im Faktenblatt auf der SF-MVB Webseite: https://www.sf-mvb.ch/Fachverband-Muetter-und-Vaeterberatung/ Projekte-und-Themen/Statistik-MVB/PfHwC/ Das niederschwellige und flächendeckende MVB-Angebot zur Unterstützung der Familien und zur Entlastung anderer Dienste des Gesundheits- und Sozialsystems ist in allen Kantonen verankert. (Text: SF-MVB / KIS-DFB) KIS Impulsatelier vom 19. Mai 2022 in Olten: «Mentimeter & Co»: Technische und didaktische Gestaltung von digitalen Fortbildungen Ergänzend zu unseren bewährten Fortbildungen vor Ort mit der Möglichkeit der direkten Interaktion und des persönlichen Austauschs wollen wir in Zukunft online-Fortbildungen für gewisse Themen ermöglichen. Im Impulsatelier erarbeiten wir gemeinsam mögliche Formate hierfür. Mit euren Ideen und den Impulsen von Experten mit Erfahrung in der Aus-, Weiter- und Fortbildung möchten wir innovative, interaktive Tools kennenlernen und didaktische Überlegungen thematisch einfliessen lassen, um für uns umsetzbare Formen der digitalen Fortbildung zu erarbeiten. Diese soll eine sinnvolle Ergänzung zu den uns bekannten und beliebten Fortbildungen im bisherigen Rahmen vor Ort sein. Die Teilnahme ist für KIS Mitglieder kostenlos. Eure Anmeldungen nimmt unsere Geschäftsstelle gerne entgegen: daniel.brandl@kinderaerzteschweiz.ch (Text: KIS-HG/DFB)

7 Bundesgesetz zur Entlastung für Eltern von schwer beeinträchtigten Kindern: Klingt nach echtem Fortschritt, doch wie sieht es mit der Umsetzung aus? Das neue Bundesgesetz über die Verbesserung der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung besagt, dass ab dem 1. Juli 2021 erwerbstätige Eltern neu gemeinsam Anspruch auf einen 14-wöchigen Urlaub für die Betreuung eines schwer kranken oder verunfallten Kindes haben. Dabei beträgt die Betreuungsentschädigung 80% des durchschnittlichen AHVpflichtigen Erwerbseinkommens und es werden maximal 98 Taggelder während einer Rahmenfrist von 18 Monaten ausgerichtet. Was in der Praxis vielversprechend klingt, hat in der konkreten Umsetzung allerdings seine Tücken. Erfahren Sie mehr zum Thema auf der Webseite des Fördervereins für Kinder mit seltenen Krankheiten KMSK: https://www.kmsk.ch/betroffene-familien/ gesetzesaenderungen (Text: Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten KMSK / KIS-DFB) SGD-Flyer: Wenn das Kind nicht isst und tr inkt! Der Begriff Fütterstörung beschreibt eine Essverhaltensstörung. Dabei spielen das Verhalten des Kindes, Schwierigkeiten in der Interaktion sowie weitere Faktoren eine wesentliche Rolle. Es kann zu Schwierigkeiten vor, während oder nach der Nahrungsaufnahme kommen. Die kindliche Schluckstörung ist von den verschiedenen Formen der Fütterstörung abzugrenzen. Beide Störungsbilder können jedoch kombiniert auftreten und sind häufig nicht einfach zu unterscheiden, da sie ähnliche Symptome zeigen. Ziel eines Flyers der Schweizerischen Gesellschaft für Dysphag ie (SGD) ist es, Eltern und Fachpersonen aufzuklären und zu informieren. Weitere Informationen erhalten Sie auf: https://www.dysphagiesuisse.ch/deutsch/kindliche-schluckst%C3%B6rungen-undf%C3%BCtterst%C3%B6rungen/ Gedruckte Flyer können über den Shop des Deutschschweizer Logopädinnen- und Logopäden Verbande s (DLV) bestellt werden: https://www.logopaedie.ch/shop (Text: SGD / KIS-DFB) Impfen 2: Video zum Impfen von Babys Gerne empfehlen wir euch dieses kanadische Video, welches wir als sehr wertvoll erachten. Link: https://youtu.be/5Oqa1Fag5eQ (Text: KIS-DFB / Bild: YouTube) Änderungen der Geburtsgebre chenliste per 1. Januar 2022 Mit der Gesetzesrevision «Weiterentwicklung der IV» (WEIV), die am 1. Januar 2022 in Kraft getreten ist, wurde au ch die seit 1985 nicht mehr revidierte Liste der Geburtsgebrechen (GG-Liste) überarbeitet. Unter Konsultation der betrof fenen Fachgesellschaften (mit Mitarb eit von Kinderärzte Schweiz) wurde die GG-Liste dem aktuellen Stand der Wissensch aft angepasst. Zudem wurden gewisse einfach zu behandelnde Leiden von de r Liste gestrichen. Umgekehrt wurden neue Leid en auf die Liste aufgenommen, insbesondere seltene Krankheiten. Die Liste mit den detaillierten Erläuterungen zu den Änderungen findet ihr auf der KIS Webseite: https://www.kinderaerzteschweiz. ch/Links---Hilfreiche-Materialie n-fuer-die-Praxis/HilfreicheMaterialien-und-Infos-fuer-die -Praxis (Kapitel «Behinderungen»). Weiterführende Informationen gibt es auf der Webseite des Bundesamts für Sozialversiche rungen BSV: https://www.bsv.admin. ch/bsv/de/home/publikationen -und-service/medieninformatio nen/ nsb-anzeigeseite.msg-id-85521 .html (Text: Dr. med. Josef Faller, IV -Stelle Kanton Bern, Bern / KI S-DFB) Buchstart-Tipps 2021/22 des SIKJM (Vor-)Lesen macht schlau: Geschichten erzählen, zusammen Bilderbücher anschauen, Verse aufsagen oder Lieder singen – das alles fördert spielerisch die sprachliche Entwicklung unserer Kinder. Buchstart präsentiert jährlich eine Liste mit 13 empfehlenswerten Büchern für Kinder bis 3 Jahre. Buchstart-Tipps garantiert für gute Kinderbücher und hilft Ihnen bei der Auswahl: Jedes Jahr empfehlen unabhängige Expertinnen Bilder- und Vorlesebücher, die Klein und Gross vergnügliche Stunden und anregende Momente bereiten. Weitere Informationen zum Projekt Buchstart unter: www.buchstart.ch Buchstart ist eine Initiative des Schweizerischen Instituts für Kinder- und Jugendmedien und wird von Kinderärzte Schweiz unterstützt. (Text: SIKJM / KIS-DFB) Arbeitsgruppe Jahrestagung 2022: Pl anungssitzung vom 6. November 2021 in Bern (v.l.n.r. Daniel Brandl, Heidi Zinggeler Fuhrer, Sarah Jaggi, Nina Schweizer, Sandra Burri, Camilla Ceppi, Moreno Malosti, Cyril Lüdin, Brigitte Lauri, Marle en Grosheintz, Karin Peier-Harbauer, Ma rc Sidler, Beatrice Kivanc) Um euch für die KIS Jahrestagung vom 8. September 2022 wiederum ein vielfältiges, spannendes, interaktives und praxisorientiertes Programm anbieten zu können, haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe JaTa 2022 am 6. November 2021 in Bern ganze Arbeit geleistet: Ihr könnt euch auf einen reichhaltigen Tag mit insgesamt 28 Veranstal- tungen für Ärzte und Medizinische Praxisassistentinnen , inklusive Vor- programme, Inputreferate, Hauptrefe rat, Workshops und Supplément freuen! Mehr zur JaTa 2022 erfahrt ihr auf Seite 31 und im beiliegenden Programmheft. (Text/Bild: KIS-DFB)

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9 01 / 2022 BERUFSPOL I T I K K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ Ich muss schon sagen, dass ich total überrascht war, als ich letzten Juli den Umschlag der Juventus Schule öffnete, in der Erwartung, meiner MPA i.A. (der Einfachheit nun «Lernende» genannt) zur bestandenen Prüfung gratulieren zu können. «Praktische Prüfung nicht bestanden!» stand dort recht lapidar, und ich verstand die Welt nicht mehr. Natürlich war dies ein Desaster – nicht nur für meine Lernende, sondern auch für mich. Was haben wir falsch gemacht, dass sie es nicht geschafft hatte – und vor allem, wieso haben wir es nicht bemerkt? Das ganze MPA-Team, meine Praxiskolleginnen, auch die Lernende selbst, haben nicht im Entferntesten daran gedacht, dass sie diese Abschlussprüfung nicht schaffen würde. Sie hatte gute Vornoten, war fleissig, in der Praxis arbeitete sie selbstständig und betreute Patientinnen, gab kompetent am Telefon Auskunft und war eine vorausdenkende Mitarbeiterin! Nach dem ersten Schock (und einigen Tränen…) ging ich dann mit ihr zur Prüfungsbesprechung, um mir ein Bild von den Prüfungsresultaten zu machen. (Freudig) überrascht traf ich dort eine gute Pädiaterkollegin, welche ebenfalls mit ihrer MPA zur Besprechung kam – auch sie war betroffen, dass ihre kompetente Auszubildende die Prüfung nicht geschafft hatte. Nach Durchsicht der Unterlagen und freundlicher Erklärung durch die Prüfungsleitung musste ich erkennen, dass unsere Lernende mit relevanten Themen zu wenig Erfahrung hatte: Beratung von Patientinnen mit Blutverdünnern, Röntgenbilder und deren Fertigung, Einsatz von erweitertem Labor. Wie konnte das passieren? Zwar werden alle diese Inhalte in der Schule theoretisch und praktisch behandelt, aber in unserer Praxis kann sie zu diesen Themen keine Erfahrungen sammeln. Wir haben kein Röntgen, das Labor ist beschränkt auf Blutbild und CRP – und ja – Blutverdünnung ist nun nicht unser täglich Brot. In der Vor-Corona-Zeit hatten wir einen regelmässigen Austausch mit der Allgemeinarztpraxis im Quartier, in welcher unsere Lernenden auch immer wieder praktisch arbeiten gingen. Wegen den coronabedingten Einschränkungen kam dieser Austausch fast vollständig zum Erliegen. Zwar konnte unsere Lernende ein Radiologie-Praktikum im Stadtspital Triemli absolvieren, dabei hat sie aber hauptsächlich Thoraxröntgen angefertigt. Skelettröntgen war für sie ein Fremdwort. Kein Wunder, dass sie dann an der Prüfung die Einstellungen nicht korrekt machen konnte. Ähnliches gilt für Krankheitsbilder, welche sie nur aus der Theorie kannte, weil eben der Patientenkontakt für allgemeinmedizinische Themen fehlte. Irgendwie habe ich dies im Rahmen der ganzen Coronathematik gar nicht bemerkt und – ja – so wurde meine MPA-Lernende «Opfer» dieser so einschränkenden Zeit. Natürlich hätten wir einen – notabene kostspieligen – Einspruch erheben und eine Neubeurteilung verlangen können, aber uns wurde klar vermittelt, dass wir in ihrem Fall wohl kaum eine Chance hätten – Corona hin oder her! So blieb uns nichts anderes übrig, als die beiden zu trösten und ihnen zu bestätigen, wie sehr wir auf ihre Fähigkeiten vertrauen. Sie würden dieses Jahr abwarten, sich nochmals gut vorbereiten, die Praktika in der Allgemeinpraxis absolvieren und dann die Prüfungen erfolgreich absolvieren. Als Zeichen unseres Vertrauens in ihre Fähigkeiten haben wir beiden Pädiaterinnen sie nun zum regulären MPA-Lohn angestellt und natürlich die geplante «kleine» Diplomfeier im Team umgesetzt. Es bleibt für uns die Frage, ob und wie die anderen MPA-Lernenden mit spezifisch-pädiatrischen Fragestellungen umgehen können: Verstehen sie die Bedeutung von Perzentilen? Können sie kindgerecht impfen? Haben sie eine verständliche Sprache zu Eltern und Kindern? Unsere MPA hat übrigens die initiale Enttäuschung bewundernswert weggesteckt. Sie stand zu den Defiziten in ihrer Ausbildung, welchen sie unverschuldet ausgesetzt war, hat sich rasch wieder in den praktischen Kursen fortgebildet und ist nun eine selbstbewusste Mitarbeiterin in unserem Team, in welchem sie auch für grössere Bereiche problemlos Verantwortung übernimmt. So hat die ganze Geschichte nun für mich auch einen durchaus positiven Aspekt – je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir bewusst: Die Ausbildung eines jungen Menschen in der pädiatrischen Praxis ist mehr als nur eine MPA-Ausbildung – es ist die Vermittlung der Begeisterung für «unsere Pädiatrie». ■ DR. MED. RAFFAEL GUGGENHEIM MITGLIED REDAKTIONSKOMMISSION, ZÜRICH Korrespondenzadresse: dokter@bluewin.ch Über verpassten Austausch, Abschlussprüfungen und starke Persönlichkeiten. Was die Corona-Zeit so mit pädiatrischen MPA-Lernenden macht… Habt auch ihr Ähnliches mit euren MPA-Lernenden erlebt? Ist es fair, dass sie in den Prüfungen an pädiatriefernen praktischen Prüfungsthemen scheitern? Muss die Prüfungsordnung angepasst werden? Wenn ihr eigene Erfahrungen, Ideen oder Lösungen zu diesem Thema habt, so schickt sie uns ein und wir werden sie gerne im nächsten Heft veröffentlichen, kommentieren und auch an die Prüfungskommission weiterleiten.

10 BERUFSPOL I T I K 01 / 2022 K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ Die sozialen Determinanten von Gesundheit sind vielfältig: Armut, schlechte Wohn- oder Arbeitsverhältnisse, Einsamkeit, kritische Lebensereignisse oder ein Verzicht auf notwendige Gesundheitsleistungen haben negative Effekte auf die körperliche und psychische Gesundheit. Diese sozialen Faktoren von Gesundheit beschäftigen nicht nur die Medizin, sondern auch die Politik. Neuere Studien aus der Schweiz bestätigen die Notwendigkeit für einen einfacheren Zugang zu sozialen Hilfesystemen. So beziehen in Basel-Stadt 19 Prozent der anspruchsberechtigten Familien keine Prämienverbilligung. 23 Prozent beziehen keine Familienmietzinsbeiträge, obwohl sie darauf Anspruch hätten (Hümbelin et al. 2021). Diese Zugangshürden müssen geschlossen werden, insbesondere vor dem Hintergrund, dass knapp jedes sechste Kind unter 18 Jahren in einem armutsbetroffenen oder armutsgefährdeten Haushalt aufwächst (Guggisberg et al. 2016). Dafür sind Konzepte der Interprofessionalität und der integrierten Versorgung zentral. Sie begünstigen nicht nur eine höhere Versorgungsqualität, sondern auch einen effizienteren und nachhaltigeren Einsatz der verfügbaren Fachkräfte. Durch die Kompetenzenverteilung, fachliche Fallführungen und effizientes Informationsmanagement können Entlastung, Vertrauen und attraktivere Arbeitsplätze geschaffen werden (SAMW 2020). Die Ärzteschaft ist bereit Viele Ärztinnen und Ärzte werden in ihrer Sprechstunde regelmässig mit sozialen Problemlagen konfrontiert (Jobst und Joos 2014). 60 Prozent der schweizerischen Grundversorgerinnen und Grundversorger wünschen sich einen einfacheren Zugang zu und eine bessere Finanzierung von Sozialprogrammen (Pahud 2019). Auch seitens der Kinderärztinnen und Kinderärzte ist durchaus ein Problembewusstsein vorhanden. Eine im Rahmen einer Masterthesis befragte Kinderärztin berichtet beispielsweise, dass sie täglich mit sozialen Fragen konfrontiert sei. Weiter wird gesagt, dass das Wissen über Hilfsangebote fehle oder schlechte Erfahrungen mit den zuständigen Stellen gemacht wurden. Die Vernetzung und die Zusammenarbeit funktioniere in vielen Fällen nicht gut und werde als wenig ergiebiger Zusatzaufwand eher vermieden (Weber-Hallauer 2021). Die fehlende Abgeltung von Koordinationsleistungen und administrativem Aufwand verhindert oft eine erfolgreiche Koordination (Pahud 2019, S. 39). Ärztinnen und Ärzte der Primärversorgung sind für viele Menschen wichtige oder sogar die einzigen Vertrauenspersonen. Wo das Netz der sozialen Absicherung nicht greift oder wo Hemmungen den Gang zu Hilfsorganisationen verhindern, kann Sozialberatung in der Arztpraxis unkompliziert und niederschwellig individuelle Hilfestellung leisten. Sie kann Hürden zu unterstützenden Hilfsangeboten abbauen oder selbst Kurzzeitberatungen anbieten. Damit wird nicht nur soziale Inklusion ermöglicht, sondern es werden auch Exklusion und sozial-gesundheitliche Abwärtsspiralen präventiv vermieden. Implementierung in der Kinderarztpraxis Seit Januar 2021 bietet die Caritas beider Basel in der Youkidoc Kinderarztpraxis und weiteren Arztpraxen Sozialberatungen an. Die Patientinnen und Patienten sowie deren Eltern werden durch die Ärzteschaft oder die MPA auf das Angebot aufmerksam gemacht und können direkt am Empfang einen Termin für die kostenlose Sozialberatung buchen. Dank der Förderung durch die Christoph Merian Stiftung kann dieses Pilotprojekt für die Jahre 2021 und 2022 umgesetzt werden. Die interprofessionelle Zusammenarbeit im Team bedingt, dass sich die Beteiligten der verschiedenen Berufsgruppen aufeinander einlassen. Das gemeinsame Ziel, den Patientinnen und Patienten eine ganzheitliche Grundversorgung zu bieten, sowie gegenseitiges Vertrauen sind zentral für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Akzeptanz der Ärzteschaft für das eigenständige Arbeiten einer nichtmedizinischen Fachperson mit den Patientinnen und Patienten muss durch gemeinsame Aktivitäten und Reflexionsgefässe gestärkt werden. Gemeinsam erarbeitete Regeln über formelle und informelle Kommunikationswege müssen geklärt sein. In der Youkidoc Kinderarztpraxis hat sich insbesondere bewährt, dass die Sozialarbeiterin an morgendlichen RENÉ RÜEGG BERNER FACHHOCHSCHULE, SAGES VORSTANDSMITGLIED Korrespondenzadresse: rene.rueegg@bfh.ch DUNJA VETTER CARITAS BEIDER BASEL Korrespondenzadresse: dvetter@caritas-beider-basel.ch Stimmen aus Medizin und Politik fordern ein besseres Zusammenspiel des Gesundheits- und des Sozialwesens. Wie dieses Zusammenspiel konkret aussehen kann, zeigt die Kinderarztpraxis Youkidoc in Basel. Seit Anfang 2021 bietet sie in Zusammenarbeit mit der Caritas beider Basel Sozialberatung an. Dieser Beitrag gibt einen Einblick in das Pilotprojekt. Soziale Arbeit in der Kinderarztpraxis Für eine bessere Vernetzung mit dem Sozialwesen

11 01 / 2022 BERUFSPOL I T I K K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ Rapporten und an Teamsitzungen teilnimmt sowie sich situativ und informell mit dem Praxisteam austauscht. Beratungen bei der Sozialarbeiterin werden wie medizinische Sprechstunden in die elektronische Agenda eingetragen. Fallbeispiel aus der Praxis Eine Mutter berichtet der Kinderärztin, dass sie aufgrund der Mehrfachbelastung durch Kinderbetreuung, Erwerbstätigkeit und Haushalt überlastet ist. Originäre physische oder psychische Beschwerden liegen nicht vor. Weiter berichtet sie der Ärztin von finanziellen Problemen und ungeöffneter Post. Die Ärztin empfiehlt ihr, bei der Sozialarbeiterin einen Termin zu vereinbaren. In der Sozialberatung stellt sich heraus, dass beide Elternteile noch nie ein Faible für die Verwaltung einer Haushaltskasse hatten. Spätestens als das zweite Kind zur Welt kam, sind ihnen diese Angelegenheit entglitten. Bei der Sozialarbeiterin erhält die Mutter das erste Mal eine Übersicht über offene Rechnungen und Mahnungen, laufende Verträge und den Inhalt der zuvor ungeöffneten Couverts. Bei dieser Auslegeordnung zeigt sich der Sozialarbeiterin rasch, dass die Familie Anrecht auf Prämienverbilligung sowie auf Familienmietzinsbeiträge hat, was dem Paar nicht bewusst war. Diese neue Erkenntnis sowie die Unterstützung durch die Sozialarbeiterin beim Stellen der Anträge führen zu einer ersten Erleichterung. Die Durchsicht der Unterlagen zeigt weiter, dass sich die Ausgaben der Familie an manchen Stellen optimieren lassen. Am zweiten, gerne in Anspruch genommenen Termin zeigt die Sozialarbeiterin, wie sich durch den Zugang zum Caritas-Markt und die Kündigung eines überteuerten Handy-Abos der Familie finanzielle Spielräume eröffnen können. Die Sozialberatung in der Arztpraxis stellt für die Familie eine niederschwellige und nicht stigmatisierende Anlaufstelle dar, an die sie sich bei Bedarf auch später wieder wenden kann. Informationen über weitere Projekte, Modelle und die Finanzierungsmöglichkeiten von sozialer Arbeit in und für Arztpraxen können auf der Webseite der Berner Fachhochschule abgerufen werden: www.bfh.ch/soziale-arbeit/arztpraxis ■ LITERATURVERZEICHNIS Guggisberg, Martina; Häni, Stephan; Berger, Lea (Hg.) (2016): Armut und materielle Entbehrung von Kindern. Erhebung über die Einkommen und Lebensbedingungen (SILC) 2014. Schweiz. Neuchâtel: Bundesamt für Statistik (BFS) (Statistik der Schweiz Fachbereich 20, Wirtschaftliche und soziale Situation der Bevölkerung). Hümbelin, Oliver; Richard, Tina; Schuwey, Claudia; Luchsinger, Larissa; Fluder, Robert (2021): Nichtbezug von bedarfsabhängigen Sozialleistungen im Kanton Basel-Stadt – Ausmass und Beweggründe. Bern. Jobst, Detmar; Joos, Stefanie (2014): Soziale Patientenanliegen – eine Erhebung in Hausarztpraxen. In: Z Allg Med 90 (12), S. 496–501. Pahud, Olivier (2019): Ärztinnen und Ärzte in der Grundversorgung – Situation in der Schweiz und im internationalen Vergleich. Analyse des International Health Policy (IHP) Survey 2019 der amerikanischen Stiftung Commonwealth Fund im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Neuchâtel (Obsan Bericht, 15). SAMW (2020): Interprofessionelle Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung: erfolgskritische Dimensionen und Fördermassnahmen. Differenzierung, Praxis und Implementierung. 2. Aufl. Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften. Bern (15). Weber-Hallauer, Irene (2021): Soziale Arbeit in der Kinderarztpraxis. Masterarbeit. Alice Salomon Hochschule, Berlin & Coburg. Darf ich ehrlich sein? Ich bin schon etwas neidisch auf «Youkidoc». Gerne hätte auch ich eine Sozialarbeiterin in meiner Praxis. Als ich diese vor knapp dreissig Jahren startete, war ich gut ausgebildet für die Infektiologie und all die anderen Notfälle. Ich erinnere mich noch genau an die Kinder mit kritischen Erkrankungen wie Epiglottitis oder Meningitis, die mit der Ambulanz abgeholt wurden – was waren das für Zeiten und wie hat sich die Pädiatrielandschaft doch seither geändert! Ich erinnere mich lebhaft an den Satz meines Lehrers Remo Largo: «Wer sich in der Praxis nicht für psychosoziale Anliegen interessiert… wird dort nicht glücklich.» Viele Kollegen bringen heute einen gut gepackten Rucksack in Entwicklungspädiatrie mit in die Praxis und nehmen die Vorsorge und Beratungen ernst. Aber häufig stossen wir an unsere Grenzen. Die isolierten «1.-Welt»- Kleinstfamilien, die in Erschöpfungsdepressionen rutKD DR. MED. SEPP HOLTZ FACHARZT FÜR KINDER- UND JUGENDMEDIZIN, LEHRPRAXIS «KIND IM ZENTRUM», ZÜRICH Korrespondenzadresse: sepp.holtz@gmail.com Die Sozialarbeit gehört in die pädiatrische Praxis der Zukunft schen; die grösseren Familien aus manchmal anderen Kulturen, die an der Armutsgrenze nagen und an der Bürokratievielfalt scheitern; oder ein Gemisch von allem… Seit vielen Jahren delegiere ich Psychotherapie und bin sehr dankbar, für dieses (noch) niederschwellige Angebot IN der Praxis. Aber nicht selten diskutieren wir dabei mehr über sozialarbeiterische Aspekte als über Psychotherapie im engeren Sinn. Und wirklich ausgebildet sind wir nicht dafür und das kostet viel Zeit und Geld. Die Eltern könnten sich ja an die Sozialstellen in ihrer Umgebung wenden… dies tun sie aber nicht! Die Hemmschwelle, diese Angebote in Anspruch zu nehmen, ist viel zu gross. Die Sozialarbeit gehört in die pädiatrische Praxis der Zukunft. Leider. Gut ist da Bewegung hineingekommen. Bis die Finanzierung gesichert ist, wird es aber noch viel Lobbyarbeit brauchen! ■

12 In der Druckausgabe befindet sich auf dieser Seite ein Hinweis für medizinische Fachpersonen.

13 01 / 2022 BERUFSPOL I T I K K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ Kinderärzte Schweiz hat bei der Erarbeitung von Informationsblättern für Kinderärztinnen bzw. Hausärzte zur Verschreibung von Antibiotika in der Schweiz aktiv mitgearbeitet. Die beiden Faktenblätter können von unserer Webseite in der Rubrik «Hilfreiche Materialien und Infos für die Praxis» (Kapitel «Bundesamt für Gesundheit») heruntergeladen werden. Antibiotikaresistenzen sind ein globales Problem, welches auch vor unseren Praxen nicht haltmacht. Hauptgrund ist und bleibt der weiterhin oft zu häufige und zum Teil unsachgemässe Einsatz von Antibiotika weltweit. In der Pädiatrie ist das Thema seit Langem aktuell und spiegelt sich in den etablierten und neueren Empfehlungen zur Betreuung von Kindern mit Otitis und Pharyngitis. Trotzdem werden in der Pädiatrie rund 85% der Antibiotika im ambulanten Setting verschrieben. Ausserdem zeigt sich, dass immer noch zu oft zu breite Antibiotika eingesetzt werden. Zusammenfassend: Das Problem ist bekannt. Es gibt Lösungsansätze. Es gibt aber immer noch Optimierungspotenzial. Hier greift die Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) der Schweiz an: Sie hat das Ziel, die sachgemässe Verschreibung in der Schweiz zu fördern, um die nachhaltige Wirksamkeit der Antibiotika für die Bevölkerung und die Tiere zu erhalten. Dafür setzen sich die beteiligten Bundesämter, die Fachgesellschaften und viele weitere Akteure, inklusive Kinderärzte Schweiz, gemeinsam ein. Hilfsmittel, welche Kinderärztinnen und Kinderärzten bei der Verschreibung von Antibiotika zur Verfügung stehen, finden Sie auf den Faktenblättern oder der BAG Webseite: https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ infektionskrankheiten-bekaempfen/antibiotikaresistenzen/ welche-hilfsmittel-stehen-den-aerztinnen-und-aerztenbei-der-verschreibung-zur-verfuegung.html ■ DR. MED. STEFAN ROTH VORSTANDSMITGLIED KINDERÄRZTE SCHWEIZ, LIEBEFELD Korrespondenzadresse: stefan.d.roth@bluewin.ch DR. DANIEL F. BRANDL, PhD GESCHÄFTSFÜHRER KINDERÄRZTE SCHWEIZ, ZÜRICH Korrespondenzadresse: daniel.brandl@ kinderaerzteschweiz.ch «BAG-Faktenblätter» zur Verschreibung von Antibiotika in der Schweiz Welches Ziel verfolgen wir mit der Strategie Antibiotikaresistenzen? Die Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) der Schweiz hat zum Ziel, die sachgemässe Verschreibung in der Schweiz zu fördern, um die nachhaltige Wirksamkeit der Antibiotika für die Bevölkerung und die Tiere zu erhalten. Dafür setzen sich die beteiligten Bundesämter, die Fachgesellschaften und viele weitere Akteure gemeinsam ein. Welche Hilfsmittel stehen den Kinderärztinnen und Kinderärzten bei der Verschreibung zur Verfügung? Verschreibungsrichtlinien Die Schweizerische Gesellschaft für Infektiologie (SSI) erarbeitet und publiziert regelmässig Richtlinien, die es den Ärztinnen und Ärzten erlauben, gemäss dem aktuellsten Wissensstand den Antibiotikaeinsatz zu optimieren. Sie sind abrufbar unter folgendem Link: ssi.guidelines.ch Die Nutzerinnen und Nutzer haben die Möglichkeit, über eine Kommentarfunktion Vorschläge einzubringen oder Fragen zu stellen und die Richtlinien so weiter zu verbessern. Aktuelle Resistenzdaten und Richtlinien auf INFECT Mit der Applikation INFECT des Schweizerischen Zentrums für Antibiotikaresistenzen ANRESIS werden die aktuellen Resistenzdaten übersichtlich und intuitiv angezeigt. Damit wird unter anderem ein auf die lokale Resistenzlage abgestimmter Einsatz von Antibiotika unterstützt. Darin enthalten sind auch die Verschreibungsrichtlinien der SSI. INFECT ist abrufbar unter infect.info und steht als App für Android und iOS zur Verfügung. Unter anresis.ch finden Sie zudem allgemeine Informationen und aktuelle Trends. Faktenblatt Antibiotikaresistenzen für Patientinnen und Patienten Das von FMH, pharmaSuisse und BAG erstellte Faktenblatt enthält einfach verständliche Informationen und Empfehlungen rund um die Antibiotikaeinnahme sowie Gründe, warum bei gewissen Infektionen kein Antibiotikum notwendig ist. Es enthält auch allgemeine Informationen über Antibiotika und Antibiotikaresistenzen. Das Faktenblatt ist in elf Sprachen erhältlich und kann im Rahmen eines Beratungsgesprächs verwendet werden. Das Faktenblatt und seine Begleitprodukte (Erklärungsfilm, Poster) sind kostenlos bestellbar auf antibiotika-richtig-einsetzen.ch. Entscheidungshilfen Antibiotikavergabe für Praxis und Qualitätszirkel Das Berner Institut für Hausarztmedizin BIHAM hat eine evidenzbasierte Ärzteinformation und eine Entscheidungshilfe erstellt, die die Haus- und Kinderärztinnen bzw. -ärzte bei der partizipativen Entscheidungsfindung mit Eltern bezüglich Antibiotikavergabe für das Kind unterstützen. Einfach verständliche Grafiken zeigen die Vor- und Nachteile einer Therapie mit und ohne Antibiotika für eine der häufigsten Infektionskrankheiten in der Pädiatrie: Otitis Media. Die Hilfe eignet sich auch optimal als Denkanstoss und Trainingshilfe für Qualitätszirkel. Sie ist abrufbar unter biham.unibe.ch/entscheidhilfen. Stand: Januar 2022 www.bag.admin.ch/antibiotikaresistenzen-hilfsmittel Verschreibung von Antibiotika in der Schweiz Infoblatt für Kinderärztinnen und Kinderärzte Wie entwickeln sich antibiotikaresistente Keime in der Schweiz? Bei einigen gefährlichen Erregern, wie z. B. FQR-E. coli und ESCR-E. coli, hat der Anteil der antibiotikaresistenten Keime in den letzten 15 Jahren in der Schweiz zugenommen. Hauptgrund ist der häufige und zum Teil unsachgemässe Einsatz von Antibiotika weltweit. Die Wirksamkeit von Therapien wird dadurch vermindert – ein zunehmendes Problem für die öffentliche Gesundheit. Quelle: anresis. Illustration: Communication in Science, im Auftrag des BAG. Welche Antibiotika wurden Kindern und Jugendlichen 2020 in der Schw iz verschriebe ? In der Pädiatrie werden heute rund 85 Prozent der Antibiotika im ambulanten Setting verschrieben. Die Verschreibungspraxis zeigt, dass noch Optimierungspotential i der Antibiotikawahl besteht: • Etwa 80 Prozent der Antibiotikaverschreibungen bei Kindern betreffen Infektionen der Atemwege. Nicht immer werden dafür die empfohlenen (einfachen) P icilline oder Aminopenicilline eingesetzt. • Makrolide, die ein problematisches Profil für die Selektion von Resistenzen haben, werden wahrscheinlich zu häufig für die Therapie von Atemwegsinfektionen eingesetzt. Relativer Anteil der abgegebenen Antibiotika pro Altersgruppe in %. Datenbasis: Schweizerischer Apothekerverband pharmaSuisse.

14 VERNETZUNG 01 / 2022 K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ DR. DANIEL F. BRANDL, PhD GESCHÄFTSFÜHRER KINDERÄRZTE SCHWEIZ, ZÜRICH Korrespondenzadresse: daniel.brandl@ kinderaerzteschweiz.ch Das Vernetzungsprojekt Miapas von Gesundheitsförderung Schweiz Das Vernetzungsprojekt Miapas von Gesundheitsförderung Schweiz Miapas ist ein nationales und interdisziplinäres Vernetzungsprojekt zur Gesundheitsförderung in der frühen Kindheit. In einem Expertengremium, der Resonanzgruppe Miapas, werden Fachpersonen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich vernetzt. Informationen und Download: www.gesundheitsfoerderung.ch/miapas Zielgruppen • Fachpersonen mit Tätigkeit im Bereich der frühen Kindheit (Kinderbetreuung, Medizin, Beratung, Integration und Soziales) • Politische Entscheidungstragende • Mütter, Väter und Erziehungsberechtigte Vision des Projekts Miapas • Werdende und neue Eltern haben niederschwelligen Zugang zu Beratung und zu Informationen über Gesundheitsförderung. • Fachpersonen kennen und verwenden einheitliche und wissenschaftlich fundierte Empfehlungen. • Entscheidungstragende erachten die Gesundheitsförderung und Chancengleichheit in der frühen Kindheit weiterhin als relevant. Aufgabe der Resonanzgruppe Nationale Empfehlungen und Grundlagen zur Ernährung, Bewegung und psychischen Gesundheit erarbeiten und verbreiten. Trägerorganisationen der Resonanzgruppe 2013 • Projektstart • Gründung der Resonanzgruppe 2014–2016 • Verankerung des Themas bei politischen Entscheidungstragenden • Empfehlungen und Weiterbildungsmodule zu den Themen Ernährung und Bewegung 2017–2019 • Empfehlungen zur psychischen Gesundheit • Vergrösserung der Resonanzgruppe • Neue Informationsunterlagen zu allen drei Themen 2020–2022 • Verstärkung der Vernetzung von Akteurinnen und Akteuren der Gesundheitsförderung in der frühen Kindheit • Verbesserung der Kommunikationskanäle • Verbreitung der Produkte 2013 2022 Projektförderung KAP Förderung innovativer Projekte Vernetzung Miapas Programme Gesundheits- förderung Schweiz Wissensmanagement Öffentlichkeitsarbeit Wirkungsmanagement Kantonale Aktionsprogramme KAP Prävention in der Gesundheitsversorgung Betriebliches Gesundheitsmanagement Die Projektphasen Verortung des Projekts Miapas bei Gesundheitsförderung Schweiz Bedeutung Name: Miapas ist abgeleitet vom französi- schen «mes premiers pas» = «meine ers ten Schritte»

15 01 / 2022 VERNETZUNG K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ Um die Gesundheit von Kleinkindern von 0 bis 4 Jahren und ihrer Eltern zu fördern, führt Gesundheitsförderung Schweiz seit 2015 zusammen mit nationalen Partnern, zu denen auch Kinderärzte Schweiz gehört, das Vernetzungsprojekt Miapas durch. Wir danken unserem Mitglied Sabine Heiniger aus Bolligen für ihre kompetente und engagierte Vertretung von KIS in der Resonanzgruppe. Eltern Für Eltern und Erziehungsberechtigte Für Fachpersonen Ernährung von Eltern • Broschüre und Leporello «Ernährung rund um Schwanger schaft und Stillzeit» • Handbuch «Essen und Trinken in der Schwangerschaft» • Präsentation «Essen und Trinken in der Schwangerschaft» Bewegung von Eltern • Leporello «Tipps für eine aktive Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt» in 4 Sprachen • Video «Fitness während der Schwangerschaft» in 4 Sprachen • Video «Den Beckenboden kennenlernen» in 4 Sprachen • Video «Wahrnehmung des Beckenbodens nach der Geburt» in 4 Sprachen • Video «Kräftigung des Beckenbodens nach der Geburt» in 4 Sprachen • Video «Nach der Geburt körperlich aktiv werden» in 4 Sprachen • Gesundheitswirksame Bewegung bei Frauen während und nach der Schwangerschaft. Empfehlungen für die Schweiz Psychische Gesundheit von Eltern • Factsheet zur Förderung der psychischen Gesundheit von werdenden Eltern (Publikation 2021) • Die psychische Gesundheit von werdenden Eltern unterstützen. Informationen und Empfehlungen für Fachpersonen Säuglinge und Kleinkinder Für Eltern und Erziehungsberechtigte Für Fachpersonen Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern • Broschüre «Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern» • Broschüre «Stillen – ein gesunder Start ins Leben» • Broschüre «Ernährung im 1. Lebensjahr. Orientierungshilfe für den Übergang von reinen Milchmahlzeiten zur Familienkost» in 13 Sprachen • Broschüre «Ernährung im 2. und 3. Lebensjahr. Orientierungshilfe für das Essen am Familientisch» in 13 Sprachen • Handbuch «Essen und Trinken in der Stillzeit» • Präsentation «Essen und Trinken in der Stillzeit» • Handbuch «Essen und Trinken im 1. Lebensjahr» • Präsentation «Essen und Trinken im 1. Lebensjahr» • Handbuch «Essen und Trinken im Kleinkindalter (1–4 Jahre)» • Präsentation «Essen und Trinken im Kleinkindalter (1–4 Jahre)» Bewegung von Säuglingen und Kleinkindern • Bewegungstipps für Kinder – 0 bis 9 Monate (PAPRICA Petite enfance) in 11 Sprachen • Bewegungstipps für Kinder – 9 bis 18 Monate (PAPRICA Petite enfance) in 11 Sprachen • Bewegungstipps für Kinder – 18 Monate bis 2,5 Jahre (PAPRICA Petite enfance) in 11 Sprachen • Bewegungstipps für Kinder – 2,5 bis 4 Jahre (PAPRICA Petite enfance) in 11 Sprachen • Bewegungstipps für Kinder – 4 bis 6 Jahre (PAPRICA Petite enfance) in 11 Sprachen • Gesundheitswirksame Bewegung bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern im Vorschulalter • Bewegungstipps PAPRICA – Informationen zur Nutzung der Broschüren • Projekt PAPRICA Petite enfance – Schulungskonzept • PAPRICA – Therapeutischer Ansatz im Sinne einer Zusammenarbeit Psychische Gesundheit von Säuglingen und Kleinkindern • Factsheet «So wird mein Kind seelisch stark!» • Förderung der psychischen Gesundheit in der frühen Kindheit. Empfehlungen für Fachpersonen aus dem Gesundheits und Sozialwesen ernährung rund um Schwangerschaft und Stillzeit Tipps für eine aktive Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt August 2020 Handbuch „Essen und Trinken in der Schwangerschaft“ Version November 2016, aktualisiert Juni 2018 Erstellt von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE im Auftrag von Gesundheitsförderung Schweiz Mit fachlicher Unterstützung von: Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG), Schweizerischer Fachverband Mütter- und Väterberatung, Schweizerischer Hebammenverband, Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie, Kinderärzte Schweiz, Berufsverband Schweizerischer Stillberaterinnen (BSS), Stillförderung Schweiz, UNICEF Schweiz, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, aha! Allergiezentrum Schweiz Essen und Trinken in der Schwangerschaft Zielsetzung der Empfehlungen Diese Empfehlungen richten sich an Fachpersonen, welche Frauen während und nach der Schwangerschaft beraten. Sie bilden die Grundlage für individuelle, der jeweiligen Situation angepasste Bewegungsempfehlungen. Ergänzende Informationen finden sich im Abschnitt «Umsetzung der Empfehlungen in der Beratung» weiter unten. Einleitung Regelmässige Bewegung und Sport sind wesentlich für Wohlbefinden und Gesundheit und haben für Schwangere grundsätzlich dieselben gesundheitlichen Vorteile wie für alle Erwachsenen. Sowohl Mutter als auch Kind profitieren von körperlicher Aktivität während und nach der Schwangerschaft. Gesundheitliche Vorteile von Bewegung und Sport während der Schwangerschaft Bewegung und Sport während der Schwangerschaft haben positive Effekte auf Bluthochdruck, kardiorespiratorische Fitness, Gewicht, das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes, das psychische Wohlbefinden und die Schlafqualität. Bei körperlich aktiven Frauen treten weniger Geburtskomplikationen auf, und die Erholungszeit nach der Geburt ist kürzer. Es gibt auch Hinweise, dass Bewegung während der Schwangerschaft beispielsweise die Stresstoleranz oder die Verhaltensentwicklung des Kindes positiv beeinflusst. Körperlich aktive Schwangere müssen grundsätzlich keine negativen Auswirkungen auf das Kind befürchten. Gesundheitswirksame Bewegung bei Frauen während und nach der Schwangerschaft Empfehlungen für die Schweiz Faktenblatt Förderung der psychischen Gesundheit von werdenden Eltern Essen und Trinken im Kleinkindalter (1.- 4. Geburtstag) Essen und Trinken in der Stillzeit Essen und Trinken im ersten Lebensjahr PAPRICA Petite enfance SCHULUNGSKONZEPT Zunehmender Bewegungsmangel bei kleinen Kindern bietet Grund zur Sorge. Nun aber bietet die Bewegungsförderung durch Fachkräfte des Gesundheitswesens vielversprechende Perspektiven. Um sie in dieser Rolle zu unterstützen, bietet PAPRICA Petite enfance neben speziellen Werkzeugen eine transdisziplinäre Ausbildung zu Bewegung und körperlicher Betätigung. FÖRDERUNG VON KÖRPERLICHER AKTIVITÄT INNERHALB DES GESUNDHEITSNETZES REFERENZHANDBUCH FÜR KINDERMEDIZINISCHES PERSONAL (0 - 6 Jahre) NICOLA SOLDINI1, FABIO PEDUZZI1, LISE MIAUTON ESPEJO2 1 Ligues de la santé, Kantonales Aktionsprogramm « Ça marche! Bouger plus, manger mieux », Lausanne 2 Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV), Département Médico-Chirurgical de Pédiatrie (DMCP), Hôpital de l'enfance Lausanne (HEL) Ligues de la santé  Av. de Provence 12  1007 Lausanne  Tel. 021 623 37 41  info@paprica.ch Informationen zur Nutzung der Broschüren «Bewegungstipps für Kinder mit den Eltern» Ein an Eltern adressiertes Heft… Die fünf Broschüren richten sich an Eltern von Kindern zwischen 0 und 6 Jahren. Sie sollen die Bewegung innerhalb der Familie fördern, um die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes zu unterstützen. Im Einzelnen sollen die Spielvorschläge die Eltern-Kind-Interaktion im Alltag anregen und so die psychomotorische Entwicklung des Kindes begünstigen. …zur Verwendung durch Fachpersonal, … Die Broschüren wurden ursprünglich als Vorlage für Pflegefachkräfte entwickelt (Kinderärztinnen und -ärzte, Hebammen, Kinder- und Schulkrankenpflegepersonal, Fachkräfte für die häusliche Krankenpflege). Sie stehen darüber hinaus allen Fachkräften zur Verfügung, welche die körperliche Aktivität von Kindern fördern können. …zum aktiven Einsatz… Am wichtigsten ist es, mit den Eltern über Bewegung zu sprechen; das Aushändigen von Broschüren ist zweitrangig1. Es kommt selten vor, dass Eltern das Thema von sich aus ansprechen, im Gegensatz zu Schlaf oder Ernährung. Manchmal wird körperliche Aktivität sogar als negativ dargestellt und unruhige Kinder werden als «zu wild» b schrieben. Die Broschüren sollen Fachkräfte bei dem Gespräch mit den Eltern unterstützen, sodass gemeinsam besprochen wird, wie Bewegung in den Alltag integriert werden kann. …und zur Motivation. Es wird empfohlen, das Gespräch auf motivierende Weise zu führen und einen familiensystemischen Ansatz zu verfolgen. Eine Beschreibung dieser Vorgehensweise finden Sie im beiliegenden Dokument «Therapeutischer Ansatz im 1 Die Autoren sind der Auffassung, dass die Broschüren nicht systematisch verteilt werden oder zur Selbstbedienung verfügbar sein sollten (zum Beispiel im Wartezimmer). Sie ziehen eine gezielte Aushändigung der Broschüre vor, wenn sich dies während eines Besuchs oder einem sonstigen Gespräch mit den Eltern als sinnvoll erweist. Seelisch stark bedeutet, mein Kind ist psychisch gesund. Wenn mein Kind sich seelisch und körperlich wohlfühlt, kann es sich gut entwickeln. Mein Kind lernt jeden Tag neue Sachen. Manchmal erlebt es auch schwierige Situationen. Wenn mein Kind seelisch stark ist, kann es mit Problemen besser umgehen. «Seelisch stark» zeigt sich in jedem Alter anders, zum Beispiel: • Mein Kind spielt sorglos. • Mein Kind ist neugierig und offen. • Mein Kind kann einen Moment warten. • Mein Kind kann ein eigenes Ziel verfolgen. • Mein Kind ist kreativ: es malt, macht Musik, bastelt etwas. Mein Kind kann schon viel selbst tun, damit es seelisch stark wird. Zum Beispiel: Babys können enge Beziehungen mit anderen Menschen aufbauen. Und Babys können sich manchmal sogar selbst beruhigen. Zusammen mit den Eltern, Geschwistern und anderen Menschen wird mein Kind seelisch noch stärker. IHR ALLE KÖNNT MIR DABEI HELFEN, DAMIT ICH SEELISCH STARK WERDE! Trösten Wenn mein Kind weint, tröste ich es. Ich kann es beruhigen, wenn ich mit ihm spreche, es streichle oder halte. Und wenn ich es in meinen Armen wiege. Miteinander reden Vielleicht kann mich mein Kind noch nicht verstehen. Trotzdem rede ich mit ihm. Ich schaue, welche Gefühle es hat. Ich schaue zum Beispiel auf seinen Gesichtsausdruck. Und ich achte auf die Geräusche, die es macht. Ich antworte darauf. Sachen erklären Ich erkläre meinem Kind wichtige und auch kleine Sachen, die gerade rundherum geschehen. Ich sage ihm, was ich mache und was ich fühle. Da sein Mein Kind soll sich sicher fühlen. Deshalb schaue ich, dass immer bekannte Menschen in der Nähe sind. Ich weiss, was mein Kind braucht. Ich kümmere mich um mein Kind. SO WIRD MEIN KIND SEELISCH STARK! WIE KANN ICH ALS MUTTER ODER VATER DABEI HELFEN? TIPPS FÜR ELTERN MIT BABYS UND KLEINEN KINDERN BIS 4 JAHRE Freude zeigen Ich zeige meinem Kind, dass ich gerne mit ihm zusammen bin. Ich interessiere mich für das, was es tut. Dadurch weiss mein Kind, dass es wertvoll ist. Förderung der psychischen Gesundheit in der frühen Kindheit Empfehlungen für Fachpersonen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen Einführung Die Gesundheit der Kinder bildet das Fundament einer starken Gesellschaft. Gesundheit wird immer wieder neu definiert, sowohl in körperlicher, psychischer als auch sozialer Hinsicht. Kinder brauchen liebevolle, verfügbare und verlässliche Erwachsene. Mit ihren Vorstellungen und ihrem Verhalten nehmen Eltern und andere enge Bezugspersonen direkt Einfluss auf die psychische Gesundheit ihrer Kinder. Dies fängt schon während der Schwangerschaft an. Oft werden Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 4 Jahren von verschiedenen Fachleuten begleitet. Um eine umfassende Unterstützung zu gewährleisten, braucht es eine gute Vernetzung, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie eine gemeinsame Sprache. Die vorliegenden Empfehlungen wurden im interdisziplinären Austausch entwickelt und sollen als Diskussionsgrundlage der weiteren Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Professionen dienen. Die Empfehlungen basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und umfassen praxisbezogene Hinweise für die Arbeit mit Kindern, Eltern und Bezugspersonen. Im ersten Teil wird erläutert, was unter psychischer Gesundheit in der frühen Kindheit verstanden wird und wie sie gefördert werden kann. Der zweite Teil beinhaltet 12 Empfehlungen, die anhand alltagsnaher Situationen veranschaulichen, wie die psychische Gesundheit von Kleinkindern konkret gefördert werden kann. Fachpersonen können die Broschüre in Gesprächen mit Eltern und Bezugspersonen beiziehen, um sie im Umgang mit Kleinkindern zu unterstützen. Am Schluss finden Sie Links zu weiterführenden Informationen sowie zu Informationsmaterialien für Eltern. Psychische Gesundheit von 0 bis 4 Anknüpfungspunkte für Gespräche mit Eltern Weiterführende Links auf der zweitletzten Seite Zielsetzungen der Empfehlungen Die vorliegenden Empfehlungen sind Zielvorgaben zur Entwicklung und Beurteilung bewegungsorientierter Gesundheitsförderungsaktivitäten. Dieses Dokument richtet sich insbesondere an Fachkräfte im Zusammenhang mit der frühen Kindheit und enthält Empfehlungen zur Förderung von Bewegung und körperlicher Aktivität in den ersten Lebensjahren. Sie stellen keine direkten Anweisungen für die Aufnahme, Gestaltung und Beibehaltung des Bewegungsverhaltens dar. Ergänzende Informationen finden sich im Abschnitt «Zur Umsetzung der Empfehlungen» weiter unten. Präambel Diese Empfehlungen ermöglichen eine Vereinheitlichung der Botschaften, die auf der Grundlage wissenschaftlicher Arbeiten auf nationaler und internationaler Ebene formuliert wurden. Da es derzeit noch wenig Literatur für diese Altersgruppe gibt, werden die Empfehlungen mit dem Zuwachs der wissenschaftlichen Erkenntnisse aktualisiert werden müssen. Gestützt auf die kanadischen Empfehlungen (2012) wird im vorliegenden Dokument zwischen Säuglingen (unter 1 Jahr), Kleinkindern (1 bis 3 Jahre) und Kindern im Vorschulalter (3 Jahre bis Schulbeginn) unterschieden. Gesundheitswirksame Bewegung bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern im Vorschulalter Empfehlungen für die Schweiz Derzeit finden sich in der bestehenden Dokumentation zur körperlichen Aktivität für die frühe Kindheit verschiedene Begriffe, die definiert werden sollten: Bewegung aus biologischer oder biomechanischer Sicht ist definiert als Ortsveränderung von einem oder mehreren Körperteilen unter demEinsatz der Muskulatur. Siewird als nicht absichtsvoll, nicht zielgerichtet angesehen. Die grundlegenden motorischen Fähigkeiten hingegen umfassen die Kategorienmotorischer Aktivitäten, die einemZweck / Ziel folgen, wie etwa Fortbewegung, Gleichgewicht, Ballspiele usw. Unter körperlicher Aktivität versteht man jede Bewegung, die durch die Muskulatur erzeugt wird und den Energieverbrauch über den Grundumsatz anhebt. Aktives Spiel bezieht sich auf jegliche Form der körperlichen Aktivität, die von Säuglingen und Kindern spontan ausgeführt wird. Dies umfasst Bewegungssequenzen von gemässigter bis hoher Intensität, welche die Herzfrequenz erhöhen. Aktives Spiel wird sowohl draussen als auch drinnen, alleine, mit der Familie oder mit Altersgenossen ausgeführt und kann strukturiert oder spontan sein. Sitzverhalten bezieht sich auf alle Aktivitäten, deren Energieverbrauch dem Grundumsatz nahe kommt. Handbuch „Essen und Trinken im ersten Lebensjahr“ Version Juni 2017, aktualisiert Juni 2018 Erstellt von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE im Auftrag von Gesundheitsförderung Schweiz Mit fachlicher Unterstützung von: Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG), Schweizerischer Fachverband Mütter- und Väterberatung, Schweizerischer Hebammenverband, Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie, Kinderärzte Schweiz, Berufsverband Schweizerischer Stillberaterinnen (BSS), Stillförderung Schweiz, UNICEF Schweiz, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, aha! Allergiezentrum Schweiz Handbuch „Essen und Trinken im ersten Lebensjahr“ Version Juni 2017, aktualisiert Juni 2018 Erstellt von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE im Auftrag von Gesundheitsförderung Schweiz Mit fachlicher Unterstützung von: Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG), Schweizerischer Fachverband Mütter- und Väterberatung, Schweizerischer Hebammenverband, Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie, Kinderärzte Schweiz, Berufsverband Schweizerischer Stillberaterinnen (BSS), Stillförderung Schweiz, UNICEF Schweiz, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, aha! Allergiezentrum Schweiz Handbuch „Essen und Trinken im ersten Lebensjahr“ Version Juni 2017, aktualisiert Juni 2018 Erstellt von der Schwei erische Gesellschaft für Ernährung SGE im Auftrag von Gesundheitsförderu g Schw iz Mit f chlicher Unterstützung von: Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG), Schweizerischer Fachverband Mütter- und Väterberatung, Schweizerischer Hebammenverband, Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie, Kinderärzte Schweiz, Berufsverband Schweizerischer Stillberaterinnen (BSS), Stillförderung Schweiz, UNICEF Schweiz, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, aha! Allergiezentrum Schweiz Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern Vor der Geburt 1 asasasasasasaasasasasasasa Stillen – ein gesunder Start ins Leben 02.398.DE 09.2021 Gerne geben wir Ihnen auf den folgenden Seiten einen Überblick über die Vision des Projekts, seine Zielgruppen, Aufgaben, die Phasen des Projekts sowie seine Resultate. Informationen über Miapas finden Sie auch auf der KIS Webseite in der Rubrik «Links und hilfreiche Materialien für die Praxis» im Kapitel «Gesundheitsförderung Schweiz». ■

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