Previous Page  29 / 46 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 29 / 46 Next Page
Page Background

01 / 2017

FORTB I LDUNG

K I N D E R Ä R Z T E

.

SCHWEIZ

29

che Nahrungsmittel für kindgerechte, abwechslungsrei-

che Mahlzeiten infrage kommen und auf welche Ge-

fahren bei der Methode geachtet werden muss.

Von Milch auf Brei in kleinen Schritten

In einem anderen Fall fragte eine Mutter, wann sie ih-

rem Baby Beikost geben darf. Sie habe gehört, dass ein

Kind ab vier Monaten Brei essen könnte. Auch mit ihr

besprach die Mütter- und Väterberaterin den Entwick-

lungsstand des Kindes: Ist es bereit zum Essen und wel-

che Zeichen können die Eltern beobachten? Zudem

sollte die Mutter darüber nachdenken, mit welchen

Nahrungsmitteln sie beginnen möchte.

 Die Mutter entschied sich für das Püree von einer Ge-

müsesorte. Das Püree konnte sie selbst zubereiten oder

im Fertiggläschen kaufen. Erst bot sie dem Kind nur ei-

nige Löffel an und stillte weiter. Alle zwei bis vier Tage

fügte sie ein weiteres Gemüse hinzu. Je mehr das Kind

ass, desto weniger Milch wollte es trinken. Das Umstel-

len der Ernährung von Milch auf Brei erfolgte auf diese

Weise sanft und ausgewogen.

Ein bunter Probierteller macht Appetit

Auch die Mutter eines anderthalbjährigen Kleinkindes

wandte sich an das kjz. Bislang habe das Kind gern alles

gegessen, was ihm vorgesetzt wurde. Vor Kurzem sei es

jedoch wählerisch geworden. Es wollte nur noch Nu-

deln essen und Milch trinken. Nur mit Mühe gelang es

der Mutter, ihm ein paar Apfelstückchen schmackhaft

zu machen. Gemüse lehnte es konsequent ab.

 Gewöhnlich sind Vorlieben beim Essen das Zeichen

einer normalen Entwicklung, erklärte die Mütter- und

Väterberaterin. Allerdings könnte diese Phase länger

andauern. Sie riet den Eltern, zunächst über die eigenen

Essgewohnheiten nachzudenken: Wie wird gekocht?

Wo wird gegessen? Und wer sitzt mit am Familientisch?

 Manchmal lohnt es sich für die Eltern, für das Kind

ein Esstagebuch zu führen, in dem alle Mahlzeiten no-

tiert werden. Zudem sollten die Eltern bestimmen, was

auf den Teller kommt. Dann darf das Kind entscheiden,

wie viel und was es isst. Ein separat gestellter, bunter

Probierteller mit gegarten Karotten, Zucchini- und Kür-

bisstückchen könnte das Kind zum Essen von Gemüse

animieren. Das Kind sollte allerdings nicht mehr als drei

bis fünf Deziliter Kuhmilch täglich trinken.

Milch abpumpen am Arbeitsplatz?

Die Mutter des dreimonatigen Babys, das den Schop-

pen verweigerte, fragte die Mütter- und Väterberate-

rin, was schon alles versucht worden sei, um das Kind

zum Trinken des Schoppens zu bewegen. Grundsätzlich

sollte nur der Vater die abgepumpte Milch geben, nicht

die Mutter. Alternativ könnte dem Kind die Milch in klei-

nen Schlückchen mit einem Plastikbecher oder Löffel für

Löffel verabreicht werden.

 Wichtig für die Mutter war es, zu erfahren, welche

Rechte sie beim Abpumpen der Milch am Arbeitsplatz

hat, beispielsweise, wie viel Arbeitszeit sie dafür bean-

spruchen darf. Zudem besprach die Mütter- und Väter-

beraterin, wie die abgepumpte Milch am Arbeitsplatz

sicher aufbewahrt werden kann.

 Wie diese Mutter und Väter wünschen sich viele El-

tern ein persönliches Gespräch. Die Fachpersonen der

Mütter- und Väterberatung der kjz im Kanton Zürich be-

raten kostenlos rund um die Ernährung und Entwick-

lung des Kindes von der Geburt bis etwa zum vierten

Lebensjahr. Weiterführende Informationen finden Sie

unter

www.kjz.zh.ch

.