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Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 17

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iM Zenit

Zur Person

Heinrich Müller,

geboren am

3. Mai 1947

, aufgewach-

sen in Reiden und Rheinfelden,

1966

Matura in Basel,

1966–1970

Studium der Rechtswissenschaft in Basel

und Tübingen,

1973–1979

Dozent für Staats- und

Verfassungsrecht an der Universität Maiduguri in Nigeria,

1980–2007

Moderator, Redaktor und Reporter beim

Schweizer Fernsehen SRF. Heinrich Müller ist mit der

US-Nigerianerin Ruth Balami verheiratet und lebt bei

Zürich

Discografie:

2004:

Footsteps

2006:

Chain of Pearls

2009:

Heinrich Müller

2012:

On Fire

2017:

As long as I can sing

Weitere Infos und Konzerte:

www.heinrichmueller.ch

Analytischen und Emotionalen zu finden. Dies war oft

eine schwierige Gratwanderung. Als Redaktor schrieb er

seine Texte selber. Sein Ziel war die Verständlichkeit und

seine eigene Freiheit des Denkens und Formulierens.

Immer wieder kommt er auf sein Lebensmotto zu

sprechen: «Das zu tun, was für mich ebenso stimmt wie

für andere.»

Auf Umwegen zur Familie

In diesem Sinne hatte er sein Leben im Griff. Eine Fami-

lie gehörte nicht in seinen Lebensplan. Auf Umwegen

kam er dennoch zu einem Stiefsohn und drei Enkel-

kindern. Schon bei seinem ersten Aufenthalt in Nigeria

hatte er seine heutige Frau Ruth Balami kennengelernt

und dann aus den Augen verloren. Erst nach 20 Jahren

hörte er über Verwandte wieder von ihr und traf sie in

den USA. Sie war inzwischen geschieden und hatte einen

Sohn, Greg.

Heinrich Müller spricht nicht gerne über dieses zu

oft in den Medien breitgewalzte Thema und meint

trocken: «Inzwischen führen wir eine Ehe wie jede

andere auch.» Kurz erzählt er, wie er mit der neuen

Familie eine dunkle Seite des Lebens kennenlernte – eine

Seite, die er, der sein Leben stets unter Kontrolle hatte,

sich nie gewünscht hatte und die sein Leben veränderte:

Von der Drogenkrankheit des Stiefsohnes, um den er

zusammen mit dessen Mutter jahrelang gekämpft und

für den er sehr viel investiert hatte. Von dessen Tod im

vorletzten Jahr, den schwierigen Kontakten zu den drei

Enkelkindern, für die er gerne da sein möchte. Er unter-

stützt seine Frau bestmöglich, doch kann er ihr den

Schmerz, der ihr auch gesundheitlich zusetzt, nicht

abnehmen.

Umso wichtiger wurde ihm die Musik. Den Wunsch,

ganz auf die Musik zu setzen, verspürte er schon zur Zeit

seiner Arbeit beim Fernsehen. Allerdings hatte er keine

Ahnung vom Musikgeschäft und musste sehr viel ler-

nen. Doch er hatte Glück und fand schnell die richtigen

professionellen Leute. «Diese halfen mir, meine Texte

und Melodien im Studio mit der nötigen Computer-

technik in tolle Songs umzusetzen.» Er beschreibt den

langwierigen Prozess der Entstehung seines neusten

Albums. Von der Idee bis zur Veröffentlichung dauerte

es drei Jahre, was ihm nicht einmal sehr lange vorkam.

Im Hinblick auf seine fünf erschienenen Alben meint

Heinrich Müller: «Ich konnte nicht einfach jugendliche

Musik machen, dafür bin ich zu alt. Aber ich muss mir