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Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 17
Ruedi Fahrni, was hat Sie bewogen, bei Pro Senectute
Kanton Luzern als Geschäftsleiter einzusteigen?
Seit bald 20 Jahren bewege ich mich beruflich im gesell-
schaftspolitischen Umfeld. Zuletzt als Asylkoordinator
beim Kanton Luzern, davor war ich in den Bereichen
Sozialhilfe und Arbeitsintegration tätig. Die Aufgaben
eines Geschäftsleiters sind sehr vielseitig. Mich künftig
für die Würde und Rechte der Luzerner Seniorinnen und
Senioren einsetzen zu können, das reizte mich.
Wie sieht ein Arbeitstag von Geschäftsleiter
Ruedi Fahrni aus?
Nebst der strategischen Führung ist das Thema «Finanzen»
zentral. Sozial-, Gesundheits- und Alterspolitik sind eng
mit den berufsethischen Grundsätzen, dem wirtschaftli-
chen Denken und rationalem Management verknüpft. Das
setzt neue Massstäbe für die Zukunft. Wir setzen unsere
Mittel effizient ein und bieten qualitativ hochstehende und
vielseitige Dienstleistungen an. Genauso wichtig ist eine
gute Zusammenarbeit mit Behörden, Partnerorgani-
sationen, Politik oder Experten. Das bedingt diplomati-
sches Gespür und aufgrund des politischen Prozesses auch
eine ordentliche Portion Geduld. Das lohnt sich. Schliess-
lich wollen wir den Anliegen der älteren Bevölkerung
Gehör verschaffen. Dass Menschen im AHV-Alter mög-
lichst lange selbstbestimmt leben können, das ist unser Ziel.
Diese Aufgaben kann ich allerdings nur wahrnehmen, weil
ich von motivierten und fachlich kompetenten Mitar-
beitenden umgeben bin. Sie halten mir den Rücken frei.
Als Non-Profit-Organisation wird Pro Senectute
Kanton Luzern vom Stiftungsrat geführt. Oberstes
Entscheidungsorgan ist die Stiftungsversammlung.
Wo ist hier Ihre Rolle?
Als Geschäftsleiter bin ich das Bindeglied zwischen diesen
Organen und der operativen Ebene. Ich bereite die strate-
gischen Geschäfte und Entscheidungsgrundlagen vor.
Seit März 2017 ist Ruedi Fahrni Geschäftsleiter bei Pro
Senectute Kanton Luzern. Der 55-jährige Adligenswiler
erzählt Jacqueline Theiler, neue Leiterin Kommunikation
und Fundraising, wie er die vergangenen neun Monate
erlebt hat, wohin die Reise der Organisation führen soll
und wo er Kraft tankt für den intensiven Arbeitsalltag.
Qualitativ hochstehende
Dabei erfahre ich viel Unterstützung, wie zum Beispiel von
Präsidentin Ida Glanzmann und Vizepräsident Damian
Müller. Trotz ihres grossen politischen Engagements für
den Kanton Luzern finden sie stets Zeit, um sich zu infor-
mieren und den Austausch zu pflegen. Aber auch der
Umgang mit unseren 1300 freiwilligen Mitarbeitenden
macht viel Freude. Ohne sie könnte Pro Senectute als Non-
Profit-Organisation schlicht nicht bestehen.
Das klingt abenteuerlich und brachte wohl auch die
eine oder andere Überraschung in Ihren neuen
Berufsalltag?
O ja. Es war mir beispielsweise nicht bewusst, wie stark sich
die Sozialberatung für die ältere Generation von der Sozial-
beratung für die Bevölkerung in der zweiten Lebens-
hälfte unterscheidet. Die Belange sind komplex und zeitlich
aufwendig. Beeindruckt hat mich auch unser breites
Bildungs- und Sportangebot. Wir bieten sage und schreibe
über 600 verschiedene Kurse an. Angefangen bei den Sprach-
kursen, zumBedienungskurs von Billettautomaten bis hin zu
Wassersportarten oder Schneeschuhlaufen.
Haben Sie Ihre neue Aufgabe unterschätzt?
Überhaupt nicht. Ich habe mich gut darauf vorbereitet. Un-
terschätzt habe ich die hohe gesellschaftliche und volkswirt-
Jacqueline Theiler,
Leiterin Kommuni-
kation und
Fundraising, im
Gespräch mit
Ruedi Fahrni,
Geschäftsleiter Pro
Senectute Kanton
Luzern.