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Pro senectute Kanton luzern 1 | 18

Von claudio brentini

Demenz ist eine niederschmetternde Diagnose. Sie bedeu-

tet letztlich einen Abschied auf Raten und ist eine belas-

tende Situation. Die Infostelle für Demenz, welche von der

Schweizerischen Alzheimervereinigung Luzern und Pro

Senectute Kanton Luzern getragen wird, steht Betroffenen

wie Angehörigen zur Seite. «In einer solchen Situation soll

niemand alleine sein. Es ist wichtig und auch richtig, Hilfs-

angebote in Anspruch zu nehmen», betont Jürg Lauber,

Geschäftsführer der Alzheimervereinigung Luzern.

Vergesslichkeit im Alter kann mit dem natürlichen

Alterungsprozess zusammenhängen. Sie kann aber auch

ein Zeichen einer beginnenden Demenz sein. Es ist darum

wichtig, sorgfältig und vor allem frühzeitig abzuklären,

wodurch die Symptome verursacht werden. «Eine begin-

nende Demenz kann auch mit einer Depression verwech-

selt werden», erklärt Verena Wey Schwegler.

Die Sozialarbeiterin führt die Demenzberatungen in

den Regionen der Drehscheiben Rontal, Seetal und Sursee

durch. Sie betont: «Wissen ist wichtig. Wissen, ob es sich

um eine Krankheit handelt und um welche. Das hilft,

damit umzugehen.» Angehörige ziehen sonst mitunter

falsche Schlüsse. Solche, die für die Situation und die

Betroffenen nicht hilfreich sind. «Man fragt sich zum

Beispiel, ob der oder die Betroffene dieses oder jenes mit

Absicht, vielleicht sogar böswillig tut oder seine Vergess-

lichkeit als Ausrede benutzt.»

sich eingestehen, dass man hilfe braucht

Aber auch wenn klar sei, dass es sich um eine Krankheit

handle, sei es für viele Angehörige schwierig, dies zu

akzeptieren und damit umzugehen. «Man wünscht sich

den geliebten Menschen an seiner Seite zurück. Dieser ist

zwar auch noch da, aber eben nicht allein. Die Krankheit

ist auch da.» Umso wichtiger ist Gewissheit, betont Verena

Wey Schwegler. «Und sich einzugestehen, dass man Hilfe

braucht.» Sie sehe oft Angehörige, die versuchen, alles

alleine zu bewältigen, bis zum Kollaps. «Angehörige

müssen unbedingt gut zu sich selber schauen, sich selber

pflegen. Das ist wichtig, wenn man die Kraft aufbringen

möchte, andere zu pflegen.»

Eine frühe Abklärung ist auch aus rechtlicher Sicht

wichtig, erklärt die Beraterin. «Betroffene können zu

Unterstützung bei Dem

für Betroffene und Ang

Im Rahmen der regionalen Drehscheiben

65plus wird die Demenzberatung neu auch

im Seetal, im Rontal und in der Region

Sursee angeboten. Ein Termin kann über die

Drehscheiben Rontal/Seetal/Sursee oder

direkt unter Telefon 041 210 82 82 vereinbart

werden. Wichtig ist, bei Verdacht auf eine

Demenzerkrankung nicht zu lange zu warten

und Hilfe in Anspruch zu nehmen.

die infostelle demenz

erreichen sie unter

telefon 041 210 82 82 oder e-mail infostelle@alz.ch

informationen im internet unter: www.lu.prosenectute.ch

oder www.alz.ch/lu

foto: claudio brentini