Zenit Nr. 3, September 2023

IM ZENIT Pro Senectute Kanton Luzern 3 | 23 7 nehme man sich heute kaum mehr Zeit für diesen Prozess. Stattdessen werde eine Idee schnell mit einem «gefällt mir nicht» oder «schon gut, aber nicht hier» abgeschmettert. Da kann es schon mal vorkommen, dass die Architektin eine «kreative Wut» in sich spürt. «Eine Wut auf die Ungerechtigkeit, die das Schöpferische negiert.» Diese kreative Wut setze aber oftmals auch Visionen frei für eine neue Lösung, schiebt sie nach. Aufgeben ist keine Option. Auch Jahrzehnte nach ihrem Studienabschluss hält Tilla Theus die Worte ihres ETH-Professors Heinrich Bernhard Hoesli hoch: «Kämpfe für das BesTilla Theus wurde 1943 in Chur geboren und wuchs mit zwei Geschwistern in einer traditionellen Familie auf. Nach der Matura studierte sie als eine von wenigen Frauen an der ETH Architektur. 1969 gründete sie ihr eigenes Architekturbüro. Die Tilla Theus und Partner AG beschäftigt heute 18 Mitarbeitende. Nebst Neubauten hat sich ihr Büro mit der Projektierung und Ausführung von Umbauten und Sanierungen von denkmalgeschützten Objekten sowie Innenarchitektur und Raumdesign einen Namen geschaffen. Tilla Theus ist in zweiter Ehe mit Andrea Fritz, ihrer Jugendliebe, verheiratet. Sie lebt in Zürich und Valbella. www.tillatheus.ch Zur Person sere. Wie viel Mehrarbeit das auch immer bedeutet, ist später irrelevant. Nur das Ergebnis zählt.» Das Beste geben, sich für die eigenen Ideen einsetzen, das hat Tilla Theus nicht erst im Berufsleben gelernt, sondern bereits als Kind. Wobei sie sagt: «Wir hatten eine schöne Kindheit, auch wenn es eine Familie nach altem Muster war.» Ihr Vater Arno Theus, Regierungsrat und späterer Bündner Ständerat, war eine Autorität. Während des Mittagessens lief immer das Radio. Die drei Kinder hatten zu schweigen, wenn Heiner Gautschy aus New York berichtete. «Danach sagte der Papa seine «Ich hatte eine schöne Kindheit. In einer Familie nach altem Muster.»

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