Zenit Nr. 3, September 2023

Pro Senectute Kanton Luzern 3 | 23 13 es mit einer Schneiderinnen-Lehre in Florenz. Als sie länger krank war, wurde sie entlassen. Da ihre Mutter Schweizerin war, schickte man sie schliesslich zu ihrer Grossmutter in die Schweiz, wo sie in einer Fabrik in St. Margarethen Arbeit fand und ihren späteren Mann kennen lernte. Ein Leben als alleinerziehende Mutter Sie wurde Mutter und die junge Familie lebte elf Jahre in Deutschland, wo sie bis zur Geburt des dritten Kindes in einem Krankenhaus arbeitete. Dann zogen sie nach Italien, bis es dann zur Trennung kam. Francesca Licciano kehrte allein mit ihren vier Kindern in die Schweiz zurück. Schliesslich starb eines ihrer Kinder im Alter von 23 Jahren. «Das war mein letzter grosser Schicksalsschlag in meinem Leben», versichert sie. Viele Jahre arbeitete die alleinerziehende Mutter Teilzeit im Personalrestaurant der St. Anna Klinik. Natürlich reichte das nicht, um die Familie zu ernähren, weshalb sie auf Sozialhilfe angewiesen war. Auch damals schon fiel sie mit ihrer bescheidenen, freundlichen Art auf. «Auf dem Sozialamt fragten sie mich ab und zu, ob ich nicht noch etwas obendrauf für meine Kinder brauche. Aber ich fand eigentlich immer, dass ich ja schon genug erhalte.» Einmal ermöglichte ihr das Sozialamt einen Ferienaufenthalt im Tessin mit ihren Kindern, einige Male verInfoveranstaltung für Freiwillige Immer mehr ältere Menschen brauchen Hilfe bei der Erledigung ihrer finanziellen und administrativen Arbeiten. Sind Sie in Pension oder stehen kurz bevor? Möchten Sie Ihre Fähigkeiten weiterhin für ältere Menschen einsetzen? Mit Ihrer Fachkompetenz helfen Sie älteren Menschen, den komplexen Alltag besser zu bewältigen. Gerne informieren wir Sie unverbindlich und persönlich. Dienstag, 14. November, 17 bis 18.30 Uhr, Maihofstrasse 76 Information und Anmeldung: treuhand@lu.prosenectute.ch; Telefon 041 226 19 73 brachte sie die Sommerferien in Rimini. «Ich bin es mir schon mein ganzes Leben gewöhnt, schmal durchzumüssen», sagt sie. Sie hat gelernt, mit Bescheidenheit das Leben zu meistern, davon profitiert sie heute. «Ich bin nicht fixiert darauf, immer mehr und noch mehr zu besitzen. Ich brauche das nicht, es sind andere Dinge, die mich zufrieden machen im Leben.» Freunde, ihre Tiere, der Kontakt zu ihren Kindern und ihrer Familie. Geld zum Schminken beispielsweise benötigt sie nicht. «Die Leute sagen mir immer, ich sei auch so hübsch genug.» Wieder erstrahlt sie und schaut zu ihrem Treuhandberater hinüber. «Ich bin so glücklich, dass ich jemanden habe, der mich so toll unterstützt.» Überhaupt sei sie gesegnet, dass sie in ihrem Leben fast immer auf gute Menschen getroffen sei. «Vielleicht ja auch, weil ich selber eine ehrliche Haut bin.»

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