Zenit Nr. 1. März 2024

Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 24 11 IM ZENIT Wir alle erleben eine Vielzahl von biografischen Übergängen. Je nachdem, wie wir sie bewältigen, wirken sie sich positiv oder negativ auf unsere weitere Entwicklung aus. In der gerontologischen Forschung spricht man von gelingendem versus nicht-gelingendem Altern. Merkmale des gelingenden Alterns sind beispielsweise sich für sein Leben verantwortlich zu fühlen und nicht andere dafür verantwortlich zu machen, d. h. sich nicht als Opfer von irgendwem oder irgendetwas zu sehen. Grundsätzlich eine positive Einstellung zu haben und auch Negativem etwas Positives abgewinnen zu können, und ganz wichtig, effektive soziale Unterstützungssysteme zu pflegen, d. h. sich andern Menschen verbunden zu fühlen, hilft sehr, um Übergänge im Alter positiv zu gestalten. Gibt es einfache Tipps, wie Übergänge perfekt gestaltet werden können? Beim Wort «perfekt» zucke ich ein wenig zusammen. Perfektionismus ist wohl einer der grössten Feinde innerer Zufriedenheit. Zudem bin ich kein Freund von einfachen Tipps, aber natürlich kommt mir hier das PERMA-Modell aus der Positiven Psychologie des amerikanischen Psychologen Martin Seligmann in den Sinn: «P» = Positive Emotions (positive Emotionen haben, Liebe, Freude), «E» = Engagement (sich für etwas engagieren, selbstwirksam sein), «R» = Relationships (Verbundenheit, enge Beziehungen, Freundschaften), «M» = Meaning (Sinnvolles tun, meinen Beitrag leisten), «A» = Accomplishment (Leistung, beschäftigt sein, noch Ziele zu haben). Wenn es einem gelingt, diese fünf Bereiche positiv zu gestalten, ist man sicher gut gerüstet für seine Übergänge. «Wir werden nicht älter mit den Jahren, wir werden neuer jeden Tag.» Können Sie dieses wunderbare Zitat der US-amerikanischen Dichterin Emely Dickinson unterstreichen? Zusammenfassend lässt sich sicher sagen: Übergänge bringen uns an unsere Grenzen, und oft darüber hinaus, aber sie wandeln uns auch, formen uns neu und führen ins Neue und Unbekannte. Dieses Bewusstsein ist zentral, um den Mut für sie aufzubringen, sei es als «Übergängerin» oder Begleiterin von Übergängen, denn auch wir sind hier in einem stetigen Übergang. Einmal sind wir «Übergänger», ein andermal Begleiter.

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