KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 4/2023

JAHRESTAGUNG 04 / 2023 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 34 An diesem wunderschönen Donnerstag erzählt uns Dr. med. Peter Hunkeler viel Wissenswertes über das Thema Schlaf. Er selbst arbeitet in Luzern und Olten und macht dort Entwicklungsabklärungen auf Zuweisung von Hausärzt:innen. Als Erstes werden wir über die Physiologie des Schlafens aufgeklärt. Wir sehen ein Video eines Säuglings in der REM-Phase (rapid eye movement). In diesem Video ist sehr schön zu sehen, wie unregelmässig die Atmung ist, sich die Augen schnell bewegen und der Muskeltonus sehr tief ist. Allgemein ist der Muskeltonus am tiefsten im Schlaf. Der Tiefschlaf wird eher in der ersten Nachthälfte erreicht, träumen tun wir eher in der zweiten Nachthälfte. Aufgrund der Physiologie sollten Schilddrüsenhormone und Kortison morgens eingenommen werden. Des Weiteren wird uns die Schlafperzentile gezeigt und erklärt. Daraus können wir entnehmen, dass einjährige Kinder ein unterschiedliches Schlafbedürfnis haben mit einer Differenz von bis zu 5 Stunden pro Nacht. REFERENT: DR. MED. PETER HUNKELER Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin FMH, Schwerpunkt Entwicklungs- pädiatrie, Stiftung Arkadis, Olten MODERATION: NANETTE VON SIEBENTHAL Medizinische Praxisassistentin bei Kinder- und Jugendmedizin Köniz, Liebefeld AUTORIN: ANITA WEBER-SCHEURER Medizinische Praxisassistentin im Schlossberg Ärztezentrum Frauenfeld Korrespondenzadresse: kinderaerzte.frauenfeld@ schlossberg-aerzte.ch Inputreferat MPAs: Schlaf Besonderheiten des kindlichen und jugendlichen Schlafverhaltens: wie diese in die Beratung der Eltern umgesetzt werden können Ganz wichtig ist zu erwähnen, dass Durchschlafen ein Reifeprozess ist. Das zu wissen, hilft vielleicht einigen Eltern. Ebenso ist es schon sehr hilfreich, ein Schlafprotokoll zu führen. Allein dadurch löst sich in 20–30% der Fälle das Problem. Wir schauen uns Beispiele von echten Schlafprotokollen an und versuchen, unser soeben gewonnenes Wissen praktisch einzusetzen. Für Herrn Hunkeler ist ausserdem noch sehr wichtig, in der Telefontriage nach der noch vorhandenen Energie der Eltern zu fragen. Dies hilft, die Dringlichkeit einzuschätzen. Besten Dank für das interessante Referat. ■ Rot, orange, grün oder blau? So hiess unser erster MPA-Workshop des Tages, unter welchem wir uns anfänglich nichts Konkretes vorstellen konnten. Jedoch wurde uns schnell klar, dass uns der Inhalt packt, wir unser Wissen erweitern und uns unter MPAs austauschen können. Es ging um die Telefontriage und das dazugehörige Buch, dem Kinderärzte-Schweiz-Telefontriage-Manual für die pädiatrische Praxisassistentin. Dort sind die REFERENTIN: DR. MED. HEIDI ZINGGELER FUHRER Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin FMH, Medizinisches Zentrum gleis d, Chur MODERATION: BRIGITTE LAURI Medizinische Praxisassistentin, Kinder- und Jugendpraxis am Bollwerk, Bern SARAH DREXEL Medizinische Praxisassistentin, Kinder- und Jugendpraxis Iuvenis, Münchenbuchsee AUTORINNEN: DOMINIQUE EMMENEGGER UND ALISSA MEYER Medizinische Praxisassistentinnen in der Kinderarztpraxis im Garten, Luzern Korrespondenzadresse: kinderarzt.garten@hin.ch MPA-Forum (moderiertes Gespräch unter MPAs) MPA-Forum: Rot, orange, grün oder blau? Symptome und deren Relevanz in Rot, Orange, Gelb und Blau sortiert. Das Tolle an diesem Handbuch ist, dass man step by step zu jeder Problematik oder Fragestellung durchgeführt wird und somit weiss, welche Fragen man den Patienteneltern stellen kann und was Red Flags sind. Wir durften mehrere Fallbeispiele nennen und gemeinsam mit Frau Dr. Zinggeler besprechen. Zum Beispiel, wie wir beraten/handeln sollen, wenn eine Kindesmutter oder ein Kindesvater anruft und uns aufgebracht erzählt, dass ihr Kind die ganze Zeit schreit. Ebenso was bei Kopfschmerzen oder Fieber Alarmzeichen sind und auf was sonst jeweils achtgegeben werden muss. Ausserdem wurden uns diverse allgemeine Themen genannt, welche im Telefontriage-Manual hinterlegt sind. Da nicht alle von uns von diesem Nachschlagewerk gehört hatten, waren wir begeistert, dass es dies gibt. Das Buch ist hilfreich und empfehlenswert für MPA-Einsteiger in der Pädiatrie, Lernende oder einfach mal wieder, um das eigene Wissen aufzufrischen. Es kann auf der Website von Kinderärzte Schweiz bestellt werden. ■

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