KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 4/2023

JAHRESTAGUNG 04 / 2023 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 26 Workshop Ärztinnen und Ärzte 7: Neonatologie Das Neugeborene in den ersten 48 Stunden: trotz jungen Alters eine komplexe Aufgabe «Was häufig ist, ist häufig und was selten ist, tritt echt selten auf.» Die Kinderärzt:innen kommen ins Spiel, wenn etwas beim Neugeborenen nicht stimmt. Dann setzt die Umgebung entsprechend grossen Druck auf – auch emotional. Um einen klaren Kopf zu behalten, hilft das strukturierte Denken via Red Flags (von A bis T – mit diesen wurden wir während des Workshops vertraut gemacht; aus Platzgründen können sie jedoch nicht alle aufgezählt werden. Teilnehmende der Jahrestagung haben Zugriff zu Frau Dr. med. Mérats Handout). Allen ist der Bereitschaftsdienst bekannt, der in 10–30 Minuten vor Ort sein sollte, aber in der Realität erst nach 30– 60 Minuten eintrifft. Unerlässlich ist, dass das Geburts- team das T (The Golden Hour Concept) kennt und durch regelmässige Schulungen die Notfallsituationen übt. Red Flag A: Die Atemwege sichert man durch die Kopfpositionierung und die korrekte Maskenbeatmung ermöglicht eine genügende Sauerstoffversorgung. Eine REFERENTIN: DR. MED. MICHÈLE MÉRAT Fachärztin für Intensivmedizin & Anästhesiologie FMH mit Schwerpunkt pädiatrische Intensivmedizin; Neonatologie und Kinderintensivstation, Kinderspital Luzern MODERATION: DR. MED. SANDRA BURRI Vorstandsmitglied Kinderärzte Schweiz, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin FMH, Kinder- und Jugendpraxis am Bollwerk, Bern AUTORIN: DR. MED. UNIV.(H) KRISZTINA ERIKA KOVÁCS Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Praxispädiaterin bei Monvia AG, Wallisellen Korrespondenzadresse: Krisztina.kovacs@monvia.ch nichtgelungene Intubation verzögert diese aber ausschlaggebend. Das Perivent®-Gerät sorgt für PEEP, für manuelle Beatmung und für Kontrolle der FiO2. Herzgeräusch: Besonders über die Erkennung einer Aortenstenose haben wir uns sehr pragmatisch und mit differenzialdiagnostischem Eckpfeiler ausgetauscht. Die Fähigkeit der Auskultation nimmt kontinuierlich ab, ein Echokardiogramm ist in den ersten 24 Stunden nicht in allen Gebieten erreichbar und die klinische Untersuchung inklusive Pulsstatus ist sehr abhängig vom Untersucher. In den ersten 6–24 Stunden kann die korrekt durchgeführte Pulsoxymetrie einen kritischen Herzfehler sehr aussagekräftig identifizieren (82–100%). Die postduktale Blutdruckmessung ist ebenfalls hilfreich. ■ S. no Components 1 Antenatal counselling and team briefing 2 Delayed cord clamping 3 Prevention of hypothermia/temperature maintenance 4 Support to respiratory system 5 Support to cardiovascular system 6 Early nutritional care 7 Prevention of hypoglycemia 8 Initiation of breast feeding 9 Infection prevention 10 Starting of therapeutic hypothermia for birth asphyxia 11 Laboratory investigation 12 Monitoring/record 13 Communication with family www.kispi-wiki.ch; Niesse et al, Pox-Screening in der Schweiz, Pädiatrie 2019 Balmer et al, Pulsoximetrie Screening zur Erfassung von kritischen angeborenen Herzfehlern, Paediatrica 2019 Deepak Sharma: Golden hour of neonatal life: Need of the hour. Maternal Health, Neonatology, and Perinatology (2017)

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