Zenit Nr. 2, Juni 2019

Pro Senectute Kanton Luzern 2 | 19 23 In der Podiumsrunde, die vom Journalisten Marcel Ha- begger geleitet wurde, diskutierten alle Experten sowie Léa Thüring, Leiterin Soziale Arbeit Pro Senectute Kan- ton Luzern, zum Fachtagungsthema. Dabei wurde klar, dass sich die Wohnbedürfnisse in den nächsten Jahren – auch aufgrund der demografischenVeränderungen – ste- tig verändern werden und Loslassen und Sich-etwas- Neuem-Zuwenden sehr individuell gehandhabt werden und viele Facetten aufweisen. Menschen in der dritten und vierten Lebensphase sind agiler und fitter und haben denWunsch, länger selbstbestimmt zu leben. Die Expertenrunde war sich deshalb einig: Es gibt keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt, um sich von Liebgewonnenem oder von Ballast zu trennen, aber je früher man sich mit dem räumlichen und mentalen Loslassen befasst, desto besser. desto besser geht es Fachtagung Ein interessiertes Publikum verfolgte an der Fach- tagung im Paraplegiker-Zentrum Nottwil die Referate, aber auch die Podiumsrunde unter der Leitung von Marcel Habegger. Es diskutierten (v.l.) Wohnexperte Charles Hirschi, Aufräumcoach Selim Tolga, Fachpsychologin Maria-Luise Hermann und Léa Thüring, Leiterin Soziale Arbeit Pro Senectute Kanton Luzern. Begrüsst wurden die Anwesenden von Ruedi Fahrni (Bild oben), Geschäftsleiter Pro Senectute Kanton Luzern. Aufräum- und Minimalismuscoach Selim Tolga ver- sicherte, dass Loslassen beflügle und Energie freisetze. «Beim Ausmisten ist es hilfreich, die Mentalität eines Reisenden anzunehmen. Das heisst, sich vorher zu über- legen, was man kaum noch braucht – und was man noch braucht.» Erinnerungen sollten im Herzen auf- bewahrt werden. Die Fachpsychologin für Psychotherapie Dr. phil. Maria-Luise Hermann zeigte in ihrem Referat auf, dass Hausrat durchaus «gelebtes Leben» darstellt, und er- klärte, dass es normal sei, dass ein Umzug Unsicherheit auslöse, er aber auch mit Träumen verbunden sei. Es gelte deshalb, Ängste, Sorgen und Wünsche ernst zu nehmen und diese zu thematisieren, damit die Person am neuen Ort schnell ankommen und sich wohl- fühlen könne.

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