Zenit Nr. 1. März 2024

Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 24 19 Die Pensionierung, der Auszug aus dem geliebten Zuhause, der Verzicht auf den Führerschein oder die Rückkehr in die alte Heimat: Reto Solèr, Jules und Romy Barili, Felix Lack, Anna Rosa und Fernando Pereira erzählen, wie sie es geschafft haben, diese Übergänge zu meistern. TEXT UND FOTOS: ASTRID BOSSERT MEIER «Mobilität macht mich unabhängig» Aller Anfang ist schwer PERSÖNLICHKEITEN Als Felix Lack (88) vor zwei Jahren gesundheitliche Probleme hatte, riet die Hausärztin, den Führerausweis abzugeben. Dieser Schritt war schmerzhaft für den ehemaligen Landwirt aus Wikon, der nicht nur jahrzehntelang Auto, sondern auch Traktor und Motorrad gefahren war. «Gesundheitlich ging es mir bald besser, doch ich fühlte mich isoliert», sagt er. Das Bauernhaus, das er seit dem Tod seiner Frau alleine bewohnt, liegt abseits des Dorfes und drei Kilometer vom nächsten Laden entfernt. Umziehen war kein Thema. Felix Lack hält drei Katzen und ein paar Hasen und besorgt zudem die Rinder seines Sohnes im Stall. «So wird mir nie langweilig und eine günstigere Wohnung finde ich nirgends.» Schwierig war jedoch, plötzlich auf die Fahrdienste der beiden Kinder angewiesen zu sein. Es war die Tochter, die ihrem Vater letzten Herbst Prospekte von Senioren- mobilen mitbrachte. Schon wenig später sass Felix Lack bei der Firma Sunel im aargauischen Boniswil für eine Probefahrt in einem Elektro-Auto mit Kabine und einer Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h. Mit der Technik kam er auf Anhieb gut zurecht, doch die Anschaffungskosten von 13 000 Franken mussten gut überlegt sein. «Doch das ist es mir wert», entschied der 88-Jährige. Heute ist er stolzer Besitzer eines Seniorenmobils mit einer Reichweite von bis zu 100 Kilometern. «So weit fahre ich nie», winkt er ab. Zwei bis drei Mal pro Woche tuckere er gemütlich zum Einkaufen, auf den Friedhof oder zum Arzttermin. Das reiche. «Viel wichtiger ist, dass ich wieder frei entscheiden kann. Diese Unabhängigkeit ist viel wert.» Dank dem Seniorenmobil kann Felix Lack einkaufen oder den Friedhof besuchen, wann immer er will.

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