KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 4/2023

JAHRESTAGUNG 04 / 2023 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 38 Interaktives Supplément: Selbstfürsorge Ein stärkender Selbstfürsorge-«Booster» für den Alltag Susanne Peters kam zum letzten Vortrag der Jahrestagung direkt aus dem Nachbarsaal etwas abgehetzt angerannt und musste selbst ein bisschen über sich schmunzeln, denn ein wichtiger Punkt der Selbstfürsorge sind die Pausen. Schon nach 15 Minuten erholsamer Unterbrechung der Arbeit wird die Effizienz gesteigert. Pausen muss man planen. Pausen muss man auch einhalten und wenn nötig, sollte man sich Unterstützung suchen, um genau diese Momente des Nichtstuns einzuhalten. Eine App? Oder eine bewusste, zeitbegrenzte digitale Enthaltsamkeit? Oder eine MPA, die dafür sorgt, dass die Pause als solche genutzt wird? Wir sind fast alle in der privilegierten Situation, dass wir selber entscheiden können, wie viel wir arbeiten und wie wir unser Leben gestalten wollen. Wir lassen uns verführen, dass in allen Lebensphasen alles möglich ist: Beruf, Fitnessstudio, kleine Kinder zu Hause, ehrenamtliche Tätigkeit, … MODERATION UND AUTORIN: DR. MED. IRMELA HEINRICHS Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Vorstandsmitglied Kinderärzte Schweiz, Quellenpraxis Uster Korrespondenzadresse: iheinrichs@hin.ch Wir lassen uns von unseren inneren Antreibern leiten: Sei perfekt! Beeil dich! Streng dich an! Mach es allen recht! Und jede Entscheidung, die wir treffen, ist mehr oder weniger selbstfürsorglich. Grenzen gilt es zu respektieren. Kraftfresser: Welches sind die drei Dinge im Alltag, die dich nerven? Die vielen E-Mails? Der Schlafmangel? Die Notfalltermine? Kraftspender: Welches sind die drei Dinge im Alltag, die dir guttun? Der Tee mit der Freundin? Die Joggingrunde am Morgen? Die «KIS News» in Ruhe lesen? Mit welchen kleinen Dingen kann ich mich entlasten? Um an Selbstfürsorge zu arbeiten, sind kleine «Brösmeli» wichtig – nicht die grossen, unrealisierbaren Vorsätze. Work-life-blending: die Arbeits- und die Privatwelt verschmelzen immer mehr, daher gilt es um so mehr: Selbstfürsorge darf nicht nur ein Supplément sein. ■

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