KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 2/2023

02 / 2023 NACHHALTIGKEIT IN DER PÄDIATRIE KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 41 DR. MED. ANTJE HUGI MAIER FACHÄRZTIN FÜR KINDER- UND JUGENDMEDIZIN FMH, FRAUENFELD Korrespondenzadresse: antje.hugi@ schlossberg-aerzte.ch Wie wir praktisch in der Praxis daran arbeiten, unseren ökologischen Abdruck zu verringern VORSorge: Auch kleine Veränderungen lohnen sich! «Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen, die nach uns kommen – den Kindern, die gerade aufwachsen?» so formulierte es unlängst Papst Franziskus. Damit bringt er es direkt auf den Punkt: Mit dieser Frage sollten wir Menschen uns alle beschäftigen und sie ist der Hauptantrieb, warum ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Umweltschutz beschäftige. Meine Herzensangelegenheit versuche ich dort, wo es sinnvoll ist, in meiner Familie, meinem Umfeld und in meiner Praxis, einzubringen. Ich arbeite in einem Ärztehaus mit Spezialisten und Hausärztinnen zusammen. Im Jahr 2017 haben wir uns mit dem Thema «Ökologie in der Praxis» auseinandergesetzt. Ich führte Sensibilisierungen mittels Schulungen unserer Mitarbeitenden durch; wir haben in einer Arbeitsgruppe Verbesserungsvorschläge erarbeitet und danach jene umgesetzt, die mit angemessenem Aufwand umsetzbar waren und vom Plenum gutgeheissen wurden. Mein Motto war und ist immer noch: Auch kleine Veränderungen lohnen sich. Die in der Arbeitsgruppe erarbeiteten Punkte fasse ich hier zusammen: Strom Hier ging es um generelle/übergeordnete Themen des Strombezugs, beziehungsweise der Stromerzeugung, und um das einfache Thema der Adaptation unseres Stromverbrauchs. Erzeugung: Können wir nicht auch selbst Strom erzeugen z. B. via Photovoltaikinstallation, oder uns an einen Wärmeverbund anschliessen? Und ganz einfach: Sind wir bereit, mehr auszugeben, um zertifizierten Ökostrom zu beziehen? Verbrauch: Hier reichen bereits kleine Installationen wie z. B. stromsparende LED Lampen, Bewegungsmelder um Strom (insbesondere Licht) zu sparen; Schaltsteckdosen/Steckerleisten sind einfach zu bedienen, um schleichenden Stromverbrauch bei Abwesenheit zu vermindern; Geräte wie Computer, Sonografiegerät, Drucker, Laborgeräte können bei Nichtgebrauch, sicher aber abends und bei Abwesenheit abgeschaltet sein. Wärme Auch hier wurden übergeordnete Themen und konkrete Massnamen besprochen. Erzeugung: Anpassung unseres Heizungssystems, insbesondere wenn möglich Vermeiden von fossiler Energie. Bauliche Anpassungen wie Isolation von Fenstern. Verbrauch: Generell kann die Raumtemperatur einfach reduziert werden – einerseits durch entsprechende Thermostateinstellung in wenig benutzten Räumen, und vor allem bei geschlossener Praxis auch am Wochenende. Im Winter Umsetzung von altbekanntem Stosslüften und im Sommer entsprechender Sonnenschutz (Storen) und tageszeitlich frühes Lüften, um den Einsatz von Klimaanlagen zu vermeiden. Ressourcenschonung Dies ist ein vielfältiges Thema und daher kamen hier auch ganz unterschiedliche Ansätze zusammen. Wasser: Wassersparhähne einbauen und Hahnenwasser trinken statt aufwändig abgefülltes und transportiertes Mineralwasser zu konsumieren. Batterien: Möglichst Akkuladegeräte (Otoskope) und wiederaufladbare Batterien verwenden. Papier: Ja, es braucht einen Adaptationsprozess, um immer mehr in die elektronische KG einfliessen zu lassen und kaum mehr etwas ausgedruckt werden muss. Wenig und doppelseitig drucken, Recyclingpapier (Blätter, Couverts, Liegenauflagen, WC-Papier, Handtücher) und diese natürlich auch recyceln, (Werbe-)Post reduzieren durch elektronische Post/Mails/ Rechnungen. Geräte: Mehrweginstrumente verwenden, Sterilisation nur wo nötig, da Energieverbrauch gross. WiederTim, 9 Jahre

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