Zenit Nr. 2, Juni 2020

20 Pro Senectute Kanton Luzern 2 | 20 sperre für Menschen über 65 im Kan- ton Uri höre. Alles in mir wehrt sich gegen einen Hausarrest. Die Bewe- gung in der Natur, in der frischen Luft ist für mich lebensnotwendig. Sie stärkt mein Immunsystem und bringt mich ins Gleichgewicht. Gut, dass uns der Bundesrat ein Stück Freiheit lässt! Neben der Solidarität bekommt die Verantwortung für mich und für andere eine wichtige Bedeutung. Dazu gehört die Verantwortung für meine Gesundheit, auch für eine gesunde Ernährung. Ich schätze neben dem nahen Hofladen meinen kleinen Gemüsegarten, in dem ich Federkohl, Winterlauch, Frühlingszwiebeln, Ruccola und bald auch wieder Kresse, Spinat und Schnittsalat ernten kann. Endlich kehrt mein Mann auf einem Umweg aus Sibirien zurück, wo er sich wie auf einem anderen Plane- ten fühlte. Wir richten uns im neuen Alltag ein. Endlich kann ich mich von den Aufregungen der letzten Wochen erholen. Ich schätze die Ruhe, das prächtige Frühlingswetter, das Zwit- schern der Vögel, das Zirpen der Grillen, die Farben der Blumen: Alles erfahre ich viel intensiver. Ich geniesse die Entschleunigung und nehme wahr, wie wenig wir doch zum Leben brauchen. Die Zeit scheint aufgeho- ben, die Tage fliessen gleichmässig dahin und werden nicht durch Sitzun- gen, Konzerte und Chorproben unterbrochen. Beim Gang über den Sonnenberg gibt es bei Begegnungen auch mit zwei Metern Abstand gute Gespräche. Nähe ist auch bei körperlicher Distanz möglich. Dies erfahre ich besonders in der Familie. Fast täglich treffen Videos und Anrufe ein. Wir hören mehr von- einander als im geschäftigen Alltag. Gross ist die Freude, als uns an Ostern die erste der jungen Familien mit ei- nem Besuch im Garten überrascht. Wie schön, mit der Zeit auch die anderen Kinder und Enkelkinder mit Distanz wieder zu sehen! Unser Leben ist ausgefüllt. Wie privilegiert wir doch in dieser Pande- mie sind, die weltweit alle Menschen betrifft und zeigt, wie sehr wir vonein- ander abhängig sind! Sorgen mache ich mir um unsere Freunde in der Ukraine. Gespräche mit unseren Pro- jektpartnerinnen und Medienberichte zeigen, wie unterschiedlich die Men- schen von der Pandemie und ihren Auswirkungen betroffen sind. Die Schwächsten trifft es am stärksten. Auch in der reichen Schweiz klafft die Schere zwischen Reich und Armweiter auseinander. Die einen stehen Schlange vor Luxusläden, die andern vor der Ausgabe von Nahrungsmitteln. Realitäten, die schwer auszuhalten sind. Gut, gibt es die Glückskette und Hilfswerke. Sie appellieren an unsere Solidarität, grosszügig auch an jene zu Gutes tun - über das Leben hinaus Bestellen Sie jetzt Ihren «Testament Ratgeber». Spendenkonto CH30 0900 0000 6000 1599 8 Informieren Sie sich vertraulich und kostenlos. Pro Senectute Kanton Luzern · Heidi Stöckli · Legate und Erbschaften Maihofstrasse 76 · Postfach 3640 · 6002 Luzern Heidi Stöckli, Telefon 041 226 11 83 heidi.stoeckli@lu.prosenectute.ch · lu.prosenectute.ch

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