Zenit Nr. 2, Juni 2020

Durch die Heirat kam Vreni Moser- Laubi 1968 nach Luzern. Ihren Mann Hans Moser hatte sie auf einer Pfadi- wallfahrt kennengelernt. Geprägt durch das zwinglianische Zürich wollte sie ihre Talente nutzen. Die Mutter zweier Söhne arbeitete, wo sie gefragt war, redigierte Leserbriefe fürs «Vaterland» und kommentierte Modeschauen. Mehr und mehr interessierte sie sich auch für das öffentliche und po- litische Leben. Bekannt durch ihre 16 Pro Senectute Kanton Luzern 2 | 20 Sich einbringen, Dinge anpacken und Projekte umsetzen: Vreni Moser-Laubi und Brigitte Peter-Hodel haben in ihrem Leben viel geleistet und erreicht. Im Gespräch mit Zenit-Redaktorin Monika Fischer erzählen sie, weshalb sie sich auch in der Coronakrise für andere einsetzen und wie sie selber damit umgehen. Sich engagieren und Gutes tun Vreni Moser-Laubi, 78 Fotos: Peter Lauth klare und unverblümte Art, meinte ein Bekannter zu ihr: «Eher kommt ein Kamel durchs Nadelöhr als du in den Grossen Rat.» Er hatte sich ge- täuscht. Sie schaffte die Wahl und ar- beitete 14 Jahre im Kantonsrat mit. Sie liebt das Organisieren und schätzt es, dabei immer wieder Neues zu lernen. Mit viel Einsatz engagierte sie sich im Vorstand und als Präsi- dentin der Frauenzentrale Luzern und Umgebung, als Kirchenrätin der katholischen Kirchgemeinde und als Bürgerrätin der Stadt Luzern, wo sie die Direktion Heime leitete. Daneben wirkte sie in Vereinen und in der Familienpolitik mit und unterrich- tete Frauen im richtigen Auftreten und Reden. «Natürlich bildete ich mich parallel zu diesen Aufgaben im- mer weiter und lernte auch neue Techniken kennen», freut sie sich rückblickend. Der grösste Einschnitt in ihrem Leben war der plötzliche Tod ihres Mannes vor sieben Jahren. Hilfreich war für sie seine vorbereitete Mappe mit der Aufschrift «Todesfall». Nach dem Vorbild der früh verwitweten Mutter wollte auch sie nicht im Selbstmitleid versinken. Sie suchte aktiv nach Unterstützung und fand diese unter anderem in einer Trauer- treff-Gruppe. «Es tat gut zu sehen, dass andere genauso leiden und wie sie mit der Situation fertigwerden.» Die Situation annehmen Die Coronakrise hat Vreni Moser nicht aus der Bahn geworfen, im Ge- genteil. Sie fragt sich vielmehr, wie sich ihre Eltern wohl fühlten, als der Zweite Weltkrieg losbrach. Trotz der damaligen Bedrohungssituation hat- ten sie es gewagt, eine Familie zu gründen. «Wir müssen die Situation In den Jahren ihres vielseitigen politischen und sozialen Engagements hat sich Vreni Moser-Laubi einen grossen Freudes- und Bekanntenkreis aufgebaut. Diesen aktiviert sie in der Coronakrise mit dem Telefon. Es geht ihr gut. Doch möchte sie auch wissen, was die anderen brauchen.

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