Zenit Nr. 3, September 2017

Pro Senectute Kanton Luzern 3 | 17 21 PERSÖNLICHKEITEN Alice Jost-Dörig hat den Rhythmus im Blut. Ihre Begeisterung und Freude fürs Turnen und Tanzen kam bereits bei ihrer Ausbildung zur Handarbeits- und Turn- lehrerin zumVorschein. So war es ihr bei der ersten Arbeitsstelle als Turnlehrerin am Insti- tut St. Agnes wichtig, mit Musik zu unter- richten. Mit der Heirat und der Geburt ihrer vier Kinder beschränkte sich ihr Bewegungs- drang für kurze Zeit auf den Haushalt und die Erziehung. Im Alter von 34 Jahren rief sie in Kriens im Rahmen des Altersturnens von Pro Senectute eine Turngruppe ins Leben. Dies vor allem auch dank der Unterstützung ihres Mannes, der in ihrer teilweise mehrtägigen Ab- wesenheit während der Fortbildungs- kurse die Kinder betreute. Nur gerade vier Personen besuchten damals die neu gegründete Turngruppe. «Dies bremste etwas meinen Optimismus. Ich kreierte Flyer und verteilte diese persönlich in den umliegenden Brief- kästen.» Dieser Einsatz lohnte sich. Je länger, je mehr fanden die Frauen Gefallen, sich einmal pro Woche wäh- rend einer Turnstunde zu Musik zu bewegen und Choreografien einzustu- dieren. Nach zehn Jahren als Turnleiterin wurde sie von Pro Senectute ermun- tert, die ersten Kurse fürs Volkstanzen für Senioren zu besuchen. Ihr Können und ihre Begeisterung für Volkstänze sprach sich rasch herum, und sie er- hielt Anfragen von Vereinen aus dem ganzen Kanton. So rief sie zwei Tanz- gruppen ins Leben, eine in Luzern, eine andere in Kriens. Um à jour zu bleiben, besuchte sie regelmässig Wei- terbildungskurse in der ganzen Schweiz und auch im Ausland. Das sei eine spannende Zeit gewe- sen. Dabei lernte sie die internationa- len Volkstänze direkt vor Ort. Vor al- Alice Jost-Dörig, 84, Kriens lem Tänze aus dem Balkan und aus Deutschland faszinierten sie. «Die Le- bensfreude der Menschen aus diesen Ländern wiederspiegeln sich in ihren Tänzen.» Aber nicht nur im stillen Kämmer- lein tanzte Alice Jost. Hin und wie- der zeigte sie mit der Tanzgruppe «Mosaik» das Erlernte vor Publikum. «Bei diesen Vorführungen konnte ich meine Kreativität ausleben. Auch das Herstellen der Outfits gehörte zu den Auftritten.» Während vierzig Jahren gab die heute 84-jährige fünffache Grossmutter ihr Wissen, ihre Leiden- schaft, ihre Begeisterung als Tanzleite- rin und im Bereich Allround bei Pro Senectute weiter. Der Tanzstil hat sich im Laufe der Zeit wenig verändert. Was wesentlich anders ist als früher, ist das Abspielen der Musik. Anno dazumal waren Kas- setten das Nonplusultra. In der Schub- lade hat Alice Jost denn auch mehr als hundert Stück davon fein säuberlich sortiert, nebst den Single- und Lang- spielplatten, die in den letzten Jahren durch CDs ergänzt wurden. Nun ist es um Alice Jost etwas ru- higer geworden. Mit dem Unterrich- ten hat sie aufgehört. Pia Walker hat ihre Gruppe in Kriens übernommen und leitet diese mit genauso viel Enga- gement und Herzblut wie sie. Dass Tanzen verbindet, zeigen die unzäh- ligen Freundschaften, die Alice Jost in den vergangenen vier Jahrzehnten ge- schlossen hat. Sie liebt es, nach wie vor mit ihnen zu fachsimpeln und in der Vergangenheit zu schwelgen.  rung bis hin zum Schnitt. «Ich zeige nur Filme, die mir gefallen und hinter denen ich stehen kann.» Um dies zu ge- währleisten, pflegt er nach wie vor re- gen Kontakt zu Regisseuren und Schau- spielern aus der ganzen Welt. Pro Woche sieht er sich durchschnittlich drei bis vier Filme an. So kann er sich ein Bild machen und entscheiden, ob sie im Stattkino zu sehen sein werden. Über all die Jahre hat er sich eine Stammkundschaft aufgebaut. Peter Leimgruber schätzt diese Kontakte sehr. Die Begegnungen und Gespräche zwischen den Generationen nach einem Kinofilm seien auch für ihn bereichernd, erzählt der Kulturlieb- haber, der in der Freizeit gerne Museen oder ein Konzert besucht oder in der Natur unterwegs ist. Das Stattkino trägt Peter Leimgru- bers Handschrift. Das ist auch im aktu- ellen cinedolcevita-Programm (siehe Seite 39) deutlich zu erkennen. Auf die Kinobesucherinnen und -besucher warten diverse Premieren. Die Bühne, das Theater und das Kino sind für Peter Leimgruber nach wie vor «the places to be» und daran wird sich in naher Zukunft nichts ändern. 

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