Zenit Nr. 2, Juni 2019

Älterwerden sein Pro Senectute Kanton Luzern 2 | 19 9 Lebensfreude «Lebensfreude hat viel mit Lust zu tun. Doch ge- rade Männer wissen oft nicht, was ihnen nach dem Arbeitsleben Freude bringen könnte. Das habe ich oft erlebt, als ich beruflich Pensionie- rungsseminare leitete. Nun bin ich selber pen- sioniert und frage mich immer mal wieder: Worauf habe ich Lust? So begann ich nach 50 Jahren Un- terbruch wieder zu angeln. Oder ich lerne gerade in einer Zauberschule zaubern, was immer ein Bubentraum von mir war. Mich fasziniert, dass man bis ins hohe Al- ter Lernen und Wach- sen kann.» Herbert Kunz: «Ich habe 50 Jahre lang in Mexiko gelebt. Vor vier Jahren kam ich mit meiner Frau in die Schweiz zurück. Uns verbindet eine positive Energie, und wir sind beide überzeugt, dass nicht Geld, sondern Liebe glücklich macht. Was für mich Lebens- freude ist? Yoga, spazieren, le- sen, philosophieren, gärtnern, kochen und jeden Tag neh- men, wie er ist.» Angela Ocon: «Farben sindmeineWelt.Wenn ich male, vergesse ich alles um mich herum. Mein Tipp zum Glücklichsein: Jeden Tag acht Menschen umarmen.» «Seit einigen Jahren lebe ich in einer Alterswoh- nung. Abgesehen von der wöchentlichen Reini- gung mache ich alles selber. Die Wohnung ist zwar klein, hat aber einen Balkon. Das ist für mich wie ein zusätzliches Zimmer. Mein Sohn bepflanzt den Blumentrog jeweils mit Sommerflor. An den Fleissigen Lieschen und Geranien freue ich mich den ganzen Sommer über. Manchmal fahre ich mit dem GA irgendwohin oder treffe mich mit Nach- barinnen zu einem Glas Wein. Ich wüsste nicht, worüber ich mich beklagen sollte.» Marianne Geissbühler, 85, Luzern Lebensfreude auf Balkonien Angela Ocon Kunz (58) und Herbert Kunz (75) Tägliche Umarmungen Ruedi Leuthold, 71, Willisau Das Lustprinzip

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