02 / 2025 ERFAHRUNGSBERICHT KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 45 Hinweis auf den nächsten internationalen Kongress für Healthcare Clowning Vom 11. bis 13. März 2026 findet in Lausanne das nächste Healthcare Clowning International Meeting (HCIM 2026) statt! hcim2026.org Unter dem Motto «Connecting Worlds» kommen Fachleute aus der ganzen Welt zusammen, um sich über Forschung, Praxis und Wirkung von Clownarbeit im Gesundheitswesen auszutauschen. Ein inspirierender Ort für alle, die sich für Humor, Menschlichkeit und kreative Interventionen in der Pflege und Medizin engagieren. REFERENTEN: TOMMY MÜLLER «DR. U. FRÖHLICH» DER STIFTUNG THEODORA KD DR. MED. SEPP HOLTZ FACHARZT FÜR KINDER- UND JUGENDMEDIZIN, SCHWERPUNKT ENTWICKLUNGSPÄDIATRIE AUTORIN: DR. MED. ALEXANDRA GOLL ANDRÉ FACHÄRZTIN FÜR KINDER- UND JUGENDMEDIZIN, PRAXIS STEINIBACH, ZOLLIKOFEN Korrespondenzadresse: goll@hin.ch Die Teilnehmenden genossen einen lehrreichen, interaktiven und sehr kurzweiligen Kurstag. Wir diskutierten anhand von Videos und mit theoretischen Inputs von Sepp Holtz einzelne Fallbeispiele aus dem Alltag. Dies wurde durch praktische Ideen des Traumdoktors Tommy Müller ergänzt. Im Laufe des Workshops bekamen wir zahlreiche Inputs, wie wir mit unseren Patient:innen und deren Eltern spielerisch arbeiten können und einfacher ans Ziel kommen. Zusätzlich brachten die Teilnehmenden einen reichen Erfahrungsschatz und viele Tools aus der Praxis mit. Fortbildung «Clowneske Ideen für die Praxis» vom 25. Februar 2025: «Tipps eines Traumdoktors für mehr Leichtigkeit im Praxisalltag» Man spielt bevorzugt mit einer kleinen Menge an Seifenblasen, mit welchen man Pingpong spielen oder eine schwangere Seifenblase entstehen lassen kann (diese entsteht, wenn man von unten kurz in eine fliegende Seifenblase bläst), weiter gibt es Seifenblasenlösungen zu kaufen, deren Blasen an der Luft aushärten und stabiler sind (sie lassen sich sogar stapeln) sowie Tiere, die die Seifenblasen fressen.» Auch Handschuhtiere kommen sehr gut an. Das Gelernte wurde direkt mit praktischen Übungen umgesetzt, sodass wir alle einen «Koffer voller Ideen» mit nach Hause nehmen konnten. ■ Mehrere Fallbeispiele wurden im Laufe des Tages erarbeitet, gerne stelle ich eines ausführlicher vor: Fall: Ein 2-jähriges Kind, das sich unter keinen Umständen in den Mund und die Ohren schauen lassen will. Grundhaltung: Das Kind ist im Zentrum, man muss gute Gründe haben, ein Kind nicht auf dem Schoss der Vertrauensperson zu untersuchen und sollte langsam auf das Kind zugehen. Zuerst mit Mutter/Vater kommunizieren, damit man das Kind aus dem Fokus nimmt. Eine mögliche Hilfe kann die Umdeutung sein, indem der Zungenspatel zum Glacestängel wird. Ideen der Teilnehmer: Lampe ausblasen, über Körper wandern lassen als neugierige Lampe, selbst bestimmen, welches Ohr zuerst. Inputs Dr. U. Fröhlich (TM): Überraschungseffekt hilft – z. B. mit Seifenblasen, dies kann zur Fokus-Umleitung beitragen. Das zentrale Element dabei ist das Empowerment, das Kind wird eingebunden. «Bei fliegender Seifenblase bewegt sich das Kind stark, um sie zu fangen. Wenn man die Seifenblase mit dem Stäbchen auffängt, bringt man Ruhe ins Spiel. Vorsicht, damit platzende Seifenblasen nicht ins Auge gehen. Es gibt Verschüttschutz-Fläschchen oder -Aufsätze. Take-Home-Message Zauberei findet immer dann statt, wenn du nicht damit rechnest ■ Empowerment: Maximum an Kontrolle an das Kind zurückgeben, das erfolgt oft auch non-verbal. ■ Sicherheitshafen: auf dem Schoss der Eltern. «Man muss gute Gründe haben, das Kind nicht auf dem Schoss der Eltern zu untersuchen.» ■ Fokus der Eltern: muss weg von der Angst. ■ Zeit-Trance: Den Eltern das Gefühl geben, man habe viel Zeit, auch wenn man keine Zeit hat. Referent Tommy Müller alias «Dr. U. Fröhlich» Fotos: Alexandra Goll André
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