KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 3/2023

NACHHALTIGKEIT IN DER PÄDIATRIE 03 / 2023 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 36 5 Infos zum Klimawandel in 20 Worten: 1. Er ist real. 2. Wir sind die Ursache. 3. Er ist gefährlich. 4. Die Fachleute sind sich einig. 5. Wir können noch etwas tun.1 Verschiedene wichtige internationale (z. B. WHO2) und nationale (z. B. FMH3) Gesundheitsorganisationen und -verbände haben den Klimawandel als «die grösste Gesundheitsbedrohung für die Menschheit» anerkannt. Auch die International Association of Public Health Institutes (IANPHI) sieht den Klimawandel als eine der bedeutendsten globalen Herausforderungen für den Bereich Public Health. Das Gesundheitssystem der Schweiz trägt zu ca. 5% zu den nationalen Treibhausgasemissionen bei, und damit spielen auch bei uns nationale Public-Health-Einrichtungen eine wichtige Rolle bei der Klimaanpassung und im Klima- und Umweltschutz. Auch die SAMW in ihrer Rolle als Brückenbauerin zwischen Wissenschaft und Gesellschaft hat in ihrem Positionspapier4 sieben Vorschläge für die Ausgestaltung nachhaltiger Gesundheitsdienstleistungen in der DR. MED. PATRICK HETZEL FACHARZT FÜR KINDER- UND JUGENDMEDIZIN, RIEHEN Korrespondenzadresse: patrick.hetzel@hin.ch Als Follow-up ihres Positionspapiers zur umweltbewussten Gesundheitsversorgung organisierte die SAMW am 8. Juni 2023 im Eventforum Bern eine ganztägige Tagung mit dem Titel «Schweizer Forum für ein nachhaltiges Gesundheitssystem: Wie kann der Wandel gelingen?». Dabei sollten bereits bestehende Initiativen präsentiert und Anregungen für weitere Aktionen gegeben werden. Nachhaltiges Gesundheitssystem in der Schweiz: Wie kann der Wandel gelingen? Bericht vom Forum der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften SAMW Schweiz formuliert. Diese sollen den im Gesundheitssystem tätigen Fachleuten auf allen Ebenen (Politik, Ärzteschaft, Gesundheitsfachpersonen, stationärer und ambulanter Bereich) als Orientierungshilfe bei der Erarbeitung konkreter und praxisnaher Massnahmen dienen. Ziel des Forums war es, eine Gemeinschaft von Gesundheitsfachleuten zu bilden, die sich für einen ökologischen Wandel der Gesundheitsversorgung in der Schweiz einsetzt und bestehende Initiativen als Vorbilder bekannt macht. Ich erlebte eine ausgesprochen lebendige, facettenreiche und inspirierende Veranstaltung, die deutlich von den Impulsen aus der Westschweiz geprägt war. Die aus meiner Sicht wichtigsten Programmpunkte des Forums hier im Überblick: 1. Begrüssung durch Henri Bounameaux, Präsident SAMW, und Karin Ingold, Präsidentin von ProClim, Schweizerische Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) 2. Präsentation Positionspapier SAMW «Umweltbewusste Gesundheitsversorgung in der Schweiz», Nicolas Senn, Unisanté Lausanne, und Julia Gonzalez Holguera, Interdisziplinäres Zentrum für Nachhaltigkeit Universität Lausanne Nicolas Senn initiiert und prägt aus meiner Sicht massgeblich die Debatte/Aktivitäten für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung in der Schweiz. 3. Generationenübergreifende Kurzvorträge zur Gesundheitsversorgung der Zukunft Hier war es sehr eindrücklich, durch konkrete Beispiele zu erfahren, wie sich Menschen und Organisationen mehrerer Generationen in der Schweiz für den Klimaschutz engagieren. Das dargestellte Spektrum reichte von sehr dringlichen, fast revolutionären Forderungen der Jungen (Estelle Delamare, Ärztin, Health4Future Genf) bis hin zu dem sehr beharrlich ausdauernden Gang der älteren Generation durch die Institutionen bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (Anne Mahrer, CoPräsidentin KlimaSeniorinnen Schweiz). Dafür gab es zum Teil sogar Standing Ovations. Quelle: Johann Mayr, www.johannmayr.de, mit freundlicher Genehmigung

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