KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 3/2023

03/ 2023 Wolfang Amadeus Mozart (1756–1791) Charles Darwin (1809–1882) Albert Einstein (1879–1955) Alan Turing (1912–1954) Andy Warhol (1928–1987) Temple Grandin (geb. 1947) Bill Gates (geb. 1955) Susan Boyle (geb. 1961) Greta Thunberg (geb. 2003)

In der Druckausgabe befindet sich auf dieser Seite ein Hinweis für medizinische Fachpersonen.

KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 3 © Kinderärzte Schweiz ■ HABEN SIE ANREGUNGEN, KRITIK ODER LOB? Dann schicken Sie uns eine E-Mail an: info@kis.ch Wir freuen uns. Drucksache myclimate.org/01-23-547757 EDITORIAL 5 Es lebe die Neurodiversität! JAHRESBERICHT 6 Jahresbericht Geschäftsjahr 2022/2023 PINNWAND 14 L esenswertes aus dem KIS Vorstand, unseren Arbeitsgruppen und dem Rest der Welt BERUFSPOLITIK 15 mfe DIE MPA SEITE 17 Was können wir in unseren Praxen konkret für den Klimaschutz tun? FORTBILDUNG: THEMENHEFTTEIL 18 Gibt es mehr autistische Kinder als früher? JAHRESTAGUNG 19 Wenn nicht jetzt, wann dann? FORTBILDUNG: THEMENHEFTTEIL 20 Autismus: Autobiografisches und ein paar Gedanken 22 Spektrum, das 24 Info-Padlet zum Thema Autismus allgemein und Schule 25 Autismus – Praktisches aus der Praxis 28 «Was braucht es, damit der Besuch beim Kinderarzt gelingen kann?» 30 «Endlich klappt der Arztbesuch für Menschen im Autismus-Spektrum» Leitfaden für medizinisches Personal, Betroffene und ihr Umfeld 31 Therapien und Fördermassnahmen für Kinder und Jugendliche aus dem Autismus-Spektrum 32 Gruppentherapie KOMPASS NACHHALTIGKEIT IN DER PÄDIATRIE 36 Nachhaltiges Gesundheitssystem in der Schweiz: Wie kann der Wandel gelingen? KURSE/WORKSHOPS/WEITERBILDUNG 38 Kurse KIS 39 Veranstaltungskalender 39 Die gute Weiterbildung REDAKTIONELLE SEITEN 40 Neue Wege wagen – ein Blick über den Röstigraben ERFAHRUNGSBERICHT 43 Autismus-Spektrum-Störung – komplex, spannend, herausfordernd … DAS GUTE KINDERBUCH FÜR DIE PRAXIS 44 Kurzserie zum Thema «Krankheiten von Eltern/Bezugspersonen» 45 Ludwig und das Nashorn FÜR SIE GESEHEN 46 Temple Grandin: «Du gehst nicht allein» Filmtipp zum Thema Autismus IMPRESSUM REDAKTIONSTEAM: Dr. med. Matthias Furter, Winterthur; Dr. med. Stefanie Gissler Wyss, Neuendorf; Dr. med. Raffael Guggenheim, Zürich; Dr. med. Irmela Heinrichs, Uster (Leitung); Dr. med. Cyril Lüdin, Muttenz; Dr. med. Nadia Sauter Oes, Winterthur; Dr. med. Martin Schmidt, Rheinfelden; Dr. med. Jürg C. Streuli, Uznach; Dr. med. Kerstin Walter, Bern; Dr. Daniel Brandl, PhD, Geschäftsführer, Dietikon HERAUSGEBER: Kinderärzte Schweiz, Löwenstrasse 17, 8953 Dietikon ABO: 4 Ausgaben/Jahr: Fr. 48.– inkl. Porto (für Mitglieder inklusive) Spezialpreis für MPAs, Mütter- und Väterberatungsstellen sowie Nonprofit- Organisationen im Bereich Kinder- und Jugendgesundheit: Fr. 32.– inkl. Porto BILDER / ILLUSTRATIONEN: aalmeidah (www.pixabay.com) / Logan Moreno Gutierrez (www.unsplash.com) / heblo (www.pixabay.com) / Midjourney AI (Wikimedia Commons) / Jon Tyson (www.unsplash.com) / Steve Jurvetson (Wikimedia Commons) / HiteshHtSharma (www.pixabay.com) / Christian Lessenich (Wikimedia Commons) / tiburi (www.pixabay.com) / Kinderärzte Schweiz / Stefan Roth / Deniz Kivanc / Reto Wiesli / Alex Beck / Beatrice Kivanc / Stillförderung Schweiz / www.varietad.ch / Schweizerisches Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM / Jörg Huber / Simone Riner / Patrick Orban / www.flex-fernschule.de / Caleb Woods (www.unsplash.com) / autismus deutsche schweiz-Careum Verlag / Zentrum für Kinder- und Jugend- psychiatrie Zürich / W. Kohlhammer GmbH / Johann Mayr / Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften SAMW / Centre de Santé de l’enfant et urgence / Sandra Kamm Jehli / aracari Verlag / NordSüd Verlag KORRESPONDENZ: Kinderärzte Schweiz Löwenstrasse 17, 8953 Dietikon Telefon 044 520 27 17 info@kis.ch, www.kis.ch INSERATE: Dr. med. Cyril Lüdin, cyril@luedin.eu GRAFIK, SATZ UND DRUCK: Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen Auflage: 1150 Expl. Nächste Ausgabe: 04/2023 Redaktionsschluss: 18. September 2023 ISSN 2296-2549 (Print) ISSN 2673-4656 (Online) GENDERGERECHTE SPRACHE: Wir achten in unseren Artikeln auf gendergerechte Sprache. Das heisst, wir beziehen Frauen und Männer gleichermassen in unsere Texte ein, denn Frauen fühlen sich mit der männlichen Form nicht automatisch mitgemeint. Präferenziell wird eine genderneutrale Sprache verwendet. Wenn dies nicht möglich ist, wird zwischen männlicher und weiblicher Form alterniert, jedoch ohne Wertungen/Diskriminierungen (wie z. B. «Professoren und Studentinnen»), bzw. solche Wertungen sollen sich abwechseln. In Ausnahmefällen ist die schwerfällige Beidnennung männlich/ weiblich möglich; diese versuchen wir jedoch zu vermeiden. 03 / 2023 INHALT / IMPRESSUM

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03 / 2023 EDITORIAL KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 5 Liebe Leserinnen, liebe Leser Was wäre die Musikwelt ohne Wolfgang Amadeus Mozart? Die Physik ohne Albert Einstein oder die Fridayfor-Future-Bewegung ohne Greta Thunberg? Wann und wie hätte der Zweite Weltkrieg ohne Alan Turings Entschlüsselungskünste geendet? Autismus, beziehungsweise Autismus-Spektrum-Störungen, sind keine Erfindung der modernen Welt. Die auf dem Titel abgebildeten berühmten «Autisten» mögen etwas provokativ sein, denn wer weiss schon genau, ob und wo Mozart, Darwin oder Einstein tatsächlich im Autismus-Spektrum angesiedelt waren – gemäss der Einschätzung zahlreicher Experten zählen sie innerhalb der Neurodiversität als nicht neurotypisch. Die mögliche Fokussierung auf spezielle Interessen und die hohe Sensibilität auf sensorisch-spezifische Kanäle sind Teil des menschlichen Seins und eine der Grundlagen für die Entwicklung von Genies. Dennoch ist Autismus nicht nur das Merkmal von Savants, hochsensiblen, hochbegabten und hochfunktionellen autistischen Menschen. Die überwiegende Zahl der Kinder mit autistischen Zügen zeigt grosse Schwierigkeiten in ihrer Entwicklung und die Eltern sind zu Recht besorgt um ihre Zukunft. In unserem Praxisalltag sehen wir immer mehr Familien, welche selbst wollen oder vonseiten der Schule dazu gedrängt werden, ihr Kind auf eine mögliche Autismus- Spektrum-Störung abzuklären. Die Diagnose ASS scheint in aller Munde zu sein und wir fragen uns: Was hat sich in den letzten 20 Jahren geändert und verpassen wir diese Diagnose in unseren Vorsorgeuntersuchungen? In diesem Themenheft Autismus haben wir ein Spektrum an verschiedenen Artikeln zusammengestellt, um euch die Bandbreite an Ausprägungsgraden und Besonderheiten aufzuzeigen. Ronnie Gundelfinger erklärt, wieso wir heute mehr Kinder und Jugendliche mit ASS haben. Matthias Huber beschreibt gut nachvollziehbar Erlebnisse seiner eigenen Kindheit als Autismusbetroffener, während Ronny Jager einfühlsam die oft anstrengende Sicht der Eltern darstellt. Patrick Orban erklärt uns in einem Interview, wie eine ASS-Abklärung abläuft und einiges über das wann und wie der Zuweisung. Regula Bühler von autismus deutsche schweiz beschreibt den gelungenen Arztbesuch sowie die Wünsche und Ideen von Eltern und Kind. Nadia Sauter Oes weist auf den entsprechenden Leitfaden hin, welchen wir euch sehr empfehlen. Schliesslich stellt Bettina Jenny das Gruppentherapieprogramm KOMPASS vor und gibt uns einen Einblick, wie soziale Kompetenzen erlernt werden können. Wer noch nicht genug vom Thema hat, darf sich über den Erfahrungsbericht zu unserer Fortbildung Autismus-Spektrum-Störung und die Filmkritik zum preisgekrönten Film über Temple Grandin freuen. Ziel dieser Ausgabe ist es, uns auf den stärken- und ressourcenorientierten Umgang mit autistischen Kindern zu fokussieren, um unseren eigenen Zugang, die Organisation unserer Praxis und die Einstellung unserer Umgebung autismusfreundlicher gestalten zu können. Wir ermuntern euch ausserdem zum Studium des Jahresberichts 2022/2023 über alle KIS-Aktivitäten des soeben vergangenen Geschäftsjahrs – als ein Jahreshighlight sei die französische Übersetzung unseres erfolgreichen MPA-Ratgebers genannt. Unter dem Titel «Manuel de tri téléphonique destiné aux assistantes médicales» ist er auf unserer Website nun auf Deutsch und Französisch zu bestellen. In diesem Heft erreichen wir die Romandie gleich zweifach, denn Kerstin Hagemann Gysling berichtet in der Praxistour mit ihrer wundervollen Geschichte, wie sie zu einer Kinderarztpraxis ennet des Röstigrabens gekommen ist. Natürlich informieren wir über Standepolitisches und Fortbildungen ebenso wie über Kinderbücher und das Thema Nachhaltigkeit. Falls ihr euch noch nicht zur baldigen Jahrestagung zum Thema «Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen – ein Bal(l)anceakt» angemeldet habt, könnt ihr dies noch nachholen. Wir hoffen, euch im Campus Sursee zahlreich zu begegnen. Viel Spass beim Lesen! Für die Redaktionskommission Raffael Guggenheim, Irmela Heinrichs Es lebe die Neurodiversität! DR. MED. RAFFAEL GUGGENHEIM CO-EDITOR, MITGLIED REDAKTIONSKOMMISSION, ZÜRICH Korrespondenzadresse: dokter@bluewin.ch DR. MED. IRMELA HEINRICHS CO-EDITORIN, LEITERIN REDAKTIONSKOMMISSION, USTER Korrespondenzadresse: iheinrichs@hin.ch Die Themen der folgenden Hefte sind: News 04/2023: Jahrestagung News 01/2024: Suchtverhalten News 02/2024: Hämatologie News 03/2024: Transition

JAHRESBERICHT 03 / 2023 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 6 Nachdem die letzten Jahre geprägt waren von Corona und allem, was die Pandemie mit sich brachte, war es wohltuend, dass sich der Fokus unserer Aktivitäten im zurückliegenden Geschäftsjahr definitiv wieder in viele andere Bereiche verschoben hat. Einer unserer Schwerpunkte bleiben die praxisorientierten Fortbildungen. Wir schätzen uns glücklich, dass die Kurse und die Jahrestagung ohne Einschränkungen wieder als Präsenzveranstaltungen angeboten werden konnten. Trotz steigendem Angebot an Online-Fortbildungen ist es ein grosses Bedürfnis unserer Mitglieder, sich physisch austauschen zu dürfen, wie sich an unseren gut besuchten Fortbildungen und der zahlreichen Teilnahme an unserer Jahrestagung gezeigt hat. Dass Kinderärzte Schweiz sich im Weiteren in verschiedensten Bereichen für die Praxispädiatrie einsetzt, mag manchmal auf den ersten Blick nicht so offensichtlich daherkommen. Mit 1,8 Stellenprozenten auf der Geschäftsstelle, acht engagierten Vorstandsmitgliedern und weiteren Mitstreitenden, welche allesamt auch mit grossen Pensen in der Praxis arbeiten, kommt es uns manchmal so vor, als ob wir als Fliegengewicht in der Superschwergewichtsklasse boxen. Wir bemühen uns tagtäglich, die zahlreichen Fragen unserer Mitglieder ausnahmslos zu beantworten und ihre Wünsche zu erfüllen. Aber es gibt gewisse Dossiers, bei Mannigfaltiges Engagement auf zahlreichen Bühnen, gesunde Finanzen, wachsender Mitgliederstamm und ein Brückenschlag in die Romandie Jahresbericht Geschäftsjahr 2022/2023 denen wir auf die Expertise unserer Partnerverbände angewiesen sind. Hier zeigt es sich auch, wie wichtig es ist, in den verschiedenen Berufsverbänden Mitglied zu sein. Ein solches Ressort ist das Tarifwesen: Da sowohl mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz als auch die FMH spezialisierte Teams für Tariffragen haben und wir schlichtweg nicht die Kapazität und die Expertise besitzen, diese komplexen Anfragen fundiert zu beantworten, haben wir diese Arbeit an die beiden grösseren Verbände delegiert. Wofür wir uns im vergangenen Geschäftsjahr aktiv eingesetzt haben, zeigen wir auf den folgenden Seiten. DR. MED. MARC SIDLER PRÄSIDENT KINDERÄRZTE SCHWEIZ, BINNINGEN Korrespondenzadresse: marc.sidler@hin.ch DR. MED. HELENA GERRITSMA SCHIRLO VIZEPRÄSIDENTIN KINDERÄRZTE SCHWEIZ, AARAU Korrespondenzadresse: helena.gerritsma@hin.ch KIS Vorstand und Geschäftsstelle an der Retraite 2022. v.l.n.r. Dominik Bissig, Irmela Heinrichs, Marc Sidler, Sandra Burri, Camilla Ceppi Cozzio, Stefan Roth, Helena Gerritsma Schirlo, Nora Rufener, Daniel Brandl, Beatrice Kivanc. Foto: Stefan Roth Für eilig Lesende – Highlights des KIS Geschäftsjahrs 2022/2023 ■ Französische Übersetzung MPA-Manual ■ Umzug Geschäftsstelle in grössere Räumlichkeiten in Dietikon ■ Jahrestagung mit rund 500 teilnehmenden Ärztinnen/Ärzten, MPAs und Industrieausstellenden ■ Kurswesen: 31 Kurstage durchgeführt, guter Mix aus Basis- und Fortgeschrittenenkursen ■ KIS-News: Neue Rubriken «Nachhaltigkeit in der Pädiatrie» und «Rechtliches» ■ gesunde Finanzen ■ Mitgliederzahl weiterhin steigend: neu 835 Mitglieder ■ vielfältige Vernetzung mit Partnerverbänden und weiteren Organisationen ■ Mitgliedschaft im Forum für Qualitätszirkel ■ Beteiligung an verschiedenen Forschungsprojekten und Präsentationen Vorstand/Präsidium Der Vorstand (Dominik Bissig, Sandra Burri, Camilla Ceppi Cozzio, Helena Gerrisma Schirlo, Irmela Heinrichs, Stefan Roth, Nora Rufener, Marc Sidler) konnte auch im zurückliegenden Geschäftsjahr in unveränderter Zusammensetzung seiner Arbeit nachgehen. In Zeiten des stetigen Wandels erachten wir dies nicht als selbstverständlich. Traditionell trifft sich der Gesamtvorstand mit der Geschäftsstelle zu einer 1 ½-tägigen Retraite im August, welche im letzten Jahr im Hotel Appenberg im beschaulichen Emmental abgehalten wurde. Im Gegensatz zu anderen Jahren wurde 2022 kein spezifisches Thema festgelegt, da viele einzelne Geschäfte zu einer reichbefrachteten Sitzung beitrugen.

03 / 2023 JAHRESBERICHT KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 7 Eine weitere Vorstandssitzung fand an der neuen Geschäftsstelle in Dietikon im Februar statt. Diese Räumlichkeiten durften wir anlässlich verschiedener Anlässe gleich auf deren Sitzungs- und Veranstaltungstauglichkeit prüfen: Im November konnte der Nucleus (Kerngruppe mit Camilla Ceppi Cozzio, Helena Gerritsma Schirlo, Nora Rufener und Marc Sidler) nur eine Woche nach dem Umzug eine erste Sitzung in den neuen Büros abhalten. Auch das Impulsatelier (früher Januar- bzw. Wintertagung) bot Platz genug für 24 Teilnehmende, welche spannende Inputs zum Thema «Weniger Druck – mehr Effizienz: Selbstfürsorge für Praxispädiater» hautnah präsentiert bekamen (siehe Bericht in den KIS News 01/2023). Beim anschliessenden Apéro riche wurden die neuen Räumlichkeiten gebührend eingeweiht. Ein letztes Mal im laufenden Geschäftsjahr kam der Nucleus – zusätzlich mit Sandra Burri, welche Camilla Ceppi Cozzio ab 2024 in diesem Gremium ersetzen wird – in der Praxis von Nora Rufener in Thun zusammen. Um sich unter dem Jahr auch einmal in geselligem Rahmen zu sehen, traf sich der Vorstand anschliessend in der schmucken Stadt am Tor zum Berner Oberland zu einem gemütlichen Abend mit Nachtessen. Die Sitzungen im Nucleus sind ein wichtiges Gefäss zur Vorbesprechung von Themen für den Vorstand und oft auch zur Vorbereitung von elektronischen Zirkularbeschlüssen. So bleibt an den eigentlichen Vorstandssitzungen genügend Zeit, um gewisse Themen eingehender zu diskutieren und die Alltagsgeschäfte werden effizient erledigt. te Öffnung von Kinderärzte Schweiz hin zur französischsprechenden Schweiz ist, kann hier nicht abschliessend beurteilt werden. Vielleicht werden Historiker einmal sagen: «Ein kleiner Schritt für Kinderärzte Schweiz und ein grosser Schritt für die Schweizer Praxispädiatrie»? Offen und gut vernetzt zeigt sich unser Berufsverband schon länger, sei es, wenn es um die Zusammenarbeit mit anderen Berufsverbänden und Fachgesellschaften in der Schweiz geht oder im Austausch mit den Vereinigungen der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte unserer Nachbarländer: Die Präsidien und Geschäftsstellen von KIS und pädiatrie schweiz trafen sich im November zu einer gemeinsamen Sitzung, wo unter anderem beschlossen wurde, dass wir die Absolvierenden der Facharztprüfung Kinder- und Jugendmedizin mit einem Flyer über Kinderärzte Schweiz informieren dürfen; im Gegenzug erhalten alle neuen KIS-Mitglieder einen Flyer über pädiatrie schweiz, sodass hoffentlich beide Verbände neue Mitglieder generieren können. Neben unserem Einsitz in diversen pädiatrie schweiz Kommissionen (Weiter- und Fortbildung mit Helena Gerritsma Schirlo, Qualität mit Werner Krafft) und Arbeitsgruppen (Choosing Wisely und Expertengruppe für Kinder- und Jugendmedizin mit Marc Sidler – siehe Bericht in den KIS News 01/2023) ist aber vor allem der niederschwellige persönliche Austausch zwischen den Präsidien und Geschäftsstellen sehr wertvoll. Kinderärzte Schweiz nimmt ebenfalls an den Präsidiensitzungen von mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz und pädiatrie schweiz teil. Wir schätzen dieses Gastrecht – sind wir doch kein offizieller Partnerverband von mfe. Der Austausch mit mfe findet zudem an den Delegiertenversammlungen statt, mit den zwei KIS-Vertretungen (Gian Bischoff und Marc Sidler). Die Amtszeit der engagierten und langjährigen Vertretung im mfe Vorstand (Rolf Temperli und Heidi Zinggeler Fuhrer) endet bald; wir sind aktiv daran beteiligt, eine Nachfolge zu finden, welche auch in Zukunft die kinder- und jugendärztlichen Interessen bei mfe vertreten wird. An einem Treffen mit dem Präsidium und dem Geschäftsführer der Jungen Haus- und Kinderärzte Schweiz JHaS wurde besprochen, wie wir den für unseren Berufsstand so dringend benötigten Nachwuchs für die Kinder- und Jugendmedizin gewinnen können. Mehr dazu im Ressort Nachwuchsförderung. Im April fand in Bozen (Südtirol) der traditionelle Blick über die Landesgrenze im Rahmen des internationalen Ländertreffens mit Vertretungen der Praxis- pädiaterverbände aus Deutschland, Österreich, FrankYoga für Kinderärzte und Kinderärztinnen am Impulsatelier im Februar 2023. Foto: Deniz Kivanc Unser Telefontriage-Manual für die pädiatrische Praxisassistentin (MPA-Manual) erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Bisher haben wir über 1100 Exemplare verkauft. Da letztes Jahr grosses Interesse an einer französischen Version signalisiert wurde, gaben wir eine professionelle Übersetzung in Auftrag, die von frankofonen Kolleginnen aus der Romandie gegengelesen wurde, und so konnten die ersten Exemplare druckfrisch am diesjährigen Jahreskongress von pädiatrie schweiz verkauft werden. Ob dies nun die immer wieder thematisierManuel de tri téléphonique destiné aux assistantes médicales

JAHRESBERICHT 03 / 2023 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 8 reich, Italien (Südtirol) und dieses Mal zusätzlich einem Gast aus Ungarn statt (wir haben in den KIS News 02/23 darüber berichtet). In diesem kleinen Kreis konnten schon verschiedene Projekte verwirklicht werden, dieses Jahr ein Praxisplakat zum Thema Klimaschutz, welches den KIS News 02/23 beigelegt wurde, sowie ein öffentlicher Brief an die Gesundheitsminister der verschiedenen Länder zur Problematik der Medikamentenengpässe, welche uns in den letzten Monaten im Praxisalltag beschäftigt haben. Das Schreiben führte in den verschiedenen Ländern zu diversen Auftritten in den Medien. Seit Kurzem ist Kinderärzte Schweiz Mitglied im Forum für Qualitätszirkel. Das Forum, in welchem verschiedenste Berufsverbände zusammengeschlossen sind, organisiert gemeinsame Fortbildungen und Ausbildungskurse für Moderatorinnen für Qualitätszirkel. Mit Sepp Holtz dürfen wir einen erfahrenen Praxispädiater und passionierten Pädagogen aus unseren Reihen in diese Gruppe delegieren. Als KIS-Mitglied erhaltet ihr eine Reduktion von Fr. 150.00 auf die Basiskurse. Aus dem Swiss-CP-Register haben wir uns zurückgezogen, da dieses sehr kliniklastig ist, und nach reiflicher Überlegung und vigoröser Debatte im Vorstand sind wir nicht Mitglied der HPV-Allianz geworden – natürlich stehen wir beiden Organisationen bei Bedarf mit praxispädiatrischem Rat weiterhin zur Verfügung. Auch im vergangenen Geschäftsjahr haben wir zu verschiedensten Anfragen Stellung genommen, und die praxispädiatrischen Anliegen eingebracht. Hier eine Auswahl: ■ METAS Konsultation Audiometrieverordnung (Rolf Temperli) ■ Unterstützung des Zuckermanifests der Allianz Ernährung ■ Projekt miapas von Gesundheitsförderung Schweiz (Sabine Heiniger) ■ Ideelle und kommunikative Unterstützung des familienzentrierten Frühinterventionsprogramms COPCA® der ZHAW ■ Vernehmlassung Tabakproduktegesetz ■ Sponsoring der «mamamap» und der Hüllen Gesundheitsheft von Stillförderung Schweiz ■ Mitarbeit und Verabschiedung der Guidelines gegen Mädchenbeschneidung ■ procap Vernehmlassung familienergänzende Betreuung auch für Kinder mit Behinderungen ■ Patronat SIKJM Projekt Drehscheibe Bibliothek ■ Kommunikative Unterstützung SVUPP Vorstoss Tarifsuisse Hüftsonografie ■ Assistenz bei Rückforderungen Dringlichkeitspauschalen von Krankenkassen ■ Unterstützung der Gruppe Kinderärzte gegen Klimawandel ■ Informationen zur Arbeitssicherheit in der Praxis Besonders freut es uns, wenn wir Initiativen von Mitgliedern kommunikativ unterstützen können, wie den Film «KindEssenz» von Anna Pirker aus Interlaken. An verschiedenen Kongressen (JHaS Kongress, Jahreskongress pädiatrie schweiz, KHM Kongress, Medifuture) präsentierten wir uns gemeinsam mit unseren Partnerverbänden aus der Grundversorgung. Gemeinsamer Stand der Grundversorgerverbände am pädiatrie schweiz Kongress im Juni 2023 (v.l.n.r. Claudia Baeriswyl, pädiatrie schweiz; Daniel Brandl, KIS; Alexandra Walpen, mfe). Foto: Reto Wiesli Kinderärzte Schweiz blieb auch in den zurückliegenden zwölf Monaten ein gefragter Interviewpartner von Medienschaffenden – sowohl bei fachlichen als auch berufspolitischen Fragen. Alle publizierten Beiträge sind auf der KIS Website unter «Medien» nachzulesen. Die zahlreichen Anfragen zur Unterstützung von Projekten und die stetige Nachfrage der Medien zeigen, dass Kinderärzte Schweiz in weiten Kreisen wahrgenommen wird und unsere Stimme wichtig ist. Das Dossier Impfungen wurde bisher ausserhalb des Vorstands sehr kompetent und engagiert von Jan Cahlik betreut, dem wir an dieser Stelle herzlich dafür danken. Sandra Burri hat diese Aufgabe übernommen und nahm im März an einer ganztägigen Sitzung beim BAG zur «Nationalen Strategie für Impffragen» teil. Dort ging es mehrheitlich darum, den aktuellen Impfplan mit den Neuerungen bezüglich Varizellenimpfung zu besprechen und Ideen zu sammeln, mit welchen die Bevölkerung sensibilisiert und aufgeklärt werden kann. Ausserdem war der elektronische Impfausweis im E-Patientendossier ein Thema sowie die Entwicklung einer App, welche als E-Learning-Instrument zum Thema Impfen dienen soll; hierzu gibt es noch keine konkreten Neuigkeiten. Die wichtigsten Impfthemen für KIS sind aktuell das Erreichen einer generellen Kostenübernahme der HPV-Impfung und die diesbezügliche Empfehlung als Basisimpfung unabhängig vom Geschlecht und wie man künftig

03 / 2023 JAHRESBERICHT KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 9 Lieferengpässe der Impfstoffe möglichst vermeiden kann. Vor mehr als vier Jahren beschäftigten wir uns anlässlich einer Wintertagung erstmals mit dem Thema Forschung in der Praxispädiatrie. Die damals initiierte Vernetzung mit der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW und der Abteilung pädiatrische Versorgungsforschung des Universitäts-Kinderspitals Zürich trägt in Form von Präsentationen an Tagungen wie zum Beispiel am Jahreskongress pädiatrie schweiz (Michelle Dey, Julia Dratva) und eingereichten Publikationen mit aktiver Mitarbeit von KIS (Ursula Laasner, Marc Sidler) erste Früchte. Mit dem Team vom Kispi Zürich sind wir an der Entwicklung eines Konzepts für den Aufbau eines schweizweiten Forschungsnetzwerks für Kinderärzte in der Primärversorgung involviert (Michael von Rhein). Ein langer Atem scheint sich zu lohnen – nicht nur zu diesem Thema – sondern zu allen Fragen und Problemen, welche sich rund um die Praxispädiatrie stellen. Geschäftsstelle (Leitung: Daniel Brandl) Ohne unser langjähriges, gut eingespieltes Team auf der Geschäftsstelle (Daniel Brandl und Beatrice Kivanc) ginge bei KIS so gut wie gar nichts: Sie sind der KIS- Motor – unsere professionelle, gut vernetzte und freundliche Visitenkarte gegen aussen, die erste Anlaufstelle für Anfragen aus der Mitgliedschaft oder von externen Personen und Organisationen und unsere eigene organisatorische Drehscheibe. Sie halten alle Fäden in der Hand, wenn es ums Kurswesen, unsere Jahres- und Frühlingstagungen, die KIS News oder die Buchhaltung geht; sie halten den Vorstand mit Anfragen, Aufträgen, Informationen und gelegentlichen Erinnerungen auf Trab und sorgen dafür, dass beim gemeinsamen Jonglieren der vielen Bälle keine herunterfallen oder verloren gehen; bewirtschaften unsere Webseite; pflegen unsere Mitgliederdatenbank; verfassen unsere Rundmails, Umfragen und weiteren Kommunikationen; sind dafür besorgt, dass unsere IT rund läuft und unsere Daten sicher verwahrt werden; organisieren Sitzungen; fungieren mal als Klagemauer, mal als Beratungsstelle – und sind dabei stets gut gelaunt, aufmerksam und positiv eingestellt. An dieser Stelle sprechen wir den beiden ein herzliches Dankeschön aus – eure Arbeit wird vom Vorstand und von unseren Mitgliedern sehr geschätzt. Der jährliche Ausflug von Präsidium und Geschäftsstelle führte uns im Oktober ins schöne Kloster Wettingen, dem Wohnort unseres Geschäftsführers. Ein gemütlicher Apéro in seinem Wintergarten und ein feines Abendessen im nahen Baden gab dem Quartett Gelegenheit, sich nicht nur über geschäftliche Themen auszutauschen und eine schöne Zeit zusammen zu verbringen. Ein Highlight des vergangenen Geschäftsjahrs war der Umzug unserer Geschäftsstelle am 11.11.22 von Zürich nach Dietikon. Dank der effizienten Organisation unseres Geschäftsführers und unserer Sachbearbeiterin ging der Umzug reibungslos und ohne Unterbrechung der laufenden Geschäfte über die Bühne. Herzlichen Dank – auch an unsere sporadische Helferin Deniz Kivanc, welche bei der Züglete und bei anderen Arbeiten übers Jahr tatkräftig mit angepackt hat. Die neuen Räumlichkeiten sind hell, funktionell, grösser und günstiger als die bisherigen Büros in Zürich. Insbesondere hat uns das grosse Sitzungszimmer schon gute Dienste erwiesen und Kosten gespart. Die Gruppenpraxis unserer Mitglieder Dres. Oliver Dätwyler und Christoph Meister ist auf dem gleichen Boden angesiedelt; die beiden Teams lernten sich bei einem geselligen Apéro kennen. Nach gut einem halben Jahr können wir die Veränderung unseres Domizils als echten Mehrwert bezeichnen. Kurswesen (Ressortleitung: Helena Gerritsma Schirlo) Die Arbeitsgruppe Kurswesen (Anja Diethelm, Helena Gerritsma Schirlo, Spyridoula Gysi, Antje Hugi Maier, Beatrice Kivanc, Arthur Koch, Beatrice Müller, Nicole Usoski) hat mit Verstärkung die zahlreichen Aufgaben in Angriff genommen: Wir haben uns dreimal über Zoom ausgetauscht, um Ideen zu sammeln und Kurse zu planen. Vereinzelte spontane Angebote – vor allem seitens der MPAs – mit dem Angebot, einen Kurs zu moderieren, freuten uns besonders! Das Kursleitenden-Treffen am 1. Juni 2023 mit 30 Teilnehmenden war inspirierend. Dieser Nachmittag war gedacht als Dankeschön für das Engagement unserer Kursleitenden. Ohne ihren vielfältigen Einsatz gäbe es das KIS-Kurswesen nicht! Das Treffen bot auch eine Plattform zum Austausch und das Referat «SIT» (Start der Fortbildung, Interaktion fördern, Tools dazu) gab uns Ideen, unsere Fortbildungen noch interaktiver und innovativer zu gestalten, nach den neuesten Erkenntnissen der Didaktik. Es ist geplant, diese Treffen im Zweijahresrhythmus durchzuführen. Jahresausflug von Präsidium und Geschäftsstelle im Oktober 2022. v.l.n.r. Beatrice Kivanc, Marc Sidler, Helena Gerritsma Schirlo, Daniel Brandl. Foto: Alex Beck

JAHRESBERICHT 03 / 2023 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 10 Der Mix aus Basiskursen und Aufbau-/Refresherkursen ist in unserem Programm zunehmend sichtbar, nachdem nun die Zeit der Kursverschiebungen durch Corona vorbei ist. Das frühe Publizieren der geplanten Kurse in der Online-Agenda wird geschätzt. Unsere Fortbildungen sind stets gut gebucht und die Feedbacks durchwegs positiv, was nicht selbstverständlich ist! Ein Dankeschön an alle Teilnehmenden für euer Engagement, auch an Beatrice Kivanc für den grossen organisatorischen und koordinativen Effort bei der Organisation und Durchführung der Kurse. An der letzten Mitgliederversammlung wurde in einer Spontanbefragung der Anwesenden der Wunsch geäussert, dass KIS vermehrt auch Online-Fortbildungen anbieten soll. Der Vorstand hat dies eingehend diskutiert und ist zum Schluss gekommen, dass gute Präsenzfortbildungen «aus der Praxis für die Praxis» unser Kerngeschäft und Alleinstellungsmerkmal sind und wir uns online weiterhin auf unsere beliebte und erfolgreiche Frühlingstagung konzentrieren werden. Einerseits gibt es bereits ein riesiges Angebot an Online-Fortbildungen, und andererseits sind Kompetenzen digital schwierig zu vermitteln. Wie der sprichwörtliche Schuster bleiben wir hier bei unseren Leisten. Bezüglich Nachwuchsförderung bleiben wir weiterhin am Ball, um durch gezieltes Anschreiben der Spitäler die Assistierenden an für sie relevanten Fortbildungen zu interessieren. Im Weiteren gehen wir im Repetito- rium in Aarau aktiv auf die Assistenzärztinnen und -ärzte zu. Der eintägige Vorsorgekurs für Assistierende in Zusammenarbeit mit Nora Rufener fand sehr guten Anklang; der Kurs wird im Herbst in Aarau zum dritten Mal durchgeführt. Der beliebte und stets ausgebuchte PPPP-Kurs soll beibehalten werden. Wir freuen uns auch sehr, dass der Allergiekurs in Zusammenarbeit mit CK-CARE bereits zum 10. Mal ausgeschrieben werden konnte. Von den als Ziel festgelegten mindestens 25 Kurstagen pro Geschäftsjahr konnten 31 Kurstage durchgeführt werden. Für die Inhalte der Team-Kurse für Ärzte und MPAs gibt es viele Ideen, sie werden ein- bis dreimal jährlich stattfinden – schaut auch hierzu immer mal wieder in unsere Kursagenda. Die MPA-Kurse sind stets gut besucht und tragen dem starken Wunsch unserer Praxisassistentinnen nach Fortbildungen Rechnung. Wir erhoffen uns durch die personelle Verstärkung in der AG Kurswesen Schwung für neue Ideen und Formate. Der Wunsch der MPAs, dass auch Kinderärztinnen aus der Praxis als Referierende wirken, wurde bereits umgesetzt: Irmela Heinrichs hat zu ihrem MPA-Kurs «Infektionskrankheiten im Kindesalter» hervorragende Feedbacks erhalten; sie wird einen weiteren Kurs zu Themen aus unserem MPA-Manual machen, während Arthur Koch und Helena Gerritsma Schirlo einen ADHS-Halbtag für MPAs durchführen werden. Neu führt Beatrice Kivanc eine Matching-Plattform für MPAs, die eine Hospita- tion in einer anderen Praxis machen möchten. Wir freuen uns immer über Lob und Tadel, am liebsten nach dem am Kursleitendentreffen gelernten Sandwichmodell. Kursleitendentreffen Juni 2023 Foto: Deniz Kivanc Tagungen (Ressortleitung: Camilla Ceppi Cozzio) Die Arbeitsgruppe Jahrestagung ist als ganze Gruppe verantwortlich für die Organisation der Jahrestagung. Die Zusammensetzung der AG ist ausgewogen und stark, weil jedes Mitglied fachliche und persönliche Kompetenzen einbringt. Ihr Engagement für eine Jahrestagung von hoher Qualität ist beispiellos. (Geschäftsstelle: Daniel Brandl, Beatrice Kivanc. MPAs: Sarah Drexel, Naomi Götsch, Sarah Jaggi, Brigitte Lauri, Nina Schweizer, Nanette von Siebenthal. Ärzte und Ärztinnen: Sandra Burri, Camilla Ceppi Cozzio, Marleen Grosheintz, Cyril Lüdin, Moreno Malosti, Karin Peier Harbauer, Marc Sidler, Heidi Zinggeler Fuhrer, Cordula Zwinggi.) Die Kerngruppe (Sandra Burri, Camilla Ceppi und Marc Sidler) organisieren inhaltlich die Online-Frühlingstagung. Unsere Jahrestagung 2022 – die jährliche Plattform für praxisrelevante Fortbildungsinhalte für Ärzte und MPAs – fand am 8. September in Pfäffikon (SZ) statt. Weil die Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit spezifischen Bedürfnissen nur in interdisziplinären Behandlungsteams zielführend ist, wurde der Fokus auf eben dieses so heterogene Kollektiv gelegt. Prof. Andreas Meyer-Heim von der Rehab Schweiz verdeutlichte in seinem packenden Hauptreferat die Wichtigkeit und besondere Bedeutung tragfähiger Schnittstellen in der medizinischen Versorgung dieser Kinder und Jugendlichen. Rund 235 teilnehmende Ärztinnen und 170 medizinische Praxisassistentinnen (in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal mit dabei) konnten aus 30 interaktiven Workshops und Referaten, zugeschnitten auf den uneinheitlichen

03 / 2023 JAHRESBERICHT KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 11 Wissensbedarf und die ungleichen Erfahrungsprofile, auswählen. Deren Fokus lag klar auf der interaktiven Vermittlung neuen, praxistauglichen Wissens. Nachhaltigkeitsstrategien für die Jahrestagung umzusetzen und zu verankern ist anspruchsvoll. Wir machen kleine Schritte vorwärts, indem wir uns beim Veranstalter in den Bereichen Mobilität, Essen und Trinken und der Reduktion von Abfall für Nachhaltigkeit einsetzen. Anstelle eines Give-aways für die Teilnehmenden eine gemeinnützige Organisation zu unterstützen, reiht sich in dieses Thema ein. Kinderärzte Schweiz unterstützte 2022 das Pionierprojekt «allani Kinderhospiz Bern» mit Fr. 5000.00. Der vorausschauenden Planung kommt im Bereich Organisation von Fortbildungen grosse Bedeutung zu. Nur so gelingt es, grossartige Referierende zu gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die KIS Online-Frühlingstagung vom 14. März 2024 bereits mehrheitlich unter Dach und Fach. Thema werden Nephrologie und Urologie sein. Weil wir einerseits auf die professionelle Unterstützung durch die Geschäftsstelle und andererseits auf die finanzielle Unterstützung durch Vertretende der Industrie zählen dürfen, können wir Fortbildungen von solchem Format organisieren. Während der Mitgliederversammlung informierten Präsident Marc Sidler und der Vorstand kompetent über die berufspolitischen und medialen Aktivitäten des Verbandes. Das interaktive Umfrage-Tool Mentimeter kam zum ersten Mal zum Einsatz, um ein erstes Feedback bei den Anwesenden bezüglich der zukünftigen strategischen Ausrichtung von KIS einzuholen. Nachdenklich stimmte, dass dem Einsatz für berufspolitische Themen keine höhere Wichtigkeit beigemessen wurde. In den heissgeliebten Pausen wurde die wertvolle Industrieausstellung rege genutzt, zudem dienten die Intervalle zum Austausch mit geschätzten Bekannten und der Pflege von Netzwerken. Die Online-Frühlingstagung 2023 fand Mitte März statt. Infektiöse Erkrankungen des Kindesalters, deren Implikationen auf die KITA-Partizipation und dermatologische Präsentationen waren Kernstück der Tagung. Als Referierende konnten PD Dr. med. Michelle Seiler, PD Dr. med. Philipp Agyeman, Dr. med. Agnes Schwieger, Dr. med. Jody Staehelin sowie Jeannette Good und Nadia Blunschi (KiBe Suisse) gewonnen werden. Das Zielpublikum, zusammengesetzt aus pädiatrischen MPAs und Kinder- und Jugendmedizinerinnen, schätzte besonders, wenn es aktiv mittels interaktiver Software in die Onlinepräsentation eingebunden wurde. Aufgrund früherer Feedbacks wurde die Anfangszeit der Veranstaltung auf später als in anderen Jahren, nämlich auf 16 Uhr, verlegt. Den ersten Samstag im Oktober 2022 nutzte die Arbeitsgruppe, um die Jahrestagung 2023 inhaltlich zu skizzieren. Treffpunkt war das Salem Spital Bern. Vielen Dank an Sandra Burri fürs Gastrecht. Während des Tages arbeiteten die Gruppen MPAs und Ärzte getrennt – mit dem Ziel, ein praxisnahes, breitgefächertes Angebot an Workshops zu definieren. Vor Ort zusammen zu sein, um sorgfältig auszuwählen und zu planen, war zielführend. Die Wahl des Hauptthemas der Jahrestagung 2023 war einfach, weil es allgegenwärtig im pädiatrischen Alltag ist: «Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen – ein Bal(l)anceakt». Heidi Simoni, Fachpsychologin und ehemalige Leiterin des Marie Meierhofer Institutes Zürich, konnte als Hauptreferentin engagiert werden. Die Frontseite des Programmhefts trägt die unverwechselbare Handschrift von Kerstin Walter. 10 jahre mpas an der • kis jata • 10 jahre mpas an der • kis jata • News (Ressortleitung: Irmela Heinrichs) Viermal pro Jahr erscheint unsere Verbandszeitschrift «Kinderärzte Schweiz NEWS». Immer wieder beeindruckend ist die Motivation der angefragten Kinderärztinnen und Ärzten anderer Fachrichtungen, Beiträge für unsere News verfassen. Sie schreiben alle ehrenamtlich, beziehungsweise für einen Büchergutschein. Oft stecken hinter den Artikeln eine Menge E-Mails und Arbeitsgruppe Jahrestagung im Oktober 2022 v.l.n.r. Heidi Zinggeler Fuhrer, Marleen Grosheintz, Nina Schweizer, Karin Peier Harbauer, Camilla Ceppi Cozzio, Sandra Burri, Marc Sidler, Nanette von Siebenthal, Brigitte Lauri, Sarah Drexel, Beatrice Kivanc, Daniel Brandl (Nicht auf dem Foto: Naomi Götsch, Sarah Jaggi, Cyril Lüdin, Moreno Malosti, Cordula Zwinggi). Foto: KIS

JAHRESBERICHT 03 / 2023 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 12 Telefonate mit Korrekturen, Anmerkungen zur Praxisrelevanz und Fragen seitens der Redaktionskommission, was lange Abende und viel Enthusiasmus bedeutet. Manchmal fällt es durch diesen Tatendrang schwer, die vorbestimmte Seitenzahl einzuhalten. Vielen Dank an alle Autoren! Das Layout der Titelseite haben wir seit Ausgabe 01/2023 modernisiert. Neu ist auch die farbliche Umsetzung der verschiedenen Rubriken gemäss unserem Kommunikationskonzept: Blau steht für Information/Politik, Gelb für Vernetzungen/Tagungen und Rot für Bildung. Danke an unsere Layouterin Regina Riedweg von Vogt-Schild Druck für die Umsetzung und ihre stets kreativen Ideen. Zudem haben wir unsere Ausgaben um zwei neue Rubriken erweitert: «Nachhaltigkeit in der Pädiatrie» ist auf grosse Zustimmung aus der Leserschaft gestossen, sodass wir bereits diverse Anregungen und mehrere Artikel erhalten haben. In der Rubrik «Rechtliches» wird uns die Juristin lic. Iur. Caroline Brugger – sie ist euch bereits aus KIS-Fortbildungen und Jahrestagungen bekannt – zweimal jährlich juristische Inputs für unseren Praxisalltag liefern. Alle Themen und Artikel suchen wir so aus, dass wir wissenschaftlich aktuelle und gleichzeitig praxisnahe, medizinische Informationen vermitteln. Das Konzept der Themenhefte hat sich über die Jahre bewährt und wird von unserer Leserschaft geschätzt. So stand im Fokus von Ausgabe 03/22 Nephrologie & Urologie, mit viel Wissenswertem zu Inkontinenz, Urinkontrollen, Niereninfektionen und Bettnässen. In Ausgabe 04/22 berichteten wir wie jedes Jahr umfangreich über die Jahrestagung. Hauptziel war es, den Nicht-Teilnehmenden der jeweiligen Workshops ein paar Take-Home-Messages in knappen Artikeln zu präsentieren. Wir freuen uns über alle schreibenden WorkshopTeilnehmenden und danken für euer Engagement. Trisomie-21 als Thema der Ausgabe 01/23 ist am Ende ein veritables und bestimmt nachhaltiges Manual für die Praxis geworden. Im Heft 02/23 mit dem Thema Ophthalmologie haben wir zahlreiche Blicke auf nützliche, informative und unbekannte Details geworfen. Das beständige Team der Redaktionskommission (Daniel Brandl, Matthias Furter, Stefanie Gissler Wyss, Raffael Guggenheim, Irmela Heinrichs, Cyril Lüdin, Nadia Sauter Oes, Martin Schmidt, Jürg Streuli, Kerstin Walter) trifft sich viermal im Jahr per Zoom und einmal im Jahr live zur Redaktionssitzung. Ihre Arbeit zeichnet sich durch riesiges Engagement und unvergleichliches Teamwork aus. Grosser Dank für das Verfassen von Artikeln, das kollegiale Korrigieren (welches vor Redaktionsschluss oft mit einem zeitraubenden und manchmal unüberschaubaren E-Mailverkehr verbunden ist), sowohl für die fachlichen als auch grammatikalischen Inputs und die vielen humorvollen Kommentare. Webseite (Ressortleitung: Stefan Roth) Unsere Homepage und die Newsletter sind wichtige Tools, um den regelmässigen Austausch mit unseren Mitgliedern zu pflegen. Im Herbst konnten wir unsere neue Domain www.kis.ch in Betrieb nehmen: sowohl die Webseite als auch unsere E-Mail-Adressen laufen neu unter dieser benutzerfreundlicheren Adresse. Die alten Domains www.kinderaerzteschweiz.ch und ihre Schwester www.kinderärzteschweiz.ch bleiben weiterhin operativ und werden auf www.kis.ch umgeleitet. Die Homepage wird laufend redigiert und überarbeitet, damit stets Zugriff auf aktuelle Informationen seitens KIS, der Berufspolitik und Fortbildungen besteht. Die Angebote werden rege genutzt. Hauptthemen sind der Stellenmarkt, unser Kurswesen, die praktische Link- und Dokumentensammlung für die Praxis, der Veranstaltungskalender und die Bestellseite für den MPA-Ratgeber. Besonders erfreulich ist aber, dass der Überflieger der letzten Jahre (COVID-19) mehr und mehr ins Hintertreffen gerät. Spannend ist auch zu sehen, von wo wir überall besucht werden; unsere Homepage erzeugt Traffic von Nordkanada bis Neuseeland und von Chile bis Japan. Zusätzlich erfreuen sich unsere Rundmails grosser Beliebtheit, was wir wiederum an den Zugriffsdaten auf die geteilten Inhalte sehen. Mit den neu eingeführten Mikrobefragungen («Eine Frage – eine Minute eurer Zeit») wollen wir sporadisch mehr Feedback von der Basis generieren. Dieser Austausch mit unserer Mitgliedschaft ist wichtig und hilft uns dabei, deren Puls zu fühlen. Nachwuchsförderung (Ressortleitung: Nora Rufener) Die Wichtigkeit einer guten kinderärztlichen Grundversorgung, aber auch der zunehmende Mangel an Fachpersonen in diesem Bereich wird immer evidenter. Wehklagen oder Die-Faust-im-Sack-Machen hilft nicht Die Redaktionskommission im November 2023 v.l.n.r. Martin Schmidt, Nadia Sauter Oes, Daniel Brandl, Raffael Guggenheim, This Furter, Irmela Heinrichs, Stefanie Gissler Wyss, Jürg Streuli. (Nicht auf dem Foto: Cyril Lüdin und Kerstin Walter). Foto: KIS

03 / 2023 JAHRESBERICHT KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 13 weiter, darum setzen wir uns schon seit Langem stark für die Nachwuchsförderung ein. Das Ressort deckt ein breites Spektrum an Themen ab, welche sich rund um den kinderärztlichen Nachwuchs im Allgemeinen, das Mitgliederwesen sowie die Motivation von Man- und Womanpower für die aktive Mitarbeit drehen. Dazu gehört neben den grossen Projekten viel Detailarbeit, welche in den Bereichen des Kurswesens, der Tagungen, im Austausch und der Kommunikation gegen aussen und in vielen kleinen Vorhaben geleistet wird. Die sich ergänzende und gegenseitig wertschätzende Zusammenarbeit mit unseren Partnerverbänden ist besonders auch hier eine Bereicherung. Aus dem zurückliegenden Geschäftsjahr gilt es besonders hervorzuheben: Die Arbeitsgruppe zur Qualität in der Praxisassistenz hat sich konstituiert und unter der Leitung unseres engagierten Mitglieds Andreas Geiser die ersten Sitzungen und bereits einige Stunden an Denkarbeit geleistet. Ziel ist die Erarbeitung von national einheitlichen Empfehlungen zur Qualität in der Praxisassistenz. Seitens KIS wird die Arbeitsgruppe von Helena Gerritsma Schirlo und Nora Rufener vertreten. Zur Neumitgliedergewinnung wurde ein neuer Flyer gestaltet, welcher in diesem Jahr erstmals an alle Absolvierenden der Facharztprüfung verschickt wird, entsprechend wurde auch die Website ergänzt. Der Vorstand hat beschlossen, den frisch Geprüften eine Gratismitgliedschaft im ersten Mitgliedsjahr zu ermöglichen. Während einem Jahr können sie sich so von den Vorteilen einer Mitgliedschaft bei KIS überzeugen. Ob sich das auszahlt, werden wir im Verlauf evaluieren. Zusätzlich wurde ein Fokus auf die Kommunikation mit den Kinderkliniken gelegt. Wir möchten die Assistierenden besser erreichen, um sie einen Blick auf die Praxistätigkeit erhaschen zu lassen, sie mit praktischen Informationen zu unterstützen und ihnen natürlich auch KIS als Verband vorzustellen. Geplant sind kurze Infosequenzen an Rapporten oder im Zusammenhang mit spitalinternen Weiterbildungen. Bei allem, was schon erreicht worden ist und noch in der Durchführung steht: die Projekte gehen uns nicht aus. Ein grosses Dankeschön an alle, die hier wertvolle Beiträge leisten! Finanzen (Ressortleitung: Dominik Bissig) Aus finanzieller Sicht können wir einmal mehr auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken und wiederum ein positiveres Ergebnis als budgetiert verbuchen. Auch hier lautet unsere Devise: «underpromise and overdeliver» – also lieber weniger versprechen und dafür mehr liefern als erwartet. Auf der Ausgabenseite schlugen nebst den regulären Aufwänden unter anderem budgetierte Investitionen in die neue Geschäftsstelle und die französische Übersetzung des MPA Manuals zu Buche. Die finanziellen Standbeine Mitgliederbeiträge, Tagungen, Fortbildungen, Verbandszeitschrift und MPA Ratgeber wurden auf der Einnahmenseite durch die akkumulierten Dividenden des liquidierten Verlags Praxispädiatrie und der letzten Rückzahlung der Schuld unseres ehemaligen Geschäftsführers ergänzt. Somit kann dieser Punkt nun auch von finanzieller Seite her als abgeschlossen angesehen werden. Auf Empfehlung unseres Revisors wird unser Verein im Handelsregister eingetragen, da wir ein nach kaufmännischer Art geführtes Gewerbe betreiben und revisionspflichtig sind. Wir berichten wie immer an der Mitgliederversammlung über die genauen Details des vergangenen Finanzjahres. Mitgliederwesen Per 30. Juni 2023 zählten wir 835 Mitglieder (670 ordentliche und 165 ausserordentliche) in unseren Reihen. Wir freuen uns über den Zuwachs von netto neun Mitgliedern und schätzen uns glücklich, dass wir auch in einer Zeit, wo viele Baby Boomers pensioniert werden, weiter wachsen dürfen. Insgesamt konnten wir in den letzten 12 Monaten 39 Personen neu als KIS-Mitglied willkommen heissen (27 ordentliche und 12 ausserordentliche Mitglieder). 30 Personen haben wir verabschiedet: 18 davon wegen Pensionierung, 12 aus anderen Gründen wie Wegzug aus der Schweiz, beruflicher Neuorientierung oder uns unbekannten Motiven. Die zunehmende Alterung der Ärzteschaft macht sich auch bei KIS bemerkbar. Wir danken den vielen Mitgliedern im Ruhestand, welche uns weiterhin als ausserordentliche Mitglieder unterstützen und so mit uns und der Praxispädiatrie verbunden bleiben. Besonders schön ist es natürlich, dass viele jüngere Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte eine Mitgliedschaft bei uns beantragen, sobald sie in der Praxis arbeiten oder bereits während ihrer Assistierendenzeit. Nur mit einer kritischen Grösse und einem soliden Mitgliederstamm können wir auch in Zukunft schlagkräftig agieren: Wir sind hier auf das Netzwerken und die aktive Werbung unserer bestehenden Mitglieder angewiesen, sodass sich unsere Mitgliederbasis auch in Zukunft vergrössern kann. Ein ereignisreiches Verbandsjahr liegt hinter uns. Viele Aufgaben werden uns auch in den kommenden Jahren weiter beschäftigen, neue kommen stetig dazu. All dies zu bewältigen wäre nicht ohne das Engagement von zahlreichen aktiven Mitgliedern möglich – euch allen, vor allem jenen, die auf den vorangehenden Seiten nicht namentlich erwähnt wurden – gebührt ein grosses Dankeschön. Auf dass wir unsere Vision «Für jedes Kind: Eine starke Praxispädiatrie – heute und morgen» auch in Zukunft hochhalten können. ■

Pinnwand Treffen der Kursleitenden vom 1. Juni 2023 Weil unser Kurswesen ohne das riesige Engagement unserer Kursleitenden nicht existieren könnte, organisiert KIS alle paar Jahre ein Treffen für Kursleiterinnen und Kursleiter – als Dankeschön für ihren vielfältigen Einsatz, zum Austausch und um neue Fähigkeiten zu erlernen. Das Kursleitenden-Treffen vom 1. Juni 2023 begann mit ganz vielen «Wows»! Wer sich schon etwas früher freischaufeln konnte, war herzlich dazu eingeladen, gemeinsam mit dem KIS-Präsidium, einigen Vorstandsmitgliedern und dem Team der Geschäftsstelle das neue WOW Museum in Zürich zu besuchen. Wir können euch einen unterhaltsamen Spaziergang durch diese Räume voller überraschender Sinnestäuschungen, Illusionen und neuer Perspektiven wärmstens empfehlen. Rund 30 Teilnehmende trafen sich danach in den schönen Räumen des Restaurants Hiltl. Hier inspirierten uns Dr. med. Christian Schirlo, MME und Dr. med. Stefan Gysin der Fakultät Gesundheitswissenschaften und Medizin der Universität Luzern, in ihrem Referat «SIT in der pädiatrischen Praxisfortbildung» dazu, wie wir nach den neuesten Erkenntnissen der Didaktik den Start unserer Fortbildungen noch besser gestalten und die Interaktion während unseren Kursen weiter fördern können – mitsamt wertvollen Tools hierzu. Zum Abschluss dieses gelungenen Nachmittags wurde ein Apéro auf der Dachterrasse serviert – genossen bei herrlichem Sommerwetter und mit angeregtem Austausch untereinander. (Text: KIS-DFB / Fotos: Beatrice Kivanc/Deniz Kivanc) Lesenswertes aus dem KIS Vorstand, unseren Arbeitsgruppen und dem Rest der Welt Weltstillwoche vom 16.–23. September 2023: Stillen muss möglich sein! «Stillen muss möglich sein!» lautet der Slogan der Weltstillwoche 2023. Das Recht auf bezahlte Stillpausen für Mütter muss in der Arbeitswelt selbstverständlich sein. Mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktivitäten macht Stillförderung Schweiz während der diesjährigen Weltstillwoche darauf aufmerksam. Die Ziele der Kampagne 2023 sind: • Politikerinnen und Politiker in die Pflicht nehmen; • Forderungen an Gewerkschaften und Berufsverbände, Verantwortung zu übernehmen; • Appell an Arbeitgebende, Eltern aktiv zu unterstützen; • Information der Öffentlichkeit über die aktuellen Gesetze; • umfassende Information der Eltern bei Wiederaufnahme der Arbeit. Eine verbesserte Vereinbarkeit von Stillen und Arbeiten ist im Interesse der gesamten Gesellschaft. Zahlreiche Studien belegen, dass Stillen die Gesundheit von Mutter und Kind stärkt. Die Unternehmen profitieren von weniger krankheits- und betreuungsbedingten Abwesenheiten, und wir alle profitieren von weniger Krankheitskosten. Die Weltstillwoche wird seit 1991 jedes Jahr in über 120 Ländern durchgeführt. In der Schweiz wird sie von Stillförderung Schweiz unter anderem in Zusammenarbeit mit Kinderärzte Schweiz organisiert. Als Beilage finden Sie in diesem Heft die beliebten Hüllen für das Gesundheitsheft von Stillförderung Schweiz; die Produktion wurde von KIS finanziell unterstützt. Weitere Informationen: www.stillfoerderung.ch/ weltstillwoche (Text: Stillförderung Schweiz / KIS-DFB / Foto: Stillförderung Schweiz) Leseförderung: 15 Jahre Buchstart Kinderärzte Schweiz unterstützt seit vielen Jahren als Netzwerk-Partner das Projekt «Buchstart» und gratuliert Bibliomedia Schweiz und dem Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM zum 15-jährigen Bestehen dieser tollen Initiative. Seit der Lancierung 2008 wurden über 430000 «Buchstart»-Bücher kostenlos an Familien verteilt. «Buchstart» schenkt jedem Neugeborenen in der Schweiz ein Paket mit zwei Bilderbüchern, um Eltern für das Vorlesen ab dem Kleinkindalter zu sensibilisieren. «Buchstart» will einerseits die Aufmerksamkeit auf die frühkindliche Sprachentwicklung lenken und andererseits den Wissenserwerb und die zwischenmenschlichen Beziehungen unterstützen. Zahlreiche Studien belegen, dass die Sprachentwicklung umso erfolgreicher verläuft, je früher ein Kind mit Büchern in Kontakt kommt. In dieser frühen Phase sollten Kinder deshalb vielfältige Anregungen für ihre emotionale, kognitive und sprachliche Entwicklung erhalten. Die «Buchstart»-Pakete werden von verschiedenen Partnern (Gemeinden, Bibliotheken, Kinderarztpraxen, Kindergärten, Tagesmüttern, Institutionen im Gesundheits- und Migrationsbereich usw.) kostenlos an Eltern verteilt. Weitere Informationen finden Sie auf www.buchstart.ch. (Text/Bild: Schweizerisches Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM / KIS-DFB)

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