KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 1/2023

01 / 2023 INTERN KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 7 DR. MED. IRMELA HEINRICHS VORSTANDSMITGLIED KINDERÄRZTE SCHWEIZ, LEITERIN REDAKTIONSKOMMISSION, USTER Korrespondenzadresse: irmela.heinrichs@gmail.com «Weniger Druck – mehr Effizienz»: Selbstfürsorge für Praxispädiater Kinderärzte Schweiz Impulsatelier vom 2. Februar 2023 Unsere vielbelesene und bücherliebende Teilnehmerin Sabine Zehnder empfiehlt uns aus ihrem Fundus die folgenden Texte zum Thema: ■ Judith Stoletzky, Yoga while you wait, Becker Joest Volk Verlag ■ Manfred Vogt, WOWW in Aktion: Lösungsfokussierte Praxis macht Schule, Verlag modernes Lernen ■ Insoo Kim Berg & Lee Shilts, Der WOWW Ansatz: Handbuch für lösungs(er)schaffende Strategien im Unterricht, ZLB Zentrum für lösungsorientierte Beratung, Winterthur Psychologists for Future, Die 10 Säulen der Selbstfürsorge www.psychologistsforfuture.org Wir als Kinderärztinnen kümmern uns jeden Tag um unsere Patienten, deren Eltern sowie um unsere eigenen Familien. Aber achten wir auch auf uns selbst? Dass wir mit «Selbstfürsorge» ein hochaktuelles Thema für unser diesjähriges Impulsatelier gewählt hatten, zeigten uns schon die vielen Anmeldungen nach der ersten Ausschreibung – der Workshop war innert kurzer Zeit ausgebucht. Zum Anfang führte uns Ladina Ambauen, Yogalehrerin und Meditationscoach aus Berlin, während fünf Minuten durch ein paar entspannende Yogaübungen. Unkompliziert und ohne viel Aufwand – zwischen den Stühlen des vollbesetzten Sitzungszimmers in den neuen Räumlichkeiten der KIS Geschäftsstelle in Dietikon. Sie muss gar nicht immer aufwändig sein, die Selbstfürsorge! Die erfahrene Organisationsberaterin Odette Häfeli von good people tomorrow aus Basel referierte im ersten Block mit vielen anschaulichen Beispielen aus dem Gesundheitswesen, warum es «extrem wichtig ist, sich selbst zu führen». Weil wir so viel Zeit in unserem Arbeitsumfeld verbringen, muss unser Ziel sein «beim Schaffen glücklich zu sein»! Was braucht es dazu? Was können wir als Einzelne dafür machen? Wie muss eine Organisation aufgestellt sein, um glückliche Mitarbeiter zu haben? Frau Häfeli erklärte uns, wieso es essenziell ist, eine Vision zu haben, und warum die Sinnhaftigkeit von Arbeit zu mehr Effizienz und Zufriedenheit führt. Und von welch essenzieller Bedeutung gerade für uns Selbstständige, die selbst und ständig arbeiten, Auszeiten und Pausen sind. Im Raum des Fitnessstudios im gleichen Gebäude hat uns Ladina Ambauen verschiedene Yogaübungen im Stehen und Liegen gezeigt – es war beeindruckend, wie 24 Kinderärzte ganz leise und konzentriert in verrenkten Körperhaltungen auf ihren Matten ausharrten. Im zweiten interaktiven Teil mit Odette Häfeli ging es um «Energieräuber» und «Energiespender», die es im Alltag zu erkennen gilt: ■ Welches sind unsere Energiequellen? ■ Was sind unsere Triggerpunkte, die uns wütend machen? ■ Helfen uns Dankesspaziergänge? ■ (An)erkennen wir gelungene Momente und gut gemeisterte Situationen? ■ Hilft uns ein positiv formuliertes Passwort, welches wir so oft am Tag eintippen? ■ Oder brauchen wir ab und zu eine kurze Pause auf der Terrasse/im Garten? Auch die anregenden Gespräche und der animierte Austausch beim gemütlichen Apéro dienten der Selbstfürsorge – wir liessen es uns gutgehen und weihten die neue Geschäftsstelle ein. Es waren dabei Wortfetzen zu hören wie: «Die wichtigste Erkenntnis von heute war: es würde mir eben doch guttun, das Yoga …» oder «Wahrscheinlich ist es das Wichtigste, was wir machen müssen, um für uns selbst zu sorgen. Es müsste ein Pflichtfach sein.» Hoffentlich nehmen wir alle in unseren hektischen Alltag die Erkenntnis mit, wie wichtig es ist, auf sich selbst zu achten. ■ Fotos: Deniz Kivanc

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