47 02 / 2022 ERFAHRUNGSBER I CHT K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ Mit einem Rucksack voll Vorfreude und Erwartungen trafen die 23 Teilnehmende und vier hochmotivierten Kursleiterinnen im Alterszentrum Hottingen zum Grundlagen Workshop 2 ein. Die Einhaltung des Schutzkonzeptes ermöglichte die hohe Präsenzzahl, so konnten auch jene ihre Ausbildung weiterführen, die bereits vor der Pandemie den ersten Workshop absolviert hatten. Die Vorstellungsrunde zeigte sofort, dass praktisch alle Anwesenden ihre ersten eigenen Hypnoseerfahrungen gemacht haben, z. B. mit dem magischen Handschuh oder Zauberpatch, um das Schmerzempfinden bei Impfungen und Blutentnahmen zu reduzieren. Neben ersten Erfolgen wurde natürlich auch über Unsicherheiten und Misserfolge berichtet, umso grösser war nun der Ansporn für eine praxisrelevante Vertiefung und Festigung der Hypnosefertigkeiten. Mit der kurzen und gelungenen Repetition der Grundbegriffe und Tools aus dem ersten Workshop zeigten uns Mercedes Ogal und Ines Baruffol auf, dass bei uns das bereits Erlernte aus der ersten Fortbildung noch erstaunlich präsent vorhanden war. So konnten wir rasch und motiviert eintauchen in weitere Anwendungsmöglichkeiten der medizinischen Hypnose: Mit morgendlicher Frische führte uns Camilla Ceppi ein in die Konversationshypnose, einer sehr praxistauglichen und kurzen Intervention, in welcher die Therapeutin durch eine scheinbar beiläufige Unterhaltung mit dem Kind eine unbewusste Verhaltensänderung bei ihm anregen kann. Nach dem ausgezeichneten Mittagessen brachte uns Mercedes Ogal in ihrem spannenden Vortrag wichtige Elemente der Hypnose bei Ängsten näher. Dazu demonstrierte uns Ines Baruffol das sehr willkommene Tool des Schutzanzuges. Am zweiten Tag gelang es Mercedes Ogal mit ihren Ausführungen, uns Mut und Hoffnung zu machen, die bereits erlernten Hypnosetechniken auch bei Enuresis anzuwenden. Um die Wirkung der Hypnose nachhaltig zu sichern, lernten wir von Ines Baruffol die Technik der posthypnotischen Suggestion. Camilla Ceppi zeigte uns mit ihrem eindrücklichen Referat, wie wir in der Konversation mit dem Kind Metaphern ausarbeiten und damit neue Strategien weg von Fehlverhalten finden können. Die zweite Tageshälfte war dem Thema Schmerz gewidmet: Zuerst zeigte uns Camilla Ceppi viele nützliches Tools für die Praxis auf und anschliessend erlernten wir die von Birgitta Thomann schön demonstrierte und wiederum sehr praxistaugliche, wenig zeitintensive Hypnosetechnik des Schmerzschalters. Wie im ersten Kurs im Mai haben wir im Anschluss an jedes Referat in Kleingruppen von fünf bis sechs Teilnehmenden und einer Leiterin die demonstrierten Hypnose-Interventionen so intensiv geübt und gefestigt, dass wir uns befähigt fühlten, die Techniken direkt in unseren Praxisalltag aufzunehmen. Abschliessend möchte ich betonen, dass ich diese praxisnahe Fortbildung allen Kinderärztinnen und Hausärzten, die Kinder betreuen, wärmstens empfehlen kann. Das Schlusswort des hochprofessionellen und extrem motivierten Referentinnen-Quartetts kann ich nur bestätigen: «Hypnose ist ansteckender als Corona.» ■ DR. MED. GREGOR STADLER FACHARZT FÜR ALLGEMEINE INNERE MEDIZIN FMH, WETZIKON Korrespondenzadresse: gregor.stadler@hin.ch Hypnosekurs: Grundlagen Workshop 2 für Kinder- und Jugendmediziner vom 26./27. November 2021 Fotos: Birgitta Thomann Foto: Mercedes Ogal
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