Zenit Nr. 3, September 2020

VON ASTRID BOSSERT MEIER Es ist ein warmer Sommertag. Ida Glanzmann sitzt im Schatten der Pergola hinter ihrem Bauernhaus in Altis- hofen. Ende Juni hat sie das Stiftungsratspräsidium von Pro Senectute Kanton Luzern ihrem Nachfolger Daniel Suter übergeben (siehe Box). Während 18 Jahren übte sie dieses Amt aus. Bei ihrer Wahl politisierte sie im Luzerner Kan- tonsrat und war 44 Jahre jung. Heute ist sie Nationalrätin, dreifache Grossmutter und gehört mit 62 selber zum Ziel- publikum von Pro Senectute. So wie sich ihr eigenes Leben veränderte, veränderte sich in den vergangenen 18 Jahren auch Pro Senectute. «Ich erinnere mich noch gut an meine ersten Stiftungsrats- sitzungen», so Ida Glanzmann. «Wir diskutierten darüber, ob es in diesem oder jenem Büro wirklich einen Computer braucht und ob wir uns diese Investition leisten können.» Ein wichtiger Pfeiler imAngebot von Pro Senectute war und ist die Sozialberatung. Dank neuen Zusammenarbeits- vereinbarungen steht sie Hilfesuchenden über 65 Jahren in praktisch allen Luzerner Gemeinden kostenlos zur Verfü- gung. Unter Ida Glanzmanns Führung wurde nicht nur die Sozialberatung auf solide finanzielle Füsse gestellt, es wurden auch zahlreiche Dienstleistungen ausgebaut. Einen Beweis dafür liefert das umfassende Kursprogramm. 2019 nutzten über 12 000 Personen die rund 600 Bildungs- und Sportangebote von Pro Senectute Luzern. Auch neue, inno- vative Dienstleistungen wie die Umzugshilfe, das Projekt Seniorinnen und Senioren im Klassenzimmer oder der Treuhanddienst wurden entwickelt. Neues Altersbild Ida Glanzmann hat sich stets für eine Vorwärtsstrategie von Pro Senectute eingesetzt. «Heute werden wir als Kompe- tenzzentrum für das Alter wahrgenommen», sagt sie. Zum positiven Bild beigetragen haben nicht zuletzt spannende Anlässe oder Bildungsnachmittage zu aktuellen Themen 24 Pro Senectute Kanton Luzern 3 | 20 Nach 18 Jahren übergab Ida Glanzmann das Stiftungsratspräsidium von Pro Senectute Kanton Luzern ihrem Nachfolger. Bewusst setzt sie sich auch mit dem eigenen Älter- werden auseinander. Die 62-Jährige gibt zu: Loslassen ist gar nicht so einfach. Immer nahe bei den wie Patientenverfügung, Kreativität und Älterwerden oder Kochen für den Kleinhaushalt. Als Publikumsmagnete er- weisen sich zudem die jährlichen Pro-Senectute-Talks, in welchen Moderator Kurt Aeschbacher imKKL illustre Gäste wie Emil Steinberger, Liedermacher Peter Reber oder Schau- spielerin Heidi Maria Glössner interviewt. «Pro Senectute soll positiv wahrgenommen werden», begründet Ida Glanz- Die zurückgetretene Pro-Senectute-Stiftungsrats- präsidentin Ida Glanzmann in ihrem Garten.

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