Zenit Nr. 3, September 2017

EDITORIAL Von der Wichtigkeit der Generationenbeziehungen Meine frühe Kindheit verbinde ich noch heute sehr stark mit den unvergesslichen Erlebnissen mit meinen Grosseltern. Durch sie habe ich meine Wurzeln kennengelernt und erfahren, wie sich meine Familie entwickelt hat. Ich erfuhr, wie das Leben früher war und wie sich meine Eltern verhielten, als sie in meinem Alter waren. Auf diese Weise fand ich alles über die elterlichen Jugendsünden heraus, die es natürlich zu toppen galt. Die stets spannenden Erzählungen meiner Grosseltern schufen in mir ein starkes Bewusstsein für das, was die Menschen in der Mitte des 20. Jahrhunderts beschäftigte. So erzählten sie mir beispielsweise von den letzten Kriegsjahren, als meine Grossmutter beim Luzerner Luftschutz (heutiger Zivilschutz) als Leutnant diente, und berichteten vom Absturz einer Constellation der Air India im Montblancmassiv. Meine Grosseltern verfolgten die mehrtägige tragische Suche nach dem Flugzeugwrack am Radio. Sie erzählten überdies von der Eröffnung der ersten Autobahn von Horw nach Kriens, auf der auch noch Fussgänger und Pferdefuhrwerke unterwegs waren. Ich schmunzle zudem immer wieder über das Ent- setzen und die Ablehnung des amerikanischen Blues und Jazz, die meine Grosseltern als «Negermusik» bezeichneten. Natürlich neige ich zu sozialromantischen Verklärungen über die Zeit mit meinen Grosseltern. Dennoch stellt die Gross- elternschaft damals wie heute intakte Züge des bürgerlichen Familienmodells dar, das unter anderem auf dem Ideal gründet, eine enge Beziehung zu den Enkeln zu haben. Wie unterschiedlich und vielseitig die Ausprägungen dieser Generationenbeziehungen sein können, wird anhand der Beiträge in der aktuellen Zenit-Ausgabe eindrücklich sichtbar. Neben Eveline Widmer-Schlumpf, Präsidentin von Pro Senectute Schweiz, berichten verschiedene Grossmütter und Grossväter aus ihrem Alltag. Und die Buchautorin und Psychotherapeutin Katharina Ley erklärt zudem die gesell- schaftlichen Zusammenhänge der Grosselternschaft – früher und heute. Bei der Lektüre dieser und aller anderen Geschichten wünsche ich Ihnen inspirierende Momente. Ruedi Fahrni, Geschäftsleiter Pro Senectute Kanton Luzern Impressum ZENIT ist ein Produkt von Pro Senectute Kanton Luzern Erscheint vierteljährlich Redaktionsadresse ZENIT, Pro Senectute Kanton Luzern Bundesplatz 14 6002 Luzern Telefon: 041 226 11 88 E-Mail: info@lu.prosenectute.ch Redaktion Jürg Lauber (Leitung) Stefan Brändlin Monika Fischer Esther Peter Layout/Produktion mediamatrix.ch GmbH Inserate Pro Senectute Kanton Luzern, Geschäftsstelle Druck und Expedition Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1 CH-4552 Derendingen Auflage 49000 Abonnemente Für club-sixtysix- Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen 0 4 IM ZENIT Im Gespräch mit Eveline Widmer- Schlumpf. 11 GROSSELTERN GESTERN UND HEUTE Autorin Katharina Ley über den Wandel und die Vielfalt der Grosselternrollen. 14 ENKELBETREUUNG Christoph Schmid sowie Lisbeth und Rainer Bachofner-Widmer erzählen, wie sie den Enkel-Hütedienst handhaben. 17 PALLIATIVE CARE Bericht über das Viva Luzern Eichhof, wo schwerkranke Menschen fürsorglich betreut und gepflegt werden. 20 PERSÖNLICHKEITEN Peter Leimgruber, Geschäftsführer Stattkino Luzern, und Alice Jost-Dörig, ehemalige Turnleiterin von Pro Senectute, erzählen von Einst und Jetzt. 24 ZUKUNFT ROBOTIK Rückblick auf den spannenden Vorabend- anlass im KKL. 26 HERBSTSAMMLUNG Wie bei Pro Senectute Kanton Luzern mit der Individuellen Finanzhilfe Menschen in Not geholfen werden kann. 29 WAS MACHT EIGENTLICH … Zu Besuch bei Jules Frey, der sich für die «Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter» (UBA) engagiert. 32 SCHWEIZER GESCHICHTE, TEIL 19 Dr. phil. Walter Steffen über die Veränderungen in der Schweiz seit 1989. 36 AGENDA Spannende Termine und Anlässe, die man sich vormerken sollte. 43 GUT ZU WISSEN Wichtige Adressen von Pro Senectute Kanton Luzern. Pro Senectute Kanton Luzern 3 | 17 3 inhalt

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