Zenit Nr. 1, März 2020

EDITORIAL Lebenskunst Geschätzte Leserinnen und geschätzte Leser Unser Leben ist vielfältig, bunt und kunstvoll. Eingebunden und festgefahren in den Alltagsstrukturen sehen wir aber oft nicht, wie sich das Leben wie ein Kunstwerk präsentiert. Wir lieben Gewohntes und die Routine. «Savoir-vivre» – wie es die Franzosen ausdrücken – liegt uns fern. (Zu) selten hören wir auf unsere Gefühle und unser Herz und kosten die ange- nehmen Seiten des Lebens aus. Manchmal lässt dies die aktuelle Lebenssituation nicht zu. Im Extremfall endet so die Lebenskunst gar in Überlebenskunst. In dieser Phase benötigen wir viel Lebenskunst, um unser Leben wieder in sichere und gewohnte Bahnen zu lenken. Lebenskunst ist also nicht nur die Kunst, das Leben zu genies- sen, sondern auch, mit dessen weniger geniessbaren Seiten zurechtzukommen. Genauso ergeht es Rita Merz, Beat Vogel und Ubald Zemp. Sie alle erhielten mitten im berufstätigen Alter die Diagnose Demenz. Wie sie seither ihr Leben meis- tern, erzählen sie in dieser Zenit-Ausgabe eindrucksvoll. Der 84-jährige Jazzmusiker Bruno Spoerri beschäftigt sich nicht erst seit dem Blutgerinnsel vor drei Jahren mit Lebenskunst. Er hatte Glück und ist wieder so genesen, dass seine Agenda nach wie vor mit Auftritten prall gefüllt ist. Praktisch täglich setzt sich auch Hanspeter Hunkeler mit Lebenskunst aus- einander – einerseits als erdverbundener Bauer, andererseits als feingeistiger Künstler. Mit der Aufgabe ihrer Berufstätigkeit machte sich auch die ehemalige Sozialarbeiterin und Psycho- therapeutin Anne Marie Schärer Gedanken über den Sinn des Lebens. Seither nimmt das künstlerische Schaffen wieder mehr Platz in ihrem Alltag ein. Lebenskunst sei der Einsatz von mentalen Fähigkeiten, sein Leben gemäss seinen Werten und Zielen so zu führen, dass man zufrieden sei, sagt der Luzerner Facharzt Dr. med. Martin Schwarzin im Zenit-Interview. Und der deutsche Philosoph Wilhelm Schmid bezeichnet Lebenskunst als bewusste Lebens- führung, als Orientierung im Leben mithilfe des Denkens. Zum Schluss seines Artikels hält er ein ganz simples Rezept für die Lebenskunst bereit. Lassen Sie sich überraschen. Ruedi Fahrni, Geschäftsleiter Pro Senectute Kanton Luzern Impressum ZENIT ist ein Produkt von Pro Senectute Kanton Luzern Erscheint vierteljährlich Redaktionsadresse ZENIT, Pro Senectute Kanton Luzern Maihofstrasse 76 Postfach 3640 6002 Luzern Telefon: 041 226 11 88 E-Mail: info@lu.prosenectute.ch Redaktion Monika Fischer Jürg Lauber Esther Peter Layout/Produktion Media Station GmbH Inserate Pro Senectute Kanton Luzern, Geschäftsstelle Druck und Expedition Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1 4552 Derendingen Auflage 50000 Abonnemente Für club-sixtysix- Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen 0 4 IM ZENIT Im Gespräch mit Bruno Spoerri. 8 LEBENSFREUDE Der Philosoph Wilhelm Schmid erörtert, wie wichtig es ist, das Leben zu geniessen und ihm einen Sinn zu geben. 11 LEBENSKRAFT Dr. med. Martin Schwarzin erklärt im Interview, was man selber für ein zufriedenes Leben tun kann. 14 LEBENSSINN Rita Merz, Beat Vogel und Ubald Zemp erzählen, wie sie trotz der Diagnose Demenz ihren Alltag meistern und ihre Lebenfreude nicht verloren haben. 18 PERSÖNLICHKEITEN Anne Marie Schärer und Hanspeter Hunkeler berichten, welche Rolle die Kunst in ihrem Leben einnimmt. 25 RÜCKSCHAU Auch 2020 waren die beiden Neujahrskonzerte im Luzerner Theater ein voller Erfolg. 28 BLICK IN DIE GESCHICHTE Walter Steffen zeigt, wie in Sempach Historie und Moderne harmonieren. 31 WAS MACHT EIGENTLICH? Zu Besuch beim einstigen Fussballstar Kudi Müller. 32 «WOHNEN 60+ » Auf dem NF49 können im Container «Pro Senectute Lab.LU» generationenüber- greifende Projekte entwickelt werden. 34 AGENDA Spannende Veranstaltungen und Messen zum Vormerken. 43 GUT ZU WISSEN Wichtige Adressen von Pro Senectute Kanton Luzern. Pro Senectute Kanton Luzern 1 | 20 3 inhalt

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx