IM ZENIT Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 7 Blanca Imboden, geboren 1962, wuchs zusammen mit sieben Geschwis- tern in einfachen Verhältnissen auf. Mit 18 nahm sie unter dem Künstlernamen «Bee Bach» eine LP auf und war wäh- rend 13 Jahren mit verschiedenen Profi- Tanzbands unterwegs. Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Hans Gotthardt, der 2018 starb, gründete sie das «Duo Tandem». Später arbeitete sie während 14 Jahren als redaktionelle Mitarbeiterin und Redaktionssekretärin bei der «Neuen Schwyzer Zeitung» und begann, eigene Bücher zu schreiben. Von 2014 bis 2015 war sie Teilzeit bei den Stoosbahnen tätig, später arbei- tete sie bei der Stanserhornbahn. Heute ist sie Teilzeit beim Wörterseh-Verlag tätig. 2013 gelang Blanca Imboden ihr erster grosser Erfolg mit dem Buch «Wandern ist doof». Unterdessen hat die Autorin über 20 Bücher geschrieben. Blanca Imboden lebt in Malters und ist heute mit dem Musiker Peter Bachmann liiert. Zur Person wie glaube ich heute noch nicht richtig an mich. Manchmal bin ich neidisch auf diese Schriftsteller, die so unglaublich von sich selbst überzeugt sind. Ich bin oft am Zweifeln – ich wünsche mir manchmal, eine richtige Diva zu sein.» Trotzdem wecken seither ihre Bücher grosses Interesse, Werke wie «Die Löffelliste», «Rigi» oder «Paris» landeten allesamt auf der Bestsellerliste. In den Medien wird sie als «Volksschriftstellerin», «Bergpoetin» oder «Rosamunde Pilcher der Innerschweiz» bezeichnet. Stört sie das? «Damit kann ich gut leben, ich weiss, dass ich nie einen Literaturpreis gewinnen werde.» Aber, betont sie, sie habe Leserinnen und Leser und bekomme sehr viele positive Rückmeldungen. «Es gibt Menschen, die mir ihr Innerstes anvertrauen, das berührt und freut mich sehr.» Ja, ihre Schreibe sei einfach, sie habe die unverschnörkelte Sprache des Journalismus beibehalten. Voller Ideen Bei «Wandern ist doof» geht es um eine Frau, die nach der Trennung von ihrem Partner eine Reise nach Morschach gewinnt. Bald stellt sich heraus, dass es sich um eine Wander-, Fasten- und Verkupplungsreise handelt. Im neusten Buch erzählt Blanca Imboden von der schlaflosen Valentina, die sich in Seelisberg eine Auszeit als Housesitterin von Haustieren nimmt und unter anderem in einen Kriminalfall verwickelt wird. Es geht ausserdem um eine verschworene Dorfgemeinschaft und eine vegane Enkelin, um die Klimaerwärmung und um eine alte Liebe. Wie kommt sie auf ihre Ideen? Häufig haben die Figuren wie bei «Wandern ist doof» mit eigenen Erfahrungen zu tun. «Ich habe von trusted housesitters gehört und mein Partner hat ein Grosskind, das seit seinem achten Lebensjahr kein Fleisch mehr isst.» Für «Rigi» wurde sie für die Recherche einen Monat lang in ein Hotel eingeladen. Ist das nicht etwas heikel? «Nein, solange ich schreiben kann, was ich will und auch auf Dinge hinweisen darf, die nicht so toll sind.» Zudem lasse sie sich als Walliserin und Innerschweizerin mit ihrem «Sturegrind» eh nicht reinreden, erklärt sie. Verluste und Neuanfänge Blanca Imbodens Erfolg als Autorin wurde getrübt durch den Umstand, dass die Redaktion in Schwyz 2013 aufgelöst wurde. Der Verlust ihrer geliebten Arbeit schmerzte sie. Schliesslich wagte sie mit 50 einen Neuanfang und begann bei der Stoosbahn als Bähnlerin zu arbeiten, später wechselte sie zur Stanserhornbahn. Es sei spannend und bereichernd, aber auch schwierig und manchmal etwas einsam gewesen, gibt sie zu. Die technischen Herausforderungen waren gross und sie habe selten so viel gefroren wie in dieser Zeit. Seit einigen Jahren arbeitet sie, wenn sie nicht gerade am Schreiben ist, an zwei Tagen pro Woche im Wörterseh-Verlag mit. Ansonsten ist ihr Alltag wenig
RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx