Zenit Nr. 4. November 2024

Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 15 REPORTAGE Mit einem Unterschied: «Die Schweizer fühlen sich in ihrem Land wie ein Fisch im Wasser. Für Menschen aus unserem Land fühlt sich dieses Wasser nicht so vertraut an.» Hier als Seelsorger zu arbeiten, sei darum anspruchsvoller als in der Heimat. «Oft ist bei den Menschen eine gewisse Traurigkeit spürbar. Nicht alle Hoffnungen gehen in Erfüllung. Ich muss viel Mut spenden.» Die Portugiesen-Mission sei ein Ort des Trostes und der Geborgenheit. Das gebe ein Gefühl der Verwurzelung und helfe auch bei der Integration. Die Chance mutig gepackt Nach der Prozession feiern die Gläubigen in der Einsiedler Klosterkirche einen Gottesdienst in portugiesischer Sprache. Anschliessend trifft man sich zum frohen Beisammensein in kleineren Gruppen. Mittendrin ist Albino Durães. Vor 41 Jahren kam der gelernte Koch in die Schweiz. Seine damalige Freundin und heutige Frau hatte bereits eine Stelle in der Schweiz, er folgte ihr. Von acht Geschwistern ist er als Einziger ausgewandert. «Der Schritt ins Unbe- kannte war schon mutig», sagt er rückblickend. Kein Wort Deutsch, keine Freunde, keine Familie, eine unbekannte Kultur. Mit grossem Einsatz hat sich Albino Durães in der Schweiz ein gutes Leben erschaffen. Längst arbeitet er nicht mehr als Koch, sondern hat gemeinsam mit seiner Frau ein Reinigungsunternehmen mit mittlerweile 43 Vollzeitstellen aufgebaut. Darauf ist er stolz. «Die Schweiz hat mir die Chance geboten. Aber ich hatte den Mut, sie zu packen.» Im Glauben ist Albino Durães fest verwurzelt. Als Delegierter engagiert er sich freiwillig in der Portugiesen-Mission, um Landsleute zu unterstützen, «die nicht so viel Glück hatten wie ich selber». Und er geniesst Tage wie heute, in denen er Kultur und Traditionen der Heimat gemeinsam mit Landsleuten feiern kann. Ebenso wichtig sei aber die Integration in die Schweiz, betont er. «Ich spürte, dass ich einen Teil meines bisherigen Lebens loslassen musste. Denn ohne Loslassen kann man sich kein neues Leben aufbauen.» In Kooperation mit Öffentlicher Vortrag Wie Verletzungen und Krankheiten des Gehirns unser Gedächtnis beeinflussen Donnerstag, 3. Dezember 2024, 18.30 bis 20.00 Uhr Hörsaal, LUKS Luzern und online Der Eintritt ist frei. Bitte melden Sie sich auf luks.ch/goz an. Gerne laden wie Sie im Anschluss zu einem gesunden Apéro ein. Infos zum Thema: Wie beeinflussen Schädelhirntraumen und Krankheiten wie Demenz und Parkinson unser Gedächtnis? Erfahren Sie mehr über diese Zusammenhänge und nutzen Sie die wertvollen Tipps, um Ihre geistige Gesundheit im Alter zu erhalten. Gsond ond zwäg is Alter luks.ch/goz Migrantenseelsorge Die Migrantenseelsorge der katholischen Kirche des Kantons Luzern bietet eine Begleitung der Gläubigen in Sprachgemeinschaften, auch Missionen genannt. Aktuell gibt es im Kanton Luzern die Albaner-Mission, die Polen-Mission, die Kroaten-Mission, die Italiener- Mission, die Spanien-Mission, die Portugiesen-Mis- sion und die Englischsprachigen-Seelsorge. www.migratenseelsorge-luzern.ch Pedro Teixeira sorgt für das leibliche Wohl der Pilge- rinnen und Pilger: «Bifana» ist ein portugiesisches Sandwich mit warmem Schweinefleisch und viel tropfender Sauce. Vor 41 Jahren kam Albino Durães nach Luzern. Heute ist die Schweiz seine Heimat, auch wenn er die portugiesischen Traditionen mit ganzem Herzen lebt. Seit 34 Jahren lebt Maria Povoa (60) in der Schweiz. Geplant waren eigentlich nur deren fünf. Inserat

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