Zenit Nr. 4. November 2024

Blanca Imboden «Ich musste lernen, grösser zu denken» 4|24 NOVEMBER Blick in die Geschichte Das Ruedertal – beschaulich und unbekannt Treuhanddienst Wie sich Gebühren vermeiden lassen Was macht eigentlich? Zu Besuch bei Bernadette Schaller SCHWERPUNKT: Mutig bleiben MIT KURSPROGRAMM BILDUNG+SPORT

Sinfoniekonzert Kian Soltani (Violonello) spielt Prokofjew sowie dem Luzerner Sinfonieorchester unter der Leitung von Stanislav Kochanovsky Mittwoch, 19. & Donnerstag, 20. Februar 2025, je 19:30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Preise Regulär: CHF 135 | CHF 105 | 75 | 50 | 25 Preise für Zenit-Leser: CHF 108 | 84 | 60 | 50 | 25 Sinfoniekonzert Charles Dutoit (Leitung) «L’Oiseau de Feu» & Mikhail Pletnev (Klavier) mit «Rachmaninow 3» sowie dem Luzerner Sinfonieorchester Mittwoch, 19. & Donnerstag, 20. März 2025, je 19:30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Preise Regulär: CHF 150 | CHF 125 | 90 | 55 | 25 Preise für Zenit-Leser: CHF 120 | 100 | 72 | 55 | 25 FEB 2025 / MÄRZ 2025 KKL LUZERN KONZERTSAAL Möchten Sie kurzweilige Konzertabende in bester Gesellschaft verbringen? Und dabei grosse Musik erleben, die neue Welten öffnet? Bei den Sinfoniekonzerten des Luzerner Sinfonieorchesters sind Sie als besonderer Gast dabei. Als ZENIT-Leserinnen und -Leser erhalten sie für zwei Konzerte 20% Rabatt in den ersten drei Ticketkategorien. ZWEI GROSSE SINFONIEERLEBNISSE IM KKL LUZERN 20% VORTEIL FÜR ZENIT-LESERINNEN UND LESER Beratung, Tickets und Information: Telefon +41 41 226 05 28 E-Mail: karten@sinfonieorchester.ch sinfonieorchester.ch Bitte das Stichwort «ZENIT» erwähnen. Bestellung: Oder senden Sie Ihre Bestellung mit Stichwort «ZENIT» inklusive Kopie Ihres Personalausweises an: Luzerner Sinfonieorchester, Pilatusstrasse 18, 6003 Luzern E-Mail: karten@sinfonieorchester.ch Alle weiteren Highlights, alle Konzerte – wie auch das Klavierfestival «Le Piano Symphonique» im Januar 2025, Angebote, weiterführende Informationen zur Saison 2024/25 finden Sie unter: sinfonieorchester.ch

EDITORIAL Wie mutig sind Sie? Auf einer Skala von 1 bis 10: Sind Sie mutig? Es gibt viele Gründe, warum Mut im Alter wichtig ist: 1. Es erfordert Mut, Hilfe anzunehmen, wenn sie benötigt wird, und gleichzeitig so viel Unabhängigkeit wie möglich zu bewahren. 2. Es braucht Mut, wertvolle Lebenserfahrungen und Weisheiten mit der jüngeren Generationen zu teilen. Es braucht Mut, diese Geschichten und Lektionen weiterzu- geben und sich dabei verletzlich zu zeigen. 3. Im Alter mutig zu sein, bedeutet auch, das Leben so anzunehmen, wie es ist, und Frieden mit der eigenen Vergangenheit und den Entscheidungen, die man getroffen hat, zu schliessen. In der Titelgeschichte erzählt Bestsellerautorin Blanca Im- boden, wieso sie sich auch von Schicksalsschlägen nicht hat unterkriegen lassen und mutig ihre Träume weiterverfolgte. Zudem erklärt Psychologin Maria Brasser im Fach- beitrag, weshalb es gerade im Alter wichtig ist, sein Leben mutig, selbstbestimmt und erfüllend zu gestalten. Denn neurowissenschaftliche Studien belegen, dass das Gehirn bis ins hohe Alter in der Lage ist, neue Nervenzellen und neuronale Verbindungen zu bilden, und durch seine Plasti- zität fähig ist, sich lebenslang zu verändern und anzupassen. Seien Sie also mutig und probieren Sie neue Dinge aus. Ein neues Hobby, eine Reise oder ein Kurs kann das Selbstver- trauen stärken und hält den Geist jung. Und pflegen Sie auch soziale Kontakte. Im neuen Halbjahreskursprogramm «impulse» finden Sie bewährte, aber auch neue Angebote. Seit Anfang Jahr ist der ehemalige Luzerner Regierungsrat Guido Graf Stiftungsratspräsident von Pro Senectute Kanton Luzern. Im Interview auf Seite 29 erklärt er, weshalb ihm eine stärkere Lobby für das Alter wichtig ist und wieso er sich explizit für die älteren Menschen einsetzen möchte. Ich wünsche Ihnen viele ermutigende Tage. Ruedi Fahrni Vorsitzender der Geschäftsleitung Pro Senectute Kanton Luzern Impressum Zenit ist ein Produkt von Pro Senectute Kanton Luzern Erscheint vierteljährlich Redaktionsadresse Zenit, Pro Senectute Kanton Luzern Maihofstrasse 76 6006 Luzern 041 226 11 93 kommunikation@ lu.prosenectute.ch Redaktion Esther Peter (Leitung) Robert Bossart Astrid Bossert Meier Heidi Stöckli (publizistische Leitung) Michèle Albrecht (Bildung+Sport) Layout/Produktion Media Station GmbH Inserate lu.prosenectute.ch/Zenit Druck und Expedition Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1 4552 Derendingen Auflage 64 000 Abonnemente Für Spendende und Mitglieder des Gönnervereins Pro Senectute Kanton Luzern im Jahresbeitrag inbegriffen 4 IM ZENIT Im Gespräch mit Blanca Imboden. 10 AKTIV BLEIBEN Neurowissenschaftlerin Maria Brasser erklärt, warum man im Alter neugierig bleiben sollte. 12 REPORTAGE Auf Wallfahrt mit portugiesischen Gläubigen. 16 RESILIENZ Theres Sägesser-Müller erzählt, warum sie ihr Leben lang immer wieder Mut brauchte. 21 PERSÖNLICHKEITEN Eine 96-Jährige, ein Ehepaar und vier Tenöre verraten, wann sie mutig waren. 24 BLICK IN DIE GESCHICHTE Das Ruedertal – beschaulich und unbekannt. 27 WAS MACHT EIGENTLICH ... Zu Besuch bei Bernadette Schaller. 29 PRO SENECTUTE Stiftungsrat Guido Graf erklärt, warum er das Thema Alter positiver besetzen möchte. 30 TREUHANDDIENST Tipps, wie man Bankgebühren sparen kann. 33 ALTWERDEN IN KENIA TV-Moderator Röbi Koller im Einsatz für die Schweizer Hilfsorganisation Comundo. 34 AGENDA Veranstaltungen zum Vormerken. 37 BILDUNG + SPORT Mit Domigym zu Hause fit bleiben. 38 HERBSTSAMMLUNG UND OV-TAGUNG Ein herzliches Dankeschön allen Freiwilligen. 39 GUT ZU WISSEN Wichtige Adressen von Pro Senectute. Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 3 inhalt

Blanca Imboden musste lange warten, bis ihr der Durchbruch als Autorin gelang. Warum die 62-jährige Schwyzerin nie aufgab und stets den Mut hatte, ihre Träume zu verfolgen, weiss sie selbst nicht so genau. Obwohl sie glücklich ist, wünscht sie sich manchmal, weniger bescheiden, dafür etwas divenhafter zu sein. VON ROBERT BOSSART Heute kennt man Blanca Imboden. Mit «Wandern ist doof» ging es vor gut 10 Jahren los. Es folgten weitere Bücher und Abertausende von verkauften Werken. Über zwanzig hat sie geschrieben, sie hält Lesungen, schreibt regelmässig für die «Glückspost» und ist auch sonst eine gefragte Person. Eine, die es geschafft hat, könnte man sagen. Blanca Imboden schmunzelt. Auf ihrer Website schreibt sie, dass sie zwei Träume hatte – Sängerin und Schriftstellerin – und beide verwirklichen konnte. Ist sie demnach der glücklichste Mensch auf Erden? «Irgendwie schon, ich konnte eigentlich immer alles umsetzen, was ich mir vornahm. Manchmal wurde ich auch von aussen gezwungen, etwas zu verändern, aber ich machte immer das Beste daraus.» Schon früh eine Leseratte Das Beste aus sich selbst machen: Das war Blanca Imboden nicht in die Wiege gelegt worden. Ihre Eltern stammten beide aus ärmlichen Verhältnissen, waren Bauern aus dem Wallis und aus Engelberg, und sie wuchs zusammen mit sieben Geschwistern auf. «Mein Vater sagte immer, Erfolg haben die anderen, reich werden die anderen.» Bescheiden sein, klein sein, nicht auffallen – das waren die Werte, die sie von zu Hause mitbekam. Hinzu kam ein nicht allzu harmonisches Familienleben, das sie rückblickend als «Krisengebiet» bezeichnet. «Deshalb wollte ich nie heiraten und keine eigenen Kinder haben.» Heute noch sei sie harmoniesüchtig und vermeidet Streitigkeiten wenn immer möglich. Als Kind schon begann sie, Bücher zu lesen und sich darin 4 Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 Fotos: Raphael Hünerfauth zu verkriechen. Es sei eine Art Flucht gewesen, meint sie. «Ich stritt mich mit der Bibliothekarin in Ibach, damit sie mir die Erwachsenenliteratur zum Lesen gab.» Die winzige Bücherei gab leider nicht viel her, deshalb begann Blanca Imboden bereits als Fünftklässlerin, eigene Romane zu schreiben. «Damit ich etwas zu lesen hatte», sagt sie. Bald schon wollten auch ihre Klassenkamera- dinnen und -kameraden ihre Geschichten lesen. «Ich hatte damals schon eine Leserschaft, und mir wurde klar, dass ich Autorin werden wollte.» Zuerst sollte aber ein anderer Traum wahr werden: Sängerin. Blanca Imboden sang in mehreren Chören, teilweise als Vorsängerin. Als sie am Kollegifest in Schwyz einen Auftritt hatte, wurde ein Produzententeam auf die 18-Jährige aufmerksam und bot ihr an, eine LP mit ihr aufzunehmen. «Es war Popmusik», erinnert sie sich. «Ein grosser Traum ging in Erfüllung, dabei war ich ein so scheues Pflänzchen, das keine Ahnung hatte. Und von zu Hause her wurde ich ja zu Bescheidenheit erzogen. Das passte nicht so gut auf eine Bühne.» Bewegte Jahre als Sängerin Obwohl sie sich eigentlich nicht traute, an Dinge wie Karriere und Erfolg zu denken oder sogar dafür zu kämpfen, verwirklichte sich der Wunsch, von der Musik leben zu können. Nachdem sie die Handelsschule absolviert hatte, trat sie während über zehn Jahren mit verschiedenen Profibands auf. Mit 22 traf sie den Musiker Hans wieder, den sie bereits mit 16 am Grand Prix Innerschweiz kennen gelernt hatte. Die beiden wurden ein Paar, das während 35 Jahren IM ZENIT «Ich musste lernen, grösser zu denken»

Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 5 Blanca Imboden bezeichnet sich als glücklichen Men- schen. Sie hatte zwei Träume: Sie wollte Sängerin und Schrift- stellerin werden. Beide konnte sie verwirklichen.

wurde von einem Verlag herausgegeben, der ohne Budget und Werbung 1000 Stück druckte. Noch heute lagern Exemplare in ihrer Garage. Vom Misserfolg beirren liess sie sich indes nicht. Es folgten weitere Bücher, ohne grössere Beachtung zu finden. Warum gab sie nicht auf, weshalb entmutigte sie der fehlende Erfolg nicht? «Ich sage das heute den Kindern an meinen Lesungen: Es geht ums Durchhalten. Ich hatte sowieso nie daran geglaubt, dass jemand meine Bücher liest, ich wollte einfach schreiben.» Zwei Dinge waren es, die sich schliesslich als glückliche Fügung erwiesen: Weil sie abnehmen wollte, nahm sie die Hilfe eines Coachs in Anspruch, und sie lernte die Verlegerin Gabriella Baumann-von Arx kennen. «Der Coach lehrte mich, grösser zu denken, und half mir, meine Bescheidenheit über Bord zu werfen und mir zu erlauben, Erfolg für möglich zu halten.» In der Folge fing Blanca Imboden an zu wandern. «Ich habe mir den Bewegungsdrang antrainiert.» Aus dieser Erfahrung entstand die Buchidee zu «Wandern ist doof», die Gabriella Baumann-von Arx auf Anhieb begeisterte. Die Geschichte erschien im kleinen Verlag Wörterseh, der in der Schweiz sehr aktiv ist. «Als mein Buch nach einer Woche auf der Bestsellerliste auf Platz 19 oder 20 war, dachte ich: Das ist der Schriftstellerinnen-Himmel», erinnert sie sich. Es kam noch viel besser, «Wandern ist doof» gehörte 22 Wochen lang zu den bestverkauften Büchern in der Schweiz. Die Bergpoetin 2013 sei ein wahnsinniges Jahr gewesen, sagt die Autorin. Hat sie da gelernt, grösser zu denken? Sie überlegt. «Irgendzusammen war. Mit ihm zusammen spielte sie Tanzmusik in Dancings und Clubs. Einmal spielten sie ein ganzes Jahr an einem Kurort in Deutschland. «Meist blieben wir einen Monat am gleichen Ort, etwa in Luzern, Laax, Interlaken, aber auch in Schwamendingen.» Ein Traumjob war es nur bedingt, gibt sie zu. Fünf bis sechs Stunden auf der Bühne stehen bis spät in die Nacht hinein. Die Absteigen waren oft trostlos, das Publikum bestand aus allen möglichen Menschen und teilweise seltsamen Charakteren. «Mir ist heute nichts Menschliches mehr fremd», sagt sie mit einem müden Lächeln. «Ich habe aber auch viele schöne Erinnerungen und ich fühlte mich sehr glücklich, von der Musik leben zu können. Aber es war ein Knochenjob. Ein Traum? Ja, aber ein harter.» Mitte 30 war dann Schluss, die Bedingungen wurden immer schlechter und das Geschäft lohnte sich nicht mehr. So sattelte Blanca Imboden um und begann, auf dem Sekretariat der «Neuen Schwyzer Zeitung» zu arbeiten. Bereits als Teenager hatte sie dort als freie Mitarbeiterin den einen oder anderen Artikel verfasst. Nun vergab sie Beiträge für freie Mitar- beitende und schrieb viele Artikel gleich selbst, unter anderem zahlreiche Kolumnen. «Es war eine schöne Zeit, in der ich sehr viel gelernt habe.» Bald schon begann sie, sich ihren zweiten Traum zu erfüllen. Sie kaufte sich einen Computer und machte sich daran, ihr erstes Buch zu verfassen. «Klingende Melodien» hiess ihr erstes Werk, das sich mit ihrem Abschied aus der Tanzmusik befasste. «Ich hatte keinen Plan, kein Konzept und legte einfach los», erinnert sie sich. «Es war, ehrlich gesagt, nicht besonders gut. Aber keiner merkte es, weil es niemand gelesen hatte.» Blanca Imboden lacht. Das Buch «Ich hatte keinen Plan, kein Konzept und legte einfach los.» Vorname: Name: Adresse: PLZ/Ort: Telefon: Mail: Datum: Unterschrift: Unsere Leserinnen und Leser können das Buch «Schlaflos in Seelisberg» unter dem Codewort ZE2024SB zum Spezialpreis von CHF 22.90 statt CHF 27.90 (inkl. Porto und Verpackung) bestellen. Entweder direkt über die Website: www.woerterseh.ch, per Mail: leserangebot@woerterseh.ch oder telefonisch unter: 044 368 33 68. Bitte Codewort angeben! -Leserangebot Ich bestelle _____ Exemplar(e) von «Schlaflos in Seelisberg» zum Preis von CHF 22.90 Bitte einsenden an Wörterseh-Verlag, Herrengasse 3, 8853 Lachen Code ZE2024SB 

IM ZENIT Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 7 Blanca Imboden, geboren 1962, wuchs zusammen mit sieben Geschwis- tern in einfachen Verhältnissen auf. Mit 18 nahm sie unter dem Künstlernamen «Bee Bach» eine LP auf und war wäh- rend 13 Jahren mit verschiedenen Profi- Tanzbands unterwegs. Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Hans Gotthardt, der 2018 starb, gründete sie das «Duo Tandem». Später arbeitete sie während 14 Jahren als redaktionelle Mitarbeiterin und Redaktionssekretärin bei der «Neuen Schwyzer Zeitung» und begann, eigene Bücher zu schreiben. Von 2014 bis 2015 war sie Teilzeit bei den Stoosbahnen tätig, später arbei- tete sie bei der Stanserhornbahn. Heute ist sie Teilzeit beim Wörterseh-Verlag tätig. 2013 gelang Blanca Imboden ihr erster grosser Erfolg mit dem Buch «Wandern ist doof». Unterdessen hat die Autorin über 20 Bücher geschrieben. Blanca Imboden lebt in Malters und ist heute mit dem Musiker Peter Bachmann liiert. Zur Person wie glaube ich heute noch nicht richtig an mich. Manchmal bin ich neidisch auf diese Schriftsteller, die so unglaublich von sich selbst überzeugt sind. Ich bin oft am Zweifeln – ich wünsche mir manchmal, eine richtige Diva zu sein.» Trotzdem wecken seither ihre Bücher grosses Interesse, Werke wie «Die Löffelliste», «Rigi» oder «Paris» landeten allesamt auf der Bestsellerliste. In den Medien wird sie als «Volksschriftstellerin», «Bergpoetin» oder «Rosamunde Pilcher der Innerschweiz» bezeichnet. Stört sie das? «Damit kann ich gut leben, ich weiss, dass ich nie einen Literaturpreis gewinnen werde.» Aber, betont sie, sie habe Leserinnen und Leser und bekomme sehr viele positive Rückmeldungen. «Es gibt Menschen, die mir ihr Innerstes anvertrauen, das berührt und freut mich sehr.» Ja, ihre Schreibe sei einfach, sie habe die unverschnörkelte Sprache des Journalismus beibehalten. Voller Ideen Bei «Wandern ist doof» geht es um eine Frau, die nach der Trennung von ihrem Partner eine Reise nach Morschach gewinnt. Bald stellt sich heraus, dass es sich um eine Wander-, Fasten- und Verkupplungsreise handelt. Im neusten Buch erzählt Blanca Imboden von der schlaflosen Valentina, die sich in Seelisberg eine Auszeit als Housesitterin von Haustieren nimmt und unter anderem in einen Kriminalfall verwickelt wird. Es geht ausserdem um eine verschworene Dorfgemeinschaft und eine vegane Enkelin, um die Klimaerwärmung und um eine alte Liebe. Wie kommt sie auf ihre Ideen? Häufig haben die Figuren wie bei «Wandern ist doof» mit eigenen Erfahrungen zu tun. «Ich habe von trusted housesitters gehört und mein Partner hat ein Grosskind, das seit seinem achten Lebensjahr kein Fleisch mehr isst.» Für «Rigi» wurde sie für die Recherche einen Monat lang in ein Hotel eingeladen. Ist das nicht etwas heikel? «Nein, solange ich schreiben kann, was ich will und auch auf Dinge hinweisen darf, die nicht so toll sind.» Zudem lasse sie sich als Walliserin und Innerschweizerin mit ihrem «Sturegrind» eh nicht reinreden, erklärt sie. Verluste und Neuanfänge Blanca Imbodens Erfolg als Autorin wurde getrübt durch den Umstand, dass die Redaktion in Schwyz 2013 aufgelöst wurde. Der Verlust ihrer geliebten Arbeit schmerzte sie. Schliesslich wagte sie mit 50 einen Neuanfang und begann bei der Stoosbahn als Bähnlerin zu arbeiten, später wechselte sie zur Stanserhornbahn. Es sei spannend und bereichernd, aber auch schwierig und manchmal etwas einsam gewesen, gibt sie zu. Die technischen Herausforderungen waren gross und sie habe selten so viel gefroren wie in dieser Zeit. Seit einigen Jahren arbeitet sie, wenn sie nicht gerade am Schreiben ist, an zwei Tagen pro Woche im Wörterseh-Verlag mit. Ansonsten ist ihr Alltag wenig

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Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 9 strukturiert, was sie manchmal etwas beunruhigt. «Ich müsste eigentlich fixe Schreibzeiten haben, aber das klappt nicht bei mir.» Und Freizeit? Blanca Imboden überlegt. «Ich kann gut TV schauen.» Sie grinst. Natürlich liest sie sehr viel, geht immer noch sehr gerne wandern und ist oft unterwegs auf Recherche für ihre Bücher. «Aber für andere Hobbys fehlt mir die Zeit. Das Schreiben ist Beruf und Hobby in einem.» Die Schwyzerin bezeichnet sich wie anfangs erwähnt als glücklichen Menschen. Trotzdem erlebte auch sie Höhen und Tiefen – nicht nur beruflich. Vor sechs Jahren starb ihr Lebenspartner Hans unvermittelt, bald darauf auch ihre Mutter. Nach ein paar Monaten merkte sie, dass sie Hilfe brauchte, um diese Verluste zu verarbeiten, und nahm sogar Antidepressiva. «Es war wichtig, dass ich mir helfen liess», sagt sie heute. Inzwischen lebt sie glücklich in einer neuen Partnerschaft und ist von Ibach nach Malters gezogen. Noch 100 Bücher schreiben Sie habe immer das Beste aus ihrem Leben gemacht, sagte Blanca Imboden zu Beginn. Das brauchte viel Mut. «Ich musste mich immer wieder neu erfinden. Als junges, schüchternes Mädchen auf Musik zu setzen, mich mit meinen Büchern der Menschheit zum Frass vorzuwerfen: Das war nicht ohne.» Hinzu forderte sie der Jobverlust und der «Aufstieg» zur Bähnlerin heraus und auch die menschlichen Verluste und die Neuanfänge benötigten viel Kraft. «Das hat mir einiges abverlangt, trotzdem bin ich zufrieden mit meinem Leben.» Mit dem Älterwerden hat sie keine Mühe, Ruhestand komme bei ihr sowieso nicht infrage, da die Rente schmal sein wird. «Mit Bücherschreiben wird man nicht reich und so werde ich wohl noch 100 Romane schreiben.» Eine Vorstellung, die sie nicht zu beunruhigen scheint, im Gegenteil. «Solange ich Leser habe, schreibe ich.» Pro SenectuteTALK Kurt Aeschbacher diskutiert mit Bestsellerautorin Blanca Imboden und weiteren prominenten Gästen n am Donnerstag, 10. Juni 2025, um 17 Uhr im KKL Luzern. n Eintrittskarten erhalten Sie direkt beim KKL-Ticketshop vor Ort, per Telefon 041 226 77 77 oder online www.kkl-luzern.ch. Inserat INFO-Veranstaltung! Freiwillig tätig sein Wir informieren Sie unverbindlich und persönlich über ein freiwilliges Engagement bei Pro Senectute Kanton Luzern. Mittwoch, 4. Dezember 2024, 17 Uhr LZ Auditorium, Maihofstrasse 76, 6006 Luzern Bleiben Sie aktiv! Information und Anmeldung: Telefon 041 226 11 88 info@lu.prosenectute.ch · lu.prosenectute.ch/Freiwilligenarbeit Kanton Luzern lu.prosenectute.ch Inserate_180 07.11.2024 16:32:53

Mut und Alter – eine Verbindung, die oft nicht im Einklang mit den gängigen Altersstereotypen steht. Das Alter wird häufig als Phase des Rückzugs, der Leistungsabnahme und der Verluste wahrgenommen. Doch diese Sichtweise vernachlässigt die vielen Möglichkeiten, die sich im Alter bieten, und wie wichtig es ist, gerade in dieser Lebensphase mutig zu sein. Doch was bedeutet Mut im Alter? Der Gerontologe Paul T. P. Wong beschreibt Mut im Alter als die Bereitschaft, neue Wege zu gehen und auch Risiken einzugehen, um ein erfülltes Leben zu führen – auch wenn Unsicherheiten und Schwächen Teil davon sind. Dieser Mut ist nicht nur eine mentale Charakterstärke, sondern auch ein Schutzfaktor, der die Lebensqualität und Langlebigkeit bedeutsam beeinflusst und vor neuronalem Abbau schützt (z. B. Reduktion von Demenzerkrankungen durch vermehrte mentale und soziale Aktivität um bis zu 47%, Verghese et al. 2003). Selbstverantwortung im Alter Nach dem Eintritt in den Ruhestand und während dem Einleben in die neue gesellschaftliche Rolle empfinden viele ältere Menschen zunächst eine gewisse Orientierungslosig- keit. Diese Phase erfordert Mut, um neue Herausforderungen zu suchen und weiterhin sinnstiftende Aufgaben im Leben zu finden. Prof. Pasqualina Perrig-Chiello, die auch im HirncoachProgramm als Expertin mitwirkt, betont in ihrem Buch «Own your Age: Stark und selbstbestimmt in der zweiten Lebenshälfte», wie wichtig es ist, das Leben in jeder Phase selbstbestimmt, mutig und neugierig zu gestalten, ohne sich von Altersklischees einschränken zu lassen. Doch was passiert, wenn diese Selbstverantwortung verloren geht? Auch wenn eine solche Studie heute nicht mehr durchgeführt werden dürfte, zeigten Rodin und Langer (1977) eindrücklich, dass bei Bewohnerinnen und Bewohnern in Altersheimen das Fehlen von Selbstverantwortung und aktiver Teilhabe am eigenen Leben die mentale Gesundheit, die Lebenserwartung und das allgemeine Wohlbefinden stark reduzierte. Zu den grössten Gefahren im Alter gehört soziale Isolation – sie kann sogar schädlicher sein als Rauchen oder übermässiger Alkoholkonsum. Wenn ältere Menschen 10 Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 Mit der Pensionierung reduziert sich das soziale Netzwerk und es wird mit zunehmendem Alter kleiner. Maria Brasser *, Psychologin und Mitgründerin der Hirncoach AG, erläutert, weshalb es gerade im Alter wichtig ist, sein Leben aktiv und selbstbestimmt zu gestalten. Neue Wege gehen durch den Ruhestand oder den Verlust von Arbeit und Freunden ihre sozialen Netzwerke verlieren, verlangt dies eine besondere Form von Mut, der in der Psychologie als «resilienter Mut» bezeichnet wird. Das ist die Fähigkeit, trotz schwerer Verluste neue Perspektiven zu entwickeln. Dabei geht es nicht darum, Trauer zu verdrängen, sondern vielmehr, neue Wege zu finden, um das Leben weiterhin aktiv und erfüllend zu gestalten. Hierbei braucht es Mut, neue Kontakte zu knüpfen und sich in ungewohnte soziale Kontexte zu begeben. Ob durch ehrenamtliche Tätigkeiten oder die Mitgliedschaft in einem Verein – solche «sozialen Mutproben» sind entscheidend, um Isolation zu überwinden. Das Gehirn verändert sich lebenslang Einer der ermutigendsten Befunde aus der Hirnforschung der letzten Jahrzehnte zum Altern ist die Plastizität des Gehirns. Dies bezeichnet die Fähigkeit des Gehirns, sich lebenslang zu verändern und anzupassen. Neurowissenschaftliche Studien belegen, dass das Gehirn bis ins hohe Alter in der Lage ist, neue Nervenzellen und neuronale Verbindungen zu bilden. Eine weitaus grössere Auswirkung auf die Gehirn- entwicklung als das Alter selbst lässt sich durch das Prinzip «Use it or lose it» erklären. Dieses besagt, dass neuronale Netzwerke und Nervenzellen im Gehirn wieder abgebaut werden, wenn sie nicht regelmässig durch mentale, physische, aber auch soziale Aktivitäten gefordert werden. Es verdeutlicht, dass ein gesundes Gehirn auch im Alter trainier- und formbar bleibt, sofern es aktiviert wird. Diese Im Rahmen des Hirncoach-Programms werden wöchentlich abwechslungsreiche, wissenschaftlich fundierte Impulse und tolle Übungen für den Alltag sowie Video- interviews von Fachpersonen mit aktuellen Erkenntnissen zur mentalen Fitness angeboten. Zusätzlich kann man sich mit anderen in der Community austauschen. Testen Sie das kostenlose 3-wöchige Programm oder prüfen Sie Ihre Hirnfitness in nur 5 Minuten mit dem Hirnfitness-Check. Hirnfitness mit Hirncoach

Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 11 AKTIV BLEIBEN * Dr. Maria Brasser, Psychologin, Lehrperson, MPA, Unternehmerin, Neurowissenschaftlerin Studien zeigen, dass ältere Menschen, die geistig aktiv bleiben, nicht nur zufriedener, sondern auch gesünder sind. Wie die Fachpersonen von Hirncoach betonen, fördert die Bereitschaft, sich mutig auf vielfältige und neue Aktivitäten einzulassen, die Bildung neuronaler Verbindungen. Menschen, die neugierig und mutig bleiben, stimulieren ihr Gehirn umfassend und profitieren von einer gestei- gerten kognitiven Flexibilität. Das ist die Fähigkeit des Gehirns, sich auf neue Situationen einzustellen, Probleme kreativ zu lösen und flexibel zwischen verschiedenen Denkprozessen hin und her zu wechseln. Je aktiver und abwechslungsreicher das Gehirn gefordert wird, desto besser bleibt diese Flexibilität erhalten. Mut als Ressource für ein erfülltes Alter Mut im Alter ist ein zentraler Faktor für ein aktives und erfülltes langes Leben. Es bedeutet, sich neuen Herausforderungen zu stellen, soziale Bindungen zu pflegen, geistig aktiv zu bleiben und das Leben auch in späteren Jahren selbstbestimmt zu gestalten. Menschen, die sich mutig den Veränderungen des Alters stellen, führen nicht nur ein zufriedenes Leben, sondern sind eindeutig auch Vorbilder für die kommenden Generationen und wichtige Stützen der Gesellschaft. Sie beweisen, dass das Alter keine Zeit des Rückzugs sein muss, sondern eine Phase voller Selbstentfaltung, Wachstum und Generativität. Dieser Mut, die Chancen des Alters zu nutzen, ist eine wertvolle Ressource – für das Individuum und die Gesellschaft gleichermassen. Forschungserkenntnisse sollen ermutigen, neugierig und unternehmunsgfreudig zu bleiben, was wiederum eine zentrale Rolle beim mutigen Altern spielt. Entgegen den weitverbreiteten Annahmen endet die Lernfähigkeit also nicht im Alter. Vielmehr eröffnet die freie Zeit die Chance, neue Fähigkeiten zu erlernen und Herausforderungen anzunehmen, die das Leben bereichern. Dabei zeigt sich Mut oft in alltäglichen Entschei- dungen – sei es in der Bereitschaft, soziale Kontakte zu pflegen, sich auf Neues einzulassen oder neue Interessen zu entdecken. Ob beim Umgang mit Technologien, dem Erlernen einer Sprache oder dem Verfolgen persönlicher Ziele – Gute Beratung beginnt, wenn wir Ihre Bedürfnisse und Ziele zu % verstanden haben. Was unsere Beratung ausmacht: Qualität. Mitglied der Bankleitung Anita Elmiger Raiffeisenbank Hitzkirchertal 23284_Ins_180x59_Anlagekampagne_RVLUOVNW.indd 7 28.02.24 15:29 Inserat Hirnfitness-Kurse bei Pro Senectute n Nr. 301: Brainwalking – unterwegs in der Natur n Nr. 025: SinnVolles GehirnTraining – Fitness fürs Gedächtnis Detaillierte Infos unter Telefon 041 226 11 99 oder lu.prosenectute.ch/Brainwalking Foto: zVg

6,8 Millionen Menschen pilgerten letztes Jahr nach Fátima, 130 Kilometer nördlich von Lissabon. Hier liegt der am häufigsten besuchte Wallfahrtsort in ganz Europa und die «Liebe Frau des Rosenkranzes von Fátima» ist die bedeutendste Heilige Portugals. Nicht erstaunlich, dass sich auch an der jährlichen Zentralschweizer Portugiesen-Wallfahrt Ende Oktober alles um Fátima dreht. Eine Statue der Heiligen Fátima steht normalerweise in der Kirche St. Mauritius in Emmen, wo wöchentlich Gottesdienste in portugiesischer Sprache gefeiert werden. Mit aller Sorgfalt wurde sie für den heutigen Festtag nach Einsiedeln transportiert, wo sie nun unter einem Regenzelt darauf wartet, in der Prozession rund um den Klosterplatz getragen zu werden – im Beisein von über 1500 Gläubigen mit portugiesischen Wurzeln aus der Zentralschweiz. Noch bleiben zwei Stunden bis zur Prozession. Fünf Frauen nutzen sie, um den Sockel der Heiligen Fátima mit einem weissen Rosenfeld zu schmücken. Eine der Freiwilligen ist Maria Povoa (60) aus Emmenbrücke. Seit 34 Jahren leben sie und ihr Mann in der Schweiz. «Das war ein mutiger Schritt», sagt sie. «Und ein schwerer zugleich.» Denn 12 Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 7600 Portugiesinnen und Portugiesen leben im Kanton Luzern. Die Migrantenseelsorge ermöglicht ihnen, den Glauben in ihrer Muttersprache zu leben. Das vermittelt ein Gefühl von Heimat und Verwurzelung. «Zenit» hat die Zentralschweizer Portugiesen-Wallfahrt nach Einsiedeln begleitet und nachgefragt, wie viel Mut Auswandern erfordert. TEXT UND FOTOS: ASTRID BOSSERT MEIER Glaube als Mutmacher ihre damals dreijährige Tochter mussten sie bei den Grosseltern zurücklassen. «Fünf Jahre maximal» wollte das Paar in der Schweiz bleiben und Geld verdienen, um sich in der Heimat ein Haus zu bauen. Maria Povoa vermisste ihre Das Sonnenwunder von Fátima Fátima ist ein bedeutender Wallfahrtsort der katholischen Kirche, welcher durch Marienerscheinungen weltberühmt wurde. Berichtet wird, dass drei Hirtenkindern am 13. Mai 1917 auf einem Feld die Jungfrau Maria erschienen sei. Diese habe den Kindern befohlen, künftig an jedem 13. des Monats an diesen Ort zurückzukommen. Weil eines der Kinder das vereinbarte Stillschweigen gebrochen hatte, wollten sich von Monat zu Monat mehr Menschen davon überzeugen, ob die Geschichte der Kinder stimmte. Die Erscheinung kündigte für den 13. Oktober ein Wunder an. An diesem Tag haben Zehntausende von Anwesenden ein Sonnenwunder gesehen. Sie beobachteten die Sonne, die einer Silberscheibe ähnelte und sich wie ein Feuerrad drehte. Dies wurde von der katholischen Kirche als Wunder eingestuft. Die «Liebe Frau des Rosenkranzes von Fátima» wird in Einsiedeln getragen. Über 1500 Gläubige mit portugiesischen Wurzeln pilgern im Oktober nach Einsiedeln. Vor der Prozession schmücken Freiwillige die Statue der Heiligen Fátima mit Blumen.

Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 13 REPORTAGE Tochter schmerzlich. «Unzählige Male erwachte ich nachts und weinte.» Halt fand sie in der Gemeinschaft der Portugiesen-Mission. Diese ist Teil der Migrantenseelsorge der katholischen Kirche des Kantons Luzern und bietet Gottesdienste und pastorale Begleitung der Gläubigen in verschiedenen Sprachgemeinschaften an, auch Missionen genannt. Von fremd zu vertraut Nach fünf langen Jahren konnte Maria Povoas Tochter endlich in die Schweiz kommen. Sie wurde eingeschult, die Eltern bauten sich hier eine Existenz auf, liessen das Haus in Portugal fertigstellen, die vereinbarten fünf Jahre liefen ab. «Aber wir sind geblieben und geblieben und geblieben», sagt Maria Povoa achselzuckend. Ist eine Rückkehr heute noch denkbar? «Der Entscheid ist noch nicht gefällt. Doch zurückgehen würde bedeuten, nochmals neu zu beginnen.» Auch das fordere Mut. «Manches in Portugal ist mir mittlerweile selbst fremd. Ich bin längst hier zu Hause, habe gute Nachbarn, gute Freundinnen und auch meine beiden Grosskinder leben hier.» Und da ist noch ein weiterer Aspekt: Der Glaube hat Maria Povoa in der schweren Anfangszeit in der Schweiz Kraft gegeben. Deshalb engagiert sie sich als Religionslehrerin und als Delegierte der portugiesischen Migrantenseelsorge und steht so Menschen bei, die Ähnliches erleben wie sie selbst vor vielen Jahren. Kulinarische Heimatgefühle Mittlerweile ist es Mittag. Der Einsiedler Klosterplatz füllt sich mit Besucherinnen und Besuchern. Manche legen am fernab der Heimat Stand der portugiesischen Spezialitäten-Bäckerei einen Zwischenstopp ein. Sie geniessen ein «Bifana», ein typisch portugiesisches Sandwich mit warmem Schweinefleisch und viel tropfender Sauce, und erhalten die gute Laune des Verkäufers Pedro Teixeira gratis obendrauf. Seelsorger macht Mut Und dann beginnt die feierliche Prozession. Angeführt von Fahnenträgern folgen drei Kinder, welche die Hirtenkinder darstellen, denen am 13. Mai 1917 auf einem Feld in Fátima die Jungfrau Maria erschienen ist (siehe Box). Der rosen- geschmückten Statue der Fátima schliessen sich mehrere Hundert Gläubige an, beten innig und singen lautstark. Die Prozession ist zwar längst nicht mehr so gross wie zu den Zeiten, als es noch eine nationale Portugiesen-Wallfahrt mit über 10 000 Besuchenden gab, aber dennoch eindrücklich. Scheint es nur, oder ist der Glaube der Menschen mit portugiesischen Wurzeln besonders stark? «Viele Menschen in Portugal sind gläubig», sagt Don Aloisio Araujo, der die Portugiesen-Mission Zentralschweiz leitet und den heutigen Gottesdienst mitgestaltet. «Aber für jene, die fern der Heimat leben, hat unsere Madonna Fátima eine noch wichtigere Bedeutung. Sie vereint die Menschen und macht den tiefen Glauben spürbar.» Bereits seit 24 Jahren arbeitet Don Aloisio Araujo als Priester und Seelsorger in der Schweiz, zuerst in Lausanne, seit 14 Jahren in Luzern. Muss er als Migrantenseelsorger mehr Mut spenden als ein Pfarrer in Portugal? «Eigentlich ist die Arbeit dieselbe», sagt er. Er feiere mit den Menschen, bete mit ihnen, höre zu, stehe ihnen bei, spende Hoffnung. einer Prozession rund um den Klosterplatz von Nach dem Gottesdienst bedankt sich Don Aloisio Araujo (links) bei den Helferinnen und Helfern.

Der Abfallkalender von REAL ist 2024 zum letzten Mal in gedruckter Form den Haushalten zugestellt worden. Die Einwohnerinnen und Einwohner im Verbandsgebiet erhalten ab 2025 alle Informationen zur Abfallentsorgung über die kostenlose Sammelkalender-App und auf der Website von REAL unter www.real-luzern.ch. Mit dem Wechsel zum digitalen Abfallkalender können jedes Jahr viele Tonnen Papier eingespart und wertvolle Ressourcen geschont werden. Gleichzeitig bietet REAL mit den digitalen Varianten des Abfallkalenders mehrere kostenlose und benutzerfreundliche Plattformen an. Praktische Sammelkalender-App herunterladen Mit der Sammelkalender-App richten Sie Abfuhr-Erinnerungen für alle Sammlungen unkompliziert ein. Einfach QR-Code scannen und die kostenlose App herunterladen. Ihr digitaler Abfallkalender auf der REAL-Website Auf der Website von REAL unter www.real-luzern.ch können Sie neben der einfachen Darstellung der Sammeldaten am Bildschirm auch einen E-Mail-Erinnerungsdienst abonnieren oder die Kalenderdaten für Ihren digitalen Kalender auf PC, Mac und Smartphone herunterladen. Auf allen Plattformen finden Sie zudem Informationen zu sämtlichen Abfallarten und Entsorgungsvorschriften sowie Angaben zu Standorten von Ökihöfen und Wertstoffsammelstellen in Ihrer Nähe. Doch lieber auf Papier? Wer kein Smartphone besitzt oder lieber eine gedruckte Version des Abfallkalenders 2025 zu Hause haben möchte, kann diesen auf der Website www.real-luzern.ch für die gewünschte Adresse als PDF herunterladen und selbst ausdrucken. Einige Gemeinden drucken ihre Sammeldaten zudem gegen Ende Jahr im Gemeindeblatt ab. Bei Bedarf bietet REAL oder Ihre Wohngemeinde auch telefonische Unterstützung an – rufen Sie einfach an! Ihr Abfallkalender ist jetzt digital. Aufs Papier müssen Sie dennoch nicht ganz verzichten. www.real-luzern.ch | 041 429 12 12 | info@real-luzern.ch Jetzt QR-Code scannen und kostenlose SammelkalenderApp für Ihr Smartphone herunterladen. Weitere digitale Varianten des Abfallkalenders finden Sie auf der REAL-Website: QR-Code scannen oder www.real-luzern.ch besuchen.

Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 15 REPORTAGE Mit einem Unterschied: «Die Schweizer fühlen sich in ihrem Land wie ein Fisch im Wasser. Für Menschen aus unserem Land fühlt sich dieses Wasser nicht so vertraut an.» Hier als Seelsorger zu arbeiten, sei darum anspruchsvoller als in der Heimat. «Oft ist bei den Menschen eine gewisse Traurigkeit spürbar. Nicht alle Hoffnungen gehen in Erfüllung. Ich muss viel Mut spenden.» Die Portugiesen-Mission sei ein Ort des Trostes und der Geborgenheit. Das gebe ein Gefühl der Verwurzelung und helfe auch bei der Integration. Die Chance mutig gepackt Nach der Prozession feiern die Gläubigen in der Einsiedler Klosterkirche einen Gottesdienst in portugiesischer Sprache. Anschliessend trifft man sich zum frohen Beisammensein in kleineren Gruppen. Mittendrin ist Albino Durães. Vor 41 Jahren kam der gelernte Koch in die Schweiz. Seine damalige Freundin und heutige Frau hatte bereits eine Stelle in der Schweiz, er folgte ihr. Von acht Geschwistern ist er als Einziger ausgewandert. «Der Schritt ins Unbe- kannte war schon mutig», sagt er rückblickend. Kein Wort Deutsch, keine Freunde, keine Familie, eine unbekannte Kultur. Mit grossem Einsatz hat sich Albino Durães in der Schweiz ein gutes Leben erschaffen. Längst arbeitet er nicht mehr als Koch, sondern hat gemeinsam mit seiner Frau ein Reinigungsunternehmen mit mittlerweile 43 Vollzeitstellen aufgebaut. Darauf ist er stolz. «Die Schweiz hat mir die Chance geboten. Aber ich hatte den Mut, sie zu packen.» Im Glauben ist Albino Durães fest verwurzelt. Als Delegierter engagiert er sich freiwillig in der Portugiesen-Mission, um Landsleute zu unterstützen, «die nicht so viel Glück hatten wie ich selber». Und er geniesst Tage wie heute, in denen er Kultur und Traditionen der Heimat gemeinsam mit Landsleuten feiern kann. Ebenso wichtig sei aber die Integration in die Schweiz, betont er. «Ich spürte, dass ich einen Teil meines bisherigen Lebens loslassen musste. Denn ohne Loslassen kann man sich kein neues Leben aufbauen.» In Kooperation mit Öffentlicher Vortrag Wie Verletzungen und Krankheiten des Gehirns unser Gedächtnis beeinflussen Donnerstag, 3. Dezember 2024, 18.30 bis 20.00 Uhr Hörsaal, LUKS Luzern und online Der Eintritt ist frei. Bitte melden Sie sich auf luks.ch/goz an. Gerne laden wie Sie im Anschluss zu einem gesunden Apéro ein. Infos zum Thema: Wie beeinflussen Schädelhirntraumen und Krankheiten wie Demenz und Parkinson unser Gedächtnis? Erfahren Sie mehr über diese Zusammenhänge und nutzen Sie die wertvollen Tipps, um Ihre geistige Gesundheit im Alter zu erhalten. Gsond ond zwäg is Alter luks.ch/goz Migrantenseelsorge Die Migrantenseelsorge der katholischen Kirche des Kantons Luzern bietet eine Begleitung der Gläubigen in Sprachgemeinschaften, auch Missionen genannt. Aktuell gibt es im Kanton Luzern die Albaner-Mission, die Polen-Mission, die Kroaten-Mission, die Italiener- Mission, die Spanien-Mission, die Portugiesen-Mis- sion und die Englischsprachigen-Seelsorge. www.migratenseelsorge-luzern.ch Pedro Teixeira sorgt für das leibliche Wohl der Pilge- rinnen und Pilger: «Bifana» ist ein portugiesisches Sandwich mit warmem Schweinefleisch und viel tropfender Sauce. Vor 41 Jahren kam Albino Durães nach Luzern. Heute ist die Schweiz seine Heimat, auch wenn er die portugiesischen Traditionen mit ganzem Herzen lebt. Seit 34 Jahren lebt Maria Povoa (60) in der Schweiz. Geplant waren eigentlich nur deren fünf. Inserat

Als junge Frau deckte Theres Sägesser-Müller furchtlos eine Missbrauchssituation auf. Als Hebamme hatte sie den Mut, Hausgeburten zu begleiten. Heute gönnt sich die Rentnerin aus Willisau mutig eine gewisse Narrenfreiheit. TEXT UND FOTO: ASTRID BOSSERT MEIER Das war mutig. Als junge Frau arbeitet Theres Sägesser- Müller in England während einigen Monaten in einer kleinen Institution für Menschen mit geistiger Behinderung. Je länger sie und ihre Schweizer Freundin dort sind, desto deutlicher spüren sie: Etwas stimmt nicht. Sie vermuten sexuelle Übergriffe. Obwohl das Gefühl diffus ist, melden sie ihre Beobachtungen. Das bringt eine Untersuchung ins Rollen, worauf der Leiter seinen Posten verlassen muss. «Mutig war, dass wir diese Situation wahrnehmen wollten», sagt Theres Sägesser rückblickend. «Einfacher wäre gewesen, die Augen zu verschliessen.» Den Mut, für sich selber einzustehen, ist von Theres Sägesser gefordert, als sie einige Jahre später in die Fänge der Sekte Scientology gerät. Sie arbeitet in einer kleinen Gemeinde als Hauswirtschaftslehrerin, ihrem Erstberuf. Probleme im Klassenzimmer gehören zum Unterichtsalltag. Da wird sie von einer Kollegin motiviert, sich einer Gruppe anzuschliessen, in der man Unterstützung erhalte. Theres Sägesser besucht die Treffen, fühlt sich aber bald mani- puliert. Erst jetzt realisiert sie, dass es sich bei der Gruppe um Scientology handelt. Dieser Organisation will sie nicht angehören. Ihr Nein wird jedoch nicht respektiert. «Ich musste all meinen Mut aufbringen, um mich gegen den immensen psychischen Druck aufzulehnen, der auf mich ausgeübt wurde», sagt sie rückblickend. «Ich war gefordert, mich meiner Situation bewusst zu werden, meine Überlegungen dann aber auch mutig auf die Handlungsebene zu bringen.» Noch Monate später wird sie von der Sekte bedrängt. Es braucht Kraft, beim klaren Nein zu bleiben. Beherzte Flucht nach vorn Wieder ein paar Jahre später hat Theres Sägesser ihre Zweitausbildung als Hebamme abgeschlossen, legt jedoch aufgrund ihrer eigenen Mutterschaft eine Berufspause ein. Die älteste ihrer drei Töchter ist erst drei Jahre alt, als die jüngste zur Welt kommt. Auf ihren Mann kann sie in dieser Lebensphase nicht zählen. Er hat gerade eine Leitungsposi16 Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 Unterstützung zu holen, tion übernommen und steckt mitten in der Aufbauphase. Doch Theres Sägesser spürt, dass sich an der Situation etwas verändern muss. Die drei Töchter klammern sich an sie. Sie fühlt sich ausgelaugt, unterfordert und überfordert zugleich. Beherzt wagt sie die Flucht nach vorn und beginnt, in einem kleinen Pensum an der Bäuerinnenschule zu unterrichten. Der Wiedereinstieg ins Berufsleben gelingt. Schwieriger ist die Situation zuhause: «Wenn ich das Haus verliess, standen auf der Treppe oftmals drei schreiende Kinder.» So schwer sich ihr Herz beim Abschied anfühlte: Der Schritt war richtig. «Das bot meinem Mann die Chance, zu seinen Töchtern eine Beziehung aufzubauen und ihnen ein liebevoller Vater zu sein. Und ich konnte mich weiterentwickeln.» Wenn Theres Sägesser aus ihrem reichen Leben erzählt, tauchen immer wieder Situationen auf, in denen sie Mut «Jede Veränderung ist wie eine Geburt», sagt Hebamme Theres Sägesser-Müller. «Wenn eine neue Lebensphase beginnt, muss man Sicherheit und Vertrauen gewinnen, dann kann man Altes loslassen.»

Pro Senectute Kanton Luzern 4| 24 17 braucht Mut Narrenfreiheit erhalten. Ich kann wählen, was ich tue und was nicht.» Mutig hat sie den Töchtern erklärt, sie werde die mittlerweile acht Grosskinder im Alter zwischen vier Monaten und neun Jahren nicht regelmässig hüten, sondern möchte jedes Mal Ja oder Nein sagen können. Ausserdem fasste sie nach ihrer Pensionierung den Mut, ihre Kreativität auszuleben und Klavierunterricht zu nehmen. Jede Veränderung braucht Mut Was Theres Sägesser spürt: Je authentischer sie im Verlauf ihres Lebens wurde, desto näher sei sie ihrer Seele gekommen. «In dieser Einheit fällt es mir leichter, meinen Weg zu gehen und mitten im Leben zu stehen – egal ob ich 70, 80 oder 90 Jahre alt bin.» Ihre Gedanken untermalt sie mit dem Bild einer Matrjoschka, den bunten, ineinander schachtelbaren Puppen. «Jede Veränderung braucht Mut. Und jede Veränderung ist wie eine Geburt: Eine neue Lebensphase beginnt, man muss wieder Sicherheit und Vertrauen gewinnen, dann kann man Altes loslassen. Es ist ein stetiger Wechsel von Gebären und Sterben, bis zum Tod.» Dass manche Menschen im Alter den Lebensmut verlieren, berührt Theres Sägesser. «Den Kindern sprechen wir Mut zu. Doch manchmal brauchen wir auch im Alter Mitmenschen, die uns gut zusprechen und helfen, die inneren Kraftquellen zu mobilisieren.» Vor einigen Jahren war sie selber in einer Situation, in der sie fast den Mut verlor. Bei ihr wurde eine Krebsvorstufe im Mund diagnostiziert. Nebst der schulmedizinischen Behandlung entschied sie sich für einen alternativen Heilungsweg und liess alle Amalgam- füllungen entfernen. Dies provozierte schwere Nebenwirkungen. «In manchen Momenten kamen mir die Tränen und ich fragte mich, ob die Situation für den Rest meines Lebens so bleiben werde.» Sie suchte Hilfe bei einer Therapeutin, die sie darin bestärkte, an sich und ihr Körpersystem zu glauben. Nach zwei langen Jahren klangen die Beschwerden ab. Was Theres Sägesser in dieser Zeit lernte: «Es braucht auch Mut, sich Unterstützung zu holen. Ich weiss, dass Geben oft ein- facher ist als Nehmen.» Den Mut, Hilfe zu suchen und an- zunehmen, wünscht sie all jenen, die sich mutlos fühlen. Und was wünscht sie sich für sich selbst? «Den Mut zur Gewöhnlichkeit», antwortet sie. «Ich möchte nicht in Aktivismus verfallen, sondern den gewöhnlichen Alltag leben und in mir selbst Zufriedenheit finden. Ich bin überzeugt, dass sich mit dieser Haltung auch im hohen Alter ein bereicherndes Leben führen lässt.» bewiesen hat. Das seien oft Schlüsselmomente für ihre persönliche Entwicklung gewesen, sagt sie rückblickend. Empfindet sie sich selber als besonders mutigen Menschen? «Nicht mutig im Sinne von risikofreudig», sagt sie. «Aber ich mute mir einiges zu.» Viele Jahre lang arbeitete sie als freischaffende Hebamme und trug viel Verantwortung. «Manche machen Bungee Jumping, andere begleiten Hausgeburten. Der Adrenalin-Kick ist derselbe», sagt Theres Sägesser augenzwinkernd und lacht. Doch dann wird die Hebamme und Craniosacral-Therapeutin wieder ernst und erklärt: «Eine Geburt fordert Achtsamkeit auf das Geschehen, aber auch Flexibilität. Oft muss man blitzschnell reagieren und entscheiden – gemeinsam für und mit der jeweiligen Familie. Wer sich diese Aufgabe zumutet, ist mutig.» Mittlerweile ist Theres Sägesser 69. Mut ist nach wie vor ein Lebensthema. «Mit der Pensionierung habe ich eine Art RESILIENZ Tipps für mehr Mut und Resilienz auf der nächten Seite.

18 Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 GÖSSI CARREISEN AG • Tel. 041 340 30 55 • info@goessi-carreisen.ch Cesenatico an der Adria 6.– 12. April Velogenuss in der Emilia Romagna Unterwegs mit Veloleiterin Susann Bruttin und Veloleiter Toni Amstalden Traumhafte Toskana 26. April–2. Mai Unterwegs mit den Veloleitern Ruedi Widmer und Werner Stadelmann Bezauberndes Dreiländereck 5.– 11. Mai Österreich – Slowakei – Ungarn Unterwegs mit den Veloleitern Ruedi Widmer und Peter Klarer Tiroler Alpenwelt 27. Mai – 1. Juni und 19.– 24. Juli Veloabenteuer zwischen Gipfeln und Tälern Unterwegs mit den Veloleitern Franz Wey und Othmar Wettmann Auf dem Isar-Radweg 2.– 9. Juni von der Quelle bis zur Einmündung in die Donau Unterwegs mit den Veloleitern Werner Helfenstein und Othmar Wettmann Romantische Strasse 15.– 21. Juni pittoresk – lieblich – reizvoll Unterwegs mit den Veloleitern Urs Burkart und Markus Bucher Faszination Norwegen 29. Juni – 15. Juli Eine malerische Veloreise von Bergen bis Oslo Unterwegs mit den Veloleitern Oskar Zumstein und Edwin Würsch Naturschönheit Kärnten 28. Juli–4. August von der südlichen Sonne geküsst Unterwegs mit den Veloleitern Werner Helfenstein und Franz Wey Neckartal-Radweg 10.– 17. August von Villingen-Schwenningen nach Neckarsulm Unterwegs mit den Veloleitern Markus Bucher und Armin Troxler 22. August–6. September Einmal im Leben bis ans Schwarze Meer Erlebnis Donaudelta mit der Amadeus Cara Unterwegs mit den Veloleitern Werner Helfenstein und Armin Troxler Vielfältiges Burgund 7.–13. September Blaue Flüsse und Kanäle – sanfte Weinberge – historische Schlösser Unterwegs mit den Veloleitern Toni Amstalden und Markus Furrer Kontrastreiches Istrien 21.–28. September Porecˇ – traumhafte Küste – entlang der Parenzana Unterwegs mit den Veloleitern Peter Klarer und Urs Burkart Mediterranes Südtirol 5.– 11. Oktober Vom Reschenpass zum Gardasee Unterwegs mit den Veloleitern Guido Osterwalder und Bernhard Steiger Herbstlicher Geheimtipp Sardinien 19.– 27. Oktober Schroffe Berge, atemberaubende Küsten und herzliche Gastfreundschaft Unterwegs mit Veloleiterin Susann Bruttin und Veloleiter Markus Furrer Gössi-Veloferien 2025 In Zusammenarbeit mit Inkl. Velotour Insel Elba Gössis Jubiläumsflusskreuzfahrt Jubiläums-Veloreise Alle Informationen zu den Reisen finden Sie unter: www.goessi-carreisen.ch/veloferien Mit Kurt Aeschbacher, I Quattro und der HSLU Big Band Donnerstag, 20. März 2025 • 19.00 Uhr • KKL Luzern Konzert der Extraklasse Big Band Hochschule Luzern, Leitung: David Grottschreiber I Quattro-Tenöre: Matthias Aeberhard, Daniel Camille Bentz, Simon Jäger und Samuel Tobias Klauser Kurt Aeschbacher Die Big Band der Hochschule Luzern präsentiert die beliebtesten Bigband-, Swing-, und Jazz-Evergreens von Glenn Miller, Benny Goodman, Duke Ellington, Count Basie usw. Die I Quattro-Tenöre sind unter anderem als „Rat Pack“ mit Titeln von Frank Sinatra, Dean Martin oder Sammy Davis Jr. zu erleben. Moderiert wird die Veranstaltung von der TV-Legende Kurt Aeschbacher. Tickets CHF 69/79/89 KKL Luzern 041 226 77 77 kartenverkauf@kkl-luzern.ch www.spotlightentertainment.ch Der Reinerlös kommt der Freiwilligen- arbeit von Pro Senectute Luzern zugute. Inserate

RESILIENZ Pro Senectute Kanton Luzern 4 | 24 19 Tipps für mehr Mut und Resilienz Wir benötigen Resilienz und Mut in schwierigen Situa- tionen, bei Herausforderungen oder in Krisen. Und genau in solchen Situationen entwickelt sie sich auch: In schwierigen Lebensphasen kann die Resilienz und damit auch der Mut wachsen. Akzeptanz: Halten Sie in stressigen Situationen einige Sekun- den inne und fragen Sie sich: Kann ich in diesem Moment die Situation beeinflussen? Wenn ja, dann werden Sie aktiv und verändern Sie die Situation zum Guten. Nein? Dann üben Sie Akzeptanz. Zum Beispiel, wenn Sie das nächste Mal im Stau stehen. Diese einfache Atemübung kann Ihnen dabei helfen: Vier Sekunden einatmen, zwei Sekunden Luft anhalten und gleichmässig vier Sekunden ausatmen. Zehnmal wiederholen. Werden Sie optimistisch: Sie wollen mehr Optimismus in Ihr Leben bringen? Suchen Sie Kontakt zu Optimisten. Was zusätzlich hilft: Verschwenden Sie keine Gedanken an alles, was schlecht läuft oder nicht erledigt ist. Besinnen Sie sich auf die Momente des Tages, die Sie positiv gestimmt haben. Nehmen Sie sich jeden Abend fünf Minuten Ich-Zeit und notieren Sie in einem Heft die drei Dinge, die Ihre Highlights des Tages waren. Werden Sie selbst wirksam: Notieren Sie sich, was Sie im Leben schon alles geschafft haben. In welcher Situation waren Sie besonders mutig? Achten Sie genau auf jeden kleinen und grossen Erfolg. Dabei kann helfen, innerlich den folgenden Satz zu sagen: «Das habe ich richtig gut gemacht, das ist mein Erfolg. Da hat sich mein Mut gelohnt.» Freundschaften: Malen Sie auf einem Blatt Papier einen Kreis für sich selbst in die Mitte. Gruppieren Sie dann um sich herum in Kreisen die für Sie wichtigen Personen. Variieren Sie die Kreisgrössen und Positionen je nach Wichtigkeit. Bewerten Sie im Anschluss die Beziehungen mit Zeichen: Wer stärkt Sie? (++) Welche Beziehung ist neutral? (+-) Wer zieht Ihnen Energie ab? (-) Es braucht Mut, Freundschaften loszulassen und neue zu knüpfen. Lösungen finden: Notieren Sie auf einem Blatt Papier das Problem. Erstellen Sie anschliessend die «Liste der Hand- lungsalternativen». Schreiben Sie mindestens zehn verschiedene Handlungsalternativen für Ihr Problem auf. Diese dürfen durchaus auch etwas verrückt sein. Es geht darum, einen Kreativitätsprozess für die Lösung des Problems zu initiieren. Welche Handlungsmöglichkeit Sie wählen, entscheiden Sie nach einer Pause oder nachdem Sie eine Nacht darüber geschlafen haben. «Vorsorgen fürs Alter» Vorausdenken und selber entscheiden Pro SenectuteINFO Informationen rund um Finanzen und Vorsorgedokumente sowie die Rolle und Aufgabe der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde KESB Datum/Zeit/Ort Donnerstag, 20. Februar 2025, 18.30 bis ca. 20.30 Uhr LZ-Auditorium, Maihofstrasse 76, 6006 Luzern Info und Anmeldung: lu.prosenectute.ch/Info, 041 226 11 88 Kanton Luzern lu.prosenectute.ch Vortrag und Workshop zum Thema: lu.prosenectute.ch/Vorsorge · 041 226 11 96 Eintritt frei!

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