KFOR Die Kosovo Force (KFOR), ist die 1999 nach Beendigung des Kosovokrieges aufgestellte multinationale militärische Formation unter der Leitung der NATO. Ihr obliegt es, gemäss der von der UNO im Juni 1999 beschlossenen Reso- lution 1244 für ein sicheres Umfeld für die Rückkehr von Flüchtlingen zu sorgen. Somit war die erste KFOR-Aufgabe, den Abzug der serbischen Truppen sowie die Entmilitarisierung des Kosovos zu überwachen. Das Hauptquartier befindet sich in der kosovarischen Hauptstadt Pristina. Ursprünglich beteiligten sich an der KFOR-Mission über 40 Staaten mit einer Truppenstärke von etwa 48 000 Soldaten. Aktuell (Oktober 2024) wird die KFOR-Truppe von 28 Staaten gestellt und umfasst 4302 Soldaten. SWISSCOY Die SWISSCOY (gekürzt aus «Swiss Company») im Kosovo ist das bislang grösste Engagement der Schweizer Armee im Rahmen der Friedensförderung. Seit 1999 stehen bis zu 215 Armeeangehörige zugunsten der KFOR im Dienst. Das Parlament hatte diesen Einsatz beschlossen noch bevor das Volk einen UNO-Beitritt am 3. März 2002 mit 54,6% Ja-Stimmen angenommen hatte. Die SWISSCOY ist nur zur Selbstverteidigung bewaffnet und nimmt – im Einverständnis beider Konflikt- parteien – an keinen Kriegshandlungen teil. Ihre Aufgaben liegen in den Bereichen Transportleistung, Pionierhandwerk, Kampfmittelbeseitigung, Lufttransport und den LMT (Liaison 24 Pro Senectute Kanton Luzern 2 | 25 Friedensförderung im internationalen Rahmen ist ein Auftrag der Schweizer Armee. Rund 300 Schweizerinnen und Schweizer stehen im freiwilligen Auslandeinsatz in über einem Dutzend Ländern, z. B. für die Minenräumung in der Westsahara, der Demokratischen Republik Kongo, in Sudan und Südsudan. Im Folgenden werden die bedeutendsten Einsätze vorgestellt: Kosovo und Südkorea. VON WALTER STEFFEN* Die Schweizer Friedensmission and Monitoring Teams). Die LMT sind die Augen und Ohren der KFOR. Im tagtäglichen Austausch mit der Lokal- bevölkerung erfahren die Soldatinnen und Soldaten, was die Menschen vor Ort beschäftigt. Die Aufgabe der LMT besteht darin, durch Gespräche mit der Bevölkerung und Schlüsselpersonen (z. B. Ansprechpartnern aus der Politik) Informationen zu sammeln und dem Kommandanten der KFOR weiterzuleiten, der diese Meldungen unter anderem für die Beurteilung der Lage und als Basis für operationelle Entscheide nutzt. Ein lokaler Übersetzer begleitet stets die LMT. Die Schweiz stellt der KFOR insgesamt sechs LMTs in unterschiedlichen Regionen zur Verfügung (www.vtg.admin.ch/de/swisscoy-kfor). Der Grundlohn für einen Soldaten oder eine Soldatin der SWISSCOY beträgt 3500 Franken pro Monat. Hinzu kommen verschiedene Zulagen, die abhängig von der Funktion und dem Einsatzort variieren können. Die Bewaffnung zum Selbstschutz besteht aus Pistole, Sturmgewehr und Reizstoffsprühgerät. Der Einsatz dauert 6 Monate. Ausbildung und Einsatzvorbereitung Das Ausbildungszentrum SWISSINT für Freiwillige befindet sich auf dem Waffenplatz Wil bei Stans. 180 Personen werden hier auf ihren Einsatz in den verschiedenen Krisengebieten ausgebildet. Die NATO hat dieses Zentrum als «Partnership for Peace Training and Education Center» zertifiziert. Es bietet auch verschiedene nationale und internationale Kurse für zivile und militärische Teilnehmende an. Die Schweizer Friedensmission in Korea Die Neutrale Überwachungskommission für den Waffenstillstand in Korea, die «Neutral Nations Supervisory Commission» (NNSC), stellt die älteste friedensfördernde Mission *Dr. phil. Walter Steffen (*1945) unterrichtete Geschichte, Italienisch und Englisch an den Lehrerseminarien Luzern und Hitzkirch und leitet Exkursionen von Pro Senectute Luzern.
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