Zenit Nr. 2, Juni 2022

Pro Senectute Kanton Luzern 2 | 22 5 führen, bei dem es nur um die eigenen Befindlichkeiten und Bedürfnisse gehe. Vorgelebt haben das bereits ihre Eltern. «Ich weiss noch gut, wie meine Mutter im Armenienkonflikt eine aus meiner damaligen Sicht riesige Summe gespendet hat. ‹Mami, was machst du da›, habe ich zu ihr gesagt. Aber das zeigt, dass meine Eltern sehr viel Empathie besassen und jeweils mitlitten, wenn Menschen unverschuldet in Not waren.» Seit über zwanzig Jahren engagiert sich Ellen Ringier für Eltern. 2001 gründete sie die Stiftung «Elternsein», die das Elternmagazin «Fritz und Fränzi» herausgibt. «In den Neunzigerjahren wurden immer mehr Erziehungsthemen an die Schule delegiert, und mir wurde bewusst, dass viele nicht wussten, was Elternsein bedeutet und wie sie damit umgehen sollen.» Ihr Mann und sie haben selber zwei Töchter und sie merkte, dass es ein Bedürfnis gab, dieser Thematik mehr gesellschaftliche Relevanz zu verleihen. Viele Jahre kümmerte sie sich mit Leidenschaft um die Stiftung und sammelte Geld für die Finanzierung des Magazins. Ihr Engagement als Unterstützerin und Förderin hat aber bereits viel früher begonnen, so war sie über viele Jahre Präsidentin der gemeinnützigen und wohltätigen Stiftung der Familie Ringier namens Humanitas. Zudem sass sie über zehn Jahre im Verwaltungsrat des Zürcher Schauspielhauses und war Mitglied der Gründerstiftung des KKL in Luzern. Sehr viel bedeutete ihr die Mitwirkung in der Schweizerischen Pfadistiftung. «Da war ich lange mit dabei, mir ging es vor allem darum, genug Lagerplätze für die Kinder und Jugendlichen zur Verfügung zu stellen.» Auch für die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus und die Gesellschaft Minderheiten Schweiz genauso wie als Präsidentin der Stiftung für konstruktive, konkrete und konzeptuelle Kunst oder im Verwaltungsrat der Schauspielhauses Zürich setzte sie sich mehr als 10 Jahre lang ein. Ihr war es aber stets wichtig, auch wieder loszulassen und anderen den Platz zu übergeben. «Ich gehe immer mit vielen Ideen in eine neue Sache rein. Sigi Feigel, der Doyen der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, meinte

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