Zenit Nr. 2, Juni 2021

EDITORIAL Sich selber sein Geschätzte Leserinnen und geschätzte Leser In jeder Alltagssituation sich selbst zu sein ist nicht immer ein- fach. Schaffen Sie es, stets authentisch zu handeln? In der neuen Zenit-Ausgabe lesen Sie unter anderem einfühlsame Geschichten von Menschen, denen dies nicht auf Anhieb gelang. So erzählt Hansjörg Vogel, wie er als Bischof in einem Dilemma steckte, als ihm die zölibatäre Lebensform immer mehr Mühe bereitete. Der heute 70-Jährige fand aus der Krise heraus, die zu einer Neuausrichtung seines Lebens führte. Jil Lüscher schildert eindrücklich, wie beschwerlich ihr Weg vom «Mann Jörg» zur «Frau Jil» war. Bis sie sich selbst sein konnte, blieben das Selbstwertgefühl und die Persönlichkeit auf der Strecke. «Ich möchte respektiert werden, wie ich bin.» Das sagt auch Marlis Meier. Die Stiftung Brändi ist seit 20 Jahren ihr Arbeitsort. Zenit-Redaktorin Astrid Bossert Meier besuchte sie sowie fünf weitere Persönlichkeiten der Stiftung Brändi und hat dabei Spannendes über ihre Träume und Anliegen erfahren. Bruno Saxer (Altwis) und Markus Oswald (Wolhusen) haben sich ganz besonderen Lebensweisen verschrieben. Nicht überall stiessen sie auf Begeisterung. Im Zenit sprechen die beiden vom «homme libre» respektive von einer «Befreiung». Ist der Eintritt ins Heim tatsächlich verbunden mit Anpassungen und Verzicht? Astrid Bossert Meier nahm einen Augenschein in den Viva-Betagtenzentren Luzern und erhielt von den Bewohnenden eindrückliche Antworten auf diese Frage. Ist «Authentizität» lernbar? Auch im Alter? Dieser Frage geht Persönlichkeitscoach Marlies Michel im Fachbeitrag nach. Sie ist überzeugt: «Wenn wir unsere Gefühle achten und ihnen Aufmerksamkeit schenken, können wir lernen, wer wir im Grund unseres Herzens sind, wo unsere Interessen und Leiden- schaften liegen, was wir mögen und was uns zuwider ist.» Ich wünsche Ihnen viele ehrliche, respektvolle, bereichernde und authentische Begegnungen in diesen Sommermonaten. Ruedi Fahrni Geschäftsleiter Pro Senectute Kanton Luzern Impressum Zenit ist ein Produkt von Pro Senectute Kanton Luzern Erscheint vierteljährlich Redaktionsadresse Zenit, Pro Senectute Kanton Luzern Maihofstrasse 76 Postfach 3640 6002 Luzern 041 226 11 88 info@lu.prosenectute.ch Redaktion Esther Peter (Leitung) Astrid Bossert Meier Monika Fischer Heidi Stöckli (publizistische Leitung) Michèle Albrecht (Bildung+Sport) Layout/Produktion Media Station GmbH Inserate lu.prosenectute.ch/Zenit Druck und Expedition Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1 4552 Derendingen Auflage 53 500 Abonnemente Für club-sixtysix- Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen 0 4 IM ZENIT Im Gespräch mit dem ehemaligen Bischof Hansjörg Vogel. 10 IDENTITÄTSFINDUNG Marlies Michel über das eigentliche «Ich». 12 PERSÖNLICHKEITEN Wie Bruno Saxer und Markus Oswald die passende Lebensform gefunden haben. 16 METAMORPHOSE Wie Jörg Lüscher zu Jil Lüscher wurde. 18 LEBEN IM VIVA-BETAGTENZENTRUM Fünf Bewohnende berichten von Kompromissen und Freiräumen. 22 SICH SELBER SEIN TROTZ HANDICAP Sechs Menschen schildern, wie sie trotz Beeinträchtigung selbstbewusst leben. 26 CAFÉ MED Kostenloses Angebot für medizinische Fragen. 29 GESUNDHEIT Alles Wichtige über Darmkrebs. 33 WAS MACHT EIGENTLICH? Gabrielle von Büren-von Moos schaut auf ihr bewegtes Leben zurück. 34 BLICK IN DIE GESCHICHTE Historiker Walter Steffen über starke Luzernerinnen. 38 FREIWILLIGENARBEIT Vier Menschen erzählen, weshalb sie sich als Freiwillige engagieren. 40 AGENDA Interessante Informationen sowie spannende Termine zum Vormerken. 47 GUT ZU WISSEN Wichtige Adressen von Pro Senectute Kanton Luzern. Pro Senectute Kanton Luzern 2 | 21 3 inhalt

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