Zenit Nr. 2, Juni 2019

16 Pro Senectute Kanton Luzern 2 | 19 von esther PEter Schwester Maria Esther Küttel hat in ihrem Leben einiges bewegt. Sie übernahm schon früh Verantwortung und lernte dabei sowohl die Sonnen- wie auch die Schatten- seiten des Lebens kennen. Aufgewachsen in einer Bauern- familie in Buttisholz absolvierte sie nach der obligatori- schen Schulzeit an der Schwesternschule in Ilanz die Ausbildung zur Krankenschwester, die damals dem Dominikanerinnen Kloster Ilanz gehörte. Bereits während ihrer Ausbildung spürte sie, dass der Eintritt ins Kloster der richtige Weg für sie ist. Sie fühlte sich willkommen in der klösterlichen Gemeinschaft und folgte dieser Bestimmung. 1967 trat ins Kloster der Dominikanerinnen in Ilanz ein. Nach einer Weiter- bildung zur Lehrerin für Pflege unterrichtete sie in den folgenden 20 Jahren die angehenden Schwesternschüle- rinnen im Bereich Kranken- und Gesundheitspflege. «Ich war nicht die geborene Lehrerin», erzählt sie und ergänzt, «mir war es vor allem wichtig, dass sich die jungen Frauen im praktischen Teil sehr gut auskennen.» Die Gemeinschaft als Ort der Geborgenheit In dieser Zeit kam ihr ihre positive Lebenseinstellung zu- gute. «Lebensfreude ist für mich eine Grundstimmung. Ich muss sie mir immer wieder suchen. In der Begegnung mit meinen Mitschwestern, fällt mir eines ganz besonders auf: Griesgrämige Schwestern sehe ich sehr selten.» Die Gemeinschaft gebe allen Sicherheit und Geborgenheit. Dies war für die heute 76-Jährige insbesondere wichtig, als sie wegen einer Notsituation für drei Jahre die Schul- leitung übernehmen musste. «Dies war zwar nicht meine Lebensberufung, aber in Anbetracht der Notwendigkeit habe ich diese Verantwortung selbstverständlich wahrge- nommen.» Vor 25 Jahren ist sie wieder in ihren gelernten Beruf als Krankenschwester zurückgekehrt. In der Alterspflege bringt sie ihre jahrelange Erfahrung ein und kümmert sich um ihre kranken und betagten Mitschwestern. Diese Arbeit bereitet ihr grosse Freude. «Wir haben viele Schwestern, die im Alltag auf Hilfe angewiesen sind.» Sie unterstützen sich gegenseitig, lesen einander vor, helfen beim Briefeschreiben oder hören einfach zu. Nach wie vor nimmt das Gebet im Alltag von Schwes- ter Maria Esther eine zentrale Rolle ein. «Wir Dominika- Vor 52 Jahren trat Schwester Maria Esther Küttel ins Kloster der Dominikanerinnen in Ilanz ein, wo sie sich seither geborgen fühlt. Zu ihrer Familie in Buttisholz reist sie mehr- mals pro Jahr. Bei den Geschwistern gönnt sie sich Auszeiten, tankt Kraft und Energie. «In der Gemeinschaft

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