04 / 2025
In der Druckausgabe befindet sich auf dieser Seite ein Hinweis für medizinische Fachpersonen.
KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 3 © Kinderärzte Schweiz ■ HABEN SIE ANREGUNGEN, KRITIK ODER LOB? Dann schicken Sie uns eine E-Mail an: info@kis.ch Wir freuen uns. 04 / 2025 INHALT / IMPRESSUM EDITORIAL 5 30 Jahre Kinderärzte Schweiz: Rückblick auf ein unvergessliches Jubiläum PINNWAND 7 Lesenswertes aus dem KIS Vorstand, unseren Arbeitsgruppen und dem Rest der Welt BERUFSPOLITIK 9 Interview mit Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider 12 mfe INTERN 13 Ein weiteres Jubiläum: 10 Jahre Daniel F. Brandl bei KIS MITGLIEDERVERSAMMLUNG 15 Mitgliederversammlung JAHRESTAGUNG 16 Rückblick: Jahrestagung Kinderärzte Schweiz 2025 17 Jubiläumsparty: «Stars, Legenden und Kultfiguren – gestern und heute» – was für ein Fest! 18 Spenden an gemeinnützige Organisationen 19 Hauptreferat 20 Vorprogramme Ärzt:innen 21 Workshops Ärzt:innen: ADHS-Medikation reloaded Allergologie: Immuntherapie reloaded 22 Allergologie: Nahrungsmittelallergien bei Kindern Choosing Wisely 23 Dermatologie Infektiologie 24 Neurodivergenz Neuropädiatrie 25 Ophthalmologie 26 Masterclass Orthopädie 1 27 Masterclass Orthopädie 2 29 Masterclass Pneumologie Psychopharmakologie 30 Rechtliches Selbstwirksamkeit 31 Satellitensymposiums für Ärzt:innen und MPAs 32 Podiumsdiskussion für Ärzt:innen und interessierte MPAs 34 Teamworkshops Ärzt:innen und MPAs: Didaktik Digitalisierung in der Kinderarztpraxis 35 Gendermedizin Kinderchirurgie 36 Kinderschutz Kreativität 37 Nachhaltigkeit Reanimation 39 Abschlussveranstaltung für Ärzt:innen und MPAs 40 Vorträge für Ärzt:innen und MPAs 42 Vorprogramm MPAs 42 Inputreferate MPAs 44 Workshops MPAs: Datenschutz Dermatologie 45 Kommunikation Kommunikation (MPA) 46 Telefontriage NACHHALTIGKEIT IN DER PÄDIATRIE 47 Stillen – ein unterschätzter Beitrag zur Gesundheit und zum Klimaschutz KURSE/WORKSHOPS/FORTBILDUNGEN 50 Kurse KIS 51 Veranstaltungskalender 51 Die gute Fortbildung ERFAHRUNGSBERICHT 54 Die «kleine» Entwicklungspädiatrie – «Best-of …» 55 Entdeckung von Metapher als Game-Changer DAS GUTE KINDERBUCH FÜR DIE PRAXIS 57 Nur ein wenig Angst FÜR SIE GELESEN 58 Entwicklungsstörungen verstehen 59 Lösungsorientierte Maltherapie mit Kindern und Jugendlichen Drucksache myclimate.org/01-25-469978 IMPRESSUM REDAKTIONSTEAM: Dr. med. Matthias Ferretti, Winterthur; Dr. med. Stefanie Gissler Wyss, Neuendorf; Dr. med. Raffael Guggenheim, Zürich; Dr. med. Irmela Heinrichs, Uster (Leitung); Dr. med. Nadia Sauter Oes, Winterthur; Dr. med. Martin Schmidt, Rheinfelden; Dr. med. Jürg C. Streuli, Uznach; Dr. Daniel Brandl, PhD, Geschäftsführer, Dietikon HERAUSGEBER: Kinderärzte Schweiz, Löwenstrasse 17, 8953 Dietikon ABO: 4 Ausgaben/Jahr: Fr. 48.– inkl. Porto (für Mitglieder inklusive) Spezialpreis für MPAs, Mütter- und Väterberatungsstellen sowie Nonprofit-Organisationen im Bereich Kinder- und Jugendgesundheit: Fr. 32.– inkl. Porto BILDER / ILLUSTRATIONEN: Rainer Schmid Detail Studios Feldmeilen www.detail.ch, Kinderärzte Schweiz, Vorstand und Geschäftsstelle Kinderärzte Schweiz, Daniel Brandl, Lotta Kessler, Elternbildung.ch, Bundesamt für Gesundheit BAG, Kindsverlust.ch, Eidgenössisches Departement des Innern EDI, Jan Cahlik, Alex Beck, Pusch, Verein Kinderstark, Adobe Stock, medinside.ch, Christoph Aebi, Paediatrica, Tosca van Glasenap, Stiftung Lapurla, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie SGP, Stillförderung Schweiz, Beatrice Kivanc, Atrium Verlag AG, Springer Verlag, Hogrefe Verlag KORRESPONDENZ: Kinderärzte Schweiz Löwenstrasse 17, 8953 Dietikon Telefon 044 520 27 17 info@kis.ch, www.kis.ch INSERATE: Kinderärzte Schweiz, Dr. Daniel Brandl, PhD und Beatrice Kivanc, info@kis.ch GRAFIK, SATZ UND DRUCK: Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen Auflage: 1300 Exemplare Nächste Ausgabe: 01/2026 Redaktionsschluss: 12. Januar 2026 ISSN 2296-2549 (Print) ISSN 2673-4656 (Online) Gendergerechte Sprache: Wir achten in unserer Kommunikation auf eine moderne, gendergerechte Sprache. Das heisst, wir beziehen Frauen, Männer und nicht binäre Menschen gleichermassen in unsere Texte ein, denn Sprache beeinflusst unser Denken und Handeln. Präferenziell wird eine genderneutrale Sprache verwendet. Das Genderwörterbuch www.geschicktgendern.de dient als Inspiration, passende genderneutrale Alternativen zum generischen Maskulinum zu finden. Wenn dies nicht möglich ist, benützen wir wegen der einfachen Lesbarkeit den Doppelpunkt (z. B. Moderator:innen), um alle Geschlechter anzusprechen. In Ausnahmefällen ist die schwerfällige Beidnennung männlich/weiblich möglich; diese versuchen wir jedoch zu vermeiden.
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04 / 2025 EDITORIAL KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 5 Liebe Leserinnen und Leser Endlich war es so weit: Nach über zwei Jahren Vorbereitung durften wir im September im Seedamm Plaza in Pfäffikon (SZ) unsere grosse Jubiläumstagung feiern. Zwei Tage voller Begegnungen, Inspiration und Freude – eine Jahrestagung, die gezeigt hat, wie lebendig, stark und engagiert unser Berufsverband ist. Über 750 Teilnehmende – Kinderärzt:innen, MPAs, Referierende, Moderierende, Gäste aus dem In- und Ausland, Ausstellende – kamen zusammen, um dieses besondere Jubiläum zu begehen. Neben einem vielseitigen fachlichen Programm mit Workshops, Referaten, Diskussionen und einer engagiert geführten Mitgliederversammlung bot die Tagung auch Raum für Austausch, Erinnerungen und Ausblicke. Besonders bewegend war der Blick zurück auf die Anfänge unseres Berufsverbandes: Mitte der 1990er-Jahre gründete eine Gruppe engagierter und mutiger Kinderärzt:innen das Forum für Praxispädiatrie (FPP), weil sie erkannt hatten, dass die Weiterbildung und Interessen der Praxispädiatrie stärker vertreten werden mussten. Ihrem Pioniergeist verdanken wir, dass KIS heute eine feste Grösse in der Schweizer Pädiatrie ist – eine starke Stimme für Kinder, Jugendliche und Familien. Der festliche Höhepunkt war der Galaabend unter dem Motto «Stars, Legenden und Kultfiguren – gestern und heute». Und ja – es glänzte nicht nur auf der Tanzfläche. Aber die wahren Stars sind nicht jene im Rampenlicht, sondern all jene, die Tag für Tag mit Herz, Kompetenz und Geduld das Wichtigste tun, was es gibt – sich um Kinder kümmern. 30 Jahre KIS – das bedeutet drei Jahrzehnte Engagement für die Praxispädiatrie: mal ruhige Gewässer, mal Sturmflut – Gesundheitsreformen, neue Tarife, Fachkräftemangel. Doch wir sind auf dem Brett geblieben, weil wir gemeinsam paddeln. Und genau dieses Miteinander spürte man in Pfäffikon: zwischen Workshops, politischen Diskussionen, Tanzfläche und Foto Booth. Auch soziale Verantwortung kam nicht zu kurz: Anstelle eines Give-aways ging die KIS-Spende dieses Jahr an den Verein Kinderstark, der die Gesundheitskompetenz von Kindern und Eltern fördert. Die vorliegenden News geben euch Gelegenheit, die zwei randvollen Tage in Pfäffikon nochmals Revue passieren zu lassen. Bilder mit vielen fröhlichen Menschen findet ihr auf unserer Website jahrestagung.ch. Wir danken allen für die vielen wohlwollenden und konstruktiven Rückmeldungen. Obschon auch für uns gilt «allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann», sind der Vorstand und die Arbeitsgruppe (AG) Jahrestagung stets darum bemüht, neue Ideen und Vorschläge für die künftigen Tagungen umzusetzen. Alles hat (leider) ein Ende: Mit der Jubiläumstagung trat Camilla Ceppi Cozzio nach sechs Jahren als Vorstandsmitglied und sieben Jahren als Leiterin der AG Jahrestagung zurück. Mit viel Engagement, Weitsicht, kritischen Voten, aber auch offenen Ohren für Neues und vor allem einem grossen Herz hat sie die letzten Jahre in diesen Gremien geprägt. Nochmals ein riesiges Dankeschön! Der Vorstand schätzt sich glücklich, dass Nicole Halbeisen, Vorstandsmitglied seit 2024, die Leitung der AG Jahrestagung in Angriff genommen hat. Diese Jubiläumstage haben gezeigt, was unseren Verband ausmacht: Kompetenz, Zusammenhalt und Leidenschaft für Kinder. Wir dürfen stolz auf das Erreichte sein – und mit neuer Energie in die Zukunft blicken. Eine besondere Freude und Ehre war es für uns, Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider für ein Interview zu gewinnen. Als Gesundheitsministerin und Vorsteherin des Eidgenössischen Departements des Innern nimmt sie sich inmitten zahlreicher Aufgaben Zeit für die Anliegen der Kinder- und Jugendmedizin. Im Gespräch teilt sie persönliche Erinnerungen, ihre Sicht auf die Herausforderungen in der Grundversorgung und Gedanken zur Zukunft der Pädiatrie in der Schweiz. Wir danken ihr herzlich für die Offenheit und die wertvolle Unterstützung unseres Berufsstands – die hoffentlich in Zukunft weiterwirken wird und Taten folgen werden. Wir bleiben dran – mit Herz, Verstand und einer Portion Sternenstaub. Herzliche Grüsse Marc Sidler Nicole Halbeisen 30 Jahre Kinderärzte Schweiz: Rückblick auf ein unvergessliches Jubiläum DR. MED. MARC SIDLER PRÄSIDENT KINDERÄRZTE SCHWEIZ, BINNINGEN Korrespondenzadresse: marc.sidler@hin.ch DR. MED. NICOLE HALBEISEN VORSTANDSMITGLIED KINDERÄRZTE SCHWEIZ, LEITERIN ARBEITSGRUPPE JAHRESTAGUNG, EBIKON Korrespondenzadresse: nicole.halbeisen@hin.ch Die Themen der folgenden Hefte sind: News 01/2026: Body-Mind-Medizin News 02/2026: Post-Covid News 03/2026: Pneumologie News 04/2026: Jahrestagung
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Lesenswertes aus dem KIS Vorstand, unseren Arbeitsgruppen und dem Rest der Welt Pinnwand Planungssitzung KIS Jahrestagung 2026 Kaum ist die Jubiläumstagung 2025 nur noch eine bleibende Erinnerung, starten bereits die Vorbereitungen für das nächste grosse Ereignis: die Jahrestagung 2026, die am Donnerstag, 3. September 2026 im Hotel Seedamm Plaza in Pfäffikon (SZ) stattfinden wird. Am Samstag, 20. September 2025, traf sich die Arbeitsgruppe Jahrestagung 2026 in der KIS-Geschäftsstelle in Dietikon, um ein abwechslungsreiches, praxisnahes und inspirierendes Programm für Ärzt:innen und MPAs zu entwickeln. Ziel ist es, erneut eine Tagung zu gestalten, die sowohl fachlich überzeugt als auch Raum für Begegnung und Austausch bietet. Wir freuen uns schon jetzt auf eine rege Teilnahme – bitte reserviert euch das Datum bereits heute! Möchtest du Teil des Teams werden, das die KIS-Jahrestagung plant und gestaltet? Wenn du Freude an Organisation, Kommunikation und kreativer Zusammenarbeit hast und Lust, im kleineren Rahmen zur Erfolgsgeschichte von Kinderärzte Schweiz beizutragen, dann freuen wir uns über deine Kontaktaufnahme! Interessierte (gerne auch jüngere) Mitglieder können sich bei unserem Geschäftsführer (daniel.brandl@kis.ch) melden. (Text/Foto: KIS-DFB) Weiterbildungsprogramm 2026 kindsverlust.ch Die Fachstelle kindsverlust.ch bietet 2026 ein vielfältiges Weiterbildungsprogramm für Fachpersonen an. Die Kurse vermitteln Fachwissen, Sicherheit und Sensibilität im Umgang mit Verlustsituationen rund um Schwangerschaft, Geburt und frühe Kindheit. Neu im Angebot ist der Lehrgang «Wenn das (ungeborene) Kind stirbt», der sich speziell an Fachpersonen aus der Geburtshilfe richtet. In vier Modulen à je drei Kurstagen (plus Supervision) werden Themen wie Krisenintervention, Trauerbegleitung, Gesprächsführung und Selbstfürsorge vertieft. Der Lehrgang stärkt die professionelle Haltung und unterstützt Fachpersonen darin, betroffene Familien achtsam zu begleiten. Weitere Informationen und alle Fortbildungen auf kindsverlust.ch. (Text: Kindsverlust.ch/KIS-DFB) Zehn Jahre «Familienbande» – ein Podcast, der Eltern stärkt «Hat mir in schwierigen Phasen geholfen», «Endlich jemand, der erklärt, ohne zu belehren», «Ich höre jede Folge – sie bringt Ruhe in unseren Familienalltag». – So lauten Feedbacks zum Podcast Familienbande, der seit zehn Jahren Eltern begleitet. Seine Stärke liegt im vertrauten Gespräch zwischen Tochter und Vater: Eine Mutter spricht mit einem erfahrenen Kinderarzt (Anmerkung der Redaktion: unserem geschätzten Mitglied Sepp Holtz) über das, was Familien bewegt – offen, verständlich und mit Bezug zum Alltag. Diese Vertrautheit schafft Nähe und macht Wissen greifbar. Was 2015 mit Fragen wie «Wie viel Reiz erträgt ein Kleinkind?» begann, umfasst heute über 200 Folgen mit Themen wie «Gute Regeln fürs Gamen finden». Immer geht es darum, Entwicklung verstehbar zu machen und Eltern Orientierung zu geben. Getragen von der Entwicklungspädiatrie des Kinderspitals Zürich, Pro Juventute und Elternbildung CH bleibt Familienbande auch nach zehn Jahren ein lebendiges Format – mit neuen Fragen, wachsenden Erfahrungen und viel Herz für Familien. (Text/Illustration: Elternbildung.ch/KIS-DFB) Strategie Antibiotikaresistenzen StAR – neue Website und Awareness-Woche 2025 Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Website der Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (StAR) vollständig überarbeitet: star.admin.ch. Die Plattform bietet Fachpersonen wie auch der Bevölkerung einen übersichtlichen Zugang zu aktuellen Informationen, Projekten und praxisnahen Tools rund um das Thema Antibiotikaresistenzen. Ziel ist es, Wissen zu bündeln, den fachgerechten Einsatz von Antibiotika zu fördern und das Bewusstsein für diese wichtige Thematik weiter zu stärken. Im Rahmen der World AMR Awareness Week (WAAW) vom 18. bis 24. November 2025 lädt das BAG dazu ein, das Thema Antibiotikaresistenzen aktiv an die Öffentlichkeit zu tragen. Unter dem Motto «Antibiotika: Nutzen wir sie richtig, es ist wichtig» stehen vielfältige Kommunikations- und Sensibilisierungsmaterialien zur Verfügung, darunter: • Promotionsartikel wie Taschentücher, Buttons oder Kugelschreiber (bestellbar über den Online-Shop) • Informationsmaterialien wie Flyer und Poster • eine Social-Media-Toolbox mit Bildmaterial und Textvorlagen Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihr Team, Ihr Netzwerk oder Ihre Patient:innen für den sorgfältigen Umgang mit Antibiotika zu sensibilisieren – jeder Beitrag zählt! Beilage: In diesem Heft finden Sie zudem ein Informationsblatt zu StAR mit weiterführenden Hinweisen und Ressourcen. (Text: BAG-StAR/KIS-DFB / Illustration: BAG-StAR) Leitfaden Schwimmen mit ASS Schulischer Schwimmunterricht kann für Kinder im Autismus-Spektrum eine grosse Herausforderung sein: viele Reize, ein unstrukturiertes Umfeld im Hallenbad und neue Bewegungsformen treffen aufeinander. Dieser Leitfaden richtet sich an Eltern, sowie Klassen- und Schwimmlehrpersonen und soll Möglichkeiten aufzeigen, wie ein inklusiver Schwimmunterricht gestaltet werden kann, damit Kinder im Autismus-Spektrum aktiv teilhaben können und den Spass an dieser Sportart auf ihre eigene Weise entdecken. (Text/Illustration: Lotta Kessler) Engagiere dich – werde Teil einer unserer Arbeitsgruppen! Kinderärzte Schweiz lebt vom Engagement seiner Mitglieder – von Kinderärzt:innen für Kinderärzt:innen. In unseren Arbeitsgruppen bringen engagierte Kolleg:innen ihre Erfahrung, Ideen und Energie ein, um Projekte zu entwickeln, Inhalte zu gestalten und unseren Verband weiterzubringen. Wir suchen über kurz oder lang Verstärkung in folgenden Teams: • Redaktionskommission «Kinderärzte Schweiz NEWS» • AG Kurswesen • AG Website • AG Nachhaltigkeit • AG Jahrestagung (siehe separaten Beitrag) Ein Engagement in einer Arbeitsgruppe bietet dir: • die Möglichkeit, dein Fachwissen einzubringen und Neues zu lernen, • Vernetzung und Austausch mit Kolleg:innen aus verschiedenen Regionen und Praxen, • einen Einblick hinter die Kulissen unseres Verbands, • planbaren, überschaubaren Zeitaufwand (z.B. wenige Sitzungen pro Jahr, meist online), • und vor allem: die Chance, mitzugestalten und etwas zu bewegen. Je nach Gruppe geht es zum Beispiel um die Planung praxisnaher Fortbildungen (AG Kurswesen), das Redigieren und Entwickeln von Beiträgen für unsere Verbandszeitschrift (Redaktionskommission), die Neugestaltung der KIS Website oder das Einbringen von Ideen zu umweltbewusstem Praxisalltag (AG Nachhaltigkeit). Hast du Lust, dich einzubringen? Dann melde dich gerne bei unserem Geschäftsführer (daniel.brandl@kis.ch). Wir freuen uns besonders über jüngere Mitglieder, die ihren Berufsverband aktiv mitgestalten möchten! (Text: KIS-DFB)
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04 / 2025 BERUFSPOLITIK KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 9 INTERVIEWER:INNEN MITGLIEDER DER REDAKTIONSKOMMISSION SOWIE VORSTAND KIS Korrespondenzadresse: daniel.brandl@kis.ch Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider ist seit Anfang 2024 Vorsteherin des Eidgenössischen Departements des Innern und damit auch für die Gesundheitspolitik in der Schweiz verantwortlich. In dieser Rolle trägt sie eine zentrale Verantwortung für Themen, die die Kinder- und Jugendmedizin unmittelbar betreffen – von der Grundversorgung bis hin zu Fragen der Prävention. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider Interview Meine Söhne wurden von Geburt an und bis zum Ende der Schulzeit von einem überaus freundlichen Kinderarzt betreut. Er hat es verstanden, die Fähigkeiten der Kinder auf feinfühlige Art zu würdigen und so ihr Vertrauen in sich selbst zu stärken. Als Gesundheitsministerin habe ich natürlich ein offenes Ohr für die Vertreter:innen der Pädiatrie. Ich treffe sie ja nicht nur in Bern. Letztes Jahr habe ich zum Beispiel am Westschweizer Treffen von mfe, der Familien und Kinderärztinnen und -ärzte, teilgenommen und im August besuchte ich das Universitäts-Kinderspital beider Basel. Die Leitung und das Personal des Spitals – Ärzt:innen sowie Pflegefachpersonen – erklärten mir, vor welchen Herausforderungen sie stehen, um Kinder und Jugendliche medizinisch auf höchstem Niveau und unter Einbezug der Eltern zu versorgen. Sie sprachen mit mir auch über ihre Motivation und die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit. Ich bin mir der Besonderheiten, die der Beruf der Kinderärztin, des Kinderarztes mit sich bringt, sehr bewusst. Und es ist mir völlig klar, dass Kinder nicht einfach als kleine Erwachsene behandelt werden können. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens von Kinderärzte Schweiz haben wir die Gelegenheit genutzt, der Gesundheitsministerin unsere wichtigsten Fragen vorzulegen. Diese wurden von Mitgliedern der Redaktionskommission sowie des Vorstands gesammelt. Elisabeth Baume-Schneider hat unsere Fragen schriftlich beantwortet; wir danken ihr für die Offenheit und die investierte Zeit. Im Interview gibt die Bundesrätin Einblick in persönliche Kindheitserinnerungen, ihre Sicht auf die Rolle der Kinderärzt:innen sowie in aktuelle gesundheitspolitische Herausforderungen und Lösungsansätze. Erinnern Sie sich an ein positives Erlebnis aus Ihrer Kinderarztpraxis als Kind? Am stärksten in Erinnerung geblieben ist mir eine Blinddarmoperation. Ich muss vier oder fünf Jahre alt gewesen sein, und ich erinnere mich, dass ich den Eingriff als riesige Erleichterung empfunden habe. Vor der Operation hatte ich starke Schmerzen und danach waren sie einfach weg. Hatten Sie als Kind die Möglichkeit, «Kind zu sein» – und wie hat Ihr Kind-Sein Ihren Lebensweg beeinflusst? Ich hatte eine schöne Kindheit. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, den meine Eltern führten. Es wurde erwartet, dass ich mithalf, in einer von Respekt geprägten Beziehung. Ich habe auch viel mit den Kindern vom Nachbarhof gespielt. Das Vertrauen, das mir als Kind entgegengebracht wurde, hat mich sicher auch als Erwachsene geprägt. Hat sich Ihr Bild von Kinderärzt:innen im Laufe der Jahre von der eigenen Kindheit, als Mutter und in Ihrer politischen Entwicklung geändert? Fotos: Eidgenössisches Departement des Innern EDI Die Probleme bei der Grundversorgung sind bekannt. Aus diesem Grund habe ich zusammen mit einer breiten Allianz Ende letzten Jahres die Agenda Grundversorgung ins Leben gerufen.
BERUFSPOLITIK 04 / 2025 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 10 Wir haben täglich Eltern am Telefon, die frustriert und wütend sind, weil sie für ihre Kinder keine Kinderarztpraxis finden. Somit ist der Zustand eingetreten, vor dem die Verbände der Grundversorgenden seit Jahren warnen. Was würden Sie den Eltern am Telefon antworten? Ich habe grösstes Verständnis für Eltern, die mit dieser Situation unzufrieden sind. Es kommt immer auf das konkrete Anliegen an. Zunächst können sich die Eltern an alternative Angebote wenden, zum Beispiel an eine Apotheke, eine freiberufliche Pflegefachfrau, eine Elternberatung, eine Hebamme oder ein Spital, was zwar nicht vergleichbar ist mit einer festen Kinderarztpraxis, aber das Kind wird versorgt und erhält die nötige Behandlung. Die Probleme bei der Grundversorgung sind bekannt. Aus diesem Grund habe ich zusammen mit einer breiten Allianz Ende letzten Jahres die Agenda Grundversorgung ins Leben gerufen. Damit soll sichergestellt werden, dass alle, unabhängig von Wohnort und Alter, Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Verschiedene Arbeitsgruppen sind lanciert, auch mit aktiver Beteiligung des Verbands Kinderärzte Schweiz und anderer Gesellschaften für Pädiatrie. Ende Jahr soll ein Bericht mit konkreten Vorschlägen vorliegen, und der Bundesrat wird prüfen, welche davon umgesetzt werden. Verbands, ist wichtig, um Strategien zu entwickeln, die vor einem Burnout schützen oder auch dabei helfen, Fehldiagnosen zu vermeiden. Angesichts der psychosozialen Dimensionen Ihres Berufs kann es hilfreich sein, über Möglichkeiten der Vernetzung nachzudenken und mit Nichtregierungsorganisationen, schulpsychologischen oder Sozialdiensten zusammenzuarbeiten, die den Familien Ihrer Patient:innen angemessene Unterstützung bieten können. In den letzten 30 Jahren sind viele gut gemeinte Massnahmen zur Unterstützung der Grundversorgung in der Umsetzung gescheitert. Für uns in der Praxis hat sich die Situation in derselben Zeit eher verschlechtert: Zunahme der Bürokratie, Hindernisse in der Zulassung und nicht zuletzt auch Gewinneinbussen. Wie verhindert man, dass das bei den aktuellen Massnahmen (TARDOC, Ausbildungsoffensive etc.) nicht erneut passiert? Wie Sie selbst sagen, sind verschiedene Reformen und Initiativen im Gang, um die Situation zu verbessern. Ziel ist natürlich, dass sie zu konkreten Ergebnissen führen. Ich kann Ihnen versichern, dass ich mich mit Überzeugung dafür einsetze, ebenso wie das Bundesamt für Gesundheit. Neben der bereits erwähnten Agenda Grundversorgung habe ich im vergangenen Jahr eine detaillierte Überprüfung der Ursachen für den hohen administrativen Aufwand im Gesundheitsbereich angestossen. Diesen Herbst wird es eine grosse Untersuchung geben, um das Ausmass und die Ursachen des administrativen Aufwands zu erfassen. Zu diesem Zweck werden auch rund 60 Haus- und Kinderärzt:innen in ihrem Praxisalltag begleitet. Auf dieser Grundlage wird das Bundesamt für Gesundheit Massnahmen zur Reduktion der Belastung vorschlagen. Und betreffend Tarife verweise ich auf die neuen ambulanten Arzttarife, die per 1. Januar 2026 in Kraft treten und den veralteten Tarmed ablösen werden. Die Tarifpartner, einschliesslich der Berufsverbände der Ärzt:innen, sind zu Ergebnissen gekommen, von denen ich mir erhoffe, dass sie die Situation für Haus- und Kinderärzt:innen verbessern. Haben Sie konkrete Kontakte zu Kinderärzten:innen, die Sie bei Entscheidungen zur Grundversorgung um Rat fragen können? In den zahlreichen Gesprächen, die wir führen, vertreten die Kinderärzt:innen Ihren Berufsstand ausgezeichnet. Ich habe letztes Jahr die Expertengruppe Kinder- und Jugendmedizin getroffen, in der auch der KIS-Präsident Dr. med. Marc Sidler vertreten ist. Ausserdem bin ich oft in Kontakt mit mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz, und auch mit den Kinderspitälern von AllKids gibt es regelDie Tarifpartner, einschliesslich der Berufsverbände der Ärzt:innen, sind zu Ergebnissen gekommen, von denen ich mir erhoffe, dass sie die Situation für Haus- und Kinderärzt:innen verbessern. Die Realität in der Kindermedizin ist komplex: psychosoziale Belastungen, sprachliche Barrieren, administrative Hürden – und mittendrin Kinder, deren Bedürfnisse immer weniger ins System zu passen scheinen. Sie selbst haben als Sozialarbeiterin Menschen in prekären Lebenslagen begleitet und gestalten heute die Gesundheitspolitik der Schweiz auf höchster Ebene. Was raten Sie Kinderärzt:innen, um den schwierigen Spagat zwischen individuellen Lebensrealitäten und den starren Strukturen unseres Gesundheitssystems zu meistern? Kinderärzt:innen tragen eine grosse Verantwortung, das ist unbestritten, und die Aufgabe kann belastend sein. Ich würde all jenen, die das Gefühl haben, hier an die eigenen Grenzen zu stossen, wie jedem anderen Menschen in einer vergleichbaren Situation, raten, mit Sorgen und Ängsten nicht allein zu bleiben. Der Austausch unter Berufskolleg:innen, etwa im Rahmen Ihres
04 / 2025 BERUFSPOLITIK KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 11 mässige Gespräche. Die medizinische Grundversorgung von Kindern und Jugendlichen ist ein wichtiger Bestandteil der Überlegungen im Rahmen der Agenda Grundversorgung. Unter anderem werden Massnahmen vorgeschlagen, die die Anzahl und die Attraktivität der Aus- und Weiterbildungsplätze in der Pädiatrie und in der Kinder- und Jugendpsychiatrie erhöhen sollen. Ich lege grossen Wert auf alle Elemente, die dazu beitragen können, Ihren Beruf aufzuwerten und den Nachwuchs zu sichern. Auch aus diesem Grund freue ich mich darauf, im kommenden Frühjahr am Kongress der Jungen Haus- und Kinderärzt:innen Schweiz (JHaS) teilzunehmen. Riskiert die Grundversorgung, im Strudel der Kostenneutralität gegenüber der immer teurer werdenden Spitzenmedizin auf der Strecke zu bleiben? Das Risiko besteht tatsächlich, dass die berechtigten Interessen der Kinderärzt:innen durch gewisse forsch auftretende Fachgesellschaften von Spezialist:innen etwas in den Hintergrund gedrängt werden. Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich die Kinderärzt:innen und ihre Anliegen sehr ernst nehme. Das neue Tarifsystem für die ambulante Versorgung – mit TARDOC und Pauschalen – soll die Situation in der Pädiatrie durch verschiedene Massnahmen verbessern. Wie es in der Praxis sein wird, werden wir ab dem 1. Januar 2026 sehen. Aber die Vergütung der Leistungen in der Grundversorgung wird im Durchschnitt höher sein als die aktuellen Tarmed-Tarife. Die Zuschläge für Kinder werden bis zu einem Alter von 12 Jahren gelten, anstatt bis 6 Jahren wie heute. Prävention gilt als wirkungsvoller und kosteneffizienter als reine Behandlung – dennoch begünstigt unser derzeitiges System die Vergütung von Krankheitstherapien. Gerade im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit ist die Prävention ein zentrales Anliegen. Welche Änderungen halten Sie für notwendig, um präventiven Leistungen den Stellenwert einzuräumen, den sie verdienen? Es sind in der Vergangenheit zwei Anläufe für ein Präventionsgesetz im Parlament gescheitert. Darum hat der Bund in Sachen Prävention kaum gesetzliche Kompetenzen. Die Kantone sind zuständig, was nationale Präventionsprogramme erschwert. Trotzdem unternehmen wir im Rahmen der Möglichkeiten viel: Zum Beispiel unterstützt die vom Bund eingesetzte Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz Projekte im Bereich Prävention mit Geld und Know-how. Die Stärkung der psychischen Gesundheit – insbesondere von Kindern und Jugendlichen – ist ein Schwerpunkt der Strategie 2025–2028 für die Prävention der nichtübertragbaren Krankheiten (NCD-Strategie). Verbesserungen erhoffe ich mir durch die koordinierte Versorgung, zum Beispiel im Rahmen von Netzwerken wie dem «Réseau de l’Arc» im Jurabogen, dem «Gesundes Freiamt» im Kanton Aargau oder dem «Etablissement hospitalier de la Côte» am Genfersee. In solchen Modellen haben alle Akteure, auch die Krankenkassen, ein Interesse daran, in die Prävention zu investieren, um teure Krankheiten zu verhindern. Die einheitliche Finanzierung der Gesundheitsleistungen (EFAS) wird helfen, diese koordinierte Versorgung zu verbessern. KIS feiert dieses Jahr 30 Jahre Bestehen. Was wünschen Sie unserem Berufsverband der Kinderärzt:innen in der Praxis? Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Engagement und wünsche Ihnen, dass sich Ihnen bald viele neue, gut ausgebildete und enthusiastische Mitglieder anschliessen werden. Ich wünsche mir, dass sich Ihre Arbeitsbedingungen spürbar verbessern – und dass die Werte und Überzeugungen, die Sie zu diesem Beruf bewegt haben, auch weiterhin stärker wiegen als die täglichen Herausforderungen. ■ Ich wünsche mir, dass sich Ihre Arbeitsbedingungen spürbar verbessern – und dass die Werte und Überzeugungen, die Sie zu diesem Beruf bewegt haben, auch weiterhin stärker wiegen als die täglichen Herausforderungen Der Austausch unter Berufskolleg:innen, etwa im Rahmen Ihres Verbands, ist wichtig.
BERUFSPOLITIK 04 / 2025 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 12 DR. MED. STEFAN ROTH VORSTANDSMITGLIED MFE, ZUSTÄNDIGKEIT PÄDIATRIE, VORSTANDSMITGLIED KINDERÄRZTE SCHWEIZ, LIEBEFELD Korrespondenzadresse: stefan.roth@ hausaerzteschweiz.ch DR. MED. DANIELA BERGER VORSTANDSMITGLIED MFE, ZUSTÄNDIGKEIT TARIFE UND PÄDIATRIE, ZÜRICH Korrespondenzadresse: daniela.berger@ hausaerzteschweiz.ch Nebst TARDOC machen auch die anderen standespolitischen Themen keine Pause: Workforce-Studie 2025: neue Trends sichtbar Ein Highlight dieses Herbstes wird das mfe-Symposium zum Thema Workforce sein. Wir werden aktuelle Zahlen zur Workforce-Studie 2025 präsentieren können. Diese geht nunmehr in die fünfte Runde und lässt viele Trends zur haus- und kinderärztlichen Versorgungssituation erkennen. Besonders spannend ist für uns, dass die Studie seit 2020 einen pädiatriespezifischen Arm hat. Wir dürfen hier zwar noch keine Resultate nennen, aber die Arbeit wird uns in den nächsten Jahren noch nicht ausgehen. Insbesondere unsere Efforts in der Förderung des haus- und kinderärztlichen Nachwuchses mit einem Fokus auf die Praxisassistenz bleiben wichtig. Agenda Grundversorgung 2030: Weichen für die Zukunft Konkret bringen wir uns momentan auf allen Kanälen aktiv in der Gestaltung der «Agenda Grundversorgung 2030» ein. Unsere pädiatrisch gute Vernetzung lässt uns zusammen mit pädiatrie schweiz und KIS wichtige Impulse in allen Themenfeldern setzen. Die Weichen für Zukunftsthemen wie Vernetzungsarbeit, deren Organisation und Entschädigung, aber auch die zukünftige Rolle unserer MPA/MPK werden hier gestellt. Digitalisierung: von ePD bis DigiSanté Ein Dauerthema ist und bleibt zudem die Digitalisierung. Das ePD köchelt weiterhin auf sehr kleiner Flamme. Mit DigiSanté laufen aber zunehmend Projekte, welche die digitale Transformation im gesamten Gesundheitswesen im Fokus haben. Hier stehen von Anfang an Themen wie «Voraussetzungen», «Infrastruktur» aber auch «Nutzen» im Vordergrund. Dank der zentralen Einbindung der schlussendlich umsetzenden Partner sehen wir hier die Chance, in absehbarer Zeit praxisnahe und effiziente digitale Tools am Start zu haben. ■ TARDOC-Schulungen: praxisnah, online und gratis für Mitglieder Der kommende Herbst und vor allem der Jahreswechsel wird von einem Thema dominiert: TARDOC KOMMT. Die ersten TARDOC-Schulungen sind gestartet, zu unserer Freude mit gutem Feedback. Mit den TARDOCSchulungen von mfe legen wir eine Grundlage, damit Haus- und Kinderärzt:innen frühzeitig und praxisnah auf die Umstellung vorbereitet sind. Die Schulungen finden online statt, zudem erhalten alle Teilnehmenden Zugang zu Schulungsvideos, Tools und einem Q&A- Angebot. Die gute Nachricht ist, dass es für alle Schulungen, auch die für die pädiatriespezifischen Module, noch Plätze hat. Die noch bessere Nachricht ist, dass die Schulungen für mfe-Mitglieder gratis sind. www.hausaerzteschweiz.ch/ tardoc-2025/tardoc-schulungen Tarifpflege bleibt entscheidend – gemeinsam stark Schon vor Einführung von TARDOC zeigt sich, wie enorm wichtig die Tarifpflege sein wird. mfe ist hier aktiv und konnte schon in der Vergangenheit korrigierend eingreifen. Wir erleben aber auch, dass die geforderte Kostenneutralität und der allgemeine Spardruck Verbesserungen nicht einfach machen. Politik, Kostenträger und Verwaltung betonen zwar immer wieder den Willen, die Situation der Grundversorgenden zu verbessern. Zum Schluss müssen wir aber selbst für unsere Interessen einstehen. Somit konnten wir schon jetzt erreichen, dass die Pädiatrie ein Schwerpunkt in der Tarifpflege ist. Damit das so bleibt, muss mfe auch weiterhin genügend Ressourcen haben und als unsere Vertretung auftreten können. Das können wir nur, wenn wir ALLE dabei sind. Noch nicht Mitglied bei mfe? Jetzt beitreten! Ihre Mitgliedschaft stärkt die Haus- und Kinderärzt:innen – und lohnt sich für uns alle. www.hausaerzteschweiz.ch/ mitglieder Zwischen TARDOC, Workforce und Digitalisierung – mfe bleibt dran
04 / 2025 INTERN KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 13 IM NAMEN VON KIS Korrespondenzadresse: info@kis.ch Die Jubiläumstagung mit viel Interessantem, Farbigem und Schillerndem ist kaum vorbei, da steht schon ein nächstes Jubiläum an: Daniel F. Brandl, für die meisten von uns kurz und bündig Dany, ist im November seit 10 Jahren bei und für Kinderärzte Schweiz tätig. In einer Zeit, in der Wandel und Schnelllebigkeit den Alltag prägen, ist eine solche Wegstrecke alles andere als selbstverständlich. Mit ihm als Geschäftsführer haben wir eigentlich seit diesen zehn Jahren ständig Grund zum Feiern. Nun machen wir es offiziell und schwarz auf weiss. Ein weiteres Jubiläum: 10 Jahre Daniel F. Brandl bei KIS Arbeitsgruppen. Mit viel Humor und einem immer wieder erstaunlichen Wissen beantwortest Du mit Deinen treuen Begleitern Herr Duden und Frau KI geduldig und zu den unmöglichsten Tages- und Nachtzeiten unsere E-Mails und beweist immer wieder: Homeoffice ist fast überall möglich . Für Dein Schaffen brauchst Du keine grosse Bühne (von Einlagen als Elton beim Jubiläumsabend mal abgesehen), Du arbeitest viel und oft im Hintergrund, organisierst und protokollierst, korrigierst und kontrollierst, vermittelst, suchst und findest Lösungen. Die Organisation der Jahrestagung und die vierteljährlich erscheinenden KIS News sind eine Herzensangelegenheit für Dich und Dein Team. Beides wunderbare Visitenkarten unseres Verbandes. Wir möchten Dir, lieber Dany, an dieser Stelle ein riesengrosses Dankeschön aussprechen für Dein Schaffen, Tun und Sein bei, für und mit Kinderärzte Schweiz – und wir freuen uns auf alles, was wir gemeinsam noch bewegen dürfen. Der Vorstand, die Geschäftsstelle, die verschiedenen Arbeitsgruppen und die Redaktionskommission ■ Lieber Dany Als medizinischer Quereinsteiger, dafür mit viel Reise- und Organisationserfahrung und einem Doktortitel in Geschichte, bist Du ins Amt des Geschäftsführers von Kinderärzte Schweiz gestartet. Von Anfang an warst Du mit viel Elan und Motivation dabei, hast Dich nicht gescheut, Dich in die für Dich neue Materie der Kinder- und Jugendmedizin und Praxispädiatrie einzuarbeiten – und Dir dabei ein beeindruckendes Fachwissen angeeignet. Unterdessen hat man den Eindruck, Du lebst Kinderärzte Schweiz! Das in den letzten KIS News beschriebene Feu sacré in der Pädiatrie hat definitiv auf Dich übergegriffen. Du hast nicht nur die Geschäftsführung im Griff, sondern auch stets ein offenes Ohr für die Probleme der Mitglieder, die Anliegen des Vorstandes und die Ideen aus der Redaktionskommission und den Foto: Alex Beck Foto: Jan Cahlik Foto: Kinderärzte Schweiz (JaTa 2021) Fotos: Kinderärzte Schweiz (JaTa 2025)
In der Druckausgabe befindet sich auf dieser Seite ein Hinweis für medizinische Fachpersonen.
04 / 2025 MITGLIEDERVERSAMMLUNG KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 15 DR. MED. ROLF TEMPERLI EHRENMITGLIED KINDERÄRZTE SCHWEIZ, LIEBEFELD Korrespondenzadresse: temperli-rossini@bluewin.ch Mitgliederversammlung an erste Stelle, vor die Nachwuchsförderung. Dann folgen Standespolitik, Vernetzung und Interprofessionalität, erst am Schluss die Praxisforschung und Nachhaltigkeit. Alle Ziele werden grossmehrheitlich unterstützt. Man sollte Alle wollen alles. Man müsste mehr tun. Spontanapplaus für die Feststellung von Heidi Zinggeler Fuhrer, dass die Mitglieder sehr hohe Anforderungen an den Verband stellten, das persönliche Engagement aber oft sehr begrenzt sei und viele Aufgaben mangels personeller Ressourcen nicht wahrgenommen werden könnten. Wahlen Für die Mitgliederversammlung 2026 angekündigt. Marc Sidler wird als Präsident KIS zurücktreten. Die aktuelle Vize-Präsidentin Sandra Burri stellt sich für seine Nachfolge zur Verfügung. Irmela Heinrichs wird sich zur Wahl als Vize-Präsidentin stellen. Anträge Der von Hannes Geiges an der letzten Mitgliederversammlung nicht zu Ende beratene Antrag steht etwas abgeändert erneut zur Diskussion. Mitglieder älter als 65 Jahre, die pensioniert sind oder weniger als das AHVpflichtige Einkommen verdienen, sollen vom Mitgliederbeitrag befreit sein. Hannes verweist auf die unkomplizierte grosszügige Regelung von pädiatrie schweiz und sieht es als Zeichen von Respekt gegenüber der älteren Generation und Motivation, auch im Pensionsalter mit KIS verbunden zu bleiben. Der Vorstand will keine neue Mitgliederkategorie und den Mitgliederbeitrag nicht vom Arbeitspensum abhängig machen. Das Publikum diskutiert engagiert dafür und dagegen, auch über einen Änderungsantrag. Der Antrag wird mit 95 zu 67 Stimmen abgelehnt bei 30 Enthaltungen. Das Engagement von Hannes – es hält schon Jahrzehnte an – wird verdankt. Dank Wie meist bleibt zu wenig Zeit, um allen, die es verdient hätten, genügend Dank auszusprechen. Eine kurze Ausnahme gibt es für die «queen of words». Camilla Ceppi übergibt die Leitung der Arbeitsgruppe Jahrestagung an Nicole Halbeisen. Es gäbe noch viel zu diskutieren, die Zeit ist knapp, sie muss zwischen Mitgliederversammlung, Fortbildung, Ausstellung und Bedürfnis nach sozialem Austausch aufgeteilt werden. Die Mägen knurren, das Essen steht bereit, credits gibt es für die Küche. Die nächste Jahrestagung findet am 3.9.2026 statt, wiederum in Pfäffikon. Allerdings und leider ohne rauschende Party. ■ Wir bleiben dran So das Motto der 30. Jahrestagung von Kinderärzte Schweiz. Der Präsident Marc Sidler eröffnet die Mitgliederversammlung mit dem Dank an die Gründungsgeneration des ehemaligen Forums für Praxispädiatrie. Geschichte und Esprit unseres Verbandes sind in der Jubiläumsnummer der KIS-News farbig und eindrücklich festgehalten. Erfreulicherweise kann unser Verband auf eine stetige Zunahme von Mitgliedern bauen, aktuell sind es total 884. Anwesend sind 216, 20 zum ersten Mal, 34 schon mehr als 15 Mal, und 18 Gäste, unter anderen Yvonne Gilli, Präsidentin FMH. Jahresbericht Die Höhepunkte des abgelaufenen Geschäftsjahres werden je nach Standpunkt unterschiedlich gesehen. Für die meisten sind es die Jahrestagung und die Fortbildungsveranstaltungen, für den Vorstand die berufspolitische Präsenz, der Austausch mit Partnerorganisationen im In- und Ausland, die Vertretung der Interessen der Pädiatrie: Für jedes Kind eine starke Praxispädiatrie – heute und morgen. Finanzen Alle Kassiers dieser Welt müssen unseren beneiden. Eine saubere Rechnung, ein Gewinn am Ende des Geschäftsjahres, deutlich mehr als erwartet, ein stabiles Vermögen, steigende Mitgliederzahlen, ein erfolgreiches Kurswesen, eine Zeitschrift und ein MPA-Triage-Manual, die einen Gewinn generieren. Folgerichtig gibt es keine Fragen. Genehmigung der Jahresrechnung und Decharge des Vorstandes ohne Gegenstimmen. Der Verband steht finanziell sehr gesund da. Innerhalb von 10 Jahren ist KIS um mehr als 200 Mitglieder gewachsen (plus 30%), die Einnahmen durch Mitgliederbeiträge haben sich verdoppelt, decken aber den Aufwand von Vorstand und Geschäftsführung bei Weitem nicht. Das Vereinsvermögen ist stetig gewachsen und gibt dem Verband Sicherheit und Möglichkeiten. Allerdings hat auch der Betriebsaufwand zugenommen, plus 45% in 10 Jahren. Und erst recht der Personalaufwand (hauptsächlich Vorstand und Geschäftsstelle): plus 275%, plus 10% im letzten Jahr. Ziele 2025/2026 Der Vorstand präsentiert 6 Jahresziele. Das Publikum wird um eine Priorisierung gebeten und setzt die Fortbildung Wie oft habt ihr an der Jahrestagung teilgenommen?
JAHRESTAGUNG 04 / 2025 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 16 DR. MED. CAMILLA CEPPI COZZIO LEITERIN ARBEITSGRUPPE JAHRESTAGUNG (BIS 5. SEPTEMBER 2025), PRAXIS AM STADTRAND, DÜBENDORF Korrespondenzadresse: c.ceppi@hin.ch Rückblick Jahrestagung Kinderärzte Schweiz 2025 Die Mitgliederversammlung, das berufspolitische Herzstück von KIS, war bemerkenswert gut besucht – rund ein Viertel der Mitgliedschaft war anwesend! Marc Sidler leitete souverän. Per elektronischer Umfrage wurden Highlights des Jahres erfragt – Fortbildungen standen dabei im Vordergrund. Die diesjährige KIS-Spende ging an den Verein Kinderstark, dessen Präsidentin Sara Taubman den Scheck erfreut entgegennahm. Die 44 Workshops und Veranstaltungen liessen keine Langeweile aufkommen. Dank QR-Code und eigenem Programm am Namensschild gelang die Navigation mühelos. Unser Nachhaltigkeitskonzept – wenig Papier, vegetarisches Essen, kein PET, Anreise mit öV – bewährte sich und fand grossen Anklang. Am Donnerstagabend dann der spannende Moment: Wie viele würden sich zur Galaveranstaltung verkleiden? Schon in der Warteschlange vor dem «Da Vinci»- Saal sorgten «Elvis und Elton» mit tragbarem Lautsprecher für Stimmung. Und die Party war lanciert: Von Ziggy Stardust bis Pippi Langstrumpf, Robin Hood bis Audrey Hepburn – die Vielfalt der Kostüme war beeindruckend. Am Photo Booth bildeten sich Schlangen – Erinnerungen wollten festgehalten werden. Zwischen den Gängen des feinen Abendessens unterhielt uns Laura Dilettante mit ihrem «Palais Ambulante» – Erste Hilfe für Spinner, Fools und Romantics. Nach dem Dessert wurde die Tanzfläche unter DJ Ujo zur vibrierenden Bühne. Der kreative KIS-Spirit war spürbar. Manche wünschten sich in diesem Moment «eine Nacht Unendlichkeit». Verwunderte Stimmen fragten: «Wo sonst sind die Tische leer und die Tanzfläche voll?» Auch der zweite Tag verflog im Nu: Er widmete sich nebst einer weiteren Workshoprunde Satellitensymposien zu Impfen und Dermatologie sowie einem berufspolitischen Rundtisch mit zentralen Stakeholdern zur Zukunft der Pädiatrie. Die Workshops zum TARDOC zeigten klar: Auch das ist Chefsache. Ohne vertieftes Einlesen in das neue Tarifsystem geht es nicht. Doch wir sind zuversichtlich, diesen Wandel zu meistern. Das Hochgefühl der Jubiläumstagung wird uns begleiten. Jetzt liegt es an uns allen, diesen Elan und das starke Miteinander in unseren Alltag, die Praxen und politischen Gremien zu tragen. Ein Hoch auf KIS – gemeinsam gestalten wir die Zukunft der Praxispädiatrie: für jedes Kind – heute und morgen. ■ Endlich konnte sie beginnen – die heiss ersehnte zweitägige Jubiläumstagung zum 30-jährigen Bestehen unseres Verbands. Die Türen im Seedamm Plaza in Pfäffikon (SZ) standen euch, geschätzte KISMitglieder, weit offen. Eineinhalb Jahre Vorbereitung lagen hinter der AG Jahrestagung. Die Jubiläumstagung sollte festlich, würdig und zugleich cool werden. Viele Ideen wurden entwickelt, verworfen, geschärft – bis ein detaillierter Regieplan entstand. Doch wie würde die JaTa bei euch ankommen? Lächelnd, mit versteckter Nervosität, begrüssten wir euch am Eingang. Ihr kamt gut gelaunt, voller Erwartung, allein oder in Gruppen – und mit frischem Herbstwind im Gepäck. Unsere Anspannung löste sich, als wir sahen, wie sich die verschiedensten Kinder- und Jugendmediziner:innen und MPAs zwischen den Ständen der Industrieausstellung verteilten und zu den Veranstaltungen strömten. In kurzen Momenten dachten wir zurück an die Anfänge: Wie war das wohl, als einige wenige engagierte pädiatrische Führungskräfte unseren Verband gründeten? Startpunkt: null Pädiater:innen – heute kaum vorstellbar. Unsere Dankbarkeit gilt den fünf visionären Gründungsmitgliedern. Ohne sie gäbe es KIS nicht in der heutigen Form. Dann nahm der Tag Fahrt auf: Prof. Angerer zeigte im Hauptreferat, dass Veränderung nie leicht ist und die digitale Transformation in der pädiatrischen Praxis Chefsache sei. Die MTDO- Logik – Mensch, Technik & Daten, Organisation – sei dabei zentral.
04 / 2025 JAHRESTAGUNG KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 17 Unser Jubiläumsabend am 4. September war ein Feuerwerk aus Farben, Musik und Lebensfreude. Mit euren originellen Kostümen, eurer Energie und eurem Lachen habt ihr den Saal in eine Bühne voller Stars verwandelt – und den einzigartigen KIS-Spirit spürbar gemacht. Dank euch wurde aus einer Party ein legendäres Fest: Von Elvis bis Pippi Langstrumpf, von Frida Kahlo bis Audrey Hepburn – eure Kreativität und Lebensfreude machten den Jubiläumsabend zu einem unvergesslichen Highlight. Hier einige Impressionen dieses besonderen Anlasses! Jubiläumsparty «Stars, Legenden und Kultfiguren – gestern und heute» – was für ein Fest!
JAHRESTAGUNG 04 / 2025 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 18 Über 1 200 000 Kinder und Jugendliche. In 25 Jahren! Diese gewaltige Zahl junger Menschen hat Pusch Praktischer Umweltschutz Schweiz zu umwelt- und klimagerechtem Handeln motiviert. Mit der Spende von CHF 5000.–, welche unsere Stiftung anlässlich der Jahrestagung der Kinderärzte Schweiz 2024 erhalten hat, wurde ein bedeutender Beitrag zur Unterstützung unserer Arbeit geleistet. Der Umweltunterricht von Pusch öffnet jungen Menschen Türen in eine spannende Welt voller Fragen und Möglichkeiten. Sie erforschen, wie ihr Handeln Umwelt, Klima und Artenvielfalt beeinflusst, und stärken ihre Zukunftskompetenzen. Sie lernen, ihr Umfeld kritisch zu hinterfragen, kreative Ansätze zu finden und gemeinsam Lösungen zu diskutieren und zu erarbeiten. Diese Fähigkeiten stärken ihr Selbstvertrauen, sie entdecken: Ich kann etwas bewirken. FELIX MEIER GESCHÄFTSLEITER PUSCH – PRAKTISCHER UMWELTSCHUTZ, ZÜRICH www.pusch.ch/spenden Korrespondenzadresse: felix.meier@pusch.ch Seit 2022 wird anstelle eines ‹Bhaltis› für die Teilnehmenden der KIS-Jahrestagung der dafür vorgesehene Betrag einem gemeinnützigen und wohltätigen Projekt gespendet, das Kinder, Jugendliche und ihre Familien in der Schweiz unterstützt. Im vergangenen Jahr durfte die Stiftung Pusch eine Spende von 5000 Franken entgegennehmen. In diesem Jahr ging derselbe Betrag an den Verein Kinderstark. Beide Organisationen berichten nachfolgend, wie die Spende verwendet wurde beziehungsweise wofür sie vorgesehen ist. Spenden an gemeinnützige Organisationen Auch Lehrpersonen profitieren: Pusch unterstützt sie bei der Umsetzung des Lehrplans 21 und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE). Der Fokus liegt auf den fächerübergreifenden Themen «Natürliche Umwelt und Ressourcen» und «Wirtschaft und Konsum» sowie der Förderung von überfachlichen Kompetenzen. Durch altersgerechte Beispiele aus dem Alltag macht Pusch nachhaltige Entwicklung spür- und erlebbar. Es ist ein gutes Gefühl, dass so nicht nur das Wissen wächst, sondern auch das Verantwortungsbewusstsein – in den Köpfen, Herzen und im Handeln der kommenden Generation. ■ Kinder, die stark sind, empathisch und glücklich, sind etwas vom Schönsten auf und für unsere Welt. Genau dafür stehen Tara & Pips: Mit ihren Abenteuern und Mutmach-Geschichten begleiten sie Kinder durch den Alltag und machen sie stark für Situationen, die Unsicherheit auslösen können – wie etwa bei medizinischen Behandlungen. Dank der Spende von Stiftungen und Kinderärzte Schweiz wird der Verein Kinderstark sein Angebot erweitern: Die Audio-App Tara & Pips bildet das Herzstück. Neu hinzu kommen das PIPSI Magazin, das Gesundheitswissen kindgerecht vermittelt, und die Kochshow «Es blubbert – Kochen mit Tara & Pips», die spielerisch für gesunde Ernährung begeistert. So entsteht ein Paket, das Kinder und Familien nachhaltig stärkt; zum Zuhören, Lesen und Mitmachen. «Du bist stark – und du kannst das schaffen»: Diese Botschaft zieht sich durch alle unsere Inhalte. Eltern und Kinder können damit eigenständig lernen, Freude erleben und Selbstwirksamkeit aufbauen. Die Unterstützung von Kinderärzte Schweiz gibt uns Rückenwind. Sie ermöglicht, dass noch mehr Kinder SARA TAUBMAN GESCHÄFTSLEITERIN VEREIN KINDERSTARK, ZÜRICH Korrespondenzadresse: info@verein-kinderstark.ch mit ihren Eltern erfahren, wie zielführend es ist, wenn Fantasie und Wissen Hand in Hand gehen. Gemeinsam schaffen wir eine Welt, in der Kinder mutig wachsen dürfen – gesund, neugierig und mit Vertrauen in sich selbst. ■ Mutig wachsen mit Tara & Pips © Verein Kinderstark Junge Menschen sind Zukunftsmacher:innen Mit Tara & Pips mutig wachsen. COMING SOON: PIPSI Magazin und «Es blubbert – Kochen mit Tara & Pips» Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme: Bestellung für Tara & Pips im Wartezimmer: info@verein-kinderstark.ch www.tarapips-empowerment.com und www.verein-kinderstark.ch
04 / 2025 JAHRESTAGUNG KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 19 REFERENT: PROF. DR. OEC. HSG ALFRED ANGERER Co-Leiter ZHAW Digital Health Lab, Winterthur AUTORIN: DR. MED. NICOLE HALBEISEN Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Vorstandsmitglied Kinderärzte Schweiz, Leiterin Arbeitsgruppe Jahrestagung, Praxispädiaterin in der Kinderarztpraxis Fidibus, Ebikon Korrespondenzadresse: nicole.halbeisen@hin.ch Hauptreferat Die Zukunft der Pädiatrie im Digital-Health-Zeitalter Die Digitalisierung im Gesundheitswesen wird weiter fortschreiten, und es ist in unserem eigenen Interesse, sie mitzugestalten. Digitalisierung passiert nicht von allein und nicht nebenher. Wir kommen nicht darum herum, uns selbst damit zu beschäftigen und dafür Ressourcen einzusetzen. Es lohnt sich, zuerst unsere Prozesse anzuschauen und uns gewisse digitale Kompetenzen durch Experimentieren anzueignen. Der Trost für die weniger Technikaffinen unter uns: Wir müssen nicht alles allein bewältigen. Wir dürfen uns die arktische Kurzschnabelgans zum Vorbild nehmen, welche in V-Formation fliegt, so Kräfte spart und dadurch Distanzen zurücklegen kann, welche im Einzelflug unerreichbar wären. ■ Alfred Angerer kündigte zu Beginn seines lebhaften und anschaulichen Referats zur Zukunft der Pädiatrie im digitalen Gesundheitszeitalter an, er werde in Bildern und Geschichten sprechen. So sind es denn auch drei Bilder, welche ich aus dem Vortrag mitnehme. So wertvoll die Kartoffel war, am Anfang war die Bevölkerung skeptisch. Bild: Adobe Stock Die bis dahin in Europa wenig bekannte Kartoffel setzte sich um 1750 nicht dank der fünfzehn Kartoffelgesetze durch, sondern dank Friedrich dem Grossen, welcher – überzeugt vom Wert der Knolle – deren Anbau forcierte und die Neugierde seiner Untertanen zu wecken verstand, indem er die Felder zum Schein bewachen liess. Der potenzielle Nutzen der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist immens; es fragt sich aber, wie der Transfer in die Praxen gelingen kann. Der bisherige Verlauf ist schleppend: 1,3 % der Bevölkerung besitzt ein elektronisches Patientendossier (EPD), viele Praxen sind laut neuester Studie bestenfalls im Mittelfeld bezüglich Digitalisierung. Pflegende benutzen ein Hoverboard, um die Anzahl Schritte zu reduzieren. Quelle: medinside.ch/ post/hoverboard-pflege- weniger-schritte-belastung- stress-china Bevor wir mit der weiterführenden Digitalisierung unserer Praxen beginnen, müssen wir unsere Bedürfnisse und Wünsche formulieren. Es lohnt sich, zuerst die Prozesse nach dem EVA-Prinzip zu durchleuchten, das heisst: Eliminiere zuerst das Unnötige und vereinfache danach die Prozesse. Die Automatisierung, resp. Digitalisierung folgt danach als letzter Schritt. Die arktische Kurzschnabelgans fliegt in V-Formation. Quelle: Adobe Stock
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