THEMENHEFTTEIL: 30 JAHRE KIS 03 / 2025 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 14 Vorstandsarbeit einst und jetzt Andrea Hohl-Seiler Co-Präsidium 2014–2016 Als Quereinsteigerin ins Co-Präsidium war der Einstieg herausfordernd, aber auch eine spannende Lernzeit. Besonders in Erinnerung bleiben mir der Besuch bei der GSK in Brüssel, die Mitwirkung an der Einführung des 2:1-Impfschemas und die Organisation der Jubiläumstagung «20 Jahre KIS», gemeinsam mit Christa Etter und der AG JaTa. Besonders freue ich mich, dass ich mehrere Kolleg:innen zur Mitarbeit bei KIS motivieren konnte – einige sind bis heute aktiv. Mein persönliches Highlight war die Wahl von Daniel Brandl zum Geschäftsführer im Jahr 2015: Aus über 120 Bewerbungen schlug ich ihn dem Vorstand vor – eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erwiesen und die Entwicklung von KIS entscheidend geprägt hat. Manuela Hany Co-Präsidentin 2007–2012 Das Forum war für mich eine Gemeinschaft von engagierten Menschen, die der Praxispädiatrie eine klare Identität gaben. 2007 wurde ich – eher ungeplant – als erste Frau Co-Präsidentin, nachdem kurzfristig jemand absagen musste. Es folgten fünf spannende, herausfordernde Jahre in einer kollegialen und freundschaftlichen Atmosphäre, die unser Engagement mehr als aufwog. Wie bei meinen Vorgängern wurde das Forum weiter strukturiert und professionalisiert. 2012 trat ich zurück – das Forum hiess nun Kinderärzte Schweiz –, um anderen die Möglichkeit zu geben, den zunehmend etablierten und zeitgemässen Verband weiter mitzugestalten. Sandra Burri Vorstandsmitglied seit 2021, Vizepräsidentin seit 2024 Seit 2017 habe ich im Programmkomitee geholfen, die Jahrestagungen zu planen. Sofort hatte ich mich in der KIS-Familie wohlgefühlt! Ab 2021 kamen dann die Frühlingstagungen dazu und kurz darauf die Vorstandstätigkeit. Nach wie vor schätze ich das kollegiale Miteinander sehr, welches die Mitglieder und die Geschäftsstelle pflegen. Ich freue mich, dass ich mich noch eine Weile länger bei KIS engagieren darf! Cyril Lüdin Co-Präsident 1995–1998 und 2002–2003 Die ersten Praxisjahre veränderten meinen Blick auf das Gesundheitssystem grundlegend. Diskussionen etwa zum Hüft-Ultraschall führten 1991 zur Gründung der SVUPP – und brachten uns Kolleg:innen aus allen Landesteilen näher zusammen. So entstand die Idee eines Forums für Praxispädiatrie. Wie junge Eltern tasteten wir uns gemeinsam an Lösungen heran, stellten Regeln infrage und erlebten die Vielfalt der Praxen. Nicht immer zur Freude jener, die uns bremsen wollten. Als Gründungs-Co-Präsident profitierte ich von einem inspirierenden Mix engagierter Mitstreiter:innen. Und was heute KI formuliert, konnte damals schon Noldi Bächler: Gedanken präzise und pointiert in Sprache fassen. Rolf Temperli Co-Präsident 2005–2013 Bevor ich mir mit Philipp, Manuela und Katharina das Präsidium teilte, verdiente ich mir die Sporen während der ersten zehn Jahre des damaligen Forums für Praxispädiatrie als Leiter der Redaktionskommission der «Forum News» ab. Es gibt sie noch immer. Das zweite Verbandsjahrzehnt war geprägt von Konsolidation, Abflauen des Gründungsenthusiasmus, der Erkenntnis, dass einige Ziele vielleicht zu hoch gesteckt waren, andere aber durch hartnäckige Arbeit erreicht werden können. Die Praxispädiatrie hat sich dank dem Forum – ja, auch die Diskussion um den Namenswechsel zu KIS fiel in diese Zeit – Respekt und einen festen Standplatz erobert, in Politik und Ämtern, in den Medien und sogar in der SGP. Die Praxispädiatrie wird gehört, dank KIS und all seinen Mitstreitenden. Das muss so bleiben. Stefan Roth Vorstandsmitglied seit 2013, Ressort Website Mit dem Praxiseinstieg bei Rolf Temperli, einem der Urgesteine der pädiatrischen Standespolitik, war mein Einstieg bei KIS und damit in die Standespolitik eigentlich schon besiegelt. Vom «greenhorn» bin ich unterdessen wohl schon fast zu «elder statesman» mutiert. Trotzdem ist und bleibt KIS die Konstante und das Zentrum in meinem berufspolitischen Alltag. Neben meinen Aufgaben im KIS-Vorstand bin ich mittlerweile vor allem Bindeglied zu unseren Partnerverbänden, seit rund einem Jahr auch als Vorstandsmitglied bei mfe. Weiterhin möchte ich das Nebengleis der Verbandsarbeit nicht missen: es ist spannend, abwechslungsreich, bereichernd, ein Türöffner in viele neue Themen - und die breite Vernetzung hilft in vielen Bereichen. Somit ist der Einsatz für die Kinder- und Jugendmedizin etwas, dass ich allen Kolleg:innen empfehlen kann. Roland Laager Co-Präsident 2002–2005 In meiner Amtszeit entstand das Label FPP – ein Meilenstein auf dem Weg zur eigenständigen Praxispädiatrie. Dass es heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist, zeigt, wie fest die Praxispädiatrie inzwischen etabliert und innerhalb der Pädiatrie respektiert ist. Die intensiven, teils kontroversen Vorstandsdiskussionen, oft via Telefonkonferenz, trugen viel zur Weiterentwicklung des Forums bei – mit der Geschäftsführerin Heidi Fedeli als engagierter Brückenbauerin. Heute ist Kinderärzte Schweiz ein unverzichtbarer Ort für praxisnahe Fortbildung und standespolitischen Dialog. Philipp Trefny Co-Präsident 2003–2007 In meinen sechs Jahren im Vorstand – darunter vier Jahre im Co-Präsidium – habe ich grosse Fortbildungskurse organisiert und den Vorstand mit engagierten Kolleg:innen verstärkt. Besonders prägend waren die tarifpolitischen Erfolge mit der SVUPP, die Annäherung an die SGP und die strukturelle Weiterentwicklung des Verbands. Weniger erfolgreich war der Versuch, einen Facharzttitel für Praxispädiatrie zu etablieren – ein Projekt, das an der Basis vorbeiging und schliesslich versandete. Franz Fitze Co-Präsident 1998–2000 Die multiplen praxisnahen Fortbildungskurse halfen, das Berufsbild der Praxispädiatrie zu schärfen. Der Versuch, es in der SGP zu verankern, stiess jedoch an Grenzen – was letztlich zur Gründung des FPP führte. Die damalige Aufbruchstimmung und der Wunsch nach Eigenständigkeit schufen eine starke Solidarität unter uns Praktiker:innen. Heidi Zinggeler Fuhrer Co-Präsidentin 2013–2016 / Präsidentin 2016–2019 Mit einem grossen Loch in der Verbandskasse und ohne Geschäftsführer habe ich das Amt als Co-Präsidentin übernommen. Steigende Mitgliederzahlen, blühendes Kurswesen, erfolgreiche Öffnung der Jahrestagung für MPAs, spannende Begegnungen auf dem berufspolitischen Parkett, bis heute anhaltende Freundschaften und die erste Präsidentin von Kinderärzte Schweiz sein zu dürfen, waren der Lohn von unzähligen Stunden Engagement am Feierabend und an Wochenenden. Auf der Gegenseite stehen verpasste Familienmomente, schlaflose Nächte, Schweiss und auch Tränen. Um Verantwortung für unseren Berufsstand wahrzunehmen, habe ich meine Komfortzone verlassen und bin an den Herausforderungen gewachsen. Die damit verbundenen z.T. sehr schwierigen Erfahrungen haben mich zu derjenigen gemacht, die ich heute bin. Engagement, Freundschaft, Höhen und Krisen: Ehemalige (Co-)Präsident:innen und heutige KIS-Vorstandsmitglieder teilen kurze Erinnerungen, persönliche Highlights und zeigen, was sie für die Praxispädiatrie antreibt – einst und jetzt.
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