04 / 2024 JAHRESTAGUNG KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 41 Savo Hertig hat in diesem Workshop spannende Themen rund um Gesundheit, Ernährung, Bewegung und Resilienz behandelt. Wenn er über diese Themen spricht, spürt man richtig, wie er sich für diese begeistert und interessiert. Es hätte noch viel dazu zu erzählen gegeben, aber Savo hat uns auf seine lockere und packende Art das Wichtigste auf den Weg mitgegeben. ■ Vitalität und Wohlbefinden: • Vitalität wird als Lebenskraft beschrieben und steht in engem Zusammenhang mit Resilienz, der Fähigkeit, Herausforderungen zu bewältigen. • Körperliches Wohlbefinden wird durch Sinneswahrnehmungen wie Sehen, Hören, Riechen und Tasten beeinflusst. ■ Zirkadianer Rhythmus: • Der zirkadiane Rhythmus beeinflusst unsere täglichen körperlichen und mentalen Abläufe, wie SchlafWach-Rhythmen und hormonelle Prozesse. • Dieser Rhythmus hat auch Auswirkungen auf Ernährung und Bewegung. ■ Ernährung und Stoffwechsel: • Es gibt keine allgemeingültige Ernährungsweise für alle Menschen, da jeder Mensch individuell auf Nahrung reagiert. • Der Stoffwechsel ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie Genetik, Nervensystem und Ernährungsgewohnheiten. ■ Essgewohnheiten und das Gehirn: • Das Gehirn spielt eine wichtige Rolle in der Steuerung von Essgewohnheiten durch das BelohnungsREFERENT: SAVO HERTIG Eidg. dipl. Turn- und Sportlehrer, Konditionstrainer Swiss Olympic, Inhaber vom Gesundheitscenter savo.ch mit Fachausrichtung funktionelles Training, Physiotherapie und Stoffwechsel-orientierter Ernährungsberatung, Bern MODERATION/AUTORIN: NANETTE VON SIEBENTHAL Medizinische Praxis- assistentin bei Kinder- und Jugendmedizin Köniz, Liebefeld Korrespondenzadresse: nanette.roschi@gmx.ch MPA Workshop 23: MPA und Selbstfürsorge Als MPA gesund durch den Tag – Aber wie geht das genau? system. Gewohnheiten können bewusst umprogrammiert werden. • Insulin reguliert den Blutzuckerspiegel und spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel. ■ Körperliche Aktivität: • Bewegung hat positive Effekte auf den Blutzuckerspiegel, das Hungergefühl und fördert das Wohlbefinden. • Kleine Aktivitäten im Alltag wie Treppensteigen oder kurze Spaziergänge helfen, den Kalorienverbrauch zu steigern. ■ Erholung: • Erholung ist wichtig für die Wiederherstellung der körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit. Methoden wie Powernaps, Massage oder Atemübungen werden empfohlen. • Ein regelmässiger Schlaf-Wach-Rhythmus und gezielte Entspannungsrituale fördern die Regeneration. ■ Gewohnheiten ändern: • Veränderungen beginnen mit kleinen, erreichbaren Zielen. Die Umprogrammierung von Gewohnheiten erfordert Wiederholung und Belohnung bei Fortschritten. • Rationales Handeln, unterstützt durch klare Planung und Visualisierung, kann helfen, langfristige Verhaltensänderungen zu erzielen. Der Workshop vermittelte praxisnahe Tipps zur Ernährung, Bewegung und Erholung, um die persönliche Vitalität zu steigern. ■ In der Präsentation zur achtsamen Sprache haben wir viel über die Bedeutung einer bewussten und respektvollen Kommunikation gelernt, insbesondere im Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Es wurde deutlich, dass Worte eine immense Wirkung haben, vor allem in Stresssituationen sowie unter Zeitdruck, Überforderung oder Zwang. Es ist wichtig, achtsam zu sein, da Kinder oft eine natürliche Trancefähigkeit besitzen, die es uns ermöglicht, durch positive und respektvolle Sprache beruhigend auf sie einzuwirken. Ein zentrales Thema war die Anwendung achtsamer Sprache in der Praxis, zum Beispiel bei schmerzhaften Interventionen oder schwierigen Gesprächen mit Eltern. Hier einige konkrete Beispiele: ■ Anstelle von «Jetzt musst du tapfer sein» verwenden wir «Ich zähle bis drei, dann atmest du tief ein». REFERIERENDE: DR. MED. LIVIA DÜLLI Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin FMH, Praxispädiaterin in Zürich Oerlikon, Oberärztin Kinder- und Jugendgynäkologie am Universitäts-Kinderspital Zürich THEA HECK diplomierte Pflegefachfrau HF, Onkologie am UniversitätsKinderspital Zürich MODERATION/AUTORIN: NINA SCHWEIZER Praxiskoordinatorin, Gruppenpraxis Boll, Vechigen Korrespondenzadresse: gruppenpraxisboll@hin.ch Workshop für MPAs 22: MPA-Kommunikation Vertrauen schaffen durch Sprache: Das Geheimrezept für eine vertrauensvolle Atmosphäre ■ Anstelle von «Bewege dich nicht» verwenden wir «Du kannst mir helfen, wenn du deinen Arm ruhig hältst». ■ Statt «Es tut nicht weh» sagen wir «Du wirst einen Druck spüren». Solche Anpassungen in der Wortwahl können grosse Unterschiede im Erleben der Kinder bewirken. Hilfsmittel wie ein Glitzerstab oder Musikdosen unterstützen zusätzlich die Ablenkung und schaffen eine positivere Erfahrung. Am Ende wurde betont, dass wir bereits vieles richtig machen. Diese motivierende Botschaft hat uns ermutigt, weiterhin auf die Wirkung unserer Worte zu achten und die vorgestellten Techniken in unseren Praxisalltag zu integrieren. So können wir nicht nur das Wohlbefinden unserer Patient:innen verbessern, sondern auch eine positive Atmosphäre im Team schaffen. ■
RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx