KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 4/2024

JAHRESTAGUNG 04 / 2024 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 36 Pflanzliche Behandlungsmethoden haben eine lange Tradition, sind gut verträglich und fördern die Eltern-KindBeziehung. Die Wirkung kann wissenschaftlich bestätigt werden: So verbessert die Aktivierung der Bitterstoffrezeptoren in der Haut deren Barrierefunktion und wirkt entzündungshemmend. Durch die antivirale Wirkung von Echinacea können Sekundärinfekte und Antibiotika reduziert werden. Darreichungsformen sind vielfältig und individuell wählbar (Tee, Tabletten, Urtinktur (Ø), Wickel). Husten: EfeusirupØ, KapuzinerkresseØ, ThymianØ, GundelrebeØ Fieber: MädesüssØ, Wadenwickel Atemwegsinfekte: Echinacea, Pelargonium, Senfmehl-Fussbad Halsweh: Zitronenwickel Ohrenweh: Zwiebelwickel Ängste/Schlafstörungen: Lavendel, Passionsblume, Melisse Ø/Tee Bettnässen: Kürbiskerne, Odermennig Ø/Tee Depression, Stress, Erschöpfung: Johanniskraut Ø/Tbl, Taigawurzel, Bitterstoffe (Löwenzahn, Tausendgüldenkraut) ADHS: Wilde Möhre Trpf (Daucus REFERENTIN/AUTORIN: DR. MED. LINA WIEDEMAR Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin FMH, Fähigkeitsausweis für Phytotherapie SMGP, Fachreferentin Sanaturale.ch, Thun Korrespondenzadresse: sanaturale@mail.ch Team-Workshop für Ärzt:innen und MPAs 15: Phytotherapie Pflanzliche Therapiemöglichkeiten in der Pädiatrie – Einfluss des Klimawandels auf Medizinalpflanzen comp.), BaldrianØ, AvenaØ Kopfschmerzen: WeidenrindeØ, MädesüssØ, Johanniskraut Ø/Tbl, Rosmarin (bei Hypotonie), Pfefferminzöl Verbrennungen/Insektenstiche: Spitzwegerich frisch, Lavendelöl Windeldermatitis: Schwarztee-/Calendula-Umschläge, Kamillensitzbad Atopische Dermatitis: innerlich Nachtkerzen-/ Borretschöl, lokal: Cremes mit Bitterstoffen / Stiefmütterchen, Weizenkleiebäder, Hautmikrobiom-Produkte Akne: Hamamelis, Echinacea, Aloe vera, Heilerde-Maske (z. B. mit Kamillentinktur und wenig Cajeputöl) Reiseübelkeit: Ingwer, Pfefferminz, leichte Mahlzeit vor der Reise, LöwenzahnØ Appetitlosigkeit: TausendgüldenkrautØ, Kalmuswurzel. Viele Heilpflanzen sind durch den Klimawandel und die übermässige Nutzung gefährdet. Lösungsansätze sind Vermittlung von Wissen (z. B. öffentliche Gärten), nachhaltige Wildsammlung/Anbau, Schutzzonen, sowie Sensibilisierung und Forschung zu fördern. ■ In der Druckausgabe befindet sich auf dieser Seite ein Hinweis für medizinische Fachpersonen.

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