FORTBILDUNG: THEMENHEFTTEIL 03 / 2024 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 26 gewährleisten und die Anbindung an die Erwachsenenmedizin zu optimieren, ist eine weiterführende, vernetzte medizinische und soziale Betreuung notwendig. Initiierung Mit dem Ziel, ein Gefäss für mehrfachbehinderte Menschen schaffen zu können, trafen sich im Januar 2020 auf Einladung von Dr. med. Christoph Künzle, Leiter Rehabilitation am Ostschweizer Kinderspital, niedergelassene Kinderärzt:innen, involvierte Fachspezialist:innen des OKS, Vertreter:innen externer Institutionen, ein betroffener Patient sowie der Gründer von Transition 1525 zur Lösungssuche. Es wurde beschlossen, dass eine multidisziplinäre Erwachsenensprechstunde für Menschen mit einer Mehrfachbehinderung geschaffen werden soll. Damit könnte eine standardisierte Transition von Patient:innen ermöglicht werden, die von mehr als zwei Fachärzt:innen im Kinderspital betreut sind. Der entsprechende Antrag von Frau Dr. Carola Ehl an die Spitalleitung des Kantonsspitals St. Gallen, unterstützt durch deren medizinischen Chefarzt, führte zur Schaffung einer Stelle für eine/n Caremanager:in zu 40% am Kantonsspital und zu 20% am Ostschweizer Kinderspital. Start MSEB Im November 2021 erfolgte der Start der MSEB mit einer interdisziplinären Sprechstunde im medizinischen Ambulatorium am KSSG unter der ärztlichen Leitung von Dr. med. Carola Ehl und Support durch Dr. med. Christoph Künzle, OKS, und Petra Züger-Allenspach, Advanced Care Managerin ACM OKS/KSSG. Frau Petra Züger- Allenspach ist umfassend informierte Ansprechpartnerin und Koordinatorin und hat für diese Patient:innen die Fallhoheit im Ostschweizer Kinderspital und im Kantonsspital St. Gallen. Sie gewährleistet eine lückenlose Transition auf qualitativ hohem Niveau und verhindert Mehrfachkonsultationen mit Mehrkosten sowie die Gefahr von Doppelspurigkeiten und Patientenunzufriedenheit. Ziele Die MSEB stellt für Erwachsene mit Mehrfachbehinderungen eine bedarfsgerechte, interdisziplinäre und multiprofessionelle medizinische Versorgung sicher. Sie ersetzt nicht die Grundversorgung durch den/die Hausärzt:in, sondern legt den Fokus auf die spezialisierte Versorgung und unterstützt den/die Hausärzt:in als Primärversorger bei diesen Patient:innen in seiner/ ihrer herausfordernden Aufgabe. Planung Transition 1. Phase Transition 2. Phase Kinder- und Jugendmedizin Erwachsenenmedizin Zuständige:r Pädiater:in Casemanager:in Patient:in 1. TG im OKS (Pädiater:in, Pat., CM): Info, Beratung, Vermittlung von Anlaufstellen, Checkliste 2. TG mit Pädiater:in, Pat., CM, MSEB (bzw. übernehmenden Spezialist:innen) MSEB Sicherstellung HA, Übermittlung standardisierter Epikrise, ggf. MSEB-B Kontaktaufnahme MSEB, ggf. Koordination MSEB-B, Koordination 2. TG Kontaktaufnahme mit dem CM/MSEB zur Anmeldung/Planung der Transition Planung 1. TG zur Bedarfsermittlung, Vorbereitung auf Transition MSEB-B zur Vorbesprechung Transition / 2. TG Planung 2. TG via CM in Absprache MSEB Erster Kontakt Teilnahme Teilnahme komplex einfach Epikrise OKS= Ostschweizer Kinderspital; CM= Case Manager; TG= Transitionsgespräch; HA= Hausarzt; MSEB-B = MESB-Board Quelle: Dr. med. Carola Ehl, Kantonsspital St. Gallen Zahlen MSEB, Stand Februar 2024 Anstehende Transitionen im Prozessbeginn: 44 Im laufenden Prozess: 17 Bereits geplante Sprechstunden bis Ende Mai 2024: 17 Anzahl durchgeführte SS nach Übergabe von OKS nach KSSG: 24 Die MSEB SS im KSSG hat einen Terminslot an einem Nachmittag pro Woche (ausgenommen Ferien/Feiertage). Ablaufschema Transition mehrfachbehinderter Jugendlicher
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