KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 2/2024

REDAKTIONELLE SEITEN 02 / 2024 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 48 Lieber Philippe, als ich Deinen Beitrag in KIS News zur Mitgliederversammlung gelesen habe, war mein erster Gedanke: waren wir in der gleichen Veranstaltung? Doch da Du nur wenige Stühle von mir entfernt gesessen bist, erlaube mir ein paar Anmerkungen: ■ in keiner einzigen Wortmeldung wurde irgendein Verband beschimpft, dass er nichts oder zu wenig tut. Im Gegenteil, die Arbeit der Mandatsträger wurde ausdrücklich gelobt. Gleichwohl sagten einige Kolleginnen und Kollegen, dass insgesamt (noch) mehr passieren müsste, dafür aber die Ressourcen der aktuellen Vorstände nicht ausreichen - das ist inhaltlich ein Riesenunterschied. ■ gleichzeitig wurden die Probleme und teils existenzielle Not in den Praxen angesprochen – das sind (leider) keine Windmühlen ... . Dies als WutbürgerBeiträge zu diffamieren ist mehr als befremdlich, dies zumal eine eindeutige Mehrheit der anwesenden Mitglieder gemäss des Abstimmungsergebnisses diese Sorgen teilte. Demokratieverständnis ist für mich anders. ■ ich kann Dir zustimmen, dass es wohl (noch) mehr engagierte Kolleginnen und Kollegen bräuchte, um einen (noch) effektiveren Einsatz für unseren Berufstand zu erreichen – das war schon immer so. Doch, dass erst die Diskussion bei der MV dazu geführt hat, pädiatrische Kolleginnen und Kollegen für berufspolitische Arbeit zu motivieren ist so nicht richtig. Die Pädiater – nicht nur KIS und SGP – haben sich schon immer hierbei eingesetzt. Du hast doch selbst an anderer Stelle im Artikel den Vorstand von KIS gelobt. Es haben sich einfach zusätzliche Mitglieder gemeldet und übrigens bereits mehrfach getroffen: hier werden derzeit konkrete und konstruktive Vorschläge erarbeitet. DR. MED. JAN CAHLIK AFFOLTERN AM ALBIS Korrespondenzadresse: jan.cahlik@bluewin.ch ■ ja, ein bestehendes Gesetz oder Verordnung zu ändern ist schwierig – daher ist die «vorbeugende Arbeit» so wichtig. Hierfür kann man unter anderem auch aus Fehlern anderer (Länder) lernen, das haben wir schon immer betont. Nicht zuletzt deswegen hat KIS vor vielen Jahren ein Treffen benachbarter pädiatrischer Berufsverbände initiiert. Doch wenn mal das Kind in den Brunnen gefallen ist, so gibt es in einer Demokratie glücklicher Weise immer die Möglichkeit, Änderungen / Anpassungen zu erreichen. Die Kinderärzte wollen nicht innerorts schneller fahren dürfen, aber sie wehren sich gegen das Giesskannenprinzip («alles soll gleich sein») oder braucht bei der Arbeitssicherheit der Bäcker auch einen Waffenschein, nur weil der Metzger schlachtet ...? Im Übrigen: ein Gesetz, das es seit 20 Jahren gibt, aber offensichtlich nicht konsequent angewendet wurde, ist entweder schlecht oder schlichtweg unnötig! ■ Du beklagst Dich, dass es schwierig ist, Pädiaterinnen und Pädiater für die Mitarbeit bei mfe zu finden. Kann es nicht sein, dass inzwischen die Wahrnehmung von mfe durch die Pädiatrie sowie (auch) der Inhalt Deines Beitrags dazu beiträgt, dass wir Kinder- und Jugendärzte-/innen uns nicht (mehr) ausreichend durch mfe vertreten fühlen? Zumindest mir geht es so: wir Pädiater und -innen scheinen sehr willkommen, wenn es um gemeinsame Anliegen geht. Doch sobald ein «rein» pädiatrisches Problem auftaucht, so sind wir bestenfalls geduldet – wenn nicht gar lästig. In der letzten Konsequenz würde dann womöglich drohen, dass aus mfe «lediglich» mf wird. Oder habe ich in letzter Zeit eine Aktion von mfe verpasst, die sich ausschliesslich um pädiatrische Anliegen gekümmert hat? Und dies in einer Zeit, in der wir eigentlich noch mehr zusammenstehen müssten, um die medizinische Grundversorgung in der derzeitigen Form zu retten. Ich persönlich finde einen gemeinsamen UND gleichberechtigten berufspolitischen Einsatz äusserst wichtig, leider fand ich Deinen Artikel diesbezüglich nicht sehr zielführend. ■

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