KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 2/2024

BERUFSPOLITIK 02 / 2024 KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 16 und Kinderärzt:innen weitergebildet. Das muss sich unbedingt ändern. Mit der Petition «Mehr Haus- und Kinderärzt:innen ausbilden» wollen wir Druck auf die Politik ausüben, sich endlich dessen anzunehmen! Es braucht Geld, das dafür am richtigen Ort eingesetzt wird. Bitte legt die Flyer und die Unterschriftenbögen auf, im Wartezimmer, am Empfang; mit dem QR-Code kann elektronisch und sonst von Hand unterschrieben werden. Es wäre super, wenn wir 50 000 Unterschriften zusammenbringen würden! Zusammen schaffen wir das! Tardoc «Tardoc ist gesetzt»: Das war die Aussage von Bundesrat Alain Berset 2022. Wir warten immer noch. Er hat das Dossier, statt es selbst abzuschliessen, seiner Nachfolgerin weitergereicht. Man sei in intensiven Gesprächen, hört man dort. Im Moment ist ein Sonderbeauftragter mandatiert, die Einführung aufzugleisen. 2026, vielleicht 2027? Die Pauschalen müssen doch auch mit rein! Wir wehren uns von Seiten mfe gegen diese weitere Hinhaltetaktik und benennen auch die wahren Totengräber der medizinischen Grundversorgung: santésuisse und H+ Die Spitäler der Schweiz. Die Machenschaften beider Verbände mit Unwahrheiten, Tricksereien, Angst schürend sind etwas vom Diabolischsten, das ich je erlebt habe in der Schweizer Gesundheitspolitik. Masterplan Grundversorgung «Die ambulante Grundversorgung muss gestärkt werden», so die Aussage der neuen Departementsvorsteherin des EDI, Frau Bundesrätin Baume-Schneider. Auf der Liste ihrer Prioritäten steht die ambulante Grundversorgung zuoberst, und sie möchte einen Masterplan analog zu demjenigen für die Haus- und Kinderärzt:innen aufbauen. Anlässlich einer persönlichen Einladung konnten wir unseren Masterplan Nachwuchsförderung vorstellen. Ohne uns wird es nicht gehen. Zugeständnisse für die Besserstellung der Haus- und Kinderärzt:innen sind unabdingbar, soll ein solches Programm zum Fliegen kommen. Danke Meine Zeit als Präsident von mfe ist abgelaufen. Es war mir Freude und Ehre, in vielen politischen Diskussionen auch die Kinderärzt:innen vertreten zu dürfen. Ich bedanke mich für das Vertrauen und möchte, so als Abschluss, nochmals daran erinnern: Die Stimme der Haus- und Kinderärzt:innen muss geeint sein, sonst verhallt sie ungehört. «One voice» ist schlicht ein Muss. Und dazu brauchen wir die ganze Schlagkraft, mit möglichst vielen Mitgliedern. ■ Transition Pädiatrie Im letzten Beitrag von mfe habe ich von «Interimistischem» gesprochen. Nun, diese Zwischenzeit ist vorbei: am 3. Mai 2024 hat die Delegiertenversammlung von mfe den Vorstand wieder vervollständigt. Mit der Wahl von Daniela Berger und Stefan Roth ist die Pädiatrie wieder tatkräftig und prominent im Vorstand von mfe vertreten. Beide bringen einen Rucksack mit, der beachtlich ist, und der ihnen in ihrer neuen Aufgabe eine grosse Unterstützung sein wird. Beide waren bereits als Gäste in unseren Vorstandssitzungen dabei und konnten sich ein Bild machen von der Art und Weise, wie dort gearbeitet wird. Und beide passen auch menschlich sehr gut in dieses Team, das mfe in die Zukunft führen soll. Co-Präsidium An der gleichen Delegiertenversammlung in der Kartause Ittingen wurde ein wichtiger Stein für die Zukunft des Verbands gelegt. Nach sieben Jahren als Präsident gebe ich mein Amt weiter. Bei meiner Wahl im Herbst 2016 habe ich als Ziel deklariert, dass ich Wegbereiter sein möchte für die nächste Generation. Mit der Wahl von Monika Reber und Sébastien Jotterand als Co-Präsidium konnte der Stab weitergereicht werden an junge Kräfte, die beide sehr viel Erfahrung mitbringen, mit sehr viel Wissen zu unserem Gesundheitswesen, mit ihren eigenen Netzwerken, die sie nun kontinuierlich erweitern werden. Ich freue mich ausserordentlich, in Sébastien und Monika zwei solch kompetente Nachfolgende gefunden zu haben! Tarife Auch wenn noch nicht ganz offiziell, weil noch nicht durch den Vorstand bestätigt: Scheinbar sind Pädiater:innen tarifaffin! Daniela Berger hat neben Vorstandssitzungen auch solche der Tarifkommission besucht, mit der ganzen Tarifkommission an einem Crash-Kurs teilgenommen, um in die Geheimnisse der Tarifkunst eingeweiht zu werden. Und hat sich klar positioniert: «Ich habe Freude an Zahlen, an Statistiken, an Berechnungen, – Tarife, das ist mein Ding!» Es ist wenig wahrscheinlich, dass ihr da jemand den Platz streitig machen wird… Petition Die Schweiz bildet schon lange viel zu wenig Ärzt:innen aus. Fast die Hälfte der in der Schweiz arbeitenden Mediziner:innen haben ihre Ausbildung im Ausland absolviert: Eigentlich eine Schande für so ein reiches Land! Zudem werden immer noch zu wenig Haus- DR. MED. PHILIPPE LUCHSINGER PAST-PRÄSIDENT MFE, AFFOLTERN AM ALBIS Korrespondenzadresse: philippe.luchsinger@ hausaerzteschweiz.ch

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