KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 4/2021

30 JAHRESTAGUNG 04 / 2021 K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ Workshop Ärztinnen und Ärzte 10 Phytotherapie: «Fit for Life» mit Arzneipflanzen REFERENTIN: DR. SC. NAT. BEATRIX FALCH Dozentin für Phytotherapie und Vizepräsidentin der Schweizerischen Medizinischen Gesellschaft für Phytotherapie, Apothekerin in Zürich MODERATION: DR. MED. HELENA GERRITSMA SCHIRLO Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Vizepräsidentin Kinderärzte Schweiz AUTORIN: DR. MED. ANNA BEWER SILVESTRI Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderarztpraxis Nautilus, Thalwil Korrespondenzadresse: a.bewer@hin.ch Die Referentin Dr. sc. nat. Beatrix Falch (Vizepräsidentin der Schweizerischen Medizinischen Gesellschaft für Phytotherapie SMGP) und auch die pädiatrische Workshopleiterin Dr. med. Helena Gerritsma Schirlo boten einen informationsreichen und interaktiven Workshop. Wir konnten alle Tinkturen selber degustieren, was wirklich spannend und stimulierend war. Frau Falch ist ein wahres phytotherapeutisches Lexikon und imponiert mit sehr praxisorientiertem breitem Wissen. Welche Indikationen gibt es für den Pädiater? Führend sind Immunstärkung und Infektabwehr, Appetitsteigerung, Konzentrationsverbesserung, Unruhe, Hyperaktivität und depressive Verstimmung. Phytopharmaka haben eine milde und breite Wirkung, daher sind sie optimal für eine regulierende Medizin vor allem in der Frühphase. Die Wirkung mag weniger intensiv sein, jedoch ist sie regulierender und nachhaltiger. Mithilfe von Magistralrezepturen ist sie individualisierbar. Man reduziert den Antibiotikaeinsatz und trägt somit zu weniger Antibiotikaresistenzen bei. Ich bin bis dato immer sehr skeptisch gegenüber den alkoholischen Tropfen gewesen, denn welches Kind schluckt diese bitteren Stoffe? Aber ich habe gelernt: aufgelöst in einer grossen Tasse mit heissemWasser verdampft der Alkohol und der bittere Geschmack ist weg. Genial! Wer mehr über Pflanzen und deren Indikationen nachlesen möchte, kann auf der Homepage der SMGP unter www.smgp.ch eintauchen in die Welt der Pflanzen. Mein persönliches Fazit: die Wirkung der Natur sollten wir nicht unterschätzen, sie mag weniger intensiv, dafür nachhaltig und regulierend sein. Viele Eltern sind hierfür sehr offen. ■

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