KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 4/2021

18 JAHRESTAGUNG 04 / 2021 K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ Rezidivierendes Fieber ist bei Kindern in den ersten Lebensjahren etwas Häufiges und beschäftigt uns immer wieder im Praxisalltag. Im Referat ging Frau Dr. Relly auf die Differenzialdiagnose des rezidivierenden Fiebers und auf das PFAPA-Syndrom ein. Mit dem Einverständnis von Frau Dr. Relly ist ein Flussdiagramm aus ihrem Vortrag beigefügt. Als zusätzliche Anmerkung noch folgende Punkte: ■ Hinweise für wiederholte banale Infekte: Krippenbesuch, Umgebungsanamnese (Geschwister) und typische Symptome ■ Hinweise für einen Immundefekt: Gedeihstörung, schwere/invasive Infektionen, Zustand im fieberfreien Intervall ■ Bei wiederholten banalen Infekten Eltern aufklären, bei Hinweis auf Immundefekt Abklärung durchführen ■ Führen eines Fieberkalenders durch die Eltern sehr hilfreich (gute Zusammenfassung und Unterscheidung regelmässig vs. unregelmässig) ■ Unterscheidung regelmässig und unregelmässig beim nicht infektiösen Fieber/Fiebersyndrom wichtig PFAPA (periodisches Fieber, Aphthen, Pharyngitis, zervikale Adenopathie): ■ Häufigstes Fiebersyndrom mit Dauer der Episode 2–6 Tage ■ Im Intervall beschwerdefrei, normales Gedeihen und Dauer des Intervalls meist 3–4 Wochen (auch 2–9 Wochen möglich) ■ Abklärung in der Episode mit klinischem Untersuch (typische Befunde), Blutbild (zum Ausschluss einer Neutropenie wegen DD zyklischer Neutropenie) und CRP (ist immer erhöht) ■ Abklärung Intervall mit klinischem Untersuch (gesundes Kind), Blutbild, CRP und BSR (Bestätigung normaler Entzündungswerte). ■ Wichtigste spezifische Therapieoptionen sind Steroide und Tonsillektomie ■ Steroide sind sehr wirksam (Cave: Intervallverkürzung), sparsam Einsetzen z. B. bei wichtigem Ereignis ■ Tonsillektomie auch wirksam (Cochrane Review 2013 NNTB 2), Cave: Operationsrisiko (nur bei grossem Leidensdruck, langer Symptomdauer und zusätzlichen Faktoren wie Schnarchen, OSAS) Fazit für die Praxis: ■ An einen Fieberkalender denken und durch die Eltern führen lassen ■ Bei regelmässigem Fieber an PFAPA denken, abklären, Eltern aufklären und langfristig Begleiten. ■ REFERENTEN: DR. MED. CHRISTA RELLY Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin FMH und Infektiologie FMH, Oberärztin Abteilung für Infektiologie und Spitalhygiene, Universitäts-Kinderspital Zürich MODERATION: DR. MED. MORENO MALOSTI Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin FMH, Praxispädiater in Rapperswil-Jona AUTOR: DR. MED. BEAT KROPF Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderarztpraxis am Lindenplatz, Zürich Korrespondenzadresse: bekropf@gmx.ch Vorprogramm 1: Ärztinnen und Ärzte Inputreferat Infektiologie: rezidivierendes Fieber Rezidivierendes Fieber wiederholte Infektionen nicht-infektiöses Fieber/ Fiebersyndrom im «normalen» Rahmen «zu viel, zu schwer» Krippe, Geschwister Immundefekt unregelmässig regelmässig unregelmässig PFAPA Zyklische Neutropenie FMF Hyper-IgD TRAPS u.a.

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