KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 4/2020

45 04 / 2020 ERFAHRUNGSBER I CHT K I N D E R Ä R Z T E . SCHWEIZ «Wie wird es wohl sein»? – dieser Gedanke begleite- te mich auf dem Weg nach Thalwil, an die erste Fort- bildung seit einigen Monaten, nachdem einige geplan- te Veranstaltungen lockdownbedingt verschoben oder abgesagt wurden. Doch die beiden Moderierenden, Caroline Benz und Sepp Holtz, haben die Schutzkon- zepte sehr gut umgesetzt und die Fortbildung fand in einem sicherheitskonformen und dennoch sehr anre- genden interaktiven Rahmen statt. Caroline und Sepp verstanden es sehr gut, die Frage- stellungen und Anliegen aller, sowohl der entwicklungs- pädiatrisch noch nicht so Routinierten wie auch jene der bereits länger in der Praxis weilenden Kollegen, zu be- rücksichtigen. Ich darf mich bereits zur zweiten Gruppe zählen und habe dennoch sehr viel von dieser Tagung profitiert. So werde ich künftig in meiner Sprechstunde vermehrt da- rauf achten, wie ich die Konsultation gestalte: Was ist genau das Anliegen der Eltern? Stimmt meine Agen- da mit derjenigen der Eltern überein? Die Berücksichti- gung des Leitsatzes «Ein Symptom ist noch keine Klage und eine Klage ist noch kein Auftrag» hat uns in einem Videobeispiel wieder einmal gezeigt, wie man Konsul- tationen gestalten kann, die von allen Anwesenden als gelungen empfunden werden. Mit der Fragestellung «Könnte es sein, dass mein Kind eine Autismusspektrumsstörung hat?» werden wir si- cher alle hin und wieder konfrontiert. Nachdem wir ein instruktives Video angeschaut hatten, zeigte uns Caroline Benz wertvolle Tools, wie wir mit dieser Frage- stellung ein wenig sicherer umgehen können. Den Fra- gebogen M-chat-R/F mit Fragen zur Früherfassung von möglichen ASS werde ich auf jeden Fall fortan bei den Vorsorgeuntersuchungen mit 24 Monaten und einem entsprechenden Anliegen vermehrt brauchen. Leider war ein Tag viel zu kurz für alle anstehenden The- men, und daher hoffe ich auf eine baldige Fortsetzung dieser Masterclass. Danke Caroline und Sepp! ■ DR. MED. JACQUELINE SCHNEITER FACHÄRZTIN FÜR KINDER- UND JUGENDMEDIZIN FMH, MÄNNEDORF Korrespondenzadresse: jschneiter@bluemail.ch Nachdem ich meine gesamte Ausbildung und berufli- che Erfahrung im Vereinigten Königreich absolviert hat- te, war mir relativ neu, wie Entwicklungspädiatrie in der Schweiz funktioniert. Dieser Kurs kam für mich zu ei- nem perfekten Zeitpunkt, um meine Fähigkeiten auf- zufrischen und besser zu verstehen, wie die Vorsorge- untersuchungen hier in der Schweiz durchgeführt werden. Ich hatte Grossartiges über die Kursorganisa- toren gehört und meldete mich sofort an. Am Tag des Kurses war ich sehr nervös, aber auch er- leichtert darüber, viele freundliche und einladende Ge- sichter zu sehen, die dazu bereit waren, für mich auf Hochdeutsch zu sprechen und selbst die einfachsten Fragen zu beantworten. Es war für mich von unschätz- barem Wert, Videos von echten Fällen ansehen und an Diskussionen mit Kollegen mit unterschiedlichen Erfah- rungen teilnehmen zu können. Die Übung, Videos an- zuschauen und danach die Verhaltensweisen und den Entwicklungsstand der Kinder genau in Worte fassen zu müssen, war eine Herausforderung, aber genau das, was ich brauchte, um in der Praxis der Kinder- und Ju- gendmedizin in der Schweiz voranzukommen. Ich empfehle diesen Kurs sehr gerne weiter und dan- ke den anderen Teilnehmenden und Kursorganisatoren für ihre Geduld sowie für die Weitergabe ihres Fach- wissens. ■ DR. MED. CLAIRE KOJIMA CLARKE FACHÄRZTIN FÜR KINDER- UND JUGENDMEDIZIN, ZÜRICH Korrespondenzadresse: Claire.Kojima@medix.ch

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