KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 4/2020

42 REDAKT IONELLE SE I TEN 04 / 2020 K I N D E R Ä R Z T E . SCHWEIZ A ls Kinderärzte beurteilen wir täglich Wachstum und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, sind fasziniert von dieser unbändigen natürlichen Kraft und beraten Eltern, wie man sich den immer neuen Herausforderungen stellt. Unsere Kinderarztpraxis hat sich selbst unbändig entwickelt und mit ihrem Wachs- tum gezeigt, dass sie Grenzen verschieben will. Das liegt nicht nur an der Anzahl Kinder, der Anzahl Ärzte/-innen und damit auch der Anzahl MPAs, die alle stetig zugenommen haben. Es liegt auch an dem Konzept der Praxis, den Patienten ein möglichst brei- tes, zusätzliches Spektrum an Konsiliarärzten vor Ort bieten zu wollen. Begonnen hatte es vor über 15 Jah- ren mit einer kinderchirurgischen und radiologischen Sprechstunde, inzwischen sind auch Neurologie, Or- thopädie, Sportmedizin, Kardiologie, Endokrinologie und Psychologie mit an Bord. Es hat sich schon vor über zwei Jahren abgezeichnet, dass unsere ehrwürdige «Villa Vesta» diesem Kon- zept keinen praktischen Rahmen mehr bieten konn- te. Abgesehen von dem baulichen Nachteil, sich mit vielen Treppen den Rollstuhlpatienten, Kinderwägen und auch Krückenmobilisierten in den Weg zu stel- len. Stephan Menzinger hat nach hartnäckiger Suche in einem Neubauprojekt am Bahnhof Rheinfelden ein ideales Platzangebot gefunden, bei dem jede einzel- ne Wand gezielt geplant und damit das Konzept einer modernen Praxis ohne einschränkende Vorgaben um- gesetzt werden konnte. Nach einer turbulenten Planungs- und Bauphase (zum Glück wurde im Lockdown die Baustelle nie geschlos- sen!) konnte der Umzug in die neuen Räume Anfang August realisiert werden. Hier sind nun die Bereiche für «Gesunde» (Vorsorge, Beratung, Spezialärzte) und «Kranke» konsequent getrennt. Die gemischten War- tezimmer waren ein Manko des alten Gebäudes und hatten uns (und viele Eltern) schon vor Corona gestört. Durch die allgegenwärtige Sorge vor COVID-19 ist die- se geteilte Gestaltung umso dringlicher geworden. In- fektiöse Kinder werden möglichst gleich in eines der nun deutlich zahlreicheren Behandlungszimmer ge- setzt. Das Warten funktioniert hier mit Blick auf die Bahnstrecke für jüngere Kinder sehr entspannt. Im Vorsorgebereich ist das Platzangebot ebenfalls ge- wachsen. Man spürt überall eine wohltuende Ruhe. Audiometrie, Plusoptix, Visusprüfung, Gewicht- / Län- genmessung (mit Ulmer Stadiometer) und andere Vorarbeiten können in vorgelagerten Räumen schon durch die MPA durchgeführt werden. Es gibt genü- gend Raum, um Gangbeurteilungen über mehr als nur zwei Meter machen zu können. Dank der vielen Räum- lichkeiten konnte sich nun auch eine Kinder-Physiothe- rapeutin einnisten. Daneben sind Stillberatung, Zeka (Zentren Körperbehinderte Aargau), Stiftung Netz (frü- her Heilpädagogischer Dienst) und Ernährungsbera- tung vertreten. Es gibt ein eigenes Stillzimmer und se- parate Räume für EEG, EKG, Sonografie, Röntgen und zwei Labore. Auch ein Kinderwagenparkplatz ist vor- handen. DR. MED. MARTIN SCHMIDT MITGLIED REDAKTIONS- KOMMISSION, RHEINFELDEN Korrespondenzadresse: martin.schmidt@hin.ch Praxistour: Porträt der Gruppenpraxis «kinder- und jugendärzte am werk» in Rheinfelden © Adriano A. Biondo-Biondopictures Empfang Vorsorgebereich / Blick zu Röntgen- und Ultraschallzimmern

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