KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 2/2020

8 VERBANDSZ I ELE 02 / 2020 K I N D E R Ä R Z T E . SCHWEIZ Weshalb ist Nachwuchsförderung so wichtig? In den letzten Jahren hat sich dank der intensiven Arbeit von KIS und den anderen Grundversorgerverbän- den vieles getan in Sachen Nachwuchsförderung in der medizinischen Grundversorgung. Die Hausarztinitiative hat die Politik wachgerüttelt; es wurden mehr Studi- enplätze an den medizinischen Fakultäten geschaffen; Hausarztinstitute an den Universitäten wurden gegrün- det; Praxisassistenzstellen ins Leben gerufen usw. Trotz- dem bleibt noch viel zu tun. Die Praxispädiatrie soll auch in Zukunft eine attraktive und qualitativ hochstehende Medizin für unsere Patienten und ihre Familien bieten und zwar in einem für uns Kinderärztinnen lebenswer- ten Umfeld. Doch Fachkräfte fallen nicht einfach vom Himmel. Zudem braucht es auch junge und engagier- te Leute, die sich für unser Metier und für unsere Zu- kunft einsetzen, damit der schönste aller Berufe dies auch bleibt. Nachwuchsförderung bei KIS Kinderärzte Schweiz engagiert sich schon lange im Be- reich der Nachwuchsförderung. In den Verbandszielen bildet sie einen eigenen Wagen (siehe Abbildung 1) und gehört somit zu den Kernaufgaben unseres Berufsver- bandes. An der Vorstandsretraite Ende August 2019 wurde beschlossen, die verschiedenen Tätigkeiten in die- sem Bereich zu einem eigenen Ressort zusammenzufas- sen. Damit werden deren Wichtigkeit Nachdruck verlie- hen, das Standbein gestärkt und die Kräfte gebündelt. Was beinhaltet die Nachwuchsförderung genau? Der Verband hat sich zum Ziel gesetzt, den Nachwuchs auf allen Ebenen zu stärken. In erster Linie braucht es mehr Kinderärztinnen, um die grösser werdende Differenz zwischen den sich pensionie- renden und den nachrückenden Praxispädiatern zu de- cken. Auch der zunehmende Wunsch nach Teilzeitstellen sowie die veränderten Rahmenbedingungen bewirken einen zunehmenden Bedarf. Es müssen somit mehr Kin- derärztinnen ausgebildet werden. Dies beginnt bei den Unis: sowohl inhaltlich wie auch bei den Dozenten muss die Praxispädiatrie vertreten sein. Auch Praktika in Kin- derarztpraxen sollen für die Studentinnen an allen Wei- terbildungsstätten zum Ausbildungsprogramm gehören. Neben der Etablierung solcher Strukturen ist auch die Ausbildung und Unterstützung der Lehrärzte wichtig. Dasselbe gilt während der Weiterbildung zum Facharzt: Kontakte zu den Praxen und insbesondere Praxisassis- tenzen sind essenziell und sollen zu einem obligatori- schen Bestandteil des Curriculums werden. Auch wer später im Spital arbeiten wird, profitiert davon, Einbli- cke in die Praxiswelt zu bekommen und zu erleben, was an der Basis passiert. Der Praxiseinstieg ist ein weiterer kritischer Punkt, wo die jungen Ärzte besondere Unterstützung benöti- gen, damit nicht jeder «das Rad neu erfinden» muss. Unabhängig vom Ausbildungsstand soll auch der Wie- DR. MED. NORA RUFENER VORSTANDSMITGLIED KIS, VERANTWORTLICHE RESSORT NACHWUCHSFÖRDERUNG, THUN Korrespondenzadresse: nora.rufener@hin.ch Nachwuchsförderung Nachwuchsförderung Regionale Vernetzung Praxispädiatrische Fortbildung Interprofessionalität Jahrestagung News Home- page Kurswesen Ziele des Ressorts ■ Förderung von ärztlichem Nachwuchs bei den Praxispädiatern (auf Niveau Studentinnen/ Assistenten/Fachärztinnen) ■ Gewinnen von neuen Verbandsmitgliedern ■ Förderung von Nachwuchs für Verbandsarbeiten Abbildung 1 Seit August 2019 gibt es ein neues Ressort im KIS Vorstand: die Nachwuchsförderung. Sie ist eines der wich- tigsten Ziele, welche wir für unseren Verband definiert haben. Dieser Aufgabenbereich bündelt und koordi- niert die verschiedenen Tätigkeiten zu diesem Thema. Um unseren Mitgliedern einen Blick in diesen Aspekt meiner Vorstandsarbeit zu ermöglichen, stelle ich hier mein Ressort näher vor.

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