KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 4/2019

04 / 2019 BERUFSPOL I T I K K I N D E R Ä R Z T E . SCHWEIZ 15 hen in allen Belangen auf der gleichen Stufe wie die Spezialisten, eine Grundvoraussetzung für eine opti- mierte medizinische Grundversorgung.  Was lernen wir daraus: Zentral sind Qualität und Ef- fektivität. An die Aus-, Weiter- und Fortbildung des Grundversorgers müssen die gleichen Anforderun- gen gestellt werden wie an die der Spezialisten. Eben- so muss das Lohnniveau vergleichbar sein. Ein auf der Grundversorgung basierendes Gesundheitswesen ist ef- fektiv und relativ kostengünstig.  Das Jubiläum stand unter dem Titel: «Rezepte für eine gesunde Schweiz». Der Direktor von unisanté Lausanne präsentierte seine Visionen für das zukünftige Gesund- heitswesen und für die Zusammenarbeit zwischen den Hausärzten und den Zentren. Weitere Rezepte können auf der Webseite von mfe (www.hausaerzteschweiz.ch) eingesehen werden. Zwei Nationalräte und Hausärzte betonten die Wichtigkeit des politischen Engagements der Ärzteschaft, die, gemessen an ihrer Bedeutung für die Bevölkerung, viel zu wenig Einfluss auf die politischen Entscheide nehmen kann. Die politische Podiumsdiskussion drehte sich um Versor- gung, Patientenbedarf, Interprofessionalität, Prävention und Kosten. Zur Veranschaulichung und Reflexion ein paar Zitate aus dem Symposium: ■ Es ist ein Privileg, als Hausarzt tätig zu sein. ■ Es ist uns Versicherern ein grosses Anliegen, dass die Grundversorgung weiter gestärkt wird. ■ Wo bleibt die Stimme des Patienten? Wir Grundver- sorger müssen die Stimme der Patienten sein. ■ Die Diskussionen drehen sich einseitig um die Kosten. Der Nutzen wird ausgeblendet. ■ Prävention hat keine Lobby. ■ Wir Versicherer nehmen unsere Aufgabe wahr, auch im Präventionsbereich. ■ Als Kinderärztin brauche ich vor allem Zeit. Zeit für die Kinder. Zeit für die Eltern. Auch Visionen wurden vorgestellt, von jungen und von erfahrenen Hausärztinnen und von den universitären Hausarztinstituten. Unabhängig von der Automatisie- rung, Digitalisierung, Industrialisierung, Rationalisie- rung und Robotisierung: Der Patient steht im Mittel- punkt, er ist sein eigener Experte, er wird von seiner Haus- oder Kinderärztin begleitet. Die Haus- und Kin- derarztmedizin bleibt der Mittelpunkt der Gesundheits- versorgung. Der Grundsatz «Optimum statt Maximum» prägt das Gesundheitswesen der Zukunft. Die Haus- und Kinderärztinnen stehen für eine exzellente, sinn- volle, effiziente und patientennahe Medizin.  Nach einem mit viel Denkarbeit befrachteten Pro- gramm fand das Symposium einen feierlichen Ab- schluss. Vorerst zögerlich, dann immer mutiger und kräftiger wurde «Happy Birthday» gesungen. mfe – médecins de famille et de l’enfance: joyeux anniversaire. Auf die nächsten 10 Jahre. ■

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