KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 2/2019

K I N D E R Ä R Z T E. SCHWEIZ 6 VERBANDSZ I ELE 02 / 2019 Erstmals im Jahr 2017 fand in Zürich ein Treffen deutschsprachiger Pädiater in Niederlassung statt. Seither haben mit dem Ziel des gegenseitigen Austausches über die jeweiligen nationalen Gegebenheiten in der Praxis und der Planung länderübergreifenden Vorgehens bei standespolitischen Themen weitere derartige Treffen stattgefunden: im Mai 2018 in München (Gastgeber: Thomas Fischbach, Köln), im September 2018 in Linz (Gastgeber: Wilhelm Sedlak, Wien) und aktuell am 6. April 2019 in Wien (Gastgeber: Wilhelm Sedlak, Wien) (Abb. 1).  Im herrschaftlichen Rahmen des Parkhotels Schönbrunn, das Kaiser Franz Josef für seine internationalen Gäste erbauen und betreiben liess, tauschten sich 40 Pädiater aus vier Ländern aus.  Das Programm beinhaltete verschiedene Schwerpunkte:  Den Beginn machte Peter Voitl (Wien, A) mit einem Bericht über die «Zukunft der Gemeinschaftspraxis», in dem er die möglichen Modelle der Zusammenarbeit in Österreich vorstellte (Ambulatorium, Gemeinschaftspraxis, Praxisgemeinschaft, Primäre Versorgungseinheit) (siehe Abb. 2).  Bernd Jochum (Bludenz, Vorarlberg, A) folgte mit einer Vorstellung seiner Gemeinschaftspraxis, die seit 2011 eine vom Land Vorarlberg finanzierte LehrpraxisStelle innehat, die durchgehend besetzt war. Jeweils für 9 Monate waren seit Beginn 4 Pädiater und 7 Allgemeinmediziner in Ausbildung darüber angestellt. Zwei sind inzwischen in einer eigenen Praxis.  Holger Förster (Salzburg, A) erläuterte die unterschiedlichen Voraussetzungen für eine sportmedizinische Betreuung von Kindern und Jugendlichen in den deutschsprachigen Ländern (siehe auch Gesellschaft für 4-Länder Treffen (Frankreich, Deutschland, Schweiz, Österreich) der Pädiater in Niederlassung in Wien am 6. April 2019 AO. UNIV.-PROF. DR. DANIELA KARALL, PRÄSIDENTIN ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR KINDER- UND JUGENDHEILKUNDE (ÖGKJ), A-INNSBRUCK Korrespondenzadresse: Daniela.Karall@i-med.ac.at Ja, berufspolitische Genussmomente sind möglich! So haben Jan Cahlik und ich es in Wien erleben dürfen. Gut genutzte Zeit. Erstmals hat ein solches Ländertreffen der Praxispädiater 2017 auf unsere Initiative hin – in kleinem Kreis – damals nur mit den deutschen Kollegen im Rahmen unserer Januartagung in Zürich mit KIS als Gastgeber stattgefunden. Zwischenzeitlich hat sich der Kreis der Teilnehmenden erweitert und die freundschaftlichen Beziehungen über die Grenzen gefestigt.  Das Präsidium unseres kleinen Verbandes war bereit, die Zeit aufzuwerfen und auf eigene Kosten für unseren Verband gemeinsam nach Wien zu reisen.  Wilhelm Sedlak (ÖGKJ: Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde) hat das Treffen als Gastgeber hervorragend organisiert und zu unserer Überraschung sogar unsere Kosten mit übernommen. Doppelten Dank an ihn an dieser Stelle! Die Kombination aus Diskussion berufspolitischer Aspekte, Fortbildung und freundschaftlichem, persönlichem Austausch bei feinem Essen hat uns beflügelt, sodass wir Eindrücke und neue Inputs für unseren Verband im Gepäck mit nach Hause gebracht haben. 4-Länder Treffen–Berufspolitische Genussmomente DR. MED. HEIDI ZINGGELER-FUHRER, PRÄSIDENTIN KINDERÄRZTE SCHWEIZ, CHUR Korrespondenzadresse: h.zinggeler@mez-chur.ch – Staunen über die verschiedenen Rechtsformen der Praxen und Vorschriften in Österreich. => Wir tun gut daran, die uns möglichen Freiheiten zu bewahren. – Praktische Hilfsmittel in der Praxis kann jeder von uns brauchen. Neu kennengelernt haben wir dank den österreichischen Kollegen solche im Bereich der Sportmedizin. => Hier könnt ihr insbesondere die Belastungsprofile zu verschiedenen Sportarten selber entdecken: https://www.kindersportmedizin.org/ download/belastungsprofile – Durchimpfungsraten in Frankreich sind regierungsbedingt massiv schlechter als bei uns. => Ob KIS den nicht einfachen Weg in die EKIF zur noch praxisfreundlicheren Mitgestaltung der Impfempfehlungen finden wird? – Die französische Praxispädiatergesellschaft bietet Eltern unentgeltlich die schriftliche Beantwortung von 10 Fachfragen am Tag an. => KIS bietet Eltern derzeit keine Dienstleistungen an. Und in Zukunft? – Unser Anliegen, den sehr guten, in Deutschland bereits bestehenden Leitfaden für MPAs gemeinsam herauszugeben wurde wohlwollend entgegengenommen. => Hoffen wir, dass wir es realisieren können. Dann können sich unsere Mitglieder und MPAs freuen!  Wir bleiben dran! Es macht Freude und lohnt sich! ■ Dieser Artikel wurde erstmals in der «Monatsschrift Kinderheilkunde» 2019 (167) publiziert. https://doi.org/10.1007/s00112-019-0709-1. Wir reproduzieren den Text mit freundlicher Genehmigung der Springer Medizin Verlags GmbH.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx