KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 4/2018
K I N D E R Ä R Z T E . SCHWEIZ 41 04 / 2018 JAHRESTAGUNG 2018 H autveränderungen, Reanimation, Ernährung, Imp- fen… Es war uns klar, dass ein Workshop mit dem Thema «Spielen» neben all diesen – im eigentlichen Sinn – «praxisnahen» Angeboten quer in der Landschaft ste- hen würde. Immerhin: Zum Thema «Kopf- und Bauch- entscheidungen», also der thematischen Klammer der Veranstaltung, müsste er doch natürlicherweise etwas beitragen können – schliesslich ergibt sich der Reiz mo- derner Spiele oft aus jenen bruchstückhaften Informa- tionen, aufgrund derer Entscheidungen im Spannungs- feld zwischen Ratio und Intuition zu treffen sind! So schien uns die entsprechende Anfrage, anlässlich der Jahrestagung 2018 interessierten TeilnehmerInnen ei- nen spielerischen Zugang zum Thema zu bieten, auf den zweiten Blick dann doch nicht ganz so abwegig. Während fachspezifische Workshop-Angebote auf vorhandenem Basiswissen aufbauen können, wurde in unserer Vorbereitung zu «Teamwork? Spielend!» früh klar, dass wir mit sehr unterschiedlichen Voraussetzun- gen rechnen mussten. Gemeinsam sollte allen einge- setzten Spielen sein, dass sie schnell erklärt und kurz waren, sowie über einen zentralen Teamwork-Aspekt verfügen sollten. Das in der Ausschreibung angekündig- te Thema der Agentenausbildung setzte sich am Wei- terbildungstag fort, indem die TeilnehmerInnen durch zwei – allerdings (hoffentlich) nicht allzu grimmige – «Geheimdienstmitarbeiter» empfangen wurden. «2Rooms and a BOOM» hiess das Aufwärm- und Ein- stiegsspiel für Grossgruppen, in dem die Teilnehmer Innen auf zwei Räume und bunt durchmischt geheim auf zwei Teams aufgeteilt werden. Nachdem die loyalen Teammitglieder identifiziert sind, versuchen die Teams, ihre gegenläufigen Spielziele zu erfüllen. Obwohl die ersten Regelerläuterungen (wie es meistens der Fall ist) noch mit einigen fragenden Blicken der neuen «Rekrut Innen» quittiert wurden, hielten diese nur Minuten spä- ter schon hitzige Debatten und konspirative Treffen ab. Nach 25 Minuten endet «2Rooms and a BOOM», und egal ob Gewinner- oder Verliererteam: Sämtliche Teil- nehmerInnen leisteten vollen Einsatz und diskutierten danach intensiv die Geschehnisse. Nach diesem Einstieg wurde das Tagungsthema «Kopf- und Bauchentscheidungen» aufgenommen, in- dem sich die TeilnehmerInnen für ein eher bauch- oder ein eher kopflastiges Spiel entscheiden konnten – inte ressanterweise wählte in beiden Workshops jeweils rund die Hälfte das eine und das andere. «The Mind» heisst (paradoxerweise) jenes koopera- tive Spiel, das vor allem nach intuitiven Bauchentschei- dungen verlangt und bei dem sich die Teilnehmenden mit zunehmender Erfahrung immer besser synchronisie- ren, um letztendlich die gestellte Aufgabe gemeinsam (hoffentlich) zu erfüllen. «Codenames» hingegen stellt hohe Ansprüche an sprachliche und assoziative Fähigkeiten zweier Teams, die gegeneinander antreten. Um dort zu triumphieren, sind neben Intuition in stärkerem Ausmass Kopfleistun- gen gefragt. Und da 90 Minuten im Spiel wie im Flug vergehen, blieb kaum noch Zeit für zusätzliche Ausflüge in die weite Welt moderner Spiele. Dennoch hat der kurze Einblick vielleicht die eine oder andere TeilnehmerIn dazu angeregt, das Potenzial dieses Mediums auch im privaten Rahmen wieder einmal zu nutzen. ■ REFERENTEN: DR. PHIL. BENJAMIN SPICHER, PROJEKTVERANTWORT LICHER FÜR DEN EIG- NUNGSTEST FÜR DAS MEDIZINSTUDIUM IN DER SCHWEIZ / BRETT SPIELER / BLOGGER, UNIVERSITÄT FRIBOURG PETER INAUEN, KURSLEITER «DEUTSCH ALS FREMDSPRACHE» FÜR ERWACHSENE / BRETT- SPIELER / BLOGGER, INTER- PROFESSIONELLES WEITER- BILDUNGSZENTRUM (IWZ), GRANGES-PACCOT AUTOR: DR. PHIL. BENJAMIN SPICHER, UNIVERSITÄT FRIBOURG KORRESPONDENZADRESSE: inauenp@gmail.com Workshop für Ärzte und MPAs (WS 11): Teamwork? Spielend!
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