KINDERÄRZTE.SCHWEIZ 2/2018

02 / 2018 FORTB I LDUNG K I N D E R Ä R Z T E . SCHWEIZ 35 CM: Wie erfolgt die Sicherstellung der gezielten Allergenfreiheit bei den entsprechenden individuellen Mahlzeiten/Verpflegung? SG: Die speziellen Nahrungsmittel werden separat ein- gekauft, gelagert und gekocht. Den Betroffenen wer- den die Mahlzeiten serviert, während die anderen Schü- ler sich vom Buffet bedienen. Bei Exkursionen sind wir dann aber stark auf die Eigenkompetenz der Betroffe- nen angewiesen, weil wir hier keinen direkten Einfluss auf die Mahlzeiten haben. CR: Wie wird dieses Pionierprojekt finanziert? SG: Zum einen mit Kostengutsprachen, also durch finanzielle Unterstützung für den Schulbesuch in Davos. Für den Aufbau dieses Programmes, die Zertifi- zierung/Rezertifizierung sowie die Schulungen kommt die SAMD selbst auf. Das Schulgeld ist für alle mit/ohne Allergieprogramm gleich. CM/CR: Was ist Ihre Motivation für dieses Programm? SG: Einerseits ist dieses Programmangebot für unsere Schule interessant, denn wir kehren damit sozusagen zu unseren eigenen Wurzeln zurück. Anderseits sehe ich auch eine moralische Verpflichtung. Nehmen wir den genannten Schüler als Beispiel und vergleichen sein von vielen Einschränkungen begleitetes «früheres schu- lisches Leben» mit heute, so wäre doch möglichst vielen Jugendlichen zu wünschen, dass sie die Chance erhal- ten, eine Ausbildung ohne Einschränkungen durch ihre Erkrankung zu erhalten. Doris Straub Piccirillo (DS): Was können Kinderärztinnen und Kinderärzte davon lernen? CM/CR: Dieses Programm zeigt eindrücklich, wie es ge- lingt, Kindern mit Allergien die Integration in den Schul- alltag zu erleichtern. Dabei ist es möglich und wichtig, dass die verschiedenen beteiligten Fach- und Bezugs- personen gemeinsam auf ein Ziel arbeiten und das Kind umfassend begleiten. So gibt es weniger Schnittstellen, wo Informationen verloren gehen könnten. Diese Form von Inklination könnte sicherlich auch für Kinder mit anderen körperlichen Beeinträchtigungen und medizi- nischen Problemen angewandt werden und «Schule machen». Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch! Info-Box Schultypen und Schulstufen an der SAMD: • Langzeitgymnasium vom 7. bis 12. Schuljahr • Kurzzeitgymnasium vom 9. bis 12. Schuljahr • Handelsmittelschule mit Berufsmaturität vom 10. bis 12. Schuljahr • Eine Primarklasse für das 5. und 6. Schuljahr Finanzierung der Schulgelder: • Kantonale Schüler durch den Kanton Graubünden • Ausserkantonale Schüler bezahlen CHF 25000 Schulgeld und CHF 12000 Pensionsgeld Wichtig: Für Schüler mit Allergien besteht die Möglichkeit, die Teilnahme am SAMDhealth-Programm über ein SAMD-Stipendium abzudecken. Weiter Informationen finden Sie unter SAMDhealth auf www.samd.ch Für weitere Auskünfte steht Ihnen Herr Severin Gerber (Rektor der SAMD) jederzeit gerne zur Verfügung: info@samd.ch oder severin.gerber@samd.ch

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